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Motivation

Ich spiele für Gott und will das Spiel gewinnen!

Es geht um unsere Einstellung zum Spiel des Lebens als Gottes Mitarbeiter oder, um im Bild der Fußball-WM zu bleiben: es geht um unsere Einstellung als Auswahlspieler in der Nationalelf des Reiches Gottes. Persönliche Tipps zum zielstrebigen Spiel.

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7. November 2013
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9 min

Lauffauler Ronaldo

In ihrem ersten Spiel der Fußballweltmeisterschaft 2006 hielt die brasilianische Nationalelf über weite Strecken nicht das, was sich der begeisterungsfähige Anhang versprochen hatte. Vor allem der lauffaule Mittelstürmer Ronaldo fand sehr schwer ins Spiel, weil er sich nicht um den Ball bemühte. Ronaldo wurde schließlich nach einem völlig unzureichenden Auftritt gegen Robinho ausgetauscht. Günther Netzer bezeichnete die Leistung von Ronaldo als „Arbeitsverweigerung“.

In diesem Artikel soll es auch um die Einstellung zu einem Spiel gehen, wenngleich es mehr ist als ein Fußballspiel. Es geht um unsere Einstellung zum Spiel des Lebens als Gottes Mitarbeiter oder, um im Bild der Fußball-WM zu bleiben, es geht um unsere Einstellung als Auswahlspieler in der Nationalelf des Reiches Gottes.

1. Das Ziel des Spieles

Bei diesem Spiel geht es nicht darum, Tore zu schießen und selbst keine zuzulassen, sondern darum, dass das Evangelium von Jesus Christus bezeugt wird und dadurch Menschen zum Glauben an ihn kommen.

Dies geschieht auf unterschiedliche Weise und in allen Bereichen unseres Lebens. Auch in der Nationalelf des Reiches Gottes gibt es verschiedene Positionen. Jeder Spieler hat seine besonderen Fähigkeiten und ist nicht wahllos einsetzbar. Es ist Sache des Trainers herauszufinden, wo der Spieler seine Stärken am besten entfalten und zum Sieg der Mannschaft beitragen kann. Jeder Christ hat seine besondere, von Gott gegebene Begabung. Diese darf und soll er in der Verkündigung des Evangeliums einsetzen, damit andere Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen.

Wie es auf dem Spielfeld beim Fußball den Strafraum, den Torraum, den Elfmeter-Punkt, die Seitenauslinie und die Eckpunkte gibt, so gibt es auch bei der Verkündigung des Evangeliums verschiedene Bereiche: Der Alltag und der Sonntag, der Arbeitsplatz und die Familie, die Nachbarschaft und die Verwandtschaft, der Sportverein und die Gemeinde. Das Spielfeld zur Verkündigung des Evangeliums umfasst unser ganzes Leben. Kein Bereich ist ausgeschlossen. Überall in unserem Leben geht es darum, dass Gottes frohe Botschaft von der Erlösung und Errettung durch den Glauben an Jesus Christus verkündigt und vorgelebt wird.

2. Die Arbeitseinstellung der Spieler

Da ist jeder von uns gefordert, da werden alle gebraucht. Wer sich so wenig bewegt wie der hoch bezahlte brasilianische Torjäger Ronaldo, muss sich ernsthaft Gedanken machen über seine Arbeitseinstellung. Der Preis, den Gott bezahlt hat, um uns als Mitspieler in seine Mannschaft zu bekommen, ist unendlich hoch. Gott hat uns für sich erworben mit dem Blut seines Sohnes 1. Petrus 1,18.19, damit wir uns für den Bau seines Reiches mit aller Kraft und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln einsetzen. Alles andere wäre, um mit den Worten Günther Netzers zu sprechen, Arbeitsverweigerung.

