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Bergpredigt

How to pray: Aufrichtiges Beten

Jesus thematisiert das Gebet, indem er zunächst zwei No-Go's, also Negativbeispiele vorstellt und dann mit dem „Vater unser“ ein Beispielgebet gibt.

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18. September 2014
schedule
5 min

Ziel

Die Teens und Jugendlichen sollen zum Beten motiviert werden und Gebetsgewohnheiten hinterfragen.

Einstieg

Eins der nachfolgenden Zitate groß ausdrucken, für alle gut sichtbar auslegen/ aufhängen oder vorlesen (lassen) und über die Zitate ins Gespräch kommen.

  „Wer aus dem Beten eine Gewohnheit macht, dessen Gebet ist nicht aufrichtig.“

Talmud »Lehre«, Sammlung der Gesetze und religiösen Überlieferungen des Judentums nach der Babylonischen Gefangenschaft

„Gebet: ein auf die Seele aufgetragenes Make-up.“

Bruno Ziegler freier Autor & Künstler

Erarbeitung und Anwendung

(Überleitung aus dem Einstiegsgespräch finden)

Gebet ist wichtig. Es ist Kommunikation mit Gott. Aber wie redet man mit Gott? In der Bergpredigt bringt es Jesus auf den Punkt: Zuerst zeigt er zwei Gebets-No-Go’s, bevor er einen Leitfaden gibt, wie ein Gespräch mit Gott aussehen kann.

Gebets-No-Go 1:Scheinheiligkeit

Wenn ihr betet, dann mach es nicht so wie die Scheinheiligen, die sich dazu gerne in die Gemeinden und Jugendgruppen stellen, damit sie von den Leuten gesehen werden. Der Vers geht ein wenig anders. Jesus spricht in Matthäus 6,5 von „Heuchlern, die sich dazu gern in die Synagogen und an die Straßenecken stellen, damit sie von den Leuten gesehen werden. Ich versichere euch: Diese Ehrung ist dann schon ihr ganzer Lohn.“

Heuchler ist ein starkes Wort, aber mal Hand aufs Herz:

  • Betest du eher, wenn du denkst es wird jetzt von dir erwartet, weil man es z.B. in der Gebetsgemeinschaft so macht und es ja irgendwie doof ist, wenn du als einziger nicht betest?

  • Oder bewunderst du die anderen, weil es Ihnen so leicht fällt, sie tolle Formulierungen haben und sich genial gut ausdrücken können?

Wer laut betet, steht in der Gefahr jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, und häufig spielt dabei eine Rolle, was diejenigen denken, die zuhören. Das war vor 2000 Jahren so und ist immer noch aktuell: Wer nimmt nicht gern den Wortschatz der Kategorie „Superchrist“, oder manchmal, wenn es vielleicht besser passt aus dem Bereich „lässiger, cooler Christ“. Das lässt dich dann christlicher, heiliger, frommer erscheinen. Es scheint aber nur heilig, ist somit leider scheinheilig. Jesus zeigt, dass sich in der Scheinheiligkeit der Fokus verschiebt: Nicht mehr Gott ist wichtig, sondern deine Worte und was andere darüber denken, also der schöne Schein. Dieser schöne Schein, die mögliche Ehre, dass andere dich womöglich tatsächlich für einen lässigen Superchrist halten, ist aber leider alles!

Die Lösung scheint einfach. Jesus gibt den Tipp:

„Wenn du betest, geh in dein Zimmer, schließ die Tür, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dann wird dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen.“

Tür zu, Scheinheiligkeit draußen. Du brauchst keinen besonders heiligen Ort, um mit Gott zu reden, Beten ist eine Sache zwischen dir und Gott: Es geht nicht darum andere Menschen zu beeindrucken, sondern mit Gott, unserem Vater zu reden. Und das alleine, im Zimmer und dann klappt’s auch mit dem Lohn!

Sollen wir nur noch heimlich beten? Möchte Jesus, dass in den Synagogen und in der Öffentlichkeit nicht mehr gebetet wird? Wie kommt es, dass wir in den Gemeinden und Kirchen laut beten? Jesus betet tatsächlich häufig alleine (z.B. Mk. 1,35 oder Mt. 26,39). Aber der Fokus entscheidet: Die von Jesus angesprochenen Scheinheiligen beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. Nicht das Beten vor anderen Menschen, sondern zur eigenen Ehre ist das Problem.

