Stark im Geist
Diese Bibelarbeit kann und soll mit kleinen praktischen Tipps den Glauben stärken. Gerade dann, wenn jemand persönlich gerade mit dem Glauben kämpft oder der Glaube in ein „ruhiges Fahrwasser“ gekommen ist.
Überblick
Mit geistlichen Elementen stark im Geist werden und im Glauben wachsen.
So wird der Glaube stärker in meinem Leben: Das Ziel ist es geistlich in der Beziehung zu Gott und durch Gottes Geist zu wachsen. Diese Bibelarbeit kann und soll mit kleinen praktischen Tipps den Glauben stärken. Gerade dann, wenn jemand persönlich gerade mit dem Glauben kämpft oder der Glaube in ein „ruhiges Fahrwasser“ gekommen ist.
Möglicher Einstieg
Du kannst mit einem ähnlichen Einstieg beginnen und vielleicht eine Situpbank, eine Hantel, oder ähnliche Materialien verwenden, um zu veranschaulichen, wie wir trainieren können.
Erzählung von mir:
Ich nehme mir immer wieder vor Sport zu machen. Joggen Krafttraining, Volleyball spielen zu gehen, Fahrrad zu fahren, …
Aber irgendwie bleibe ich hinter meinen Möglichkeiten. Die Hanteln liegen in meinem Büro und das Fahrrad hängt an der Wand in der Garage, von meiner Situpbank will ich gar nicht reden.
Und ich glaube, dass es uns auch im Leben mit Jesus manchmal so geht.
Wir haben alles Mögliche – die Bibel – Gebetsleben, Wir wissen, dass es Jesus gibt, aber wir fühlen uns trotzdem schwach. Und wenn wir uns schwach fühlen, fehlt uns der Mut, wir bekommen Angst und eine Spirale beginnt, die uns Kraft rauben kann. Die Kraft, die wir durch Gottes Geist bekommen können.
Paulus schreibt hier seinem Freund Timotheus „stark zu werden“, im Ende bedeutet das „geistlich zu trainieren.“
Erarbeitung und Anwendung
Hinweise/Hintergrund zu dem Bibeltext:
Paulus gibt hier konkrete Lebenstipps und geht weniger auf theologische Inhalte, wie in anderen Briefen ein.
Diese Ausarbeitung ist sehr ausführlich, so dass du wahrscheinlich den inhaltlichen Rahmen deiner Gruppenstunde sprengen würdest. :-) Deshalb nimm dir nur drei oder vier Punkte vor, die dich angesprochen haben und die du den Teilnehmenden mitgeben möchtest.
Stark durch den Impuls von anderen
Paulus schreibt Timotheus in einer Zeit, wo Christen verfolgt wurden, Paulus im Gefängnis saß, und Timotheus verunsichert war, wie er seinen Glauben ausleben sollte. Dass er in dieser Zeit Angst hatte und sich schwach fühlte, ist nachvollziehbar.
Andernfalls müsste Paulus ihn auch nicht daran erinnern, dass Gott uns nicht einen Geist der Angst, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit gegeben hat. Paulus schreibt hier Timotheus, um ihn zu ermutigen/zu stärken.
Durch die Umstände in unserem Alltag haben wir oft vergessen welche Möglichkeiten durch Gottes Geist in uns gelegt wurden und wie viel Kraft er uns geben kann.
Paulus erinnert Timotheus hier daran und vielleicht ist dieser Bibeltext deine persönliche Erinnerung, dass du Gottes Geist in deinem Leben hast, und Gott dich beschenkt mit tollen Fähigkeiten, die du sonst nicht hättest.
FAZIT: Wenn wir im Geist stark werden wollen, brauchen wir manchmal Hilfe von außen.
Stark im Geist durch Glauben (Überleitung aus den Versen 3-5; 6)
„Aus diesem Grund erinnere ich dich…“ leitet Paulus diesen Bibeltext ein. Timotheus soll seine Gnadengeschenke zur Entfaltung kommen zu lassen.
Paulus erinnert ihn an den Glauben, der Timotheus seit seinem Elternhaus geprägt hat. Diesen Glauben stellt er direkt in Verbindung zu den Gnadengeschenken und einer Furchtlosigkeit als Christ. Der Glaube an Gott und die Stärke im Geist sind ein wichtiges Wechselspiel.
Wir sind oft gehemmt durch Zweifel, äußere Umstände, Beschäftigung oder sogar Sünde. Aber es gibt auch viele Punkte, die unseren Glauben stärken.
