Warum wir heute noch missionieren
Findest du es intolerant, wenn ich behaupte, dass das Überqueren einer roten Ampel gefährlich ist und dir das Leben nehmen könnte? Eine Rotlichtmissachtung …
Findest du es intolerant, wenn ich behaupte, dass das Überqueren einer roten Ampel gefährlich ist und dir das Leben nehmen könnte? Eine Rotlichtmissachtung für Fußgänger kostet sogar 5 bis 10€. Vermutlich würde man meine These tolerieren, auch wenn man nicht immer vorbildlich bei Grün die Straßenseite wechselt.
Ganz anders ist die Toleranz in unserer Gesellschaft, wenn Christen behaupten, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist. Diskussionen werden entfacht und Unverständnis entsteht, wenn Christen keine andere Meinung zulassen.
Die Entscheidung, bei welchem Licht man über die Straße geht, beeinflusst dein gesundheitliches Wohlergehen. Die Entscheidung, ob man den Anspruch Jesu, der „einzige“ Weg zu Gott zu sein, toleriert, hat weitreichendere Konsequenzen. Diese Entscheidung hat ewiges Leben oder ewiges Getrenntsein von Gott zur Folge. „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Johannes 14,6)
Schnell wird das Christentum als intolerant dargestellt. Dabei ist die Bibel in vielen Fragen sehr tolerant und lässt Gläubigen einen weiten Entscheidungsspielraum. „Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich“ (1. Korinther 6,12; 10,23), sagte Paulus den Korinthern. Gott schreibt uns keine Regeln vor, was wir anziehen sollen, essen und trinken dürfen. Jesus fasst in Matthäus 22,37-39 zusammen, worum es Gott wirklich geht: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von deinem ganzen Herzen, mit deinem ganzen Verstand und aller deiner Kraft… Und deinen Nächsten wie dich selbst“. Im Vergleich zu anderen Religionen haben Christen Freiheiten und sind befähigt, gewissenhaft Entscheidungen zu treffen. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Galater 5,1).
Ob ich Gebote als einschränkend empfinde ist abhängig von der Beziehung, die ich zu Person habe, die die Regel gibt. Wenn ich jemanden liebe und ihm vertraue, dann fällt es mir viel leichter Gebote und Regeln zu akzeptieren und sie als sinnvoll für mein Leben anzusehen.
In jeder Epoche der Kirchengeschichte gab es Hindernisse und Schwierigkeiten das Evangelium weiter zu geben (z.B.: Christenverfolgung unter Nero 64 n.Chr.). Das 21. Jahrhundert ist geprägt von Pluralismus und Individualismus. Jeder kann Denken was er will und soll nach seiner Fasson selig werden. In Gesprächen habe ich festgestellt, dass der Gott der Bibel gleichgestellt wird mit Allah oder anderen selbstgemachten Gottesbildern. Manche denken auch, gute Werke würden ausreichen und Gott werde sie in den Himmel lassen. Sünde, und die damit verbundene Trennung von Gott, werden nicht thematisiert. Ein richtender Gott passt nun mal nicht in unsere Gesellschaft. Gerade deswegen ist es wichtig, dass das Evangelium komplett und unverfälscht weitergeben wird.
Warum wir heute also noch missionieren? Weil wir unsere Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen, Dienstleister, Studenten etc. lieben sollen. Weil unsere Gesellschaft nicht weiß, dass sie ein Problem mit Gott hat. Weil wir wissen, dass es für sie ein zu spät geben wird. Weil wir glauben, dass Jesus bald wiederkommen wird. Weil wir Multiplikatoren sind und den Auftrag Jesu leben wollen. Weil wir eine Verantwortung haben, nicht nur selbst zu profitieren, sondern weiterzugeben, was wir empfangen haben.