Herrscher im Reich Gottes - Wer ist der Star der Mannschaft?
Herrschaft im Reich Gottes hat eine fundamental andere Ausrichtung als in der Welt. Jesus selbst lebt das auf seinem Weg zum Kreuz vor. In dieser Bibelarbeit wirst du herausgefordert auf Jesus zu schauen, der sich selbst erniedrigt, und ihn als wahren Anführer anzuerkennen und ihm nachzueifern.
Überblick
Jakobus und Johannes folgen der Intuition der meisten Menschen, wenn es um wichtige Posten geht. Jesus macht durch seine Worte, aber insbesondere durch sein Leben und sein Sterben deutlich, was Anführer im Reich Gottes auszeichnet.
Ziel
Herrschaft im Reich Gottes hat eine fundamental andere Ausrichtung als in der Welt. Jesus selbst lebt das auf seinem Weg zum Kreuz vor. Die Jugendlichen werden herausgefordert auf Jesus zu schauen, der sich selbst erniedrigt, und ihn als wahren Anführer anzuerkennen und ihm nachzueifern.
Konkret soll über Lebensbereiche reflektiert werden in denen man sich Einfluss, Ansehen und Anerkennung wünscht und wie dort ein selbstloser Dienst ausschauen kann.
Bibeltext
Markus 10, 35 - 45
Technische Hinweise
Exkurse: Diese Abschnitte bezeichnen Gedanken, die du in die Bibelarbeit mitaufnehmen kannst, die aber für die Hauptlinie nicht unbedingt notwendig sind. Du kannst sie je nach Länge oder Bedarf selbstständig hinzufügen. In der Regel sind das Gedanken, die dem Thema ein bisschen mehr Fülle und Gehalt geben, aber wenn man zu viele davon nimmt, kann die zentrale Botschaft untergehen.
Kursivdruck: Kursivgedruckte Texte sind sowas wie Regieanweisungen. Normalgedruckte Texte sind so gedacht, dass man sie auch einfach vorlesen kann und sie Sinn ergeben 😊
Einstieg
Ein Flipchartblatt an der Wand. Alternativ über Online-Tools Wordclouds starten (Slido, mentimeter; Anleitung hier
Möglichkeit 1 (für echte Teens ca. 15):
Es gibt ein Klischee in amerikanischen High-School Filmen. Der gutaussehende Quarterback der Football-Mannschaft, der immer mit seinen 3 Freunden zu sehen ist. Der Star der Schule. Oder die Queen des Abschlussballs, das hübscheste Mädchen der Schule, auf die alle Jungs stehen (Fotos von den zwei Figuren zeigen). Mit Sicherheit ist das in eurer Situation und eurer Schule nicht so klischeehaft, aber vielleicht kennt auch ihr „Stars“ in eurer Schule. Menschen, die natürliche Anführer sind. Zu denen andere aufschauen. Vielleicht denkt ihr jetzt an bestimmte Personen. Was für Eigenschaften haben diese Menschen? Was zeichnet sie aus?
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Möglichkeit 2 (für ältere Jugendliche 18+):
Einstieg über moderne Leader (Obama, Influencer, AOC, Steve Jobs). Welche Eigenschaften braucht es, um ein erfolgreicher Leader zu sein? Was zeichnet sie aus?
Unsere Welt ist voller Anführer. Menschen, die Einfluss haben, die voran gehen, denen wir nachgehen. Egal ob das Politiker sind oder Talk-Show Hosts, Influencer oder erfolgreiche Unternehmer (Bilder zeigen). Anführer sind Menschen, die in ihrem Leben Erfolg haben und andere mitnehmen in diesem Erfolg. Aber was genau zeichnet einen solchen Anführer eigentlich aus? Was für Charaktereigenschaften hat ein solcher Anführer?
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Exkurs: Hier kann man anknüpfen an modernes Leitungsverständnis: Die Vorstellung von Leiterschaft hat sich ziemlich gewandelt in den letzten Jahrzehnten. Allerdings gilt trotz aller Soft-leader immer noch, dass die „Nachfolger“ dazu da sind die (evtl. gemeinsame) Vision umzusetzen, anders als Jesus, der als Anführer sein Leben für seine Nachfolger geopfert hat. Die Jünger/Nachfolger waren das Ziel des Leiters und nicht nur Mittel zum Zweck. Nicht, dass Jesus keine Vision hat, für die er die Jünger einsetzt, aber dieses radikale Verständnis des selbst-gebenden Dienstes habe ich bislang (auch in Gemeinde) nur selten gesehen.
