Wie kann ich meinen Eltern ein Glaubensvorbild sein?
Deine Eltern sind nicht perfekt. Du auch nicht. Und trotzdem könnt ihr gegenseitig viel voneinander lernen. Wir nehmen die Sicht von Timotheus ein, der älteren Menschen ein Vorbild sein sollte und übertragen das auf unsere Familie.
Deine Eltern sind nicht perfekt. Du auch nicht. Und trotzdem könnt ihr gegenseitig viel voneinander lernen. Wir nehmen die Sicht von Timotheus ein, der älteren Menschen ein Vorbild sein sollte und übertragen das auf unsere Familie.
Ziel
Die ungewöhnliche Perspektive ‚meine Eltern und ich‘ soll helfen, das Spannungsfeld zwischen Teen/Jugendlicher und Eltern neu anzugehen und sich auch hier im Glauben zu ermutigen. Wie wäre es, wenn du in deiner Familie so deinen Glauben lebst, wie in deinem restlichen Alltag oder mit Freunden, die voll für Jesus brennen?
Einstieg
Wer sind deine Vorbilder? Frage konkret und bringe auch einige Bilder von Vorbildern aus der Bibel und aktuell angesagten Vorbildern aus Sport & Entertainment mit.
Erzähle kurz die Story von der Friedensnobelpreisträgerin von 2014 Malala Yousafzai. Sie ist für viele ältere Menschen ein Vorbild. Vorbild sein hat nicht zwingend etwas mit dem Alter zu tun.
Erarbeitung und Anwendung
Wann hast du das letzte Mal Streit und Unverständnis in deiner Familie erlebt? Wobei ging es darum? Die junge Generation und die Elterngeneration liegt in einem langen Streit. In der Familie fällt es uns so leicht
- etwas gegeneinander zu äußern, was wir vor Freunden nie sagen würden.
- ablehnendes Verhalten zu leben, das wir in der Schule nie machen würden.
- schnell ungeduldig und beschuldigend zu sein, wovor wir bei echten Freunden sehr aufpassen.
- Geschwister in die Pfanne zu hauen und zu belächeln, was wir unseren „Feinden“ manchmal nicht antun.
Ausblick auf die Bibelarbeit mit der Frage: Wie sähe deine Familie aus, wenn ihr euch gegenseitig im Glauben weiterbringt und auch Familienbeziehung mit Gott leben würdet?
Bibelstellen und Auslegung
[Relevante Bibelstellen: Philipper 3,17; 1. Thess. 1,7, 2. Thess. 3,9; Titus 2,7; Jakobus 5,10, Älteste (1. Petrus 5,3); (1. Timotheus 4,12)]
Welche Menschen sollen im Neuen Testament Vorbild sein?
Nicht nur Alte und Superheilige!
- sehr häufig Paulus, aber auch Silas und Titus.
- Gemeinden (Thessalonicher)
- Propheten aus dem AT (Jakobus 5,10) und Älteste (1. Petrus 5,3)
- Fast am häufigsten fällt der Name Timotheus
Timotheus
- genaues Alter nicht bekannt
- seine Jugend steht im Vordergrund.
Hintergrund „Das Alter“
Als jung galt man bis vierzig Jahre. Als Vorbild dienten aber fast nur Menschen, die schon älter waren. Ein Bischof musste selbst noch hunderte Jahre später mindestens 50 Jahre alt.
Weshalb kann Timotheus für uns als gutes biblisches Beispiel dienen? Weil die Voraussetzungen dieselben sind.
- Menschen erkannten sein Vorbild nicht an
- vermutlich hatte er auch selbst den Eindruck, dass er nicht das große Vorbild sein konnte
- Er war ein recht schüchterner Typ (abgeleitet aus 1. Korinther 16,10)
Hintergrund 1 Timotheusbrief
Der 1. Timotheusbrief sollte helfen die Position und Autorität von Timotheus in der Gemeinde zu stärken. Er ist von der Ausrichtung deutlich formeller, also nicht so persönlich wie zum Beispiel der 2. Timotheusbrief, sodass man auch annehmen kann, dass Timotheus ihn nicht nur alleine gelesen hat, sondern eben auch die betroffene Gemeinde, damit er es in der Leitung einfacher haben sollte.
1 Timotheus 4 – 5,3:
Niemand verachte deine Jugend, vielmehr sei ein Vorbild der Gläubigen im Wort, im Wandel, in Liebe, im Glauben, in Keuschheit! Bis ich komme, achte auf das Vorlesen, auf das Ermahnen, auf das Lehren! Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben worden ist durch Weissagung mit Handauflegung der Ältestenschaft! Bedenke dies sorgfältig; lebe darin, damit deine Fortschritte allen offenbar seien! Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen! Denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, die dich hören.Einen älteren Mann fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn als einen Vater, jüngere als Brüder; ältere Frauen als Mütter, jüngere als Schwestern in aller Keuschheit! Ehre die Witwen, die wirklich Witwen sind!
Meine erste Reaktion auf den Text
Was sich in unserem Kopf ändern sollte.
- Du musst nicht erst ein bestimmtes Alter haben, um ein Vorbild und für Gott aktiv zu sein.
- Gott beruft schon früh junge Menschen.
- Eine Gabe von Gott ist nicht an dein Alter geknüpft.
- Trotz der richtigen Einstellung kann man als junger Mensch unheimlich viel Schaden anrichten. Wenn man den falschen Ton wählt.