Insofern: Nicht der Ort, das Herz macht das Gebet. Nicht die Synagoge, die Gemeinde oder das, was deine Jugendgruppe über dein Gebet denkt, ist entscheidend, sondern dass du zu deinem Vater redest.

Woran denkst du, wenn du betest? Denkst du an Gott oder an das, was die anderen denken?

Gebets-No-Go 2: Viel plappern hilft nicht viel!

„Beim Beten sollt ihr nicht plappern wie die Menschen, die Gott nicht kennen. Sie denken, dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie! Denn euer Vater weiß ja, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet.“(Matthäus 6,7-8)
  • Viel Beten ist Silber, Schweigen ist Gold? Worum geht es Jesus?

  • Was wollen die Leute mit ihren Worten bewirken?

Nicht die Länge des Gebets oder die Anzahl der Worte ist entscheidend! Wir können Gott nicht überreden, indem wir viele Worte machen. Gott kennt unsere Bedürfnisse, noch bevor wir ihn bitten (V.8). Wir können und brauchen ihn nicht mit Worten beschwichtigen oder uns wohl gesonnen stimmen, damit er uns hört! Das zeigt nur ein falsches Gottesbild, wie bei den „Menschen, die Gott nicht kennen“(V. 7): Nur einen Gott, der sich nicht für mein Leben interessiert, muss ich informieren und nur einen Gott, der mir nichts gönnt, muss ich mit vielen Worten überreden, mir etwas zu geben (Vgl. dazu: Mt 7,7f., Mk 11,24 , Lk 11,9f., Joh 14,13f., Joh 16,23f.).

Es geht um die Art und Weise, wie wir Beten: Kein plappern, schwafeln, leiern, keine leeren Floskeln oder Worthülsen, die man einfach nur stumpf runter betet.

  • Hast du Standardgebete oder Lieblingsformulierungen? Wie betest du z.B. vor dem Essen? Frag doch mal einen Freund, ob ihm „Lieblingssätze“ bei dir auffallen!

How To…

Und was nun? Jesus gibt noch ein Beispielgebet, das sogenannte ‚Vater Unser‘:

„Ihr sollt vielmehr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name werde geehrt! Deine Herrschaft komme! Dein Wille geschehe auf der Erde wie im Himmel! Gib uns, was wir heute brauchen! Und vergib uns unsere ganze Schuld! Auch wir haben denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem Bösen!“(Matthäus 6,9-13)

Wozu dient dieses Gebet? Sollen wir von nun an nur noch diese Worte beten?

Es ist nicht verkehrt, das „Vater Unser“ zu beten. Aber es kann zu einem Plappern werden (wie No-Go 2). Das „Vater Unser“ kann als Anleitung oder Leitfaden verstanden werden, welche Punkte ein Gebet enthalten kann: Zunächst dreht sich alles um Gott: Wie wir ihn ansprechen und bitten (V.9-10). In den nächsten drei Bitten steht unser Leben im Fokus (V.11-13): Dinge, die wir benötigen, Vergebung und Hilfe bei Versuchungen.

Die Tabelle -du findest sie im Downloadbereich- wird an jeden Teilnehmer verteilt (Spalte 3 vorher löschen). Die Frage „Was bedeutet diese Aussage?“ soll nun in Kleingruppen ausgefüllt werden. Frage 4 wird später in der persönlichen Reflexionszeit bearbeitet.

Ergebnissicherung

Die Teens und Jugendlichen sollen jeder für sich über folgende Punkte nachdenken und mit Gott ins Gespräch kommen:

No-Go 1: Scheinheiligkeit

  • Wo ist dein Herz beim Beten?

  • Um wessen Ehre geht es dir? Woran denkst du, wenn du betest? Denkst du an Gott oder was die anderen denken

No-Go 2: Plappern

  • Hast du Standardgebete oder Lieblingsformulierungen? (Wie betest du z.B. vor dem Essen?) Frag doch mal einen Freund ob ihm „Lieblingssätze“ bei dir auffallen!

Nutze die rechte Spalte aus der Tabelle. Überlege, was die Aspekte im „Vater Unser“ aktuell für dich bedeuten und sprich darüber mit Gott.