Außerdem könnte man hier auch aufgreifen, dass Anführer nicht nur klassische Alphatiere sind. Nicht jeder möchte nämlich ein solcher Anführer sein. Aber beinahe jeder sehnt sich nach Anerkennung, Respekt und danach, dass das eigene Wort Gewicht hat.
Überleitung:
Was für ein Anführer war Jesus?
Jemand zu sein, der was zu sagen hat, der Einfluss und Macht hat, kann für Einige von uns eine ganz besondere Triebfeder sein. Egal ob in der Schule, der Arbeit oder auch in der Gemeinde. Wir haben eine natürliche Veranlagung zum „Großwerden“. So hoch wie möglich hinaus.
Anführer sind in unseren Augen Menschen, die genau das geschafft haben. Es kann sehr spannend sein, sich solche Anführer in der Bibel anzuschauen (Könige, Propheten). Jesus ist auch ein Anführer gewesen. Jemand mit viel Einfluss, dem andere sprichwörtlich hinterhergelaufen sind. Der Star der Mannschaft. Außerdem hat er den Anspruch gehabt der König eines ganzen Volkes zu sein (Titel: Sohn des Menschen) und über dieses Volk einmal zu herrschen. Wie hat Jesus seine Leiterrolle gelebt? Und wie sind seine Jünger damit umgegangen? Im zehnten Kapitel des Markus Evangeliums können wir diesen Fragen auf den Grund gehen.
Erarbeitung und Anwendung:
Die Anfrage von Johannes und Jakobus:
Einführung in die Situation: Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem mit seinen Jüngern. Auf dem Weg zur Königsstadt. Vielleicht meinen seine Jünger, dass Jesus jetzt seine Herrschaft für alle sichtbar antreten wird. Jakobus und Johannes bekommen in jedem Fall interessante Ideen:
35 Da traten die Zebedäussöhne Jakobus und Johannes an Jesus heran und sagten: "Rabbi, wir wollen, dass du uns eine Bitte erfüllst."
36 "Was wollt ihr?", fragte er. "Was soll ich für euch tun?"
37 Sie sagten: "Wir möchten, dass du uns in deiner Herrlichkeit rechts und links neben dir sitzen lässt!"
- Markus 10, 35-37
Fragen für die Gruppe:
Beobachtung: Was fordern Johannes und Jakobus von Jesus? (Lesen der Verse 35-37)
Was heißt es zur Linken und zur Rechten Jesu zu sitzen? Wie würdet ihr das in eigenen Worten sagen.
Wir wollen mit dir herrschen!
Wir wollen Nummer 2 und 3 in deinem Reich sagen (Hand of the king)
Beispiel: Fußballspieler, die Stunk machen, weil sie nur auf der Bank Platz nehmen.
Vermeintliche Lektion: Um auch hinaus zu kommen, muss ich mich anderen gegenüber durchsetzen. Ich muss größer/besser/stärker/schneller sein als andere. Ich muss mir die Plätze schnappen solange sie noch da sind. Johannes und Jakobus wollen mehr zu sagen haben als der Rest der Jünger. Sie wollen mehr Einfluss haben, die wichtigeren Personen sein, die Stars der Mannschaft nicht die Bankspieler.
Beispiel aus Gemeinde: Wir denken vielleicht schnell, dass Jakobus und Johannes bescheuert sind. Es ist doch offensichtlich, dass sowas „ungeistlich“ ist. Allerdings sind auch wir innerhalb unsrer Gemeinden nicht vor solchen Gedanken gefeit. Den Wunsch nach Anerkennung und Einfluss lässt man nicht einfach an der Gemeindetür liegen. Beispiel aus der Kirchengeschichte oder der eigenen Gemeinderichtung. Für die mutigen Jugendleiter auch gerne das eigene Leben. Inwieweit arbeite ich um „geistliche Karriere“ zu machen? Kenne ich nicht auch den Gedanken eine große Nummer in der Gemeinde zu sein?
Exkurs: Frage an die Gruppe: Warum glaubt ihr, haben Johannes und Jakobus diese Anfrage gestellt?
Das Anliegen ist nicht nur negativ zu sehen. So verdreht ihre Vorstellung vom Reich Gottes und der Herrschaft Jesu ist, so haben sie doch ein echtes Anliegen sich hundertprozentig für das Reich zu investieren. Den Wunsch zu haben ein Anführer im Reich Gottes zu sein ist nicht verkehrt, im Gegenteil (1. Tim. 3,1). So nah wie möglich bei Jesus zu sein, sicherlich auch nicht. Aber wie genau sieht dieser Aufseherposten aus? Im nächsten Abschnitt werden wir uns das genauer anschauen und erkennen, dass Johannes und Jakobus hier sehr verdrehte Vorstellungen haben.