FAZIT: Der echte Glaube an Jesus ist der Schlüssel für ein starkes Leben im Geist.
Stark durch deine Entscheidung bzw. Schritte (Vers 6)
Der Start in diesem Abschnitt beginnt mit der Aufforderung anfachen. Bei einem Feuer muss man Luft hinzugeben. Timotheus muss den ersten Schritt machen und loslegen. Er kann nicht darauf warten, dass andere das für ihn machen.
Wenn ich stark werden will, muss ich zum Fitnessstudio gehen und loslegen. Oder du fängst zu Hause an zu trainieren. Ich hätte die Hanteln in meinem Büro auch liegen lassen können und wäre irgendwie nicht weitergekommen oder aber ich nehme sie und beginne.
Fange klein an, ohne dich zu stressen, aber in dem Wissen, dass dein geistlicher Muskel wachsen kann.
FAZIT: Stark im Glauben bzw. im Geist hängt von deiner Initiative ab.
Stark durch die Früchte des Geistes (V. 7 + 8)
Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit (Angst) gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
- 2.Timotheus 1,7
Angst bewirkt Schwäche – das Gegenteil von einem Geist der Kraft
Angst bewirkt Reserviertheit oder auch Lieblosigkeit – entgegengesetzt zu einem Geist der Liebe
Angst bewirkt unbedachte Reaktion/Handeln – entgegen zu einem Geist der Besonnenheit.
Paulus definiert in Vers 8 zwei Ängste, die wahrscheinlich jeder sehr gut kennt (Vers 8):
- Angst davor zu Jesus zu stehen und als Christ erkennbar zu sein bzw. darüber zu reden. (Bekenne dich ohne Scheu zu Jesus …)
- Angst davor mit Paulus (anderen Christen) in einen Topf geschmissen zu werden. (Schäme dich auch nicht zu mir zu stehen, …)
Beide Ängste sind davon abhängig wie Menschen auf dich und mich reagieren. Oder wie ich denke, dass andere auf mich reagieren könnten. Diese Ängste, weil sie von Menschen abhängig sind, bewirken oft Schwäche, Reserviertheit und unbedachtes Handeln bzw. Reaktionen.
Durch eine Stärke im Geist, ausgehend von einer wachsenden Glaubensbeziehung, können diese Ängste kleiner werden bzw. verschwinden.
Als Vertiefung kann man noch folgende Stellen mit hinzuziehen.
Galater 5,22:
Die Frucht hingegen, die der Geist Gottes hervorbringt besteht in Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freund-lichkeit, Güte, Treue, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung. Das sind alles Punkte, die Auswirkungen von Ängsten entgegenstehen.
Römer 8,15:
Denn der Geist, den ihr empfangen habt, macht euch nicht zu Sklaven, sodass ihr von neuem in Angst und Furcht leben müsstet; er hat euch zu Söhnen und Töchtern gemacht, und durch ihn rufen wir, ´wenn wir beten`: »Abba (Papa), Vater!«
FAZIT: Deine Identität und dein wachsender Glaube machen dich stark im Geist.
Stark durch ein Kollektiv (Vers 9 + 10)
Paulus fordert Timotheus auf: Leide mit für das Evangelium.
Paulus wechselt auf einmal von dem „du“ zum „wir“.
Schau mal Timotheus, was Jesus für uns getan hat. Er hat uns berufen. Er stellt den gemeinsamen Fokus auf das, was Jesus für uns getan hat.
Wie in einem Team oder einem Fitnessstudio funktioniert es gemeinsam besser. Man sieht, wie andere trainieren und motiviert sich vielleicht gegenseitig. Stark im Geist und im Glauben zu werden funktioniert genauso.
Wir können motiviert werden, weil wir Glaubensschritte von anderen sehen und darüber reden, uns gegenseitig erinnern, was Gott in unserem Leben tun kann und wie wir wachsen bzw. stark werden können.
FAZIT: Im Geist stark werden funktioniert im Kollektiv besser.
Stark im Geist durch den Fokus auf Jesus (Verse 9 + 10)
- In diesen beiden Versen legt Paulus den Fokus auf Jesus. Hier mal ein paar Stichworte: Jesus hat uns gerettet, berufen, nicht nach deiner Leistung, berufen aus Gnade nach seinem Plan.
- Er ist unser Retter, hat den Tod entmachtet und hat uns Leben gebracht, das nie vergeht.
Dein Fokus auf Jesus wird deinen Geist stärken. Diese Verse definieren die drei Punkte, die uns stark machen können, etwas genauer.
