Prinz sucht Prinzessin
Die Teamleiter bei der Formel 1 haben den Gesamtüberblick über den Rennverlauf. Der Rennfahrer, der auf der Strecke ist, folgt ihren Anweisungen. Er vertraut …
Die Teamleiter bei der Formel 1 haben den Gesamtüberblick über den Rennverlauf. Der Rennfahrer, der auf der Strecke ist, folgt ihren Anweisungen. Er vertraut ihren Anweisungen, weil sie alle Rennzusammenhänge sehen. Der Rennfahrer selbst sieht nur seine momentane Position, maximal bis zur nächsten Kurve.
Genauso hat Gott den Gesamtüberblick über unser Leben. Wir dagegen sehen nur einen kleinen Teil davon.
Als unser Schöpfer hat er uns so kreiert, dass wir Entscheidungen treffen. Es ist ein von Gott gewollter Aspekt in unserem Leben. Dabei nimmt er uns nicht die eigene Verantwortung ab, aber er verspricht uns zu führen.
Lernen, Entscheidungen zu treffen
Es gibt Entscheidungen im Leben, die enorm schwierig sind. Wenn es um die richtige Entscheidung bei der Partnerwahl geht, wird uns bewusst, dass es eine Entscheidung ist, die uns ein Leben lang begleitet. Man verspricht sich „treu zu bleiben, bis der Tod uns scheidet“. Deshalb ist es unser Anliegen, den Willen Gottes in dieser Frage zu erkennen. Der Wille Gottes ist nicht ein geheimnisvolles Paket, das an einem Seil vom Himmel heruntergelassen wird. Er ist vielmehr wie eine Schriftrolle, die jeden Tag weiter aufgerollt wird. Sein Wille muss jeden Tag neu erkannt und erlebt werden.
Es gibt Dinge, die uns das Erkennen von Gottes Willen erschweren:
1. Subjektivität
- Starke Gefühlsabhängigkeit
Wir werden durch Gefühle beeinflusst: Es fällt uns schwer realistisch zu bleiben. Dabei vergessen wir, dass unser himmlischer Vater ein allwissender Gott ist. Er hat nicht irgendeinen Weg für uns, sondern den besten. Gott hat für dich den besten Lebenspartner bereit.
- Bindung an eigene Ideen und Vorstellungen: So muss er/sie unbedingt sein
2. Mangel an klaren Gedanken
- Wir nehmen uns nicht genug Zeit, um Gedanken, Gefühle, eigene fixe Vorstellungen und Ideen zu überdenken. Das ist oft verbunden mit einem Mangel an Kenntnis und Verständnisbiblischer Prinzipien.
- Die Neigung, zuerst zu handeln und – wenn überhaupt – erst nachher zu denken.
- Geistige Faulheit
Wir weichen der Anstrengung richtiger Entscheidungsprozesse aus, und warten einfach ab, was passiert.
3. Unklare Prioritäten
Materiell (Matthäus 6,22-24; Judas 11): Jesus möchte, dass uns sein Reich wichtiger ist als Sicherheiten hier auf der Erde. Er soll in allen Bereichen unseres Lebens den ersten Platz einnehmen.
4. Mangel an Gottvertrauen
- Negatives Selbstbild; Grüblerei; unnötige Schuldgefühle;
- Angst vor dem Scheitern und vor der Meinung anderer (Galater 1,10).
- Angst, falsche Entscheidungen zu treffen.
- Die Neigung, Konflikten auszuweichen.
- Falsches Gottesbild (1. Mose 3):
Wir stellen die Frage: „Meint Gott es wirklich gut mit mir?“
Es ist sehr wichtig, schon frühzeitig für den richtigen Partner zu beten. Das kann gar nicht früh genug sein.
5. Schwacher Wille
- Mühe, sich dem Willen eines anderen zu unterstellen.
- Große Schwierigkeiten, bei einer getroffenen Wahl zu bleiben.
- Mangel an Selbstbeherrschung.
- Als junger Mann oft die Mühe, offen genug sein zu können.
