Leiterspiel des Lebens
Das Leben spielt Joseph übel mit. Doch durch Glauben konnte Jospeh Gott am Werk sehen. Das wollen wir mit den Jugendlichen erarbeiten.
Worum geht’s
Ziel
Josephs Leben glich einer Achterbahnfahrt. Wie ging er damit um und wie können sich die Jugendlichen so von Gott prägen lassen, dass auch ihr Charakter immer weiter geformt wird?
Wie gehen wir vor?
Einstieg
Persönlich erfahren
Der Bibelarbeitsleiter erzählt ein Erlebnis, wo er etwas in seinem Leben als ungerecht empfunden hat und nicht verstehen konnte, warum es zu diesem Zeitpunkt so kam. Er zeigt die Spannung auf, dass wir uns etwas anders wünschen, als Gott zulässt. Er beschreibt seine Gedanken und Gefühle und leitet dann zu Joseph über. In dessen Leben gibt es viele solcher Spannungen.
Am Ende des Abends kommt der Bibelarbeitsleiter auf sein persönliches Erlebnis zurück und erzählt, wie er diese Situation annehmen lernte.
Wenn der Mitarbeiter den Jugendlichen aus seinem persönlichen Leben erzählt, lernen sie ihn und seinen Glauben besser kennen. Es macht ihn authentisch und oft bieten persönliche Erfahrungen gute Einstiege für ein persönliches Gespräch nach der Gruppenstunde. Ebenso zeigen persönliche Erfahrungen, warum dem Bibelarbeitsleiter das Thema persönlich wichtig ist, sodass er es für ein Thema der Gruppenstunde auswählt.
Beispiele anderer Christen
Nutze zum Einstieg das Beispiel von anderen Christen, die in ihrem Leben durch schwierige Phasen gegangen sind, ohne zu wissen, was der Sinn dahinter ist. Das können Personen aus eurer Gemeinde sein, oder bekannte Menschen wie Joni Eareckson Tada, oder Nick Vujicic.
Das Leiterspiel
Lege ein Spielbrett mit Figuren in die Mitte auf den Fußboden und lass zwei bis vier Personen gegeneinander das Leiterspiel spielen (Das Leiterspiel ist ein Brettspiel – vorhanden in fast jeder Spielesammlung). Hier wird das Prinzip deutlich, dass man nichts dafür kann, ob man den regulären Weg läuft, wieder nach unten rutscht, oder sogar schneller voran kommt. Man muss sich mit den Gegebenheiten arrangieren und die Bedingungen gestalten. Je nach Situation kann man auf die Reaktionen der Spieler eingehen.
Erarbeitung und Anwendung
Joseph, der Liebling
Endlich war Rahel schwanger, Jakobs geliebte Frau Rahel schenkte ihm ein Kind. Joseph wurde geboren und die Beziehung zwischen ihm und seinen Eltern war eine ganz besondere. Er wird anders behandelt als seine Geschwister.
Stellen wir ihn uns einmal vor: Sein Vater liebt ihn abgöttisch. Wenn er sich mit seinen Geschwistern streitet, weiß er immer, wie er es hinbekommt, dass er unschuldig ist und die anderen den Ärger bekommen. Wenn es beim Abendbrot leckere Reste gibt und es nicht mehr für jeden reicht, so ist sicher, dass Joseph einen Teller voll bekommt. Gibt es Arbeit zu erledigen, sind immer die anderen Geschwister an der Reihe. Joseph ist der Genießer, der mit dem großen Mund und starken Selbstwertgefühl. Sein Vater steht ja ausnahmslos hinter ihm.
Die nächsten drei Punkte können kurz vorgestellt und dann als Gruppenarbeit gestaltet werden. Am Ende der Erarbeitungszeit bespricht der Bibelarbeitsleiter im Plenum einen Abschnitt auf Josephs Leben und die Gruppe stellt ihr Ergebnis vor.
Joseph, der armselige Sklave
Josephs Brüder hassen ihn so, dass sie ihn töten wollen. Ihre Chance kommt. Sie ergreifen die Gelegenheit beim Schopf und überwältigen Joseph. Nun sind sie die Starken. Vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben ist Joseph in einer ausweglosen Situation. Er ist unterlegen und sein Vater nicht in der Nähe, um ihm zur Hilfe zu eilen.
Ab diesem Moment ändert sich sein Leben schlagartig. Nichts ist mehr wie es war. Joseph wird von seinen Brüdern gedemütigt. Doch statt ihn zu töten, machen sie mit ihrem Bruder ein anderes Geschäft. Sie wollen kein Blut an ihren Händen haben, lieber verkaufen sie ihn an eine vorbeikommende Karawane. Die Reise, die Joseph nun antreten muss, ist lang und schwer. Er hätte noch auf dem Weg nach Ägypten sterben können.
Man stelle sich Joseph vor, auf dem Sklavenmarkt in Ägypten. Unbekannt sind ihm die Bräuche, die Gerüche, der Lärm. Die Ägypter verhalten sich so ganz anders, ihre Sprache versteht er nicht.
Vom Lieblingssohn, der alles in den Schoß gelegt bekam, wird Joseph zum Sklaven, der gestoßen und getrieben wird.
Joseph, die rechte Hand des Potifar
Nun ist er verkauft. Verkauft an einen hohen Beamten des Pharao, den Obersten der Leibwache. Diese Gruppe war eine Elite, eine mutige Bande rauer Männer mit viel militärischer Erfahrung und Autorität über Leben und Tod zu entscheiden. Kein anheimelnder, neuer Aufenthaltsort im Hause des Potifar.
