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Gewohnheiten

New Year – New Habits

Schlechte Gewohnheiten bringen dich immer wieder zu Fall aber, wenn du dir Gute antrainierst, können sie dir eine wertvolle Stütze sein.

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20. Januar 2019
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6 min

Einleitung

Ihr kennt das sicherlich. Das neue Jahr wird zum Anlass für neue Ziele genommen. Gerade wenn ihr einen christlich geprägten Hintergrund habt, habt ihr sicherlich zu diesem Anlass schon eine Predigt oder Andacht gehört, wart auf einer Jahreswechselfreizeit und kommt hoffentlich voll Enthusiasmus wieder. Leider läuft es oft so, zumindest mir geht es so, dass man motiviert und voller Tatendrang in das neue Jahr startet, dann aber durch die Macht der Gewohnheit wieder eingeholt wird und seine Ziele nicht umsetzt.
Ja die Gewohnheiten. Meiner Meinung nach ziemlich lästig. Und so sehen es anscheinend auch einige Denker unserer Gesellschaft:

Die Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden, und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen. Horace Mann
Die meisten leben in den Ruinen ihrer Gewohnheiten. Jean Cocteau

Heftige Zitate. Sie spiegeln sehr gut die Meinung der Mehrheit wieder, wenn wir im Internet nach Zitaten über Gewohnheiten googlen. Aber wieso sind in den Köpfen Gewohnheiten oft so negativ belegt? Anscheinend sehen oder sahen die Vordenker unserer Gesellschaft Gewohnheiten oft eher als etwas Lästiges an. Das liegt vielleicht daran, dass uns unsere Gewohnheiten so oft ärgern. Und dass wir all zu oft in unseren Gewohnheiten gefangen sind, während wir eigentlich lieber andere Dinge tun wollen. Mir persönlich geht das zumindest oft so. Ich habe mir krasse Ziele vorgenommen und vor allem Aufgaben, die ich bewältigen will. Dann gehe ich den Tag im Kopf durch und plane ihn so, dass ich für alles Zeit habe. Dann komme ich vom Sport zurück und will mich nur kurz ausruhen bevor ich voll durchstarte und zack – zwei Stunden sind in YouTube, Netflix und social media geflossen.

Ich glaube, dass eure schlechten Gewohnheiten euch daran hindern werden, eure Ziele im neuen Jahr umzusetzen. Denn ein Tag im Jahr, vielleicht ein paar positive Tage, in denen wir uns zusammenreisen und fokussieren, werden nicht unsere Gewohnheiten oder Prägungen ändern, die wir lange Zeit eingeübt haben. Insbesondere nicht, wenn der Alltag wieder startet und wir uns auf andere Dinge konzentrieren müssen.

Aber diese Andacht soll ermutigend werden! Ich glaube als Christ daran, dass Gott bzw. Jesus unsere schlechten Gewohnheiten und vor allem Prägungen verändern kann. Dafür gibt es genug Beispiele in der Bibel.

Hauptteil

Was sagt die Bibel zu Gewohnheiten? Gibt es auch gute Gewohnheiten? Und was sagt die Wissenschaft überhaupt dazu, bzw. wie hat uns Gott in diesem Punkt geschaffen?
In diese Fragen können wir zusammen einen kleinen Einblick wagen:

Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird. Sprüche 22,6

Dieser Vers ist eigentlich als Erziehungsratgeber gedacht. Er sagt einfach aus: „Wenn ihr euer Kind gute Gewohnheiten antrainiert, dann wird es diese als Erwachsener einfach fortsetzen.“ Das heißt ihr trainiert zum Beispiel eurem Kind an dankbar zu sein und „Danke“ zu sagen, dann wird es auch als Erwachsener ein dankbarer Mensch sein. Dafür sorgt in diesem Fall die positive Macht der Gewohnheit.

Aber man kann den Vers im Umkehrschluss  …ihr habt die perfekten Voraussetzungen, um euch zu ändern und euch vor allem bestimmte Dinge anzugewöhnen. auch gut auf uns junge Leute anwenden.  Ihr seid alle noch jung, dynamisch, flexibel und auch kognitiv total fit. Das heißt, ihr habt die perfekten Voraussetzungen, um euch zu ändern und euch vor allem bestimmte Dinge anzugewöhnen. Macht das! Hinterfragt euch wo ihr gute Prägungen / Gewohnheiten habt und wo schlechte. Lasst euch von Jesus verändern. Wir sehen an diesem Vers, dass es jungen Leuten leichter fällt, Gewohnheiten einzutrainieren und dass diese Gewohnheiten später nützlich sein können.

Auch die Wissenschaft spricht dafür. Wissenschaftlich Fakt ist, dass das Gehirn von jungen Menschen noch flexibler und aufnahmefähiger ist. Als junge Leute können wir noch besser lernen. Aber was sind Gewohnheiten aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich? Die Wissenschaft sagt, dass Gewohnheiten essenziell für unser Gehirn sind. Denn sobald das Gehirn in einem bestimmten Bereich eine Gewohnheit antrainiert hat, kann es sich auf andere Dinge konzentrieren, während die Gewohnheiten nahezu automatisch ablaufen.

