Zorn
Niemand verzichtet freiwillig auf das, was ihm zusteht. Auch David nicht. Doch eine kluge Frau bewahrt ihn vor einer folgenschweren Fehlentscheidung. Eine Bibelarbeit über Zorn, klug angebrachte Kritik und Gottes Reden auf ungewöhnliche Weise.
Ziel
An dieser bemerkenswerten Begegnung zwischen David und der klugen Abigail lassen sich wichtige Grundsätze ableiten:
Aus Zorn und verletztem Stolz getroffene Entscheidungen sind nicht wirklich zielführend.
Wenn andere mein Handeln hinterfragen, steckt möglicherweise Gott dahinter.
Wenn andere sich fragwürdig verhalten, soll ich möglicherweise Gottes Stimme für sie sein.
Keine Angst: Gott verspricht, sich für meine Rechte einzusetzen.
Einleitung
1.Auf einem Plakat steht in der Mitte der angefangene Satz: „Hätte ich nur nicht…!“ Ringsherum kann jeder den Satz für sich zu Ende schreiben. In welchen Situationen hast du das schon einmal gesagt oder gedacht?
2.Nur nicht provozieren lassen: Die Spielkandidaten sitzen ganz relaxt auf einem Liegestuhl und trinken einen Cocktail. Die anderen Jugendlichen müssen sich etwas einfallen lassen, um sie aus der Ruhe zu bringen. Wer als letzter die Fassung verliert, hat gewonnen. Was müsste passieren, damit du deine Beherrschung verlierst?
3.Bundespräsident Wulff ist zurückgetreten, die Ruderin von den Olympischen Spielen abgereist. Wie vorbildlich müssen Vorbilder leben und gelebt haben? Immer wieder flammt die Diskussion darüber auf. Schon mancher Politiker ist über eine Affäre gestolpert, die tief in der Vergangenheit lag. Angenommen, du würdest morgen zum Bundespräsidenten gewählt, welcher Fehler der Vergangenheit könnte dir zum Verhängnis werden?
Hauptteil
Voll der Anti-Held
Nein, sympathisch ist Nabal wirklich nicht. Reich, geizig, undankbar, überheblich, dumm – ein Anti-Held par excellence. Sein ganzes Leben ist vom Wohlstand geprägt, den er egoistisch genießt und verteidigt, bis er schließlich daran zugrunde geht. Doch auch bei David, dem Held der Geschichte, kommen Charaktereigenschaften zum Vorschein, die nicht nur schmeichelhaft sind. Besonders deutlich wird das im Vergleich zum vorherigen Kapitel:
Kapitel 24 | Kapitel 25 |
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Sammelt Beispiele, wo auch euch das, was euch eurer Meinung nach zusteht, vorenthalten wird! (z. B. Eltern schränken die Freiheit ein, Geschwister nehmen Eigentum weg, Lehrer erkennen Leistung nicht an)
In welchen dieser Situationen stehst du in der Gefahr, dein Verhalten von aufwallendem Zorn bestimmen zu lassen?
Was wäre wenn…
Von Saul, dem untreuen König, den David ablösen soll, wird berichtet, dass er aus Ärger über die Flucht Davids ein gesamtes Dorf dem Erdboden gleich gemacht hatte (1. Samuel 22,11-19).
Was wäre passiert, wenn David nicht an seinem Racheplan gehindert worden wäre?
Was hätte das für seine Zukunft als König bedeutet, für sein Ansehen beim Volk?
Was hätte das für seine Rolle in Gottes Geschichte bedeutet, wo mit David ein Neuanfang geplant war?
Eine kluge Frau – ein einsichtiger Mann
Eine Frau rettet David vor seinem Zorn und einem übereilten Rachefeldzug. Doch wer steht dahinter(1. Samuel 25,26.34.39)? Abigail geht ausgesprochen klug und taktvoll vor, um sich und ihr Haus zu retten und David vor einem großen Fehler zu bewahren:
Sie nimmt die Schuld auf sich.
Sie stellt sich als Botin von Gott vor.
Sie stimmt David in seinem Unrechtsbewusstsein zu.
Sie beschenkt David, macht ihn und seine Männer satt.
Doch es gehören immer zwei dazu, um einen Konflikt zu befrieden. Wie reagiert der aufgebrachte David auf das „Hindernis“, das ihm in den Weg gelegt wird?
Hast du schon erlebt, dass Gott dich davon abgehalten hat einen schweren Fehler zu begehen?
Nimmst du im Reden anderer die Stimme Gottes wahr?
Nichts ist umsonst
David hat auch den nächsten Test bestanden. Am Anfang hatte er Angst, dass er zu kurz kommt. Am Ende erlebt er, wie Gott ihm mehr schenkt, als er sich je selber hätte holen können:
Eine erneute Bestätigung: Du wirst König!
Eine schöne und kluge Frau, die ihn nicht nur bewundert und unterstützt, sondern ihm wenn nötig auch kritisches Feedback gibt.
Sein Feind erntet die Frucht seines selbstsüchtigen Verhaltens.
Der Sohn Davids
David ist immer auch ein Bild des kommenden Messias. Im Gleichnis von den Weingärtnern beschreibt Jesus skrupellose Menschen, die alles, was ihnen anvertraut ist, nur für sich behalten wollen. Er verknüpft dabei das tragische Ende des Gesandten mit seinem eigenen Schicksal (Lukas 20,9-14). Bis zum bitteren Ende muss er die Ablehnung derer ertragen, denen er nur Gutes getan hatte. Der Apostel Paulus schreibt rückblickend:
„Er war in Gestalt Gottes und hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein. Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge…“ Philipper 2,6-10
Sein Vorbild soll nun alle motivieren, die nicht so schnell wie David erleben, dass Gott ihnen Recht verschafft:
„Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und in euren Seelen ermattet!“Hebräer 12,33
Ergebnisicherung
1. Deeskalationstraining
Die Jugendlichen schreiben eine Geschichte oder spielen eine Szene, in der sie herausgefordert sind, jemand sensibel von einem Entschluss abzubringen, der durch Zorn oder unkontrollierte Emotionen bestimmt ist. Die Geschichte wird in drei Versionen erzählt oder gespielt:
Version 1: Der andere wird nicht gewarnt und setzt seine Pläne in die Tat um.
Version 2: Der andere wird gewarnt aber reagiert nicht darauf.
Version 3: Der andere wird gewarnt und korrigiert seine Pläne.
Was passiert jeweils?
2. Mut-Karte
Die Jugendlichen basteln eine Mut-Karte als Lesezeichen für ihren Timer oder die Bibel. Auf der Vorderseite steht die Herausforderung: „Sei mutig und warne andere, wenn sie dabei sind einen Fehler zu machen.“ Die Rückseite ermutigt zur Selbstkritik: „Sei offen dafür, dass Gott durch andere Menschen zu dir redet und dich korrigiert.“
Vielleicht haben auch ein paar Leute den Mut zu berichten, wie sie durch konstruktive Kritik anderer vor Fehlentscheidungen bewahrt wurden.