Mein Traumpartner
Es geht um die Frage wie Gott sich Mann und Frau gedacht hat, und darum, wie man einen Partner fürs Leben findet und sein kann.
Worum geht’s?
„Bist du überhaupt der Richtige dafür?“, konterte ein Freund, als ich ihm von der Bibelarbeit erzählte. Ich gebe zu, dass ich mich das auch selbst schon gefragt habe: Wie viel habe ich zu dem Thema zu sagen, wenn ich meinen eigenen „Traumpartner“ noch nicht gefunden habe? Gleiche ich da nicht den 20 Millionen „Bundestrainern“, die selbst nie Fußball gespielt haben, aber besser als Jogi Löw wissen, wen er aufstellen sollte? Vielleicht denkst du auch so und dennoch bitte ich dich, hier nicht aufzuhören zu lesen.
Die Frage nach dem Traumpartner und der Umgang mit Partnerschaft ist von großer Wichtigkeit, weil dadurch Weichen für ein komplettes Leben gestellt werden. Es ergeben sich eine ganze Reihe neuer Fragestellungen (Wie gehe ich mit Ehe, Sexualität oder Kindererziehung um?). Diese Themen verdienen es, frühzeitig angesprochen und diskutiert zu werden. Obwohl die Entscheidung für den Partner so weitreichend ist, scheinen wir darauf am wenigsten vorbereitet.
Wir lernen sechs Monate, wie man Auto fährt, und werden 13 Jahre in Schule und durch die Ausbildung auf das Berufsleben vorbereitet. Doch wie viele Minuten hast du schon mit deinen Teens über ihren „Traumpartner“ geredet?
Mit wem haben wir es zu tun?
Wir Menschen sind „beziehungssüchtig“, brauchen ein Gegenüber und sind ständig auf der Suche nach Bestätigung. Teenager lösen sich immer weiter von ihren Eltern ab und beginnen auf eigenen Füßen zu stehen. In diese Phase fällt die erste Beziehungssuche. Sie erleben „die erste große Liebe“, die erste bittere Enttäuschung und den wahren Wert einer echten Freundschaft. Gerade da haben wir Mitarbeiter die Aufgabe Vertrauen aufzubauen, Vorbild und Bezugsperson der Teens zu sein.
Worauf wollen wir hinaus?
Die Bibel gibt verlässlichen Rat
Salomo, der sich mit Frauen ausgekannt haben muss, schreibt an junge Männer:
Mein Sohn, bewahre meine Worte und birg meine Gebote bei dir! Bewahre meine Gebote, so wirst du leben, und bewahre meine Lehre wie deinen Augapfel! Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester! und sage zur Einsicht: Du bist meine Vertraute, damit du bewahrt bleibst vor der Verführerin, vor der Fremden, die glatte Worte gibt! Sprüche 7,1-5
Jungen Frauen rät er:
Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hindinnen des Feldes: Erregt und erweckt nicht die Liebe, bis es ihr gefällt! Hohelied 3,5
In den ersten acht Kapiteln der Sprüche beschäftigt sich Salomo immer wieder mit einem Leben im falschen Umfeld und warnt vor der Gefahr sexueller Verführung.
Sei ein Vertrauter
Erstaunlicherweise kennt fast jeder in seiner engeren Verwandtschaft eine Partnerschaft, in der es nicht gut läuft. Kann man denn überhaupt davon ausgehen, dass eine Beziehung länger als 15 Jahre hält?
Wir sollten hier ein deutliches Ja zur Ehe vermitteln – und zwar zur Ehe nach Gottes Wertvorstellungen!
Bete für die Entscheidungen deiner Teens, die sie in Bezug auf Freundschaften treffen, und vermittle ihnen die Wichtigkeit, für ihre Partnerschaft zu beten, selbst wenn sie in keiner solchen sind.
Pflege Zweierschaften auf einer Ebene (Mann/ Mann – Frau/ Frau), in der ihr über Themen redet, wie persönliche Beziehung zu Gott, familiäre und soziale Beziehungen, Ausbildung, Arbeit, Befähigung zum geistlichen Dienst, charakterliche Eigenschaften. Übertrage dies auf deine Beziehungen zu den Teens („Mentoring“) und redet über oben genannte Themen. Mach ihnen das Gebet als brillantes Instrument wichtig und setze alles daran, dass sie den Wert erkennen „rein“ zu bleiben. Eine intensive Beziehung schafft viel mehr Vertrauen als die wöchentliche Bibelarbeit.