Für die meisten Christen sind dies keine unbekannten Probleme. Aber keiner soll entmutigt bleiben: Gott kann unsere Schwachheiten als Möglichkeiten gebrauchen, um Seine Kraft zu offenbaren.
(Römer 8,26; 2. Korinther 12,9.10) Denke an Petrus’ Erziehung durch Jesus!
Nun geht es konkret um die Frage: Wie erkenne ich den Willen Gottes in der Partnerwahl? Es ist nicht so, dass Gott eine bestimmte Frau für einen Mann bestimmt hat – bzw. umgekehrt einen bestimmten Mann für eine Frau bestimmt hat. (Topf-Deckel-Prinzip) Gott gibt uns da einen gewissen Freiraum. Er sagt nicht: Diese und sonst keine!
Wichtiges beachten
1. Ist die Person wiedergeboren?
Wenn du wiedergeboren bist, dann ist das die entscheidende Frage. Die Bibel sagt, dass wir nicht am fremden Joch ziehen sollen (2. Korinther 6,14.15). Stell dir vor: Die gläubige Person steht auf dem Stuhl und die ungläubige Person unten auf dem Boden. Was ist wahrscheinlicher – dass die gläubige Person auf dem Stuhl die ungläubige Person vom Boden nach oben zieht, oder dass die ungläubige Person auf dem Boden die gläubige Person vom Stuhlnach unten zieht? Die Antwort ist einleuchtend. Es ist auch nicht Gottes Evangelisationsplan, dafür hat er andere Mittel.
Wenn man an das biblische Bild von Ehe denkt, fehlt in der Beziehung die wichtigste Grundlage. Gemeinsames Beten und Bibellesen ist nicht möglich. Du willst doch Gott gehorsam sein – wie willst du das mit einem ungläubigen Partner?
2. Wir sollten bei der Wahl den Verstand gebrauchen (z.B. Epheser 5,17)
- Achte auf das Alter
Bei großem Altersunterschied die Folgen miteinkalkulieren, z.B. „Familienplanung“. Allerdings ist der Altersunterschied nicht wirklich entscheidend.
- Bedenke die natürlichen Fähigkeiten
z.B.: Du bist als Mann der Handwerker, sie ist Akademikerin – das kann gut gehen, aber es sind Unterschiede da, mit denen es nicht immer einfach ist umzugehen. Es ist gut, auch hier Gemeinsamkeiten zu haben und sich nicht zu sehr zu unterscheiden.
- Die geistige und körperliche Gesundheit
Angenommen du weißt vom Herrn, dass du Missionar auf den Philippinen werden sollst. Dort ist es normal, dass es sehr heiß ist und dass es eine enorm hohe Luftfeuchtigkeit hat. Mit diesem Klima kommt nicht jeder Mensch gleich zurecht. Vielleicht hast du Lebenspläne, die auch eine psychische Stabilität verlangen. Gib darauf Acht.
- Lerne die Familienverhältnisse des andern kennen
d.h. nicht, dass die gesamte Familie des andern gläubig sein muss. Es können total antichristliche Verhältnisse herrschen – aber das musst du wissen. Du musst dir darüber im Klaren sein, was innerhalb der Familie auf dich zukommt.
- Kann er/sie sich von der eigenen Familie lösen?
Es ist normal, dass wir unsere Eltern lieb haben, sie besuchen etc. Aber ein Mann wird Vater und Mutter verlassen und wird mit seiner Frau ein Fleisch werden. Ist er/sie dazu bereit? Es gibt Mütter, die ihre Söhne zu sehr umsorgen. Klärt das im Vorfeld ab. Nicht dass er dir später in der Ehe jeden Tag fünfmal sagt: „Meine Mutter hat das aber so gemacht.“ „Meine Mutter hätte jetzt zu diesem Essen das und das gemacht.“
- Man sollte gemeinsame Interessen haben
Auch da muss es nicht so sein, dass man alles gleich macht. Z.B.: Ihr fahrt später als Ehepaar in Urlaub. Angenommen der andere ist ein Bergsteiger mit Haut und Haaren, aber du bist jemand, der am liebsten 10 Stunden am Tag am Strand liegt und sich sonnt. Das kann gut gehen, aber klärt das ab. Redet darüber.
