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Verbindlichkeit

Treu sein – Mit Talent!

Klare Entscheidungen sind bei Gott „angesagt“! Es ist nicht entscheidend, wie begabt du bist – Lerne, in kleinen Dingen treu zu sein

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12. August 2019
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9 min

Überblick

Treue ist das Markenzeichen einer echten Beziehung, denn Treue baut Vertrauen auf. Wer treu ist, auf den ist Verlass, weil er zu seiner Entscheidung steht. Gottes Treue ist bedingungslos und er sucht treue Mitarbeiter. Dabei setzt er volles Vertrauen in uns: Wir sind Verwalter Gottes (1. Korinther 4,2) – Treue ist Trumpf!

Ziel

Die Jugendlichen sollen den Wert von Treue und Verbindlichkeit neu kennen und schätzen lernen, die Ausdruck einer persönlichen Beziehung zu Jesus sind. Weil Jesus uns zu jeder Zeit treu ist, möchten wir als geliebte Kinder Gottes seine Nachahmer werden (Epheser 5,1) und Treue lernen, in dem, was er uns anvertraut.

Einstieg

  • In zwei Tagen steht eine wichtige Chemiearbeit an. Als Chemie-Genie kannst du das Periodensystem im Schlaf. Dein Mitschüler hat allerdings große Schwierigkeiten, den Stoff zu verstehen und bittet dich um deine Unterstützung. Als Genie bietest du gerne deine Hilfe an und sagst noch für den selben Abend zu. Kurze Zeit später leuchtet eine WhatsApp-Nachricht von deinem besten Freund auf, der dich zu einem spontanen Gratis-Kinobesuch einlädt – Wie entscheidest du dich?
  • Im Facebook-Postfach liegt die Einladung zu einer Geburtstagsparty. Noch vier Wochen bis zur Veranstaltung. Die drei Möglichkeiten, die dir für eine Rückmeldung vorgeschlagen werden, lauten: „Zusagen / Ignorieren / Interessiert (d. h. später entscheiden, ob du teilnehmen möchtest)“ – Wie entscheidest du dich? Was denkst du, ist der Grund dafür, dass es bei Veranstaltungen oft mehr „Interessierte“ gibt, als Leute, die zu- oder absagen?
  • Austausch über folgendes Zitat
    Treue ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.Unbekannt

Hintergrundinfos

Der Begriff Treue besitzt im AT wie auch im NT denselben Ursprung wie das Wort „Vertrauen“ (hebräisch „aman“ / griechisch „pistos“). Eine treue Person ist demnach vetrauenswürdig. Man kann ihr etwas anvertrauen und sich auf sie verlassen. Wer treu ist, steht zu seinem Wort.

Kontrastprogramm bietet unser Zeitalter „Social Media“:

„„Soll ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein?“, rappten schon Fettes Brot in ihrem Hit „Jein“ – der Protagonist im Song: zerrissen zwischen den vielen zu treffenden Entscheidungen und Wahlmöglichkeiten. Wenn es um Termine und echte Verbindlichkeit geht, tun wir uns bisweilen schwer.“ (Quelle: n-tv)

In der Bibel fordert Gott eine eindeutige Positionierung:

Es sei aber euer Ja ein Ja und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht unter ein Gericht fallt.Jakobus 5,12

Klare Entscheidungen sind bei Gott „angesagt“! Das beinhaltet auch, dass ich bei meiner Entscheidung, die ich getroffen habe, bleibe, auch wenn sich scheinbar bessere Möglichkeiten bieten – Ein kleines Wörtchen, aber ein Anfang, Treue und Verbindlichkeit in deinem Leben umzusetzen!

Erarbeitung und Anwendung

1) Gott ist treu – das soll fruchten!

Paulus schreibt an die Korinther:

Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.1. Korinther 1,9

Nachgedacht

  • Was wären die Folgen für dein Leben mit Gott, wenn er nicht immer treu wäre?
  • Wie reagiert Gott, wenn du ihm untreu gewesen bist?