Die Reaktion von Jesus:
Jesus lehnt diese Anfrage nicht sofort ab und weist sie auch nicht zurecht (siehe Exkurs oben).
Fragen für die Gruppe:
Beobachtung: Wie sagt Jesus ihnen stattdessen? (2 Aspekte; Vers 38)
Er sagt ihnen, dass sie nicht wissen was sie hier bitten.
D.h. sie verstehen die Dimension der Frage nicht.
Die „Antrittsbedingungen“ für diesen Posten sind außerordentlich hoch. Darüber haben sie sicher noch nicht gedacht
Die Rolle selbst ist ebenfalls unglaublich hoch. Hier ist das gesunde Maß von Selbstvertrauen eindeutig überschritten
Beispiel: Das wäre ein bisschen wie ich, der ich ein bisschen Mathematik (oder was anderes) studiert habe, zu meinem Professor gehe und einfordere der zweite Mann seines Lehrstuhls zu werden. Ich habe weder verstanden, wie vermessen das ist, noch habe ich verstanden, was für Fähigkeiten und Eigenschaften nötig sind, um diesen Posten überhaupt ausführen zu können. Mein bisschen Mathe hilft da nicht.
Er stellt die Rückfrage „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde?“
Auslegung: Woran denkt ihr bei Kelch und Taufe?
Sammelt Ideen, was Jesus hier meinen könnte! (nur kurz)
Größeren Kontext berücksichtigen:
Die Sprache von Jesus ist hier sehr seltsam. Was meint er eigentlich mit dem Kelch und der Taufe? Es kann uns helfen nochmal auf den größeren Kontext der Geschichte zu schauen. In Vers 32 fängt ein neuer Abschnitt an, in dem erwähnt wird, dass Jesus mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem ist. Direkt vor der Anfrage von Jakobus und Johannes erzählt Jesus seinen Jüngern, dass er in Jerusalem verraten werden wird. Dass er verurteilt, gefoltert und hingerichtet wird. Mit dieser Perspektive geht Jesus nach Jerusalem. Mit dem Kreuz vor Augen.
Hier kann man entweder auf Antworten der Teilnehmer von oben zurückgreifen oder selbst durch weitere Fragen zu den Konzepten hinführen.
Die Taufe ist in der Bibel unter anderem ein Bild für den Tod. Jesus hat seinen eigenen Tod gerade angekündigt und wird genau wie in der Taufe wieder auferstehen (aus dem „Wassergrab“ in der Taufe). Und der Kelch spricht von dem Gericht Gottes über sein Volk. Aber Jesus sagt, dass er diesen Kelch trinken wird, das heißt das Gericht Gottes auf sich nehmen wird. Jesus sagt Johannes und Jakobus mit diesen Bildern, dass sie genau wie er ihr Leben „opfern“ müssen, um eine Chance darauf zu haben links und rechts neben ihm zu sitzen. Denn Jesus bestätigt ihnen, dass sie ihr Leben für sein Reich einsetzen und geben werden, aber verspricht ihnen nicht die Posten, die sie wollten.
Exkurs: man kann die Teilnehmer in ihren Bibeln suchen lassen ob sie noch andere Leidensankündigungen Jesu im Markus Evangelium finden und welche Geschichten daran anschließen. Es wird deutlich werden, dass immer danach die Jünger Jesus missverstehen. Petrus denkt, dass dieser Plan Jesu ein Fehler sein muss, die Jünger meinen alle jetzt wäre der Zeitpunkt darüber nachzudenken wer denn der Größte unter ihnen ist und Jakobus und Johannes meinen ein besonderes Amt einfordern zu müssen. Keiner der Jünger versteht, dass Jesus gewollt und geplant ans Kreuz geht und gerade hier seine Herrschaft vollendet wird. Der ultimative Diener, der sein Leben gibt, wird am Kreuz sichtbar. Als verworfener König der Juden (Markus 14), aber als ewiger König der Jünger.