Beispiel Schuhe binden: Kennt ihr das noch? Die ersten Male Schuhe binden waren sehr anstrengend. Ihr habt es öfter falsch gemacht und musstet euch nur aufs Schuhe binden konzentrieren. Inzwischen ist es ein Automatismus geworden und ihr könntet während dem Schuhe binden ganz locker eine sinnvolle Sprachnachricht schicken.

Beispiel Zauberwürfel: In der Schule habe ich mal probiert den Zauberwürfel zu lösen. Am Anfang musste ich mich auf jeden einzelnen Schritt konzentrieren und habe mehrere Stunden gebraucht. Inzwischen sind die Bewegungsabläufe so in meinem Kopf verankert, dass ich den Würfel in 2 Minuten lösen kann und währenddessen noch ein sinnvolles Gespräch führen kann. (Obwohl ich nahezu gar nicht multitaskingfähig bin 🙂

Fazit: Unser Gehirn probiert alle Tätigkeiten, die wir tun, in Gewohnheiten zu überführen, damit es sich auf andere Dinge konzentrieren kann. Faktisch werden dabei Verbindungen zwischen bestimmten Nervenknoten stärker ausgeprägt. So ist es auch ein Fazit der Forschung, dass Gewohnheiten nur schwierig abtrainiert werden können. Viel einfacher kann man Gewohnheiten durch das Antrainieren neuer Gewohnheiten ersetzen. Das erfordert am Anfang viel Kraft, weil man sich ganz bewusst dazu entscheiden muss etwas anderes zu tun, wenn das Gehirn die Gewohnheit abspulen will.

Übrigens: Auch Jesus hatte Gewohnheiten. Wenn also auch Jesus gute Gewohnheiten hatte und Gott unser Gehirn so geschaffen hat, dass es mit Gewohnheiten arbeitet, dann ist das Grund genug dafür, dass wir uns dieses Prinzip zu Nutze machen.

Und er ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach zum Ölberg; es folgten ihm aber auch die Jünger.Lukas 22,39

Aber wie trainiert man neue Ziele und Gewohnheiten ein? Zur Zielsetzung möchte ich euch nur mitgeben: Macht bitte die Ziele konkret und teilt sie mit anderen Leuten. Ihr könnt ein übergeordnetes Ziel haben, ihr solltet es aber in Teilziele untergliedern. Diese Teilziele sind dann überprüfbar und ihr werdet euch ärgern, wenn ihr sie nicht schafft, insbesondere dann wenn euch ein Freund oder Mentor danach fragt.

Lasst uns das mal konkret machen bzw. auf ein geistliches Prinzip übertragen. Nehmen wir mal das Standardbeispiel Bibel lesen:
Das Ziel „Ich will mehr Bibel lesen“, ist nicht sinnvoll. Es sollte höchstens als übergeordnetes Ziel dienen. Mach dieses Ziel lieber konkret: Zum Beispiel: „Ich will ab sofort drei Kapitel in der Woche über mind. vier Tage verteilt lesen.“ Dann schreibt euch euren Fortschritt auf und teilt dieses Ziel mit einem Freund und nehmt es vor allem mit ins Gebet. Diese Gewohnheit einzutrainieren, wird am Anfang schwer. Aber wenn es erst einmal geschafft habt und Bibel lesen fest zu eurem Tagesablauf, wie Essen o. Ä. dazugehört, werdet ihr später in eurem Leben davon profitieren. Wenn ihr Ehepartner, Kinder, Gemeinde und einen anspruchsvollen Job habt, werdet ihr davon profitieren, dass die Bibellese nahezu automatisch abläuft ohne noch eine große Herausforderung für euch darzustellen. Würdet ihr euch diese Gewohnheit erst als Erwachsener antrainieren in diesem zeitlichen Stress, kann Gott zwar diese Veränderung schenken, aber es ist deutlich schwieriger.

Schluss

Fazit:

  • Gewohnheiten können auch gut sein und werden uns sogar von der Bibel empfohlen
  • In jungen Jahren kann man Gewohnheiten besser trainieren als im Alter
  • Gott hat unser Gehirn so geschafften, dass es mit Gewohnheiten arbeitet
  • Es ist einfacher Gewohnheiten zu ersetzen, anstatt sie zu verändern
  • Arbeitet mit konkreten Zielen, um Gewohnheiten zu ersetzen und stellt gegenüber, welche schlechten Gewohnheiten ihr durch Gute ersetzen wollt

PS: Glaubt nicht, das geht von einem Tag auf den anderen! Leider werdet ihr wahrscheinlich fallen. Genauso wie ich bei einigen meiner Ziele. Aber macht bitte nicht denselben Fehler wie ich und verschwendet Zeit, indem ihr resigniert oder einfach aufgebt. Und dann auf der Autofahrt resigniert den Frust in Musik erstickt statt zu beten etc., denn dann hat der Teufel sein Ziel erreicht.

Ich möchte euch dazu noch einen Vers mitgeben der meiner Meinung nach für sich spricht:

Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht doch wieder auf, aber die Gottlosen stürzen nieder im Unglück.Sprüche 24,16