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Galater

Wer bin ich? Meine Identität in Christus

Die Frage ,,Wer bin ich?'' beschäftigt jeden Menschen. Diese Bibelarbeit möchte dich ermutigen diese Frage mit dem Blick auf das Evangelium zu beantworten.

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18. März
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8 min
Fares Hamouche Xe9vk C D7 5g Unsplash

Durch meinen Glauben an Jesus bin ich ein Kind Gottes. Diese neue Identität bringt (großartige) Konsequenzen mit sich!

Ziel

Die Jugendlichen und Teens sollen durch diese Bibelarbeit ihre wahre Identität kennenlernen und sich bewusst werden, wie lebensverändernd das Evangelium für sie persönlich ist.

Einstieg

… über eine Frage

„Wer bist du?“

(Die Jugendlichen sollen sich in zweier Gruppen zusammentun und spontan auf diese Frage Antwort geben. Jeder von uns hat eine Antwort auf diese Frage. Und was auch immer wir auf diese Frage „Wer bist du?“ antworten, zeigt, was wir glauben, was unsere Identität ist und was uns ausmacht)

… über eine Mindmap

Jeder der Jugendlichen soll eine Mindmap von sich selbst erstellen, mit Dingen die etwas über sie aussagen (Alter, Hobby, Geschlecht, Familie, etc.) (siehe Anhang)

Erarbeitung und Anwendung

Ich glaube jeder beschäftigt sich früher oder später mit der Frage „Wer bin ich eigentlich?“. Für mich war diese Frage besonders im Teenageralter relevant, als ich mich auf die Suche danach machte, was mich ausmacht, wie ich auf andere wirke und ob ich mit meinem Sein gut genug bin. Es war (und ist) ein langer Prozess, immer mehr zu verstehen, dass unsere Identität einzig und allein in Christus gegründet ist und uns von allen weltlichen Zwängen frei macht.

Paulus beschreibt in seinem Brief an die Galater in Kapitel 3,26 -4,7, was die Konsequenzen für uns persönlich sind, wenn das Evangelium wahr ist und wir uns davon (in unserer Identität) verändern lassen.

Ich bin ein Kind Gottes

Wer wir sind, zeigt uns sehr deutlich Paulus in Galater 3 Vers 26:

„Ihr alle seid Söhne Gottes.“

Wir sind es bereits - ein Zustand der uns zugeschrieben wird. Es ist nicht etwas auf das wir abzielen oder eine Errungenschaft in der Zukunft - es ist etwas das wir in diesem Augenblick haben - in unserem jetzigen Zustand. Doch diese Sohnschaft ist nicht allgemein gegeben. Sie kommt durch den Glauben an Jesus Christus. Wir sind nur dann seine Söhne, wenn wir an seinen Sohn Jesus glauben. Durch diesen Glauben adoptiert uns Gott als seine Kinder. Er entscheidet sich für DICH und wendet sich dir als liebender und fürsorglicher Vater zu. Er liebt dich bedingungslos - ohne Wenn und Aber. Es mag für viele verwirrend erscheinen, dass in der Bibelstelle nur von „Söhne“ die Rede ist. Der Grund dafür liegt darin, dass in den meisten alten Kulturen Töchter kein Eigentum erben konnten. Das Evangelium sagt uns aber, dass wir alle Söhne Gottes in Christus sind. Wir sind alle Erben. Die Bibel beschreibt zum Beispiel alle Christen - einschließlich der Männer - als die Braut Christi. Gott ist unparteiisch in seinen geschlechtsspezifischen Metaphern. Männer sind Teil der Braut seines Sohnes. Und Frauen sind seine Söhne, seine Erben.

Wie geht es dir damit zu wissen, dass du ein Kind Gottes bist? Was sind deine Gedanken dazu?

Wenn ich nun also an Jesus glaube und damit ein Kind Gottes bin - was für Konsequenzen zieht dies mit sich?

—> Der erste Schritt wäre die Taufe. Was das mit uns macht, wollen wir im folgenden genauer anschauen.

Taufe: Ich bekleide mich mit Jesus

Wenn eine Person in Christus getauft wurde, dann sollte sie das befolgen und tun, was Jesus ihr aufgetragen hat: die Taufe soll unsere Hingabe an Jesus nach außen hin deutlich machen. Durch die Taufe haben wir Christus bewusst „angezogen“. Wir bekleiden uns also mit Jesus als unsere Identität. Wie wir uns kleiden, hat einen prägenden Einfluss darauf, wie wir denken und handeln und vor allem wie wir auf andere wirken.

Würden deine Freunde bei dir erkennen, dass du mit „Jesus bekleidet bist“?