Doch Joseph fügt sich in sein Schicksal. Was bleibt ihm auch anderes übrig. Er lernt die Sprache und Kultur der Ägypter kennen und dient seinem Herrn. Doch er tut viel mehr. Er fügt sich willig! Er ist fleißig und treu. Er arbeitet nicht nur so, dass er ohne Strafe durchkommt. Er investiert sich. Er gestaltet. Und der Herr ist mit ihm. Das sagt 1. Mose 39,2 ausdrücklich. Seine Arbeit gelingt und das fällt seinem Herrn auf. Potifar wird aufmerksam auf diesen Nomaden-Sklaven, auf seinen Charakter und seine Arbeit. Joseph dient treu und Potifar macht ihn zu seiner rechten Hand. Sein Wesen und sein Tun führen Joseph in eine ganz besondere Stellung. Er bekommt die Verantwortung für sein ganzes Anwesen.
Der kleinste Sklave wird zum wichtigsten Mann im Haus.
Joseph, der zu Unrecht Gefangene
Der Herr ist mit Joseph und Joseph erlebt Segen. Dankbar und mit ehrbarem Charakter nimmt er das an und gestaltet sein Leben. Er ist bedacht, denn als die Gefahr kommt, ist er auf Zack. Die Frau des Hauses findet ihn toll und möchte mit ihm ins Bett. Joseph weist sie immer wieder ab, doch sie wird immer aufdringlicher. Schließlich tut er das einzige, was er noch tun kann: Er flieht aus ihren Räumen, aus ihren Händen. Sie klammert so, dass sein Kleid zerreißt und in ihren Händen bleibt. Er flieht nackt. Sie klagt ihn an – und ihr Mann? Er schmeißt ihn ins Gefängnis.
Der wichtigste Mann im Haus wird zum falschen Angeklagten.
Hätte er nicht verdient, dass Gott sich zu ihm und seiner Treue stellt? Doch Gott schweigt. Was geht im Knast in Josephs Kopf vor? Er weiß in diesem schmerzhaften Augenblick nur eins: Was er getan hat, war richtig und er leidet zu Unrecht dafür.
Joseph, hingebungsvoll im Knast
Die Gedanken kreisen in Josephs Kopf, während er Tag um Tag im Knast verbringt. Unter schlechten Bedingungen, vergessen und ohne Aussicht auf Veränderung zum Positiven. Was tut Joseph?
Er fällt wieder auf! Und womit diesmal? Es scheinen die gleichen Charaktereigenschaften zu sein, die auch Potifar aufgefallen waren. Wieder ist er treu (1. Mose 39,21), mit ehrbarem Charakter und so bekommt er selbst im Gefängnis eine Verantwortung.
Die Antwort liegt in seiner Beziehung zu Gott.
Der Herr war mit Joseph
Joseph wird an Potifar verkauft und als erstes steht im Bibeltext: „Der Herr war mit Joseph“. Joseph wird in das Gefängnis geworfen und zweimal steht es im Text: „Der Herr war mit Joseph.“
Joseph traf eine Entscheidung. „Er wusste, dass sein Leben vor Gott wie ein offenes Buch dalag. Inzwischen war Gott für ihn so wirklich und nah geworden, dass er ihm näher stand als irgendetwas oder irgendjemand sonst auf der Welt.
Größe wird an unserer Haltung sichtbar
Wenn ich durch Glauben fähig bin, Gottes Plan dort zu erkennen, wo ich gerade bin, dann habe ich die richtige Haltung.
Josephs Leben hängt nicht von den Umständen ab. Im Auf und Ab seines Lebens hat er gelernt, was der Schlüssel für zufriedenes Leben ist. Es ist die Beziehung zu Gott.
Der Herr war mit ihm und dessen war Joseph sich bewusst. Er wurde nicht bestimmt von Enttäuschung über seine Familie, Potifar, oder Gott, der all das nicht verhindert hatte. Er blickte auf Gott und in der Beziehung zu Gott wurde sein Herz zu Recht gerückt. Er akzeptierte seine Lage.
Nimm dir Zeit mit Gott. Investiere in deine Beziehung zu ihm und erlebe, wie du einen anderen Blickwinkel bekommst.
Wenn ich durch Glauben fähig bin, Gottes Hand in meiner Situation am Werk zu sehen, dann habe ich die richtige Haltung.
Wenn ich durch Glauben fähig bin, sowohl den Ort als auch die Situation als gut anzunehmen, auch wenn sich Übles ereignet, dann habe ich die richtige Haltung.
Gottes Ziel für dein Leben ist, deinen Glauben zu gründen und deinen Charakter zu formen. Am Ende seines Lebens sagt Joseph „… aber Gott gedachte es gut zu machen.“ Joseph ist sich Gottes Fürsorge bewusst und so geht er an seiner Hand durch die Situationen seines Lebens – Höhen wie Tiefen. Er wird zu einem Mann, der ein leuchtendes Vorbild von Gottes Gnade ist.
Ergebnissicherung
Am Ende des Abends kann der Bibelarbeitsleiter Bezug auf den Einstieg nehmen und seine persönliche Enttäuschungsgeschichte zu Ende erzählen. Oder er endet mit einem Zitat der Person, die er als Einstieg vorgestellt hat. Singt gemeinsam das alte Lied „Ich bin entschieden zu folgen Jesus“ von Sadhu Sundar Singh. Macht Mut, bewusst auf den Text zu achten und von Herzen mitzusingen. Oder singt das Lied von Mad Redman „Blessed be the name“. Wichtig ist hier eine deutsche Übersetzung des Textes vorzulesen oder an die Wand zu projizieren, damit der Text auch wirklich verstanden wird.