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Sendschreiben

Sardes – (Namens-)Christen

Wie viele deutsche haben „Christ“ in ihrem Pass stehen und haben doch keine biblische Beziehung zu Gott?

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8. August 2019
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4 min
Füller und Brief

Bibeltext

1 Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Dies sagt der, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke, dass du den Namen hast, dass du lebst, und bist tot. 2 Wach auf und stärke das Übrige, das im Begriff stand zu sterben! Denn ich habe vor meinem Gott deine Werke nicht als völlig befunden. 3 Denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße! Wenn du nun nicht wachst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. 4 Aber du hast einige wenige Namen1 in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; und sie werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind es wert2. 5 Wer überwindet, der wird so mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. 6 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

Offenbarung 3, 1-6

Überblick

Die Gemeinde in Sades hat ein großes Problem und das heißt Namenschristentum: sie lebt dem Namen nach, ist aber vor Gottes Augen tot.

Ziel

Begeben wir uns neu auf die Suche nach Gottes Blickwinkel und hinterfragen wir menschliche Definitionen in diesem Licht. Wenn Gott am Schluss jeden richten wird, hängt unser ewiges Leben davon ab, ob wir seiner Definition eines Christen entsprechen.

Einstieg

Möglichkeit 1: Jeder schreibt auf eine Karteikarte seine Definition von Christsein. Dann werden diese anonym eingesammelt und vorgelesen. Darüber kann man später ins Gespräch über menschliche und göttliche Definitionen eines Christen kommen.

Möglichkeit 2: Biete der Gruppe leckeren Saft aus einem undurchsichtigen Gefäß an (z.B. Tetrapack). Beim Eingießen kommt Wasser heraus. Das kannst du als Aufhänger für „Du hast den Namen, dass du lebst, aber du bist tot“ nutzen.

Möglichkeit 3: Spielt gemeinsam dem Protestant-o-mat der EKD durch: https://www.evangelisch.de/protestantomat . Darüber könnt ihr gut ins Gespräch kommen, was das mit Christsein zu tun oder nicht zu tun hat.

Erarbeitung und Anwendung

Hintergründe zum Empfänger:

Sardes war die alte Hauptstadt Lydiens in Kleinasien, wo im 6. Jahrhundert v.Chr. der sagenhaft reiche König Krösus lebte. Aus dem Fluss Tmolos, der sie durchfloss, konnte man Gold und andere Metalle gewinnen. Dementsprechend reich war Sardes. Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. gab es dort wenig Angriffe auf Christen wegen des gering ausgeprägten Kaiserkultes vor Ort. Der Name „Sardes“ bedeutet je nach Quelle „Burg“ oder „Entkommener, Überrest“.

Der Absender:

Jesus stellt sich als der dar, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat (vgl. Offb 1,20). Damit weist er die Gemeinde darauf hin, dass er die Macht über den Heiligen Geist hat, der den Christen von dem Nichtchristen trennt (Röm 8,9b.14) und dass er die Engel – oder „Boten“ – der Gemeinden befehligt. Somit liegen alle Faktoren einer Beziehung der Gemeinde zu Gott in Jesu Hand. Er allein kann sie geben oder nehmen.

Die Situation in Sardes:

Der Mensch sieht, was vor Augen ist, aber Gott sieht das Herz an.

Die Gemeinde in Sardes hat den Ruf, eine lebendige Gemeinde zu sein. Die Mitglieder vor Ort sind womöglich froh, in so einer lebendigen und gottgefälligen Gemeinde zu sein. An so einer Gemeinde muss man nichts ändern, oder? In so einer Gemeinde muss man vor allem sich selbst nicht ändern, denn alles ist gut!

Wie schrecklich, dass Gott das ganz anders sieht. Sein Urteil ähnelt eher dem über die Pharisäer in Mt 23,27. Der Hinweis auf den Tod verweist uns auf den Zustand vor der Wiedergeburt hin (Eph 2,1).

Es gibt wohl weniger auf dieser Welt was gefährlicher ist als das Namenschristentum. Dem Menschen wird ein Heil versprochen, welches sich spätestens, wenn er vor Gott steht, als falsch erweist. Doch dann wird es zu spät sein.

Und da sind wir auf einmal mittendrin in unserer eigenen Welt. Wie viele deutsche haben „Christ“ in ihrem Pass stehen, zahlen die Kirchensteuer, sind getauft, konfirmiert und kirchlich getraut und haben doch keine biblische Beziehung zu Gott?

Jetzt kommen die ins Spiel, die ihre Kleider nicht besudelt haben, die in Gottes Augen rein sind, weil sie die Vergebung ihrer Sünden durch Jesu Tod am Kreuz haben. Wir müssen wach werden und den sterbenden Menschen die Wahrheit so deutlich sagen, wie Jesus sie in dem Brief an die Gemeinde in Sardes formulierte: Ihr seid tot, aber wenn ihr eure Ohren gebraucht, um auf Gott zu hören, wenn ihr Buße tut, dann werdet ihr leben!

Sowohl das Namenschristentum als auch die schlafenden Christen finden wir oft in einem Umfeld wie Sardes, nämlich dort, wo das Christsein nicht der Verfolgung ausgesetzt ist. Dort kann es zum guten Ruf gehören Christ zu heißen, ohne einer zu sein und dort können auch echte Christen sich ausruhen und einschlafen.

Der Auftrag:

Lasst uns aufwachen und die Wahrheit weitersagen. Wir wollen an das erinnern, was wir von Gott empfangen und gehört haben. Wir wollen erneut Gottes Perspektive auf die Lage der Welt, in der wir leben, groß machen.

Wer Ohren hat, der höre!