Exkurs: Johannes und Jakobus sagen, ohne zu zögern „Ja das können wir“. Auf den ersten Blick wirkt das vielleicht ruhmreich. Ohne zu zögern alles für Jesus. Aber die Anfrage selber und auch die Reaktion von Jesus macht deutlich, dass sie gar nicht verstanden haben, was Kelch trinken und Taufe bedeuten. Ging es dir auch schon mal so, dass du den Mund ganz schön vollgenommen hast in deiner Nachfolge? Natürlich werde ich die Welt erobern für Jesus! Es ist eine gute demütigende Lektion zu lernen, dass wir uns leicht überschätzen können.
Was zeichnet Herrscher im Reich Gottes aus oder wie geht’s weiter?
Die restlichen Jünger sind angefressen und lassen das Johannes und Jakobus wissen.
Frage an die Gruppe:
Was denkt ihr, was wird den anderen Jüngern durch den Kopf gegangen sein?
Jetzt schaltet sich Jesus ein. Was heißt es eigentlich in Gottes Reich zu herrschen? Was für Eigenschaften braucht jemand, der links oder rechts neben Jesus sitzen möchte? Was zeichnet ihn denn aus? Hier Rückgriff auf Einleitung möglich.
Jesus zeigt seinen Jüngern ein komplett neues Bild davon, was es heißt groß zu sein in seinem Reich.
Fragen an die Gruppe:
Auslegung/Beschreibung: Wie würdet ihr mit eigenen Worten die weltlichen Herrscher in Vers 42 beschreiben? (Was bedeutet es zu beherrschen und Gewalt auszuüben? Wie könnte das unter den Jüngern geschehen sein?)
Auslegung/Beschreibung: Die Jünger sollen stattdessen Diener voneinander sein. Und wer der Größte sein will, soll der Knecht aller sein. Wie könnte Jesus das konkret gemeint haben? Was sollen die Jünger denn untereinander tun?
Offenbar hat Jesus ganz klare Vorstellungen davon, was es heißt ein Großer oder ein Herrscher in seinem Reich zu sein. Es ist keiner, der sich gewaltsam gegenüber seinen Konkurrenten durchsetzt oder diese aussticht. Es ist auch keiner, der besonders begabt ist und deswegen zur Herrschaft berufen wird. Und es ist erst recht niemand, der seine Herrschaft gebraucht um seinen eigenen Ruhm zu mehren. Es ist jemand, der anderen dient und sich selbst zurücknimmt. Jemand der sich klein macht und andere groß.
Beispiel: Wasserträger oder Physios beim Fußballverein - ganz wichtig, aber bekommen nie den Ruhm wie die Spieler.
Der größte Diener und der größte Herrscher – der den Kelch trinkt
Jesus war sehr wohl auch durchsetzungsfähig, ein Visionär, mutig, stark, charismatisch, fesselnd, einflussreich etc. All diese „starken“ Fähigkeiten, die wir mit Anführern oder Leitern verbinden, hatte Jesus auch. Wo genau liegt der Unterschied zwischen Jesus und dem Leiterbild, das wir im Kopf haben?
Vers 45 gibt die Antwort: Nicht das ihm gedient wurde, um seinen Einfluss zu steigern oder seinen Leiterstatus zu vergrößern, sondern dass sein ganzes Ziel war, anderen zu dienen und sie groß zu machen. Er hat seine „starken“ Fähigkeiten nicht für sich selbst eingesetzt, sondern für andere und war sich nicht zu schade, Schande und sogar Tod auf sich zu laden. Er ist ein verworfener König geworden. Jemand, den die Welt verachtet. Das war sein größter Dienst.
Jesus war bereit sein Leben für seine Freunde zu geben. Ein ultimativer Dienst. Er war bereit sein eigenes Glück, seine eigenen Wünsche und seine eigenen Ansprüche hinten anzustellen, um seine Freunde freikaufen zu können. Dieses Ziel war seine Vision. Dafür hat er sich durchgesetzt, war mutig und stark, fesselnd, charismatisch und einflussreich. Aber sein Ziel war zu sterben. (Lösegeld)
Beispiel: Film: Our Friend. In diesem Film gibt ein Mann sein Leben für seinen besten Freund und seine Frau, die todkrank ist, auf, um ihnen zu helfen. Er entwurzelt sich, um bei ihnen und für sie da zu sein. Die betroffene Familie ist gläubig. Artikel auf dem der Film basiert hier.
EXKURS: Jesus dient auf eine bestimmte Weise. Er diente nicht mürrisch oder zornig. Er diente auch nicht so, dass es jeder mitbekommen hat. Die Haltung in der Jesus gedient hat können wir uns als Vorbild für unsern eigenen Dienst nehmen. Aber was zeichnet denn die Haltung aus, in der Jesus gedient hat?
