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Wunder

Wunder heute?

Mose hatte sie. Elia auch. Jesus erstrecht. Petrus ebenfalls. Diese Männer hatten die Gabe, Wunder zu tun. Und heute? Ist die Zeit der Wunder vorbei?

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6. Dezember 2016
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3 min

Die Bibel berichtet Wunder. Und wir? Wir erleben Gebetserhörungen … Aber Wunder in der Qualität, wie sie die Apostel getan haben?

Gott wirkt

Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.Hebräer 13,8
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In der Bibel sammeln sich Wunder wie Sterne am Himmel. Es gibt vier große Konstellationen. Sie häufen sich um Mose, um Elia und Elisa, dann um Jesus und schließlich um die Apostel. Das sind vier Hauptperioden, in denen sich Gott offenbart hat: das Gesetz, die Propheten, der Herr, die Apostel.

Die Apostel

Die Apostelgeschichte ist eine Geschichtsschrift, nicht eine Lehrschrift. Viele Abschnitte der Bibel beschreiben etwas aber schreiben nicht unbedingt etwas vor.

Gott handelt am Anfang einer Heilseperiode oft anders als an deren Ende. Er wirkte Wunder beim Auszug aus Ägypten und während der 40-jährigen Wüstenreise; auch bei der Eroberung Kanaans. Danach aber waren Wunder erst einmal dünn gesät. Selbst bei David: keine Wunder. Oder bei der Erweckung unter König Josia oder nach dem Babylonischen Exil. Von Johannes dem Täufer heißt es ausdrücklich, dass er keine Zeichen tat (Johannes 10,41). Erst wieder Jesus tat viele Wunder als Beleg, dass er Gottes Sohn ist.

Das Evangelium, das die Apostel predigten, war etwas Neues. Jeder sollte anhand der Wunder sehen, dass Petrus und Co. durch Gott autorisiert waren. So erklärt es Hebräer 2,3b.4 (vgl. Apostelgeschichte 14,3). Stell dir vor, du willst ein Geschäft eröffnen. Du wirst dir überlegen, wie du möglichst viele auf dein Angebot aufmerksam machen kannst, wirst dir irgendwelche Sonderaktionen ausdenken.

Martin Luther vermisste selbst zu Zeiten der Reformation Wunder nicht: „Da die Apostel das Wort gepredigt und uns ihre Schriften hinterlassen haben, bleibt nichts mehr, das geoffenbart werden müsste; keine neue Offenbarung und auch kein Wunder ist notwendig … Denn die nachfolgenden Zeichen wurden hauptsächlich gegeben … um die neue Botschaft der Apostel zu bestätigen. Wir haben aber keine neue Lehre eingeführt …“

Rückgang von Wundern

Am Ende der Apostelgeschichte lassen die Wunder nach. Paulus blieb im Gefängnis sitzen (Apostelgeschichte 22 und 23). Kein Engel befreite ihn. Vor den Mordplänen der Juden warnte ihn sein Neffe und eine normale Schutzeskorte brachte ihn in Sicherheit (Kapitel 23). Danach saß er jahrelang in Haft. Das letzte Wunder des Paulus wird uns in Kapitel 28,3-9 mitgeteilt (als Erfüllung von Markus 16,18).

Auf dem Weg zu Paulus nach Rom wurde Epaphroditus todkrank (Philipper 2,25-27). Scheinbar konnte der Apostel ihn nicht heilen. Paulus kam für einige Jahre wieder frei und reiste nach Kleinasien, wo er Trophimus krank zurücklassen musste (2. Timotheus 4,20). Auch ihn konnte Paulus nicht heilen. Aus seiner zweiten Gefangenschaft schreibt er an Timotheus: Trink ein wenig Wein um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen (1.Timotheus 5,23). Warum empfahl er ihm keinen begabten Heiler?

Die Gabe

In Ephesus tat Gott noch Wunder durch Paulus (Apostelgeschichte 19,11). Von dort schrieb er den 1. Korintherbrief. Und nur in diesem Brief kommen noch die Gaben „Heilungen“ und „Wunderwirkungen“ vor: 1. Korinther 12,9.10; ein Indiz dafür, dass sie mit der großen Zeit der Apostel ihren Dienst getan hatten. Worauf Paulus danach viel mehr Wert legt, ist das Wort Gottes (Apostelgeschichte 20,32; Kolosser 3,16).

Größere Wunder

Jesus sprach von „größeren Werken“ als die körperlicher Heilung: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun … (Johannes 14,12). Was ist die größere Tat: einem Menschen das physische Augenlicht wiederzugeben, oder Menschen geistlich die Augen zu öffnen? Körperliche Heilung ist allenfalls vorübergehend.