Gott ist in seinem Wesen vollkommen treu und das beruht nicht auf Gegenseitigkeit! Im zweiten Brief an Timotheus schreibt Paulus:

Wenn wir untreu sind – er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.2. Timotheus 2,13

Gottes bedingungslose Treue ist kein Freifahrtschein für unsere Untreue, wenn wir ihn wirklich lieben! Weil Jesus selbst uns zu jeder Zeit treu ist, möchten wir als geliebte Kinder Gottes seine Nachahmer werden (Epheser 5,1). Das geschieht nicht durch eigene Anstrengung: Gottes Geist bewirkt Wachstum und Frucht. Die Frucht des Geistes heißt nicht Traube, sondern Treue:

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.Galater 5,22

2) Treue in deinen Beziehungen – Vertrauen bauen

Die Früchte, die Gottes Geist wachsen lässt, sollen deine Mitmenschen an dir sehen und schmecken können. Die Frucht der Treue baut Vertrauen auf in deinen Beziehungen zu anderen. Das Gegenteil davon wird in den Sprüchen beschrieben:

Ein zerbrochener Zahn und ein wankender Fuß, so ist das Vertrauen auf den Treulosen am Tag der Not.Sprüche 25,19

Treue und Verbindlichkeit sind der Boden deiner Beziehungen – diesen Boden sollten wir uns nicht gegenseitig unter den Füßen wegziehen. Ein Sprichwort sagt: „Treue ist die Schwester der Liebe“. Lass dich deshalb zur Treue in deinen Beziehungen motivieren:

Ein Freund liebt zu jeder Zeit, und als Bruder für die Not wird er geboren.Sprüche 17,17

Nachgedacht

  • Wer ist dir in den letzten Jahren ein treuer Freund gewesen?
  • Wie zeigt sich Treue in deinen Freundschaften / Beziehungen?

In Johannes 15,15 nennt uns Jesus seine Freunde, und das obwohl wir ihm oft untreu sind. Sein Vertrauen in uns ist so groß, dass er uns in Gottes Gedanken und Pläne einweiht. Wir sind als Christen dazu bestimmt, unvergängliche Frucht für Gott zu bringen (Vers 16) – Treue ist dabei Trumpf!

3) Treue in deinem Dienst  – Vergrab‘ nicht dein Talent!

Lies dazu Matthäus 25,14-30 – Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten

Mit dem Bibeltext aus Matthäus 25 soll das Thema „Treue in deinem Dienst für Gott“ vertieft werden. Es empfiehlt sich, das gesamte Gleichnis in der Jugendgruppe zu lesen, da sonst der Zusammenhang verloren gehen kann.

Gleichnis – was war das gleich nochmal?

Ein Gleichnis hat wenig mit Mathematik zu tun, aber es gleicht oft einer Rede in Bildern und Vergleichen, die die Zuhörer über sich selbst und über Gott nachdenken lässt. Das Gleichnis kann zu einer persönlichen Entscheidung führen oder auch als eine Lektion verstanden werden. Nicht immer ist die Rede in Gleichnissen auch unmittelbar für die Zuhörer verständlich. Nachdem Jesus das Gleichnis vom Sämann erzählt, fragen ihn seine Jünger:

Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben.Matthäus 13,10.11

Gleichnisse sind deshalb auch Geheimnisse und Wahrheiten Gottes, die er solchen Menschen offenbart, die seinem Wort glauben und zu treuen Dienern in seinem Reich heranreifen (Früchte tragen) sollen.

Kontext

Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten folgt dem Gleichnis von den zehn Jungfrauen, die auf ihren Bräutigam warten. Sowohl der Bräutigam, als auch der Hausherr sind Bilder für Jesus selbst. Während ein Christ (als Teil von Gottes Gemeinde) darauf wartet, dass Jesus (der Bräutigam / der Hausherr) wiederkommt, soll er die ihm anvertrauten Talente* treu verwalten und verwenden.