„freiwillig“:
Dieser Weg ans Kreuz war freiwillig. Niemand hat Jesus dazu gezwungen. Niemand hatte ein Recht darauf, dass Jesus ihm dient. Jesus ist aus freien Stücken aus dem Himmel gekommen und aus freien Stücken hat er seinen Jüngern gedient bis zu seinem und mit seinem Tod.„demütig“:
Jesus hat seinen Willen nicht mit Gewalt durchgesetzt. Er hat nicht, wie die Jünger erwartet haben, die Macht in Jerusalem an sich gerissen und die Gesellschaft von oben herab verändert. Er hat stattdessen einen unsichtbaren und unscheinbaren Weg der Veränderung gewählt. Einen Weg, der ihn mit Schande überschüttet hat und der trotzdem soviel verändert, weil er Menschenherzen bewegt. Das Kreuz ist eine Torheit und kein ruhmreicher Sieg für die Welt. Aber das ist der Weg, denn der König des Universums gewählt hat.„selbstlos“:
Jesus hat nicht an sich selbst gedacht, während er anderen gedient hat. So wie eine Mutter ihr Leben in einer gewissen Weise aufgeben muss, um ihre Kinder zu erziehen, war Jesus bereit sein Leben aufzugeben als Lösegeld für viele. Wir Menschen tun uns sehr schwer wirklich selbstlos zu sein. Fast immer erwarten wir eine Gegenleistung für einen selbstlosen Akt. Ich erwarte einen Finderlohn für das verlorene Handy, eine Einladung für das Mittagessen, ein Danke für die Hilfe. Selbst, wenn wir nichts erwarten als die Liebe der Anderen für unseren selbstlosen Dienst, ist doch ein Schatten dabei. Jesus hat komplette Selbstlosigkeit gelebt. Er ist für Menschen gestorben, die seine Feinde waren und es teilweise heute noch sind.
Exkurs: Jesus hat so selbstlos gedient, dass der Vater am Ende gar nicht anders kann, als ihn zu erhöhen. Aber hier ergaunert sich Jesus nicht seinen eigenen Ruhm, sondern der Vater gibt ihm Macht und Herrlichkeit. Diese Bewegung des Großen, der sich erniedrigt und wieder erhöht wird, wird in Philipper 2 wunderbar zum Ausdruck gebracht.
Ergebnissicherung
Reflektion innerhalb der Jugend:
Der Diener aller zu sein bedeutet nicht einfach nur immer den Küchendienst zu übernehmen (, auch wenn das ein spannender Start wäre). Anderen selbstlos zu dienen bedeutet ihre Not zu kennen und sie zu deiner Not zu machen. Denke über deine Freunde aus der Jugendgruppe nach und schreibe dir für jeden eine Sache auf, in der du ihm oder ihr dienen könntest. Wenn dir nichts einfällt, ist das auch eine wichtige Erkenntnis. Vielleicht traust du dich ja nachzufragen 😊
Persönliche Reflektion:
In welchen Bereichen wärst du gerne ein „Großer“? Wo hättest du gerne Einfluss und würdest gerne einen hohen „Posten“ in Anspruch nehmen?
Vergebe in den folgenden Kategorien Punkte von 0-10 je nachdem wie wichtig dir in diesem Bereich die Anerkennung Anderer und der Einfluss, den du ausübst ist. Wenn du mit einer Kategorie nichts anfangen kannst, trage einfach eine Null ein.
Meine enge Familie:
Punkte zwischen 0 und 10: _____
Freunde:
Punkte: _____
Jugend/Teeniekreis:
Punkte: _____
Gemeinde:
Punkte: _____
Übergemeindliche Gruppen und Kontakte:
Punkte: _____
Klassengemeinschaft:
Punkte: _____
Arbeit:
Punkte: _____
Nachbarschaft:
Punkte: _____
Vereine/Mannschaften/Clubs:
Punkte: _____
Politik:
Punkte: _____
Suche die zwei Bereiche mit der höchsten Punktzahl raus. Hier hast du vielleicht eine besondere Chance, ein Diener für andere zu sein und damit Jesu Idee von Groß- sein umzusetzen. Überlege dir für diese beiden Bereiche jeweils einen konkreten Dienst an anderen.
Austausch
Setz' dich mit deinem Nachbarn zusammen. Erzählt euch die Bereiche eures Lebens in denen ihr Hilfe gebrauchen könntet und betet für- und miteinander. Für den anderen zu beten ist ein gewaltiger Bereich des gegenseitigen Dienens.