Gott erschließt sein Wesen und Werk durch die Geschichte, die er mit den Menschen schreibt. Durch Personen können wir sowohl Gott besser kennen lernen als auch uns selbst. Sie sind Vorbilder, an denen wir uns orientieren können.
Weil Gottes Wort sie uns empfiehlt
In Hebräer 13,7 wird empfohlen der Führer zu gedenken, die das Wort Gottes weitergegeben haben. Dabei soll der „Ausgang ihres Wandels“ beachtet werden um das Ziel zu verfolgen, ihren Glauben nachzuahmen. In 1. Korinther 10,1-13 betont Paulus, dass die Ereignisse des Alten Testaments geschehen sind, um uns als Vorbild zu dienen. Es ist der Glaube, auf den auch in Hebräer 11 unsere Aufmerksamkeit gelenkt wird und der als nachahmenswert dargestellt wird. Deshalb ist es wichtig die Prinzipien der Männer und Frauen Gottes zu erkennen und sie auf unser Leben zu übertragen. Der Herr Jesus dient als größtes Vorbild. Ihn gilt es vor allem anzusehen und seinem Vorbild zu folgen (Hebräer 12,1-3).
Gute und schlechte Vorbilder
Vorbilder können als Ansporn dienen oder zur Warnung. Die Bibel idealisiert die Menschen nicht, sondern stellt sie in realistischer Weise mit Stärken und Schwächen dar. Jakobus formuliert ausdrücklich, dass Elia von gleichen Empfindungen war wie wir (Jakobus 5,17) und dass Gott ihn aufgrund seines ernstlichen Gebetes erhörte. Personenstudien zeigen, wie ein Gläubiger Höhen und Tiefen, geistlichen Segen und auch Sünde mit Gott erlebt und bewältigt haben.
Vorbilder zu haben bedeutet nicht, sie zu kopieren, sondern von ihnen zu lernen und die abgeleiteten Prinzipien auf das eigene Leben zu übertragen.
Schritte zur Erstellung einer Personenstudie
Beobachtung:
- Stelle alle Bibelstellen zu der Person zusammen (mit Hilfe einer Konkordanz und den Parallelstellen) und studiere sie aufmerksam.
- Formuliere erschließende Fragen zu der Person und beantworte sie mit den Bibelstellen (z. B. durch W-Fragen).
- Erstelle einen Steckbrief und ein Persönlichkeitsprofil.
Folgende Stichworte können zur Orientierung dienen: Tätigkeit, Familienverhältnisse, Erziehung, Freunde, Umgang mit Mitmenschen, Gottesbeziehung, Gaben, Schwächen, Schicksalsschläge, Krisen.
Auslegung:
- Fasse die Stärken und Schwächen der Person zusammen.
- Beachte vor allem Dinge, die wiederholt und betont werden. Versuche erklärende und deutende Verse auch in anderen Büchern zu finden (vgl. Apostelgeschichte 7, Hebräer 11).
- Lässt sich ein Schlüsselvers finden (wie z. B. Daniel 1,8; Esra 7,10; Hebräer 11,7; Ruth 1,16)?
*Wie gestaltet die Person ihre Gotttesbeziehung?
*Wie geht die Person mit Sünden um?
*Wie verhält sich die Person gegenüber Mitmenschen?
*Warum konnte die Person von Gott gebraucht werden?
*Welche Lektionen hat die Person im Verlauf ihres Lebens gelernt?
*Welche Rolle spielen Gehorsam, Gebet, Weisheit, Glauben, Geduld, Demut, Hingabe, Verfolgung, Umkehr?
Anwendung:
Formuliere positive Eigenschaften, durch die du dich anspornen lässt. Und formuliere Warnungen, die du für dein Leben beachten willst