3. Der Sieg steht fest

Bei einer Fußball-WM steht der Sieger vor dem Abpfiff des Finales noch nicht fest. Aber der Kampf, in dem die Nationalelf des Reiches Gottes steht, ist längst entschieden. Auch wenn es heute nicht so aussieht und sich die Mannschaft Gottes scheinbar auf der Verliererstraße bewegt, sind die entscheidenden Tore längst gefallen: Durch das Kommen des Sohnes Gottes auf diese Erde, als Spielführer seiner Mannschaft. Durch sein heiliges Leben im absoluten Gehorsam gegenüber seinem himmlischen Vater. Durch sein Sterben am Kreuz. Durch seine siegreiche Auferstehung. Der Sieg steht fest. Das Spiel kann nicht mehr verloren gehen, auch wenn der Rest der Mannschaft noch so oft versagt.

Dies sollte uns motivieren, nicht aufzugeben, trotz manchem Abwehrfehler oder verschossenem Elfmeter, und mit Eifer weiter zu kämpfen. Gott will, dass wir teilhaben an seinem Sieg. Er will uns auch in unserem Leben Sieg schenken über die feindlichen Mächte der Finsternis und über den großen Gegenspieler Gottes, den Teufel. Gott will, dass durch uns Menschen das Evangelium hören, damit sie ewiges Leben empfangen. Vor dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen sagte der in Polen geborene Miroslav Klose:

Ich spiele für Deutschland und will das Spiel gewinnen.

4. Der Mitarbeiter und seine Leidenschaft

4.1. Nicht aufgeben, sondern weiterkämpfen bis zum Ende

…nachdem wir vorher gelitten hatten und misshandelt worden waren, wie ihr wisst, in Philippi, wurden wir freimütig in unserem Gott, das Evangelium Gottes zu euch zu reden unter viel Kampf.1. Thessalonicher 2,2

Mitarbeiter Gottes zu sein, beinhaltet nicht den Anspruch auf Erfolg. Viel häufiger erleben wir Rückschläge und Niederschläge im Dienst für Gott. In dem großen Spiel für Gott gibt es manchen Grund auszusteigen, die Brocken hinzuschmeißen und zu gehen. Eigentlich es gibt nur einen Grund zu bleiben und weiterzukämpfen: Die Berufung in die Nationalmannschaft Gottes. Diese Berufung ist Belohnung genug und die einzige tragfähige Motivation, die uns befähigt, auch in Niederlagen nicht aufzugeben. Wer weiterkämpft, dem gilt das Versprechen Gottes, dass seine Arbeit nicht vergeblich ist.

4.2. Nicht mit unfairen Mitteln, sondern mit sauberem Einsatz den Erfolg suchen

Denn unsere Ermahnung geschah nicht aus Irrtum, auch nicht aus Unlauterkeit, auch nicht mit List; sondern wie wir von Gott tauglich befunden worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Denn weder sind wir jemals mit schmeichelnder Rede aufgetreten, wie ihr wisst, noch mit einem Vorwand für Habsucht – Gott ist Zeuge – noch suchten wir Ehre von Menschen, weder von euch noch von anderen.1. Thessalonicher 2,3-6

Es war noch nie einfach und häufig sogar gefährlich, den Menschen die Wahrheit zu sagen. Dass die Wahrheit für Menschen eher unangenehm ist, ist bezeichnend für die dramatisch schlechte Lage der Gesellschaft, in der wir leben. Gerade darum ist es eine wesentliche Aufgabe für das Nationalteam Gottes, die Wahrheit zu proklamieren. Und das auch dann zu tun, wenn es dafür Schläge gibt. Wenn wir unsere eigene Ehre und die Anerkennung oder Bestätigung von Menschen suchen, werden wir sehr schnell der Versuchung verfallen, dies auf Kosten der Wahrheit zutun. Damit aber lassen wir den, der die Wahrheit ist, im Stich. Dieser Preis ist zu hoch! Allerdings ist ein solcher selbstloser Einsatz im Spiel für Gott nur möglich, wenn wir uns unserem Teamchef, Jesus Christus, mit Haut und Haaren verschrieben haben. Da können wir keine halbe Sache machen. Da heißt einfach nur:

Sei ganz sein oder lass es ganz sein.