[Erwähne, wenn möglich, zu den Punkten Beispiele, die aus der aktuellen Gruppensituation bekannt sind.]
Heute ist es häufig so, dass wir diese Berufung leben oder Gaben nur in unserem Umfeld außerhalb der Familie ausprobieren, z.B. Jugend, Schule, Gemeinde oder im Hauskreis. Doch diese Berufung gilt nicht nur für eine Aufgabe, sondern für einen Lebensstil. Du kannst sie an jedem Tag leben. Gerade auch in deiner Familie.
Berichte vom Eigenen Glaubensleben in deiner Familie anhand folgender Fragen
- Fühlst du dich wohl, wenn du von deiner Familie erzählen kannst?
- Falls du und deine Eltern gläubig seid. Habt ihr das gemeinsam ausgelebt, was Jesus wollte? Was erwartest du geistlich in deiner Familie? Wie ist deine Gebetszeit in deiner Familie? Wusstest du, was anderen Familienmitgliedern im Glauben sehr wichtig war?
[Auf viele dieser Fragen fand ich als Autor keine zufriedenstellende Antwort. Diese Fragen gehören alle außerhalb der Familie, vielleicht in die Jugend, aber nicht in meine Familie. Ich machte also eine bewusste Trennung und teilte mein Leben in Boxen ein. Vielleicht fallen dir auch sonstige Situationen ein, wo es dir leichtfällt irgendwie gar nicht so christlich zu handeln.]
Kennzeichen der jungen Generation ist, dass sie ein viel stärkeres Brennen für den Glauben haben. Wie wäre es, wenn du deine Eltern motivieren könntest, sich neu danach zu sehnen? Hast du schon mal über eine geistliche Gemeinschaft mit deinen Eltern nachgedacht, wodurch du den Glauben deiner Eltern besser verstehen lernst?
Konkrete Punkte abgeleitet aus 1 Timotheus 4,12
Wie können diese Punkte in deiner Familie Wirklichkeit werden?
- Im Reden/ im Wort
- Unterhaltung, öffentlich oder privat. Gehe gut mit deinen Worten um. Nicht lügen. Wie kannst du gut mit deinen Worten in deiner Familie umgehen? Wo musst du etwas verändern, damit du sagen kannst, dass du ein Vorbild bist?
- Im Wandel
- Beschreibt den kompletten Lebensstil. Keine Einteilung in verschiedene Bereiche.
Wenn du viel Gutes sagen kannst, aber nichts davon tust, wird dein Wort deinen Lebensstil durchstreichen und nicht unterstreichen. Wie kann dein Lebensstil zuhause für andere zum Vorbild werden? Wo musst du deinen Lifestyle verändern, sodass Menschen in deiner Familie sagen, dass du ein Vorbild bist?
- In Liebe
- Liebe gibt den ersten zwei Punkten Worten und Lebensstil die Wärme. Die Liebe (agape), die hier gemeint ist, bedeutet nicht tolerieren oder nebeneinander existieren, sondern „unüberwindbares Wohlwollen“.
Rachegefühle treten zurück. Bitterkeit tritt zurück. Kein Nachtragen. Unerschütterliche Annahme. Diese Liebe kannst du nicht fühlen oder mit Übungen produzieren. Es ist eine Sache deines Willens, deiner Hingabe.
Wo muss sich bei dir und deinen Beziehungen in der Familie etwas in Richtung Liebe verändern, sodass du ein Vorbild für andere wirst?
- Im Glauben
- Großen Glauben haben. Dinge erwarten. Viel beten. Groß Gott vertrauen. Mit deinem Mund das bezeugen. In hoffnungslosen Situationen sollst du der sein, der Gott gerne ins Spiel bringt. Bei welchen Punkten müsste sich etwas in deinem Glauben verändern, damit andere sagen, dass du ein Vorbild in deiner Familie bist?
- In Reinheit
- Alles, was der Persönlichkeit eine reine Art verleiht. Keuschheit auch in sexuellen Dingen. Außerdem heute: wie ist meine Sprache? Fluche ich viel?
Achte auf das „Wie“
Wie lebe ich und kommuniziere diese Punkte? (1. Timotheus 5,1)
- Nicht hart.
- Nicht gebieterisch.
- Mit Wärme und einer echten Ermutigung.
- Keusch
Ergebnissicherung
Natürlich ist es super schwer echtes geistliches Leben und Anteilnahme in deine Familie zu bringen, aber überlege mal wie das gelingen kann?
- Aktiv (Dienst)
- Charakterlich (Einstellungen verändern)
- Mit Worten (Gebet, Dinge von Gott weitergeben)
[Ehrlichen eigenen Umgang mit dem Thema äußern und mit Motivation enden, das Leben für Gott in allen Bereichen vorbildlich zu leben.
Bsp: „Vielleicht hast du den Eindruck, dass du der einzige bist, der grade bei euch zuhause an Gott glaubt. Dann lass das auch zuhause raus und bringe neue Liebe, neuen Dienst, neue Versöhnung, echte Anteilnahme zurück in deine Familie.
Wir wünschen uns, dass die Erneuerung und Neubelebung vom anderen kommt, aber was ist, wenn du der Andere in deiner Familie bist? Natürlich nicht nur, um der Andere zu sein, sondern weil du das geistliche Anliegen, das du in dir hast, auch dort wirklich rauslassen möchtest. Ich bete, dass diese Zeit heute für dich einen neuen Gedanken in dein Herz pflanzt und dass Gott dir hilft auf diesem Weg weiterzugehen.“]