Respekt (vor) Alter
Das 5. Gebot hat Gott nicht gegeben, um Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern zu ärgern, sondern weil er sich etwas dabei gedacht hat. Welchen Segen und welchen Sinn das 5. Gebot hat, liest du hier!
Ein 9-jähriger Junge wird von einem Mitarbeiter auf einem Zeltlager beauftragt, sein Zelt aufzuräumen. Der Junge schaut kühl und selbstsicher zu dem Mitarbeiter herauf und antwortet:
„Du hast mir gar nichts zu sagen. Wenn ich etwas für dich tun soll, dann musst du auch etwas für mich tun!“.
Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit deine Tage lange währen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. 2. Mose 20,12
Göttliche Autorität ist ein Segen
Gott stellt sich in den ersten Geboten als absolute Autorität für uns Menschen vor, weil er Menschen liebt. Er weiß besser als jeder erfahrene Mensch, was uns gut tut und was schlecht für uns ist. Deswegen müssen wir Gott gehorchen, auch wenn wir nicht alles verstehen. Wer Gott gehorcht, wird seinen Segen im Leben erfahren.
Das Gleiche gilt für Eltern gegenüber ihren Kindern. Gott geht hier von Eltern aus, die das Beste für ihre Kinder wollen und gibt ihnen die Verantwortung für ihre Kinder. Auch wenn Kinder oft meinen, sie wüssten besser, was für sie gut ist, fehlen ihnen der Weitblick und die Erfahrung. Würden Eltern ihre Kinder einfach machen lassen, was sie wollen, würden sie mit Sicherheit Schaden nehmen. Deswegen stellen Eltern Regeln auf, die wir nicht immer verstehen. Gehorchen wir diesen Regeln, ist es viel wahrscheinlicher, dass wir gesund und „lange in dem Land leben, das Jahwe, [unser] Gott, [uns] gibt.“ (2. Mose 20,12b)
Nachdem ich bei meinen Eltern ausgezogen war, verstand ich viele ihrer Regeln und Vorschriften und erkannte, dass sie zum Schutz für mich waren. Ich wurde echt dankbar, dass ich so erzogen wurde. Dadurch bin ich heute ziemlich gesund, habe keine Suchtprobleme und konnte eine gute Ausbildung anfangen. Dass mein Leben in guten Bahnen verlaufen ist, habe ich der Erziehung meiner Eltern und der Bewahrung Gottes zu verdanken.
Göttlichen Gehorsam lernen
Wir Menschen streben nach Autonomie und Freiheit. Unabhängig sein. Sich von niemanden etwas sagen lassen. Sein eigener Chef sein. Doch dieses rebellische Denken in uns ist teuflischen Ursprungs. Mit dieser Versuchung hatte der Teufel uns Menschen damals zu Fall gebracht: „Ihr werdet sein wie Gott“ (vgl. 1. Mose 3,5). Die gleiche Macht wie Gott zu haben, Gott in gar nichts nachzustehen, das klang verlockend. Doch weil wir gegen Gott rebelliert haben, statt ihm zu gehorchen, kam die Sünde in die Welt. Die erste Sünde der Menschheit hätte durch Gehorsam vermieden werden können. Gott wusste, dass es schädlich sein würde von der Frucht zu essen. Aber Adam und Eva sahen nur den Reiz des Verbotenen und fielen auf die falschen Versprechungen herein.
Gegen Gottes Regeln zu rebellieren, schadet uns immer. Deswegen will Gott, dass wir ihm gehorsam sind. Gott gehorsam zu sein, kann man am besten lernen, wenn man seinen Eltern gehorsam ist.
In einer Ausnahme, sollte man seinen Eltern allerdings nicht gehorsam sein. Wenn Eltern Entscheidungen treffen, die Gottes Anweisungen in der Bibel widersprechen, muss man Gott mehr gehorchen als menschlichen Autoritäten.
Doch Petrus und die anderen Apostel entgegneten: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen[…]“. Apostelgeschichte 5,29
Respekt vor Alter
Grundsätzlich möchte Gott, dass wir schon als Kinder lernen, wie wichtig Autoritäten für uns sind. Das geht nur, wenn wir Respekt zeigen, selbst wenn wir anderer Meinung sind. Seinen Vater und seine Mutter zu ehren, bedeutet also nicht nur höflich zu sein, sondern treu zu gehorchen. Es bedeutet, seinen Eltern mit Respekt zu begegnen, statt sie zur Weißglut zu bringen.
Stelle dir in deinem Leben einmal folgende Fragen:
- Gehorche ich den Regeln meiner Eltern?
- Bin ich liebevoll und ehrlich zu meinen Eltern?
- Bedanke ich mich für ihre Mühe und Liebe?
- Unterstütze ich sie, wenn sie Hilfe brauchen oder wenn es ihnen schlecht geht?
- Nehme ich Ratschläge von ihnen an?