Zu blöd für Mentoring
Manchmal sind wir einfach zu blöd für Mentoring. Wir wissen eigentlich alle, wie wichtig es ist, andere Menschen zu fördern. Und tief in unserem Herzen …
Manchmal sind wir einfach zu blöd für Mentoring. Wir wissen eigentlich alle, wie wichtig es ist, andere Menschen zu fördern. Und tief in unserem Herzen wünschen wir uns selber Förderer für unsere Leben. Zumindest ist das bei vielen Menschen der Fall, die ich kenne. Aber warum kommt dann Mentoring nicht zu Stande?
Weil wir zu blöd sind!
Wir nutzen die Gelegenheiten nicht
Ich saß (wieder mal) nach einem Seminar im Auto und hatte noch viele Stunden auf der Autobahn vor mir. Da zuckte mir ein Geistesblitz durch den Kopf: warum sitzt du hier eigentlich alleine? Es gäbe doch genügend Leute, die auch von dem Seminar profitiert hätten und mit denen du auf den Fahrten tolle Gespräche führen könntest.
Kennst du das auch? Im Nachhinein denkst du an verpasste Gelegenheiten, bei denen du Zeit mit Leuten hättest verbringen können. Damit aus dem „hätte eine tolle Zeit werden können“ ein „das war eine super Zeit“ wird, müssen wir doch eigentlich nur im Vorfeld überlegen, wann sich geeignete Gelegenheiten ergeben.
Willst du mit mir versuchen, die Gelegenheiten im Vorfeld zu suchen?
Wir denken zu gering von uns
Manchmal fühle ich mich einfach zu blöd. Es gibt so viele Prediger, die besser kommunizieren als ich. Es gibt so viele Leiter, von denen ich selber profitiere. Und da soll ich anderen etwas weitergeben?
Ich bin immer wieder erstaunt, wenn mir Leute erzählen, dass sie von unserem Miteinander profitiert haben. Das ist auf der einen Seite ja gar nicht schlecht, weil es mich davon abhält, stolz zu werden. Auf der anderen Seite hält es mich aber auch davon ab, anderen das weiterzugeben, was ich empfangen habe.
Mein Streben nach Perfektion hält mich davon ab, andere bis zu dem Punkt meiner Glaubensreise mitzunehmen, den ich schon erreicht habe. Um Erfahrungen weiterzugeben ist es nicht nur wichtig, an welchem Punkt meiner Glaubensreise ich bin. Es ist auch total wertvoll, die Geschichten der Bruchlandungen unserer Glaubensreise zu teilen, damit andere nicht die gleichen Navigationsfehler machen.
Willst du mit mir versuchen, die Selbstzweifel abzulegen und anderen Einblicke in deine Glaubensreise geben?
Wir lassen nicht an unseren Aufgaben mitarbeiten
Morgen ist Teenkreis – was mache ich denn für eine Andacht? Kennst du solche Gedanken? Dann bist du nicht allein. Neben Schule oder Job, Familie und Gemeindearbeit machen wir Jugendarbeit – da ist es schwer, noch zusätzlich Zeit für Mentoring rauszuschlagen. Und deshalb machen wir viele Aufgaben lieber selber, weil es einfacher, schneller und besser ist – zumindest kurzfristig. Das Wort kurzfristig ist aber das Problem.
Wenn wir junge Leute in unsere Aufgaben miteinbeziehen, dann ist das kurzfristig ein erhöhter Aufwand, der sich langfristig auszahlt, weil wir in Zukunft nicht mehr so viel selber machen brauchen.
Klingt logisch, oder? Ist uns auch eigentlich voll bewusst. Aber im Alltag sind wir häufig so überfordert mit unseren Aufgaben, dass wir nicht logisch agieren, sondern … du ahnst es schon … blöd.
Willst du mit mir versuchen, deine Aufgaben so anzulegen, dass du möglichst viele junge Leute mithineinnehmen kannst?
Es wäre doch schön blöd, wenn junge Leute nicht gefördert werden, weil wir die Gelegenheiten dafür nicht nutzen, zu gering von uns denken und sie nicht an unseren Aufgaben mitarbeiten lassen.
Also: Sei nicht blöd – sei ein Mentor!