Lebst du in dem Bewusstsein, dass du mit Jesus geschmückt bin?

Sich mit Jesus bekleiden bedeutet 4 Dinge:

Unsere Identität liegt in Christus. Unsere Kleidung zeigt Leuten, wer wir sind. Sie ist wie eine Uniform und identifiziert uns mit Menschen des gleichen Geschlechts, sozialer Klasse oder Herkunft. Wenn wir aber sagen, dass wir mit Jesus bekleidet sind, finden wir unsere Identität nicht in irgendwelchen Klassifizierungen, sondern in Jesus alleine.

Die Nähe und Verbundenheit unserer Beziehung zu Jesus. Nichts tragen wir so nah an uns wie unsere Kleidung. Sie gibt uns Schutz in jedem Moment und geht mit uns überall hin. Wenn wir also sagen, dass Jesus unsere Kleidung ist, verlassen wir uns jeden Augenblick auf Christus und sind uns seiner Existenz in jedem Moment bewusst.

Jesus Nachahmen. Wenn wir die Gegenwart Jesu in unserem Leben praktizieren, beinhaltet dies auch, dass wir ununterbrochen so denken und handeln, als würden wir direkt vor Jesus stehen. Das heißt, dass wir Jesus in jeden Bereich unseres Lebens mit hineinnehmen und danach streben, seinen Willen zu tun - wir ziehen seine Werte und Taten an und verkleiden uns sozusagen wie Jesus.

Unsere Akzeptanz gegenüber Gott. Kleidung dient schließlich als Schmuck. Sie bedeckt unsere Nacktheit. Seit dem Sündenfall stellte Gott Kleidung bereit, die unsere Scham bedeckte. Wenn wir also sagen, dass Christus unsere Kleidung ist, bedeutet das, dass wir aufgrund dessen, was Jesus getan hat, in Gottes Augen geliebt sind. Wenn Gott uns anschaut, sieht er uns als seine Söhne, weil er seinen eigenen Sohn sieht. Jesus gibt uns seine Gerechtigkeit und seine Vollkommenheit zum anziehen.

-> In welchem Bereich deines Lebens fällt es dir besonders schwer, dich daran zu erinnern, dass du mit Jesus bekleidet bist?

-> Wie würde es dir gehen, wenn du dir neu bewusst machst, dass Jesus jede Sekunde bei dir ist?

Wir sind eins durch Christus

Vers 28 zeigt uns die Einheit unter Christen. Es wird nicht mehr unterschieden zwischen verschiedenen Rassen, sozialen Schichten oder Geschlechtern. Das Evangelium hat radikale soziale Auswirkungen.

Es bedeutet, dass ich in erster Linie ein Christ bin, bevor ich irgendetwas anderes bin.

Es bedeutet, dass alle Mauern und Barrieren, die die Menschen untereinander trennen, durch Christus fallen. Wenn wir wirklich glauben und in Christus sind, dann spielen die sonst in der Gesellschaft so betonten Unterschiede keine Rolle mehr. Es geht nicht mehr darum, wo wir herkommen, welchen sozialen Status wir haben oder welches Geschlecht. Wenn wir Kinder Gottes sind, sind wir zwar trotzdem noch unterschiedlich. Aber wir sind eine Familie. Durch Jesus sind wir eins. Deshalb ist es so wichtig, dass wir auch innerhalb der Kirche über Kulturgrenzen hinweg miteinander Beziehung leben und einander lieben. Paulus Anliegen ist es, dass das Evangelium Barrieren innerhalb der christlichen Gemeinschaft abbaut.

Welche Mauern/Barrieren erkennst du in deiner Gemeinde? Was trennt die Leute in der Gegend, wo du herkommst?

Hast du Ideen, wie man trotz dieser Barrieren es schafft, eine Einheit zu werden?

Die Verse 26-27 zeigen uns, wie wir zu dieser Einheit kommen.

Die Privilegien, die wir im Evangelium erhalten, sind so großartig, dass nichts auf dieser Welt uns etwas besseres geben könnte - Wie kann ich auf jemanden neidisch sein, wenn ich doch weiß, dass ich ein Kind Gottes bin? Wie kann ich auf jemanden herabschauen, der mit Christus gekleidet ist?

Wir wissen, dass wir das Geschenk der Gnade, unverdient annehmen dürfen. Dadurch wird unser Stolz auf unseren Status oder unser Geschlecht zunichte gemacht. Uns ist bewusst, dass wir genauso wie jeder andere Sünder sind. Es gibt keinen guten Grund zu denken, dass wir besser sind als andere. Wir sind Sünder, angenommen einzig und allein durch Gnade.

