Was bedeutet Freundschaft heute?
Freundschaft bedeutet mir alles und ich würde für meine Freunde ins Feuer gehen! Vor kurzem führte ich mit ungefähr 25 Jugendlichen im Alter von 13-21 …
Freundschaft bedeutet mir alles und ich würde für meine Freunde ins Feuer gehen!
Vor kurzem führte ich mit ungefähr 25 Jugendlichen im Alter von 13-21 Jahren eine Umfrage zum Thema Freundschaft durch. Infolgedessen kommen die Jungen und Mädchen hier immer wieder selbst zu Wort. Die häufigste Antwort auf die Frage „Was bedeutet dir Freundschaft?“ lautete:
„Freundschaft bedeutet mir echt viel.“ Das zeigt, dass Jugendliche Freundschaften einen hohen Stellenwert zuschreiben. Ist es nicht auch so, dass man in der Jugendzeit mehr Zeit mit Freunden als mit seiner Familie verbringt? Ist es nicht auch so, dass einem in der Jugendzeit die Meinung von Freunden wichtiger ist, als die der eigenen Eltern? Ist es nicht auch so, dass die Freunde einen in der Jugendzeit tiefer prägen als Vater und Mutter?
Mehr als Facebook-Freunde
Deutlich wird, dass sich trotz vieler vermeintlich oberflächlicher Facebook-Freunde jeder junge Mensch nach tiefen freundschaftlichen Beziehungen sehnt. Ein Mädchen meinte, dass das Leben ohne Freunde so trostlos wäre. Sicherlich liegt das daran, dass der Mensch auf Beziehungen angelegt ist, weil Gott selbst ein Beziehungswesen ist. Es hat jedoch den Anschein, dass sich besonders junge Menschen nach echten Freunden sehnen. Warum? Sie suchen Halt. Sie suchen Orientierung. Sie suchen Geborgenheit. Sie suchen Gleichgesinnte.
Eine Freundin ist toll, weil… man die Nächte mit ihr durchquatschen kann.
… man zu ihr hingehen kann, wann immer man es braucht.
… man sich mit ihr nach einem Streit immer wieder verträgt.
… man mit ihr ins Kino gehen kann.
… man mit ihr durch dick und dünn gehen kann.Annemarie, 13 J.
Verständnis von Freundschaft
Freundschaft bedeutet mir ganz viel, weil Freunde sich untereinander helfen. Wenn man wirklich beste Freunde hat, kann man sie anrufen Tag und Nacht. Sie sind immer für einen da. Sie haben immer ein offenes Ohr. Freundschaft ist eigentlich das Beste, was es überhaupt gibt.
Was verstehen Jugendliche unter Freundschaft? Wie sieht Freundschaft aus? Was ist in einer Freundschaft wichtig? Folgend die zusammengefassten Antworten:
Freunde sind ehrlich zueinander. Sie hören zu. Sie sind in guten sowie in schlechten Zeiten füreinander da. Sie unterstützen sich. Sie halten zusammen. Sie verlassen sich aufeinander. Sie harmonieren gut miteinander. Sie geben einander Halt. Sie setzen sich für einander ein. Sie machen sich stark. Sie verbringen Zeit miteinander. Sie können über alles reden. Sie mögen sich. Sie vertrauen einander. Sie behalten Geheimnisse für sich. Sie lachen zusammen. Sie weinen gemeinsam. Sie haben Spaß. Sie hören auf die Kritik oder Warnung des anderen. Sie profitieren voneinander. Gute Freunde kennen sich am besten.
Also Freundschaft bedeutet für mich, Menschen in meinem Leben zu haben, mit denen man gemeinsame Interessen teilt. Aber vor allem auch viele Erlebnisse. Bei denen man sich so geben kann, wie man ist und die einen auch so akzeptieren und mit denen man einfach ganz viel Spaß haben kann.
Relevanz des Themas für die Jugendarbeit
An folgenden Punkten können Jugendmitarbeiter ansetzen…
1) … über das Thema „Freundschaft“ aufklären.
Freundschaft bedeutet mir echt viel, wenn es echte Freunde sind. Ich habe echte Freunde und die bedeuten mir echt viel und ich bin echt sehr gern mit ihnen zusammen.Julian, 15 J.
Einige Jugendliche reden von echten Freunden. Das lässt auf Enttäuschungen schließen, die sicher viele von ihnen in Freundschaften bereits erlebt haben. Hier ist es wichtig, Jugendliche einerseits aufzufangen, andererseits sie herauszufordern, selbst eine gute Freundin oder ein guter Freund zu sein.
2) … auf JESUS hinweisen.
Manche Jugendlichen haben zu hohe Erwartungen an ihre Freunde. Sie sollen immer für einen da sein und immer helfen können. So ist es kein Wunder, dass es zu großen Enttäuschungen kommt. Hier hat der Jugendmitarbeiter die Aufgabe, auf JESUS, den wahren Freund, hinzuweisen, der immer da ist, nicht enttäuscht und alle Bedürfnisse stillen kann.
3) … Freundschaften unter Christen fördern.
„ (…) und wenn der Freund auch noch Christ ist – was richtig cool ist, kann man zusammen beten, Bibel lesen und zusammen auf Events gehen!Michel, 15 J.
Es wäre doch traumhaft, wenn junge Leute in der eigenen Jugendgruppe tiefe und ehrliche Freundschaften mit Christen erleben könnten. Das zu fördern, sollte für einen Jugendmitarbeiter hohe Priorität haben.
4) … selbst gute Freunde sein.
Als Sozialpädagogin, die schon seit vielen Jahren mit Jugendlichen arbeitet, kann ich bezeugen, dass Jugendliche gute Freunde brauchen. Was gibt es Schöneres, selbst dieses Gegenüber, dieser Freund zu sein?
Freundschaft ist für mich eine tiefe Beziehung zwischen zwei Menschen. Man ist in Notlagen füreinander da! Man zieht einander zu Jesus! Man ist knallhart ehrlich und kritisiert auch manchmal, wenn was falsch läuft und man vertraut! Man hat Spaß und lacht viel.Miriam, 20 J.