4.3. Nicht mit der Brechstange, sondern mit sanfter Liebe überzeugen

…wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt.1. Thessalonicher 2,7

Paulus und seine Mitarbeiter waren weise „Ammen“. Sie wussten, wie man neugeborene Gläubige füttert, schützt und versorgt. Sie fassten niemand zu grob an und vernachlässigten keinen. Jeder neue Gläubige war ihnen wichtig und wertvoll. Um jeden kümmerten sie sich persönlich. Für jeden sorgten sie voller Liebe.

Wie sehr brauchen wir dieses Basistalent Liebe, um unsere Aufgabe in der Nationalmannschaft Gottes zu erfüllen! Wir brauchen Liebe im Sturm (Evangelisation), wir brauchen Liebe im Mittelfeld (Aufbauarbeit, Gemeindeleitung), wir brauchen Liebe in der Verteidigung und im Tor (Hirtendienst). Teamgefährten, es ist unsere Aufgabe, diese Bedürfnisse zu stillen!

4.4. Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten Vorbild sein

So, in Liebe zu euch hingezogen, waren wir willig, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden wart. Denn ihr erinnert euch, Brüder, an unsere Mühe und Beschwerde: Nacht und Tag arbeitend, um niemand von euch beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium Gottes gepredigt.1. Thessalonicher 2,8-9

Es gibt keine Elternschaft ohne Opfer an Zeit und Mühe, auch nicht für geistliche Eltern. Sie erleben Enttäuschungen und verlieren doch nicht die Geduld. Paulus und seine Mitarbeiter haben die Schmerzen einer solchen Liebe kennen gelernt.

Echte Liebe rechnet nicht; sie gibt sich hin, ohne Stunden zu zählen und Leistungen aufzulisten. Wer einen Menschen liebt, will ihm Gutes tun. Wer echt liebt, der erwartet keine Wiedergutmachung. Aber wenn die Liebe dem Menschen das Beste gibt, was gibt sie dann? Die Bibel gibt darauf die Antwort: das Evangelium Gottes. Ist das auch unsere Antwort? Wenn wir davon überzeugt sind, dass das wirklich stimmt, ist es dann nicht erstaunlich, dass wir so selten darüber nachdenken, wie wir das Evangelium zu den Menschen transportieren können? Sie brauchen einen Menschen, der sie an die Hand nimmt und zu Jesus bringt. Darf ich einmal ehrlich fragen: Was tust du, um einen Menschen zu Jesus hinzulieben? Wie viel Mühe darf es dir bereiten, wie viele Stunden bist du zum Gespräch bereit, wie viele Gebete wirst du an Gott richten, wie viele Male kannst du vergeben, wie viele Kilometer wirst du fahren, wie viele Zurückweisungen, Verletzungen und Demütigungen kannst du ertragen, um einen Menschen zu Jesus zu bringen? Wir diskutieren stundenlang, welche Methode in der Jugendarbeit am besten funktioniert, aber unser Privatleben steht dabei nicht zur Debatte. Unsere Bereitschaft, geliebte Gewohnheiten zu opfern, wird nicht unter die Lupe genommen. Das war der Preis, den Paulus zu zahlen bereit war. Er teilte den Menschen sein eigenes Leben mit, damit sie zum Glauben an Jesus kamen und in diesem Glauben wachsen konnten.

4.5. Nicht niedermachen, sondern zielorientiert ermutigen

…ihr wisst ja, dass wir euch, und zwar jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine Kinder ermahnt und getröstet und beschworen haben, des Gottes würdig zu wandeln, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft.1. Thessalonicher 2,11.12
Wir setzen uns ganz anders ein, wenn wir ein Ziel vor Augen haben.

Ich habe in meinem Leben sieben Kinder aufwachsen gesehen. Unsere Kinder mussten auch Dinge lernen, die ihnen Mühe bereiteten. Da waren Geduld und Einfühlungsvermögen von uns als Eltern gefordert. Da mussten wir uns Zeit nehmen, um ihnen die Bedeutung dieser Tätigkeiten zu erklären. Wir mussten sie begleiten auf dem Weg des Einübens, es ihnen immer wieder vormachen, sie motivieren oder auch ermahnen. In der Familie Gottes geht das nicht anders.

