„Predige das Wort!“
Die Vorbereitung einer Andacht wird dir manchmal zum Krampf? Wir Allendorfer haben Abhilfe schaffen können
Und wieder sitzt man da. Die Bibel ist aufgeschlagen, der Text für die Andacht ausgesucht und markiert. Das Herz ist voller Gedanken und allmählich macht sich die Frage breit:
So, oder so ähnlich mag es aussehen, wenn man eine Andacht oder eine Predigt erarbeiten muss.
Die größte Sünde ist, andere mit Gottes Wort zu langweilen (Fred Colvin)
Homiletik war das Stichwort der vier Abende, die wir mit Markus Wäsch verbrachten. „Predige das Wort“ ist die Aufforderung von Paulus an seinen Mitarbeiter Timotheus und gleichzeitig an uns. Dies wiederum impliziert die Tatsache, dass autoritative Aussagen AUS dem Text heraus gewonnen werden müssen. Die Exegese, das Herausholen, ist gefragt und nicht eine „Insegese“, das Hineinlegen von Gedanken in einen Text. Als Hausaufgabe sollten sich die Teilnehmer einen kurzen Sinnabschnitt aus der Bibel raussuchen, auf den die Methoden der weiteren Lektionen angewandt werden sollten.
Diese Methoden waren Gegenstand zwei weiterer Abende. In dem ersten wurden zehn Schritte exegetischer Methoden vorgestellt, die letztendlich die Vorarbeit darstellen. Wie legt man ein Text aus? Wie erstellt man ein Textschaubild? Wie lege ich ein Textthema und eine Textgliederung fest? Ist die Vorarbeit einmal geschafft, dann gilt es, sich Gedanken zu machen, wie man die gewonnenen Erkenntnisse auch erfolgreich weitervermitteln kann. Dies wurde am vorletzten Abend behandelt. Es fällt jetzt viel einfacher, die Erkenntnisse eines strukturierten Bibelstudiums ansprechend und klar rüberzubringen. Eine wahre Empfehlung für jeden, der in irgendeiner Weise in der Gemeinde tätig ist und andere Menschen mit Gottes Botschaft begeistern möchte!
Predigthörer, Umfeld und Anlass nie vergessen! Der Andacht einen prägnanten Titel verpassen und die grobe Struktur einer Predigt beachten. Welche Möglichkeiten habe ich das Thema einzuleiten? Wie entfalte ich meine Predigtpunkte im Hauptteil? Wie erkläre und veranschauliche ich die Aussagen? Wie können wir sie auf uns heute anwenden? Und wie verpacke ich die Hauptaussagen in einem guten Schlussteil, sodass der Zuhörer das alles mit nach Hause nehmen kann?
Bei all dem zeigte uns Markus nicht nur die Theorie auf, sondern stellte uns zahlreiche Beispiele und Vorschläge vor Augen. Anwenden durften wir das Ganze wieder auf unseren eigenen Text.
Das Highlight des letzten Abends waren– wie konnte es anders sein- die Vorträge. Freiwillige vor, hieß es, und vier Jugendliche trauten sich ihre Andacht zu halten. Dem Gesichtsausdruck unseres Lehrers nach zu urteilen, sogar mit Erfolg!
Insgesamt acht Stunden plus Hausaufgaben war meine Investition in den Kurs. Ein Vielfaches habe ich daraus an Gewinn gehabt. Es fällt jetzt viel einfacher, die Erkenntnisse eines strukturierten Bibelstudiums ansprechend und klar rüberzubringen. Eine wahre Empfehlung für jeden, der in irgendeiner Weise in der Gemeinde tätig ist und andere Menschen mit Gottes Botschaft begeistern möchte!