Ich bin ein Erbe durch Christus

Der Vers 29 des dritten Kapitels im Galaterbrief blickt zurück in die Geschichte. Dort heißt es, dass wir, wenn wir Christus durch unseren Glauben anziehen, „Abrahams Nachkommen und gemäß der Verheißung seine Erben“ sind. Alles, was Gott Abraham versprochen hatte, hat er erfüllt und wird es auch in seinem Sohn Jesus erfüllen. Und so werden auch wir alles, was Gott versprochen hat, genießen, weil wir seine adoptierten Söhne, seine Kinder, sind. Seine Verheißungen werden in Erfüllung gehen. Wohnungen werden im Jenseits für uns bereitet (Joh. 14, 2+3), wir erhalten ewiges Leben (Joh. 11, 25+26), heute und hier wissen wir, dass Gott uns trägt, dass er uns in seiner Hand hält. Was für ein Geschenk!

Ich bin befreit durch Christus

Um die Sohnschaft zu verdeutlichen, verwendet Paulus in Galater 4,1 das Bild eines kleinen Kindes, dem ein großes Erbe zusteht. Um Paulus Absicht besser zu verstehen, soll die Geschichte, die er andeutet, ein wenig ausgeführt werden:

„Ein reicher Besitzer eines großen Gutshofes liegt im Sterben. Sein Sohn ist noch ein kleines Kind. Der Vater verfügt im Testament: Der Sohn soll den ganzen Hof erben. Allerdings soll er dieses Erbe erst mit 21 Jahren antreten, so setzt der Vater fest. Bis dahin soll ein Verwalter den Betrieb leiten. Zugleich bestimmt der Vater einen Vormund für seinen Sohn, auch stellt er Erzieher und Hauslehrer an, die ihn in seinem Sinne ausbilden sollen. Nach dem Tod des Vaters verläuft alles nach Wunsch. Der Sohn wird Hoferbe, steht aber unter der strengen Aufsicht und Erziehung des Vormundes und der Hauslehrer. Alles Geschäftliche wird vom Verwalter abgewickelt. Wenn der Sohn auf dem Hof arbeitet, unterscheidet er sich nicht von den Knechten: Er trägt dieselbe einfach Arbeitskleidung; er muss die Tiere füttern, er muss die Ställe ausmisten, er muss das Feld pflügen und beim Ernteeinsatz helfen. Er muss alles von der Pike auf lernen. Die Arbeit wird ihm zugeteilt wie den Knechten, sie wird kontrolliert und nötigenfalls kritisiert. Es geschieht das, was Paulus so ausdrückt: „Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr ist über alle Güter; sondern er untersteht Vormündern und Pflegern.“ Dann aber kommt der große Tag, der die Wende bringt, der Tag, den der Vater testamentarisch festgelegt hat: der Tag der Hofübergabe, der 21. Geburtstag des Sohnes.“

Der Tag der Hofübergabe ist der entscheidende Tag, denn jetzt wird klar, was bisher verborgen war: Die Einen sind und bleiben Sklaven, die Anderen aber sind die Erben als Kinder des Vaters. Und das nur, weil Jesus selbst Mensch wurde und uns einen neuen Weg zu Gott eröffnet hat. Er befreite die Gläubigen von der Unterdrückung des Gesetzes und ermöglichte ihnen, als Kinder Gottes zu leben. Er ist unser Bruder geworden. In ihm sind wir Gottes Kinder, wenn wir an ihn glauben. Als seine Kinder sind wir bedingungslos geliebt und angenommen. Jetzt werden wir ganz anders leben und wirken: als erbberechtigte Söhne und Töchter; als solche, die frei von allen Zwängen der Welt sind und sich nicht knechten lassen müssen, weil wir Kinder des Herrn sind, der unser liebender Vater ist.

„Wer bin ich? Warum bin ich? Woher komme ich? Wo gehe ich hin?“ haben in Jesus Christus eine Antwort bekommen. Ich bin ein geliebtes Kind Gottes, ich bin erschaffen um mit Gott in Gemeinschaft, in Beziehung zu leben, Gott ist mein Schöpfer und nach meinem Tod werde ich nach Hause zu Gott zurückkehren. Meine Identität ist in Christus.

Ergebnissicherung

Die Teens können ihre am Anfang erstelle Mindmap ergänzen - jetzt mit dem Bewusstsein: „Ich bin ein Kind Gottes“. Mit welchen Eigenschaften würden die Teens ihre Identitäts-Mindmap nun ergänzen?

Poetry Slam „Identität“: https://www.youtube.com/watch?v=yvUk2TAewKY