Psalm 139 - Sichtbar vor Gott
Gott, mein Schöpfer, kennt mich besser als ich mich selbst. Das ist für David Motivation genug, um ein gottwohlgefälliges Leben zu führen. Anhand des Psalms sollen auch die Jugendlichen motiviert werden, so zu leben..
Ziel
Gott, mein Schöpfer, kennt mich besser als ich mich selbst. Das ist für David Motivation genug, um ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Anhand des Psalms sollen auch die Jugendlichen motiviert werden, so zu leben.
Einstieg
- Suche einige deiner Jugendlichen bei Facebook und rufe ihr Profil auf, einmal als Freund, einmal ohne eingeloggt zu sein. Gibt es Unterschiede in dem, was sie von sich preisgeben? Drucke einige Beispiele aus und hänge sie im Raum aus, bevor die Jugendstunde beginnt. Frage die Jugendlichen zu Beginn der Bibelarbeit, was ihnen aufgefallen ist.
- „Nichts ist so sichtbar, als was man verbergen will.“ Diskutiert über die Aussage dieses japanischen Sprichwortes.
- Ermutige die Jugendlichen darüber nachzudenken, was Gott heute bei ihnen sehen konnte (Verhalten, Gedanken, Gefühle). Denkt gemeinsam darüber nach was den Unterschied macht, zwischen der Art wie Gott sieht und der Art der Menschen. (Gott sieht das Herz)
Erarbeitung und Anwendung
Die Vorstellung, dass mein ganzes Leben wie ein offenes Buch vor jemand anderem ausgebreitet ist und selbst die kleinsten Details, die letzten geheimen Winkel meines Ichs, vor dieser Person sichtbar sind, löst bei den meisten Menschen ungute Gefühle aus. Nicht zuletzt aus diesem Grund warnen Datenschützer immer wieder davor, dass gerade Kinder und Jugendliche allzu leichtsinnig mit ihren Persönlichkeitsrechten in sozialen Netzwerken wie Facebook und WhatsApp umgehen. Doch selbst wenn Menschen im Internet beinahe ihr komplettes Leben mit ihren „Freunden“ teilen, und seien es noch so belanglose Dinge wie ein Bild des Cheeseburgers, der gerade bei McDonalds gegessen wurde, gibt es Dinge ihres Lebens, die selbst diesen Freunden verborgen bleiben. Und auch die besten Freunde im realen Leben kennen mich letztendlich nur so gut, wie ich es zulasse.
Einer jedoch kennt mich noch besser, als ich mich selbst kenne. Das wusste auch David. Doch ihm schauderte es nicht vor diesem Gedanken, da er wusste, dass ihm nichts Besseres geschehen konnte. Im Gegenteil: Das Nachdenken über die Größe Gottes führte ihn dazu, dass er Gott mit seinem Leben verherrlichen wollte.
Teile die Jugendlichen in drei Gruppen auf, die sich mit jeweils einem der nächsten drei Abschnitte für 10 bis 15 Minuten befassen. Welche Eigenschaften Gottes werden im jeweiligen Abschnitt besonders thematisiert? Tragt anschließend die Ergebnisse zusammen.
Gott kennt mich in- und auswendig
(Vers 1 – 6)
Gott ist allgegenwärtig
(Vers 7 – 12)
Gott ist mein Schöpfer
(Vers 13 – 16)
Erneut wechselt David den Blickwinkel. Er entdeckt eine weitere Eigenschaft Gottes, die ihn einmalig und anbetungswürdig macht. Dieser Gott ist mein Schöpfer. Er, der das ganze Weltall erschaffen hat, hat auch mich ganz persönlich erschaffen. Angela Merkel hat in ihrem Amtseid geschworen, sich für das Wohl des deutschen Volkes einzusetzen, aber sie kennt nicht mal ansatzweise jede einzelne Person dieses Volkes und weiß, wie sie tickt. Gott hingegen hat jeden persönlich erschaffen. Dabei hat er keinen Zufallsgenerator verwendet, sondern jeder einzelne Mensch ist ein Kunstwerk, welches er im Mutterleib gebildet hat (Vers 13). Diese Tatsache lässt David den wunderbaren Lobpreis in Vers 14 formulieren: „Ich bin auf eine erstaunliche und ausgezeichnete Weise gemacht. Wunderbar sind deine Werke!“ Die Neue Genfer Übersetzung formuliert „es erfüllt mich mit Ehrfurcht“. Tatsächlich gibt es kaum eine überwältigendere Sache, als dass der Schöpfer des Universums auch mich mit der gleichen Liebe und Hingabe erschaffen hat.