*Talent = Geldeinheit zur Zeit Jesu (1 Talent Silber entsprach ca. 17 Jahresgehältern)

Gott sucht untreue Verwalter

Der Hausherr im Gleichnis vertraut seinen Dienern sein Vermögen an. Die Talente (= Gaben zum Dienst für den Herrn) sollen gebraucht werden, bis der Hausherr wiederkommt. Paulus schreibt hierzu an die Römer:

Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns gegebenen Gnade, so lasst sie uns gebrauchen…Römer 12,6

Jeder der drei Diener im Gleichnis hat etwas von seinem Herrn anvertraut bekommen, keiner ist leer ausgegangen. Im Gleichnis haben die Diener unterschiedlich viele Talente von ihrem Herrn bekommen – Spielt das eine Rolle?

Jedem Einzelnen von uns aber ist die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi gegeben worden.Epheser 4,7

Gott als dein Schöpfer kennt auch das Maß deiner Fähigkeiten, wonach er die Gaben zum Dienst für ihn verteilt.

(Auf)Gaben statt Aufgeben

Vielleicht fragst du dich, welche Gabe(n) Gott dir gegeben hat, um ihm zu dienen. Diese Frage kann sich ein Christ oft ein Leben lang stellen. Manchmal ist es deshalb einfacher, betend (Auf)Gaben zu suchen und sie treu zu erfüllen. Gott ist der „Hausherr“, der deine Fähigkeiten kennt und dir die Gaben dazu gibt. Entscheidend ist also nicht, wie viel du bekommen hast, sondern wie treu du damit umgehst:

Wer ist nun der treue und kluge Knecht…?Matthäus 24,45
Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes. Übrigens sucht man hier an den Verwaltern, dass einer treu befunden werde.1. Korinther 4,1.2

Was für eine Stellung, in der wir vor Gott stehen dürfen: Wir sind Verwalter Gottes! Der allmächtige Schöpfer setzt sein Vertrauen in uns. Das darf dich motivieren, treu zu handeln.

Nachgedacht

  • Was unterscheidet die Treuen Diener / Verwalter von dem Untreuen Diener?

Exkurs evangelistisch

Evtl. kann man noch etwas ausführlicher auf den dritten Diener und seine fehlende Beziehung zum Hausherrn eingehen. Jugendliche, die noch keine Christen sind, sollten wissen, wie man eine echte (rettende) Beziehung zu Jesus bekommt.

Treue wird bei Gott belohnt und gefeiert

Der Hausherr kommt von seiner Reise zurück. Was findet er vor?

Die Rechnung ist einfach: 15 Talente und einen dreckigen Spaten!

Vertrauen bringt auch Verantwortung mit sich! Jeder Mensch, ob Christ oder nicht, ist vor Gott verantwortlich für das, was er von ihm anvertraut bekommen hat. Das erfordert als Erstes eine persönliche Entscheidung, Jesus als den „Hausherrn“ deines Lebens anzunehmen, d. h. durch Glauben eine Beziehung zu ihm zu bekommen.

Treue ist mehr als Pflichtbewusstsein

Gott schenkt dir sein Vertrauen nicht, um dein Pflichtbewusstsein auf die Probe zu stellen.

Es geht nach deiner Bekehrung nicht darum, biblische To-Do-Listen abzuarbeiten, bis Jesus wiederkommt. Ausgangspunkt deines Dienstes für Gott ist immer deine Beziehung zu ihm – er möchte als erstes dein Herz, dann deinen Dienst!

Nachgedacht

  • Wirkt sich die Menge der gewonnenen Talente auf die Bewertung durch den Hausherrn aus? Wofür gibt es die Belohnung?
  • Was zeigt das Handeln des dritten Dieners über seine Beziehung zum Hausherrn?
  • Warum wird er zurecht als böse und faul bezeichnet und darf nicht am Freudenfest teilnehmen?