4.6. Nicht mit Überheblichkeit, sondern in der Abhängigkeit von Gott auftreten

Und darum danken auch wir Gott unablässig, dass, als ihr von uns das Wort der Kunde von Gott empfingt, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das in euch, den Glaubenden, auch wirkt.1. Thessalonicher 2,13

Fleiß und Einsatzbereitschaft sind wesentliche Eigenschaften von erfolgreichen Menschen. Dies gilt auch für die Arbeit in Nationalteam Gottes. Aber leider sitzt der Stolz sehr tief in unseren Herzen. Solange wir auf dieser Erde sind, haben wir damit zu kämpfen, dass uns unser Stolz dazu verleitet, dem die Ehre zu rauben, der eifersüchtig darüber wacht, dass seine Ehre niemand anders für sich in Anspruch nimmt: Gott selbst Jesaja 42,8. Großer Fleiß und hohe Einsatzbereitschaft verführen leicht zu ehrgeizigen Gedanken und Zielen. Ohne es bewusst zu wollen, ist unvermittelt eine Form des Unabhängigkeitsdenkens da, das sich von Gott lossagt und die eigene Leistung zum Erfolgsmittel erklärt. Unsere Konzepte, Methoden und Talente können Werkzeuge sein für Gott. Hüten wir uns davor, an unsere Leistung zu glauben und geben wir Gott die Ehre dadurch, dass wir uns von ihm abhängig machen. Bitte Gott täglich und inständig darum, dass sein Wort und Geist in deinem Herzen die Veränderung bewirkt, die notwendig ist, damit Menschen in dem, was du sagst und lebst, die Stimme Gottes hören.

4.7. Nicht die irdischen Reichtümer, sondern Gottes Belohnung im Blick behalten

Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Ruhmeskranz – nicht auch ihr? – vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft?1. Thessalonicher 2,19
Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist.
Welche Erwartung haben wir an diesen Tag, wenn unser Herr wiederkommt? Ist dieser Tag für uns so präsent, dass er unsere Entscheidungen heute beeinflusst?

4.8. Nicht im Alleingang, sondern mit der ganzen Mannschaft das Ziel erreichen

Denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude.1. Thessalonicher 2,20

Ich weiß nicht, auf welcher Position du spielst in der Mannschaft Gottes: im Jungendkreis, in der Jungschar, im Hauskreis, in der Gemeindeleitung, im Schülerbibelkreis, als Mutter oder Vater, als Chef eines kleinen Unternehmens, als Freund eines Sportkameraden oder Freundin einer Mitstudentin. Hast du jemals darüber nachgedacht, wie es sein wird, wenn du mit den Menschen, die Gott in dein Leben gestellt hat, vor Jesus stehst? Jesus sagte kurz vor seinem Tode zu seinem himmlischen Vater:

Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.Johannes 18,9

Es geht nicht nur darum, alleine ans Ziel zu kommen, sondern auch denen, die mit unterwegs sind, zu helfen, das Ziel zu erreichen. Als Soldat habe ich an einem Survival-Cup teilgenommen. Die Mannschaften bestanden aus je fünf Soldaten und mussten nach über 50 Kilometern und vielen auf der Strecke eingebauten Aufgaben und Hindernissen vollzählig am Ziel ankommen. Nur eine komplette Mannschaft kam in die Wertung. Nach etwa einem Drittel der Strecke schmerzte einem meiner Mannschaftskameraden so stark ein Knie, das er kaum noch laufen konnte. Aber er musste durchhalten. Die anderen Kameraden nahmen ihm alle Gepäckstücke ab. Ich trug sein Gewehr – 5 Kilo zusätzlich über 30 Kilometer schleppen. Die letzten fünf Kilometer konnte ich die Schmerzen kaum ertragen, aber wir kamen alle an und wurden die drittbeste Mannschaft. Diese Geschichte ist für mich zu einem Beispiel geworden. Es geht nicht nur darum, alleine ans Ziel zu kommen, sondern auch denen, die mit unterwegs sind, zu helfen, das Ziel zu erreichen.