Aber David geht noch weiter: Gott hat mich nicht nur von Anfang an geschaffen, sondern er kannte schon längst mein ganzes Leben, bevor ich überhaupt zu existieren begann. Noch bevor meine Mutter wusste, dass sie schwanger ist, wusste Gott, wann ich geboren würde und sterben werde (Vers 15-16).
Gott ist mir in jeder Hinsicht überlegen
(Vers 17 – 18)
Umgang mit Gottlosen
(Vers 19 – 22)
Ich glaube, David ist in den vorherigen Versen immer mehr von Gott begeistert, je mehr er über seine Herrlichkeit nachgedacht hat. Er staunt so sehr über Gott, dass es ihm vollkommen unbegreiflich ist, wie jemand diesen genialen Gott hassen kann und ihm nicht die Ehre darbringt, die ihm gebührt. David identifiziert sich mit seinem Gott. Jemand, der Gott hasst, den will auch er hassen und sich vor ihm ekeln. Jedoch überlässt er das Handeln Gott. Er möge den Gottlosen töten (Vers 19). Natürlich sollen wir als Christen unsere Feinde lieben und jedem Menschen mit Liebe gegenübertreten. Dennoch muss diese Liebe Grenzen haben, denn Gott ist auch ein heiliger Gott, in dessen Gegenwart die Sünde nicht geduldet werden kann. C.H. Spurgeon schreibt dazu:
„Einen Menschen um seinetwillen zu hassen oder wegen des Bösen, das er uns angetan hat, wäre falsch; aber einen Menschen zu hassen, weil er der Feind alles Guten und ein Gegner der Gerechtigkeit ist, wäre nicht mehr und nicht weniger als unsere Pflicht. Je mehr wir Gott lieben, umso unausstehlicher werden uns solche, die Ihm ihre Zuneigung verweigern.“ Besser als Gold – Tägliche Andachten mit den Psalmen
Bitte um Führung und Korrektur
(Vers 23 – 24)
David kommt am Ende zu dem Schluss, dass er vor Gott nichts verbergen kann. Doch das, was er schon in Vers 1 festgestellt hat, dass Gott ihn erforscht und erkannt hat, wird nun zu seinem Gebet. Er stellt sich freiwillig in das Licht Gottes, um sich von ihm überprüfen zu lassen. Er hat erkannt, dass es nicht gut ist, den Gedanken Gottes zu ignorieren. Darum bittet er Gott, dass er ihn vor falschen Wegen, also Wegen, die von Gott wegführen, bewahrt. Er möchte, dass Gott ihn „auf dem Weg leitet, der ewig Bestand hat“ (Vers 24 NGÜ).
Ergebnissicherung
Jeder bekommt Papier, Stift und etwas Zeit zur persönlichen Reflexion. Alle sollen die Möglichkeit bekommen, ihren eigenen Psalm zu schreiben, in dem sie die Größe Gottes bewundern und aufschreiben, welche Konsequenz sie daraus für ihr Leben ziehen. Anschließend stecken sie das Blatt in einen Briefumschlag, den du ihnen nach etwa vier Wochen zu schickst. So werden sie noch einmal an diesen Abend erinnert.