Gott bewertet nicht die Höhe deines Gewinns, sondern die Treue in deinem Dienst:

Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.Matthäus 25,21.23

Nicht falsch verstehen

Das Ende des Dritten Dieners (ewiges Leben in Finsternis) zeigt, dass es sich hierbei um einen Menschen handelt, der nie eine echte (d. h. verändernde und rettende) Beziehung zum Hausherrn hatte. Es handelt sich hierbei nicht um einen Christen, der zu wenig für seinen Herrn getan hat, um in den Himmel zu kommen. Die „Eintrittskarte“ zum Freudenfest im Himmel kann sich kein Mensch aufgrund seiner Werke verdienen, sondern aufgrund des Glaubens, doch es gilt auch:

Glaube ohne Werke ist tot! Jakobus 2,26b

Jesus sucht deine Treue – Lass dich motivieren, ihm als sein Verwalter treu zu dienen:

Sieh auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllst!Kolosser 4,17

Deine Mühe im Herrn (1. Korinther 15,58) ist dabei nicht vergeblich!

Ergebnissicherung

5 Tipps für treue Diener und die es noch werden möchten

  1. Sei verbindlich in deinen Aussagen: Auf ein „Vielleicht“ ist wenig Verlass!
  2. Bleibe bei deiner Entscheidung / Halte deine Versprechen, auch wenn sich (scheinbar) bessere Möglichkeiten bieten – Sei ein treuer Freund für andere!
  3. Es ist nicht entscheidend, wie begabt du bist – Lerne, in kleinen Dingen treu zu sein:
    Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht.Lukas 16,10
  4. Wenn dich die Untreue anderer stört: Ersetze deine Erwartung durch Ermutigung und erinnere dich an Gottes Treue zu dir!
  5. Lerne den Hausherren, dem du treu dienen möchtest, besser kennen. Er will als erstes dein Herz, dann deinen (treuen) Dienst!

Vom Papier ins Herz

Der Vers aus den Sprüchen fasst das Thema nochmal zusammen:

Gnade und Treue sollen dich nicht verlassen. Binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf deines Herzens Tafel! Und finde Gunst und feine Klugheit in den Augen Gottes und der Menschen!Sprüche 3,3-4

Schreibe 2 – 3 Bereiche deines Lebens auf deine „Herzens Tafel“, in denen du Treue lernen möchtest! Das können ganz alltägliche Dinge sein, wie zum Beispiel deine Verabredungen nicht zu verpassen, das kann deine Stille Zeit mit Gott sein oder auch ein konkreter Dienst, den du in der Jugend / Gemeinde treu erfüllen möchtest – Lass dir von Gott etwas auf dein Herz legen und bete für Treue!

(Material: gelochte Papier-Herzen, Stifte, Schnur: Mit einer passenden  Schnur können sich die Jugendlichen die Herzen dann auch ins Zimmer, ins Bad oder an den Kühlschrank hängen – es muss ja nicht gleich der Hals sein! Auf die Rückseite kannst du den Bibelvers aus Sprüche 3,3.4 drucken -> siehe Downloads rechts)

Eine Gemeinde – viele Dienste

Schon mal darüber nachgedacht, welche Dienste es in deiner Gemeinde / Jugendgruppe gibt, in denen deine Treue gesucht ist – das Potenzial ist groß! Notiert verschiedene Dienste, die innerhalb von einem Jahr erledigt werden dürfen, auf kleinen Zetteln. Die Zettel werden gemischt und der Reihe nach von den Jugendlichen gezogen. Wichtig: Eine treue Person verwaltet die „To-Dienst-Liste“ (z. B. in Excel) und erinnert die Jugendlichen regelmäßig daran – Sei treu und erfülle deinen Dienst!