Was ist Leitung?
Leitung ist ein Thema in christlichen Kreisen. Es tummeln sich Podcasts, Bücher, Konferenzen, Kongresse – alle zum Thema Leitung. Leitung ist momentan …
Leitung ist ein Thema in christlichen Kreisen. Es tummeln sich Podcasts, Bücher, Konferenzen, Kongresse – alle zum Thema Leitung. Leitung ist momentan vielleicht sogar das Thema in christlichen Kreisen. Ich denke das ist auch gut so.
Egal ob wir selbst eine Leitungsaufgabe haben oder nicht, wir haben alle schon Erfahrungen mit Leitern gemacht. Wir kennen schwache Leiter. Leiter, die zwar die Verantwortung haben, aber sie nicht ausüben. Die keine Entscheidungen treffen oder sie verlangsamen. Leiter, die abwesend und lethargisch sind. Wenn Leiter schwach sind, dann gibt es keinen Fortschritt. Wir kennen aber auch autoritäre Leiter. Leiter, die die Verantwortung haben, aber sich eher wie Alleinherrscher benehmen. Leiter, die Entscheidungen durchdrücken, alles dominieren und deren Meinung die Einzige ist, die zählt. Wenn Leiter autoritär sind, gibt es keinen Fortschritt.
1. Was ist überhaupt Leitung
Wenn ein Leiter nicht schwach leitet, sondern dienend und nicht autoritär, sondern stark, dann geschieht Fortschritt. Schwache und autoritäre Leiter können nichts Gesundes bewirken. Dienende, starke Leiter bringen Menschen, Teams und Gemeinden zum Aufblühen.
Was ist Leitung? Leadership-Experte John C. Maxwell hat eine einfache Definition geprägt: „Leitung ist Einfluss.“ Zu leiten bedeutet Einfluss zu nehmen auf die Menschen in meinem Umfeld. Zu leiten bedeutet Einfluss zu nehmen auf die Menschen in meinem Umfeld. Ein guter Leiter übt positiven Einfluss aus und erlebt, dass Menschen ihm folgen. Im Prinzip nimmt jeder Mensch Leitungsverantwortung wahr, da jeder Mensch andere Menschen in seinem Einflussbereich hat. Auch wenn es herausfordernd ist: Du kannst nicht nicht leiten. Zu jedem Zeitpunkt in deinem Leben hast du Einfluss auf die Menschen in deiner Nähe. Du entscheidest ob der Einfluss positiv ist oder nicht. Leitung ist also nicht gleich Gemeindeleitung. Leitung findet immer da statt, wo Menschen Einfluss auf andere ausüben. Das kann in der Familie, einem Team, einem Hauskreis, einer Kleingruppe, einer Altersgruppe, einem Bereich in der Gemeinde oder eben im Leitungsteam der Gesamtgemeinde passieren.
Einen interessanten Hinweis, um ein klares Leitungsverständnis zu entwickeln, gibt Robert Quinn, Leadership Pro- fessor an der University of Michigan. Er zeigt, dass die Ursprünge des Wortes leiten im Proto-Indo-Germanischen „hingehen und sterben“ bedeuten. Bei Leiterschaft geht es nicht darum, selbst erfolgreich zu sein, bewundert und geliebt zu werden, sondern Opfer zu bringen und sein eigenes Leben zu investieren, um andere Menschen zu führen. Wahre Leiter sind Diener, die sich selbst sterben, um andere Menschen zum Aufblühen zu bringen.
2. Der ultimative Leiter
Das erinnert mich an Jesus unseren Retter-König, den ultimativen Leiter. Jesus hat das mit dem „hingehen und sterben“ wörtlich genommen. Und er hat damit den größtmöglichen Einfluss auf das Leben vieler Millionen Menschen genommen. Damit hat Jesus unglaublich viele Menschen zum Aufblühen gebracht, sogar vom Tod zum Leben. Jesus zeigt mit seinem ganzen Leben die Essenz von Leiterschaft: andere Menschen positiv beeinflussen, indem man ihnen in Stärke dient. Spannend ist, wie Jesus kurz vor seinem Tod bei einem letzten intensiven Treffen mit seinen Jüngern seine Art zu leiten noch einmal konkret vorlebt. Er wäscht seinen Schülern die Füße! Damals noch viel unbegreiflicher als heute. Stelle dir einen Vorstandsvorsitzenden vor, der dem Hausmeister die Füße wäscht. Kaum vorstellbar.
Hier wäscht der Sohn Gottes seinen Geschöpfen die Füße. Unvorstellbar. Und dann fordert er sie heraus sein Leitungsparadigma nachzuahmen:
„Wenn nun ich, der Herr und der Meister, euch die Füße gewaschen habe, sollt auch ihr einan- der die Füße waschen.“Johannes 13,14; NGÜ
Dienende Leiterschaft hat nichts damit zu tun schwach oder ein Bediener zu sein. Jesus hat zu jedem Zeitpunkt gezeigt, was es heißt ein dienender, starker Leiter zu sein. Die Gemeinde hat den ultimativen Leiter zum Vorbild. Sollte dann nicht die Gemeinde ein Vorbild guter Leiterschaft sein?
3. Du darfst Leiten
Wirklich. Du darfst leiten. Ganz am Anfang der Menschheitsgeschichte gibt Gott uns Menschen den Auftrag über die Erde zu herrschen und sie sich untertan zu machen. Gott will, dass die Menschen die Erde kultivieren und gestalten. Das ist nichts anderes, als ein Leitungsauftrag. Gott will, dass die Menschen die Erde leiten. Das bedeutet als Stellvertreter Gottes positiven Einfluss ausüben.
Genauso unabhängig davon, ob du eine benannte Leitungsposition hast oder nicht. Du kannst anfangen in Abhängigkeit von Jesus und geführt vom Heiligen Geist deinen Einfluss zu nutzen und Menschen positiv zu prägen. Du kannst anfangen nicht nur Probleme zu sehen, sondern eine Lösung zu entwickeln. Das tun Leiter.
Du bist berufen Einfluss auszuüben. Unabhängig von deiner Ausbildung, Erfahrung oder Position. Ganz egal ob du Mutter, Schüler, Stu- dentin, Arbeitnehmer oder Chef bist. Gott hat dich dazu berufen in deinem Umfeld positiven Einfluss zu nehmen – zu leiten.