Für Gott singen (auch wenn du nicht gut singen kannst)
Lobpreis ist mehr als Singen. Es ist eintauchen in eine Wirklichkeit, die uns sonst so oft verborgen ist.
“Immer will ich die Gnade besingen, die Jahwe uns erwiesen hat,
und den nach uns Kommenden verkündigen, wie treu du bist!
Ja, ich bekenne: "Die Gnade ist auf Dauer gebaut, deine Treue steht im Himmel fest!" […]
(Psalm 89,2-3)
Ganz ehrlich: Das zu tun, wozu Etan hier die Menschen im Psalm auffordert wäre mir früher echt schwergefallen. Schon bei Krippenspielrollen wurde ich bei der Einteilung der Solos immer gerne übersehen. In den Teenagerjahren hat man dann ja eh keinen Bock auf Singen. Ich merkte also erst mit 20, dass ich überhaupt in der Lage war Töne zu treffen, weil ich mich zum ersten Mal getraut habe auch wirklich laut zu singen. Wenn man nur mitmurmelt, war das immer schwer und macht auch keinen Spaß. Laut singen: Für mich eine Revolution! Für dich auch? 😀
Hast du aber schon mal darüber nachgedacht, warum es so wichtig für uns ist, zu Gott zu singen und was passiert, wenn wir loben?
Wir steigen ins Lob der lebendigen Schöpfung ein. Von riesigen Buckelwalen bis zu winzigen Kolibris – so viele Tiere drücken sich durch Singen, Geräusche und Rhythmen aus.
Wir steigen aber auch ins Lob der unbelebten Schöpfung, die von der Dichtung in der Bibel her ebenfalls Gott loben: Sonne, Mond, Sterne, Wasser durch ihre Existenz. Berge jubeln, Flüsse klatschen in die Hände, das Meer braust. (Jesaja 55,12; Psalm 98,7-8; Psalm 148,3)
Wenn wir als Menschen singen, entscheiden wir uns also bei dem mitzumachen, was Gott ganz tief in fast jeden Teil seiner Schöpfung hineingelegt hat. Bei jedem Song, den du für Gott singst, kannst du dich an diesen Fakt erinnern.
Aber es gibt da noch mehr...
Die Einheit zwischen Körper, Geist und Seele wird stärker. Unser Entschluss mit dem Körper zu singen, beeinflusst unseren Geist und die Seele und setzt uns selbst in Harmonie. Gemeinsamer Gesang hilft uns dabei mehr als wenn wir die Worte nur gemeinsam laut vorlesen würden.
Wir merken uns Wahrheiten besser und werden verändert. Wer singt, singt irgendwann besser und durch die Melodien verändern uns auch die Inhalte stärker, als ob wir die Worte nur lesen oder laut sprechen würden. Und das verändert uns wieder emotional. Deswegen ist es auch echt wichtig darauf zu achten, ob wir Wahrheit über Gott singen. Physiologisch gesehen hilft Singen dem ganzen Körper. Wenn wir uns dazu noch entschließen für Gott zu singen werden Geist und Seele folgen: Die Freude an Gott steigert sich. Außerdem denken wir länger über die Texte nach, weil uns Singen hilft, die Worte zu merken (5. Mose 31,21).
Die Einheit unter Menschen wird stärker. Wenn wir in Gemeinschaft singen, sind wir keine Individualisten, die nur auf sich selbst sehen, sondern ein Kollektiv mit einem gemeinsamen Ziel. Also hilft uns Gott als Gruppe durch Singen uns ihm zu nähern, seine Wahrheiten mehr zu begreifen und bei uns Gemeinschaft entstehen zu lassen.
Wir erinnern uns daran, wer Gott ist. Ohne die Songs oder Psalmen fehlt uns das oft. Mit ihnen fällt uns das eher ein. Dadurch verorten wir unsere Position als Geschöpf zu unserem Schöpfer. Wir stehen nicht auf einer Ebene mit Gott. Wir werden außerdem unabhängiger von unserem Ego, das sich einschleicht und neu abhängig von Gott.
Wir finden echtes Leben. Dir fällt vielleicht auch ein, dass wir grad in der Abhängigkeit und Nähe zu Gott echtes Leben finden. Und in diese Nähe zu ihm kommen wir auch durch bewusstes lautes Singen für ihn. Das passiert auch, selbst wenn wir uns nicht so fühlen, weil wir technisch vielleicht nicht die Töne gut treffen.
Und ich denke, dass das auch ein Grund ist, weshalb wir überhaupt singen und anbeten. Nicht, weil Gott das von uns braucht, sondern weil Gott weiß, dass wir es brauchen. Es gefällt ihm, weil wir es brauchen, Gott zu loben und an ihn zu denken. Es gefällt ihm, weil es uns in Beziehung zu ihm bringt. Dahin, wozu wir eigentlich von ihm geschaffen wurden.
Mir ist es wirklich wichtig geworden, Gott in Gemeinschaft zu loben und gemeinsam mehr von Gott zu erwarten. Nicht als Schlüssel, um “mehr Erfolg” zu haben oder damit wir tolle Emotionen haben, weil es schön klingt. Wir wollen stärker in Gott verwurzelt sein und tiefe Freude an ihm haben, das tun, wofür wir geschaffen wurden, und als Menschen Jesus im Zentrum zu halten.
Zu dieser Einstellung lade ich dich ein, ob du gut singen kannst oder nicht. 🙌