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Kommunikation

Spotten, Lügen, Verletzen, Lästern – wie das Evangelium unsere Kommunikation verändert

Ein Stundenentwurf für Jugendgruppen oder den Junge-Erwachsenen-Treff (auf Grundlage von Paul David Tripps “Reaktivität überwinden”). Dauer: 1h, inkl. Gruppenarbeit.

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Editor's Pick
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14. März 2025
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4 min
Design Ohne Titel (9)

Ziel der Jugendstunde

  1. Die Jugendlichen reflektieren ihre Kommunikation
  2. Die Jugendlichen verstehen, wie das Evangelium ihre Kommunikation verändert

Einstieg (5 min)

Austausch mit 2 Einstiegsfragen:

  1. Was hat jemand mal zu dir / über dich gesagt, was dich wirklich verletzt hat?
  2. Hast du schon einmal etwas gesagt, was du am liebsten sofort zurückgenommen hättest?

Problematisierung (5 min)

Wir haben ein Problem! Unsere Kommunikation – untereinander, übereinander und in den Sozialen Medien – ist geprägt von:

  • lieblosen, anklagenden und verletzenden Worten
  • Klatsch, spöttischen Worten
  • eher von Emotionen als von Nachdenken geprägt
  • Menschen sind schnell beleidigt
  • Meinungsverschiedenheiten können nicht stehen gelassen werden
  • Wir sind nicht mehr bereit, Korrektur anzunehmen (weil wir zu sehr von unserer Meinung überzeugt sind)
  • Wutkultur
  • eher spaltend als verbindend (unrealistische Erwartungen, deswegen sind wir ständig enttäuscht und verärgert)

Das Evangelium für deine Kommunikation (5 min)

Zentrale Überzeugung:

Das Evangelium umfasst mehr als nur unsere Errettung in der Vergangenheit und unsere Hoffnung auf die Zukunft. “Das Evangelium bietet uns auch hier und jetzt schon eine neue Sichtweise auf alle Dinge. Es hilft uns, die Welt zu erklären, und zeigt uns, wie wir leben sollen” (Paul David Tripp).

Aber was bedeutet das konkret für die Art, wie wir reden?

Das Evangelium für unsere Kommunikation bedeutet nicht nur, dass wir auf den Gebrauch bestimmter Wörter verzichten, sondern dass unsere Gedanken, Absichten, Wünsche und Entscheidungen erneuert werden.

Das Evangelium ändert unser Denken in 5 zentralen Bereichen: Sünde, Gnade, Identität, Herrlichkeit, Ewigkeit

Wenn wir die Wahrheiten des Evangeliums in diesen 5 Bereichen verinnerlichen würden, würde unsere Kommunikation ganz anders aussehen.

Gruppenarbeit (20 min)

Die Jugendlichen werden in 5 Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe nimmt sich eines der 5 Themen vor und ergänzt in der Tabelle:

  • Was müssen wir bekennen?
  • An welche Wahrheiten erinnert uns das Evangelium?
  • Wie verändert das Evangelium unsere Kommunikation?

 

Was müssen wir bekennen?

(Wo versagt unsere Kommunikation?)

An welche Wahrheiten erinnert uns das Evangelium?

Wie verändert das Evangelium unsere Kommunikation?

Sünde

Röm 12,17-21

3 Mo 19,17-18

Jak 3,1-12

 

 

 

Gnade

Röm 2,4

Eph 4,32

Joh 13,34

Eph 4,29-30

 

 

 

Identität

1 Joh 3,1-3

2 Pet 1,3-9

Ps 27,10

 

 

 

Herrlichkeit

Lk 18,9-14

Dan 4,27

Ps 112,1+4-7

 

 

 

Ewigkeit

Mt 6,19

Phil 4,4-7

Eph 5,16

 

 

 

Eine Druck-Vorlage für die Tabelle findet ihr hier.

Tipp: Evtl. füllt ihr die erste Zeile gemeinsam aus, und schickt die Jugendlichen dann nur in 4 Gruppen.

Präsentation & Ergebnissicherung (25 min)

Die Gruppen stellen ihre Ergebnisse vor.

Die fertig ausgefüllte Tabelle könnte folgende Elemente enthalten: 

 

Was müssen wir bekennen?

(Wo versagt unsere Kommunikation?)