Abwarten „lieb machen“
Vermittle den Teens die Wichtigkeit des Zusammenlebens, verschweige aber auch nicht deren Schwierigkeiten. Wer meint, dass seine Beziehung ein Leben lang auf „Wolke 7“ schwebt und er schlechte Charaktereigenschaften mit der Trauung ausschalten kann, schießt meilenweit am Ziel vorbei. Deswegen: Stelle Partnerschaft realistisch dar und verweise darauf, dass man Beziehungen beispielsweise im Teenkreis üben kann: Wie gehe ich mit dem anderen Geschlecht um? Was kann ich von den anderen lernen?
Durchführung
Einstieg „Wie stelle ich mir meinen Traumpartner vor?“
Die Gruppe und das Mitarbeiterteam teilen sich in eine Jungs- und Mädelsgruppe. Der Mitarbeiter moderiert das Gespräch, in dem es um die Wünsche für den eigenen Partner geht. Dieses Thema kann schon im Vorfeld angekündigt werden und die Teens bringen ein Bild ihres Traumpartners mit. Zur Auflockerung könnten bei den Jungs z. B. kleine Videoclips „typisch Mann – typisch Frau“ (YouTube) und bei den Mädels „Männer“ von Herbert Grönemeyer abgespielt werden. Anschließend kann man in der Gruppe darüber sprechen, inwieweit das andere Geschlecht aus dem eigenen Teenkreis diese Vorstellungen erfüllt. Dies sollte man vertraulich behandeln und darauf achten, dass nicht abwertend gesprochen wird und eine negative Atmosphäre entsteht. Alles was in der Kleingruppe gesprochen wird, bleibt unter den Anwesenden. Es ist wichtig, dass für diese Runde eine Atmosphäre der Wärme und Vertrautheit zu spüren ist.
Im zweiten Teil werden die Ergebnisse über die Wünsche an den Traumpartner auf den Plakaten dargestellt und in der großen Gruppe präsentiert. Nachdem beide Gruppen ihre Ergebnisse vorgestellt haben, wird darüber diskutiert, wie realistisch die verschiedenen Vorstellungen sind. Hierfür sollte man einige Minuten verwenden. Abgesehen von den verschiedenen Geschmäckern des Äußerlichen, über die auf vernünftige Art gesprochen wird, sollte die Erkenntnis der Diskussion sein, dass Begriffe wie Treue, gegenseitige Achtung, Vertrauen, echte Liebe, der Wunsch nach Familie, Liebe zu Jesus… immer wieder auftauchen.
Mann und Frau
Dieser Teil wird mit einer Powerpoint präsentiert. Dazu werden die Bibelstellen angezeigt und zusammen mit der Gruppe besprochen. Zu jedem Punkt wird dann abschließend ein Fazit eingeblendet.
„Dann sagte Gott: „Jetzt wollen wir den Menschen machen, unser Ebenbild, das uns ähnlich ist. Er soll über die ganze Erde verfügen: über die Tiere im Meer, am Himmel und auf der Erde.“ So schuf Gott den Menschen als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie. Er segnete sie und sprach: „Vermehrt euch, bevölkert die Erde, und nehmt sie in Besitz! Ihr sollt Macht haben über alle Tiere: über die Fische, die Vögel und alle anderen Tiere auf der Erde!“1.Mose 1,26-28
Mann und Frau sind vor Gott absolut gleichwertig! – keiner ist mehr wert…
Sie gehören zusammen und ihre Aufgabe ist es über die Erde zu herrschen. Gemeinsam sind sie das Ebenbild Gottes. Er erbarmt sich über uns wie ein Vater, aber er kann auch trösten wie eine Mutter.
…trotzdem sind sie verschieden
Mann und Frau brauchen sich, um den Schöpfungsauftrag zu erfüllen
Die Bezeichnung „Gehilfin“ (1. Mose 2,18) hat nichts Abwertendes an sich, denn Gott selbst wird als Helfer bezeichnet, beispielsweise in Psalm 10,14 als Helfer der Waisen; oder der Armen (Psalm 72,12).
