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Freude

Mein bester Feind

Eine Andacht mit guten Gedanken für jeden der in der Gefahr steht die Gnade Gottes als selbstverständlich zu sehen.

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18. Januar 2018
schedule
2 min
Max ist Tims bester Freund. Und Tim weiß, dass Max für ihn einfach alles tun würde. Und so lässt sich Max für seinen besten Freund Tim unter anderem in die Tiefe hinabstürzen, geht barfuß durch einen Raum voller Mäusefallen und lässt sich einen Esel auf einem Skateboard auf den Fußrücken tätowieren. Max besteht jede unsinnige und schmerzhafte Prüfung und dafür erhält Tim als Hauptgewinn einen Porsche.

Zwischen Gedanken der Masse wie „Das ist doch unmenschlich!“, dem Unverständnis über die unfaire Gewinnverteilung und der Bewunderung darüber, dass sich tatsächlich Leute für so etwas einspannen lassen, ist es ein Gedankenexperiment, das mich nicht mehr loslässt:

Angenommen, du wärst Tim. Und angenommen, es ginge nicht darum, dass du einen neuen Porsche gewinnst sondern dir die schlimmsten Schmerzen und Foltern erspart bleiben, die man sich vorstellen kann. Du würdest dir doch wünschen, dass du jemanden zum Freund hast, der dich davon freikaufen könnte. Aber würde dein Freund auch dann noch die Aufgabe annehmen, wenn er dafür seinen einzigen und geliebten Sohn Menschen überlassen muss, die ihn foltern und am Ende umbringen? Bei allem Respekt – kein Mensch würde das für seinen Freund tun. Dafür muss man noch nicht einmal ein eigenes Kind haben, um zu wissen, dass man auch selbst diesen Deal niemals eingehen würde, egal wie dick die Freundschaft ist. Aber genau das ist es, was Gott für uns getan hat, für den menschlichen Verstand kaum nachzuvollziehen:

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Joh. 3,16
Müssten sich nicht alle Christen viel mehr freuen als Tim

Es geht gar nicht darum, wie ein Honigkuchenpferd durch den Alltag zu tänzeln. Jeder Tag hat seine Sorgen und wenn du keine Freude in dir spürst, ist das nicht schlimm. Aber dann nimm das nicht hin, sondern bete. Bete, dass dir täglich neu bewusst wird, wie beschenkt und erlöst du bist, bete, dass du die Freude neu in deinem Herzen spürst und bete, dass sie anfängt, eine Rolle in deinem Alltag zu spielen.

Denn: Welche Auswirkungen auf unser Umfeld könnte es haben, wenn wir uns wirklich sichtbar freuen würden? Ich glaube, dass es für unsere Mitmenschen wenig Dinge gäbe, die sie noch mehr verwundern oder zum Nachdenken bringen könnte, als eine tiefe Freude und Dankbarkeit, die wir in unserem Alltag leben, weil sie uns völlig eingenommen haben.