Wichtig ist, dass man die Interessen des andern kennt, damit man nicht überrascht ist.
- Der Partner sollte Charakter haben
Damit verbunden ist, dass der Partner bereit ist, sich vom Herrn Jesus verändern zu lassen. Dein/e Partner/in sollte sich nicht auf eigenen Schwächen ausruhen, nach dem Motto: „So bin ich halt!“.
Wenn du z.B. einen Freund hast, der am Anfang gleich ziemlich weit geht – Vorsicht!!!
Liebe ist die Voraussetzung für Veränderung.
- Unterhaltet euch über Ziele
Was ist mein und sein Lebensziel? Geht es wirklich darum, Gott zu dienen? Z.B. haben wir ein „offenes Haus“. Es ist eines unserer Ziele, dass wir für andere da sind. Darüber haben wir schon vor der Hochzeit gesprochen.
- Informiere dich über die Person
Wenn du jemanden kennen lernen willst ist es auch gut zu hören, was andere sagen, die diese Person schon länger kennen. Dabei geht es nicht darum, hintenrum zu spionieren. Das heißt ebenso nicht, dass alte Dinge, die vergeben sind und in denen sich die Person von Gott hat verändern lassen, hochgeholt werden. Es geht hierbei auch nicht darum, dass du davon deine Entscheidung abhängig machst, bzw. andere für dich entscheiden lässt.
3. Man sollte nicht zu früh eine Freundschaft beginnen
Das Ziel der Freundschaft ist sich kennen zu lernen. Wenn man merkt, dass man doch nicht zusammen passt, dann kann man sich im Guten trennen. Lieber trennt man sich, statt nach der Heirat dann Probleme zu haben und zu merken, dass man doch nicht zusammen passt.
Je näher man sich kommt, desto inniger wird die Beziehung – desto schmerzlicher die Trennung, wenn es dazu kommt.Genau deshalb ist es wichtig, dass man Grenzen einhält, vor allem im körperlichen Bereich. Viele denken, dass man sich einfach wieder trennen kann, doch es bleiben Wunden und Verletzungen da. Je näher man sich kommt, desto inniger wird die Beziehung – desto schmerzlicher die Trennung, wenn es dazu kommt.
Hebt es euch auf: Gott hat die Sexualität geschaffen, sie sollen und dürfen wir genießen, aber im Rahmen der Ehe.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schön es ist, wenn man dann heiratet und beide sind noch „rein“,bzw. „sauber“.
Wenn beide sozusagen auf dem gleichen Stand sind, kann man gemeinsame Entdeckungen machen. Angenommen, du hast schon mehr Erfahrung, dann kannst du eure Nähe gar nicht richtig genießen, weil dein Partner hinterherhinkt. Gott meint es mit seinen Richtlinien nur gut.
An dieser Stelle möchte ich kurz auf Petting eingehen. Es ist das Vorspiel zum Geschlechtsverkehr. Das Praktizieren von Petting vor der Ehe geht zu weit, denn gefühlsmäßig entstehen da schon Bindungen. Jedes Paar muss für sich anhand der Bibel die Grenzen festlegen.
Joseph wurde täglich versucht, mit der Frau von Potifar zu schlafen. Meint ihr, dass er immer so locker leicht Nein gesagt hat? Das fiel ihm auch schwer, aber er hatte seine Grundsatzentscheidung. Er floh! Gott segnet es, wenn wir gradlinig sind.
Eine Freundschaft sollte nicht zu lange gehen. (Nach meiner Meinung max. 3 Jahre.) Denn mit der Zeit wird es enorm hart, sich im körperlichen Bereich zurückzuhalten, wir sind Menschen mit Trieben. Eine Freundschaft ist nicht zum spielen gedacht. Nehmt sie ernst. Deshalb fangt eine Beziehung nicht zu früh an. Stell dir vor, wenn du mit 16 schon eine/n Freund/in hast, wie viel Zeit noch verstreicht, bis ihr heiraten könnt. Eine Freundschaft ist nicht zum „Spielen“ gedacht: Nehmt sie ernst. Ihr Mädchen spielt bitte das Spiel nicht mit, was leider viele Jungs im Sinnhaben.