Der Mann bekommt die Führungsrolle übertragen
Der Gattungsname „Mensch“ wird dem Mann gegeben. Gott schuf zuerst Adam (1.Timotheus 2,12) und sagt ihm das Gebot. Darum zog er ihn auch zuerst zur Verantwortung, als Adam und Eva von der Frucht des verbotenen Baumes gegessen hatten. Dass der Mann die Führungsrolle von Gott übertragen bekommt, ist nicht erst nach dem Sündenfall „eingeführt“ worden!
Gott schuf die Frau aus dem Mann und die Frau für ihn (1. Korinther 11,8-9). Der Mann gab der Frau einen Namen.
Er soll „dienende Leiterschaft“ ausüben (gegenüber seiner Frau und seinen Kindern). Das beinhaltet: Versorgung (1. Mose 3), Liebe zu seiner Frau (Epheser 5), die Erziehung seiner Kinder (1. Timotheus 3, 4) und der ganzen Familie gut vorzustehen.
Die Frau ist nicht Dienerin des Mannes, sondern sein Gegenüber
Sie ist sein Gesprächspartner (Freundschaft) und seine Hilfe. Eine weitere Aufgabe liegt in der Mutterschaft und Pflege des neuen Lebens.
Das Eröffnungsgebet in manchen jüdischen Synagogen lautete: „Herr, Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, ich danke dir, dass ich weder als Esel noch als Frau geboren wurde!“
Die Griechen sagten: „Frauen sind dazu da, um Kinder zu gebären für die Stadtstaaten, aber die höchste und vornehmste Liebe ist die homosexuelle Liebe“ (Aristoteles – damals hoch im Kurs).
Jesus
- gab der Frau einen Stellenwert, den sie in der damaligen Gesellschaft niemals haben würde!
- rief Frauen in seine Nachfolge: In Lukas 8, 1-3 werden namentlich Maria Magdalena, Johanna und Susanna genannt.
- hatte bei seinem Tod die trauernden Frauen um sich.
- erschien nach seiner Auferstehung zuerst einer Frau.
Sprüche 31, 10-31 Das Lob der tugendhaften Frau
Sicher ist das ein Idealbild, das oft belächelt wird und mir ist auch klar, dass das „altbacken“ klingt. Doch lest diese Verse einmal in Ruhe und denkt darüber nach, welche Vorteile es mit sich bringt, wenn man so ist oder später eine Frau hat, die anstrebt so zu sein!
- Vers 13 – 15 – Die Grundhaltung -Verantwortung wahrnehmen -Opfer auf sich nehmen -Selbstlose Einstellung
- V.16 – 18 – arbeitet kontinuierlich nicht nur im Haus!
- V.20 – 24 – hat Sorge für andere!
Was kannst du tun?
- Manche haben in der Schule extreme Probleme. Du kannst helfen.
- Manche brauchen Leute, bei denen sie ihr Herz ausschütten. Du kannst da sein.
- Manche brauchen ein Lächeln oder ermutigendes Wort. Das kannst du geben.
- Bei der Hausarbeit kannst du mithelfen.
- Einen Streit kannst du schlichten
- Du kannst jemandem Hilfe besorgen.
- Du kannst für Leute beten.
Das klingt, als würde Gott Übermenschliches von der „tüchtigen Frau“ verlangen. Sicherlich ist das ein Idealbild, das wir nicht hundertprozentig erfüllen können! Doch Gott möchte, dass wir uns nach seinen Ordnungen ausstrecken. Wenn du ihn an dir und deinem Charakter arbeiten lässt, reifst du – auch für eine Beziehung. Das ist die beste Vorarbeit dafür.
- Bete dafür
- Lies deine Bibel
- Sprich mit anderen Christen über deine Fragen und Gefühle.
Tipp
Ich schlage vor den Entwurf auf zwei Abende zu verteilen. Der zweite Abend ist als Vertiefung gedacht. In Jungs- und Mädelsgruppen sprechen wir darüber, was die Teens zu dem denken, was die Bibel sagt, und was sie konkret tun können.