An welche Wahrheiten erinnert uns das Evangelium?

Wie verändert das Evangelium unsere Kommunikation?

Sünde

Wir sind sündige Menschen, das äußert sich auch in unserer Kommunikation.

 

Uns ist wichtiger, einen Treffer zu landen, als die Person, die den Treffer einstecken muss.

 

Wir haben unseren eigenen Vorteil im Blick.

Wir haben ein Wahrheitsproblem

 

Wir haben ein Liebesproblem

Wir müssen erkennen, dass unsere Kultur der Selbstzentriertheit nicht von der Liebe zu anderen oder zur Wahrheit angetrieben ist.

 

Das Problem beginnt in unserem Herzen.

Deswegen muss auch Veränderung in unseren Herzen passieren.

Gnade

Unser Denken, Fühlen und Handeln ist nicht von Gnade geprägt.

 

Deswegen vermisst auch unsere Kommunikation die Gnade.

 

Wir sind überschüttet mit Gnade.

 

Gnade ist...

 

... demütig

... geprägt von Mitgefühl und Verständnis

... Gnade ersetzt Verurteilung durch Gemeinschaft

... leidet bereitwillig um des Anderen Willen

Wir sind übermäßig beschenkt mit Gnade – deswegen kann auch unser Verhalten anderen gegenüber von Gnade geprägt sein.

 

Gnade ist demütig: Wir können unsere eigene Meinung zurücknehmen

 

Gnade ist geprägt von Mitgefühl und Verständnis: Menschen werden wichtiger als Dinge

 

Gnade ersetzt Verurteilung durch Gemeinschaft: Wir wollen die andere Person gewinnen, nicht die Diskussion

 

Gnade leidet bereitwillig um des Anderen willen: Wir lassen es uns etwas kosten, den anderen zu gewinnen

Identität

Wir suchen nach Bestätigung und Anerkennung bei anderen.

 

Wir suchen auf der horizontalen Ebene, was uns auf der vertikalen Ebene schon geschenkt wurde.

Unsere Identität als geliebtes Kind Gottes ist fest.

Deswegen müssen wir keine Machtspiele spielen.

 

Deswegen können wir mit Ablehnung umgehen.

 

Deswegen müssen wir nicht immer um Aufmerksamkeit buhlen.

 

Deswegen können macht uns auch Aufmerksamkeit nicht überheblich.

Herrlichkeit

Selbstverherrlichung = Zentrales Problem des Menschen

 

Wir sonnen uns im Glanz unseres theologischen Wissens, unserer Bibelkenntnis, unserer politischen Einstellung, unserer Redekunst.

 

In unserem Herzen tobt ein Kampf zwischen der Selbstverherrlichung und der Verherrlichung Gottes.

Es geht nicht um unsere Ehre, es geht um Gottes Ehre.

 

Gottesfurcht ist die Antwort auf unsere Selbstverherrlichung.

Wir wollen uns jeden Tag an Gottes Herrlichkeit erinnern.

 

Wir wollen uns vor Augen halten, dass der Herr zu fürchten ist.

 

Wir wollen Gott anflehen, uns im Laufe des Tages vor uns selbst zu schützen.

Ewigkeit

Uns kennzeichnet eine Ewigkeits-Vergessenheit.

 

Wir leben nicht so, wie wir eigentlich sollten, wenn wir wirklich glauben, dass die Ewigkeit kommt.

Gottes Geschichte geht weiter, unser Leben “kommt noch”.

 

Wir können Schätze im Himmel sammeln.

Im Licht der Ewigkeit wird mein Herz ruhig – auch wenn ich angegriffen werde.

 

Unsere Kommunikation hat als Ziel, Schätze im Himmel zu sammeln. Deswegen reden wir ermutigend, ermahnend, liebevoll & wahrhaftig.

 

Abschlussfrage (2 min)

Welchen Aspekt des Evangeliums für deine Kommunikation möchtest du dir in der nächsten Woche aktiv vor Augen halten?

Was kann dir helfen, dich daran zu erinnern?

Dieser Stundenentwurf basiert auf verschiedenen Gedanken aus Paul David Tripps “Reaktivität überwinden – Wie das Evangelium unsere Kommunikation entgiftet”. In dem Buch wird vor allem die Kommunikation in den Sozialen Medien behandelt. Zum Buch.