4. In der Freundschaft sollte sich der andere im Glauben bewähren
Beobachte deine/n Freund/in auch im geistlichen Leben. Verändert er sich? Hat er das Anliegen Gemeinschaft mit Gott zu pflegen? Redet er/sie auch mit dir über geistliche Themen?
5. Beten und prüfen!
Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle HeiligenEpheser 6,18
Man hört den Satz oft: „Ich habe gebetet“. Genau das ist das A und O. Wann kommt die Versuchung? Wenn man sich nicht versteht: Deshalb räumt Dinge gleich aus. Prüfe in folgenden Bereichen:
- Liebt sie/er Christus und andere Menschen?
Römer 14,7-9
- Ist er/sie ein Typ, der alles besser weiß, seine Mitmenschen nicht beachtet?
Denk dran: Wenn dein Partner die anderen nicht liebt; wie sollst du damit ein Leben lang klar kommen?
- Hat er/sie ein absolutes Ja zu Gottes Weg?
Du kannst jetzt unmöglich wissen, was Gott mit dir bzw. euch später vor hat. Seid bereit auf Gottes Führung einzugehen
Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr! Zu diesem allen aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist!Kolosser 3,13-14
- Kann sie/er vergeben?
Eine Ehe lebt von der gegenseitigen Vergebungsbereitschaft. Wie soll das gut gehen, wenn er/sie dir nicht vergeben kann? Wenn etwas vergeben ist, dann sollte es nicht mehr hochgeholt werden. Geht aufeinander zu und nennt die Sache beim Namen. Lasst die Sonne nicht untergehen, bevor es nicht ausgeräumt ist.
- Ist er/sie dankbar?
Es ist schlimm, wenn wir undankbar sind und wir uns über kleine Dinge nicht mehr freuen können. Eine dankbare Lebenseinstellung ist wichtig.
- Wie reagiert der/die andere in schwierigen Zeiten?
Man sollte nicht nur das Sonntagsgesicht kennen lernen. Jeder hat sein Kampfgebiet. Wir müssen es lernen, Dinge auszusprechen, auch wenn sie uns unangenehm sind.
- Hat man die Möglichkeit, eignet es sich sehr gut, wenn man den andern mal am Arbeitsplatz erlebt.
- Die Person beobachten, bevor man auf sie zugeht.
- Wenn er/sie weiß, dass du dich für sie/ihn interessierst, wird er/sie vielleicht nicht mehr ganz so natürlich sein. Man will sich ja nur von der Sonnenseite zeigen.
Liebe ist die wichtigste Voraussetzung: Liebe ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es verschwendet! In dem Maße, wie ich jemanden liebe, bin ich selbst der Beschenkte.
Abschließende Gedanken
1. Bei Zweifeln: NEIN
Solange du Zweifel hast, ob er oder sie der/die Richtige ist – heißt das: Nein. Wenn es der richtige Lebenspartner für dich ist, wird Gott es dir zeigen, auch durch seinen inneren Frieden. Gott gibt dir eine Ruhe, die man menschlich nicht erklären kann.
2. Lass dir Zeit
Denk dran, mit der Person bist du dein Leben lang zusammen. Entscheide nicht zu schnell, aber versuche bei einer getroffenen Entscheidung zu bleiben – wechsele den/die Freund/in nicht wie die Kleidung.
3. Lass dich nicht beirren
Angenommen wichtige Faktoren, die zur Entscheidung beigetragen haben, haben sich verändert. Du solltest nicht sofort die getroffene Entscheidung zurücknehmen. Stattdessen durchdenke alles nochmals, indem du die neuen Faktoren berücksichtigst.
Zusammenfassend gilt Folgendes:
Gottes Wort
+ Gebet
+ Nachdenken
+ Gespräch mit anderen
= zu einer Überzeugung kommen