Kraft (er ist auferstanden) Liebe (Er starb aus Liebe für dich) und Besonnenheit (Jesus hat alles in der Hand bzw. geplant)
Lass dir durch andere, durch die Bibel, durch Gespräche, durch Gemeinschaft, durch Predigten, durch Gemeinde, deinen Fokus auf Jesus neu schärfen. Wenn du dich damit beschäftigst, was Jesus alles für dich getan hat und alles für dich tut, wird es eine Kraftquelle für dein Leben sein.
Ergänzende Bibelstellen: Römer 8,11; Kolosser 1,8;
FAZIT: Sich neu auf Jesus zu fokussieren stärkt meinen Geist.
Stark durch ein begründetes/überzeugtes Handeln (Vers 12)
Die entscheidenden Absätze startet Paulus immer mit einer Begründung. Aus diesem Grund (Vers 6), dafür bin ich eingesetzt (Vers 11), ich bin davon überzeugt (Vers 12), …
Paulus begründet sein Handeln, seine Glaubensbasis und er weiß, wer Gott für ihn selbst ist.
Denn ich kenne den, auf den ich mein Vertrauen gesetzt habe und bin überzeugt, dass er die Macht hat, das mir anvertraute Gut unversehrt bis zu jenem Tag zu bewahren, an dem Jesus Christus wiederkommt.
- 2. Timotheus 1,12
Gott selbst ist der, auf den du dein Vertrauen setzen kannst. Sei für andere ein Mutmacher und weise sie, wie Paulus, darauf hin, dass ihre Stärke in Gott selbst liegt. Und dass du den kennst, auf den du dein Vertrauen setzen kannst.
FAZIT: Weil du weißt, wer du bist und warum du etwas tust, kannst du im Geist stark handeln.
Stark im Geist durch Regelmäßigkeit und gute Inhalte (Vers 13)
Paulus gibt Timotheus einige Aufforderungen: Halte fest – lass es dir ein Maßstab sein - Bewahre – tritt für die Botschaft ein.
Die Inhalte dieser Botschaft sind Glaube und Liebe, die uns durch Jesus geschenkt wurden.
Wenn ich geistlich stark werden/bleiben möchte, brauche ich Regelmäßigkeit, muss mich selbst messen an dem, was Gott sich für mich wünscht und muss aktiv werden für andere. Am Ende heißt das, ich muss auch geistlich trainieren.
Zu meinem Training gehören auch gute Inhalte.
FAZIT: Regelmäßigkeit und gute Inhalte machen mich im Geist stark
Ergebnissicherung
Die Kernpunkte (siehe unten) werden mit Hilfe von DIN A4- Zetteln visualisiert. Für jeden Punkt gibt es eine Seite. Die Gesamtgruppe wird in Kleingruppen aufgeteilt und in jede Kleingruppe wird ein oder zwei Zettel gegeben. Zu jedem Kernpunkt gibt es Impulsfragen, die einen offenen Austausch fördern können bzw. sollen. Durch den Austausch sollen konkrete Schritte gefördert werden.
1. Impulsgeber
Wer ist dein Impulsgeber, wenn es um dein Glaubensleben geht? Wer darf dich „anschieben“?
2. Dein Glaube
Was stärkt deinen Glauben? Und was hindert deinen Glauben?
3. Deine Schritte
Welchen konkreten Schritt musst du gehen? Wann willst du anfangen mit kleinen Schritten anfangen?
4. Deine Identität
Was macht deine Identität aus? Willst du die Auswirkungen von Gottes Geist groß werden lassen, dass du „stark im Geist“ wirst?
5. Dein Kollektiv
Hast du eine Gruppe, mit der, Du dich über dein Glaubensleben unterhalten kannst?
Was willst du tun, um nicht mehr Einzelkämpfer zu sein?
6. Dein Jesusfokus
Was hilft dir, dich auf Jesus zu fokussieren? Welchen Punkt aus deinem Leben kennst du, der dich hindert Jesus ernst zu nehmen und dich auf ihn zu fokussieren? Was willst du daran ändern?
7. Deine Begründung
Was ist die Begründung für dein Handeln und deinen Glauben?
Wie gut kennst du den (Gott), auf den du dein Vertrauen setzt?
8. Regelmäßigkeit/Inhalte
Wie willst du eine Regelmäßigkeit im Umgang mit Gottes Wort, in der Bezihung zu Gott schaffen, um stark zu werden?
Welche Inhalte sollen in Zukunft dein Leben füllen?