Gottes Willen erkennen
Einführung Der Rest der Jugendgruppe war schon aus der Eisdiele gegangen, wo sie alle nach der Jugendstunde etwas getrunken hatten. Aber Brenda und Marty …
Einführung
Der Rest der Jugendgruppe war schon aus der Eisdiele gegangen, wo sie alle nach der Jugendstunde etwas getrunken hatten. Aber Brenda und Marty blieben noch zurück und saßen einander am Tisch gegenüber.
Marty trank den Rest seiner Limonade und seufzte. „Danke, dass du noch geblieben bist“, sagte er zu Brenda „Ich muss wirklich mit jemandem reden.“
Brenda sagte erst einmal nichts, lehnte sich jedoch vor um ihre Bereitschaft zum Zuhören zu zeigen. Sie und Marty waren seit der sechsten Klasse befreundet, jetzt waren sie in der letzten Klasse der Oberschule.
„Es geht um das College“, sagte er, runzelte die Stirn und setzte das Glas wieder auf den Tisch. „Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll. Ich meine, diese Entscheidung betrifft ja schließlich meine ganze Zukunft, weißt du? Ich weiß, dass es toll ist, für so viele verschiedene Einrichtungen Stipendien bekommen zu können, aber das macht es so verwirrend. Wie soll ich wissen, auf welches dieser vielen Colleges ich gehen soll? Ich meine, ich habe darüber gebetet und gebetet und immer noch keine Ahnung, was Gott von mir will. Ich habe ihn sogar um ein Zeichen gebeten, aber…“ Er brach ab, als ein junges Mädchen in ihrer Nähe anfing, den Boden zu wischen.
„Ich weiß genau, was du meinst“, antwortete Brenda. „Du weißt, dass Jim mich gefragt hat, ob ich ihn heiraten will und ich liebe ihn und alles, aber woher soll ich wissen, dass er der Mann ist, den Gott für michbestimmt hat?“
Marty nickte. Sie blickten sich zweifelnd an. „Tja“, sagte Brenda langsam. „Was wirst du nun tun?“ „Ich habe keine Ahnung“, antwortete Marty, „nicht die leiseste Ahnung.“
Das Problem
Das ist eine der vier oder fünf am häufigsten gestellten Fragen, der sich christliche Gruppenleiter gegenübersehen, insbesondere diejenigen, die in der Jugendarbeit engagiert sind.
Viele junge Leute fragen ehrlich und ernsthaft nach Gottes Willen. Das Thema ist für viele Jugendliche sicher nicht leicht zu bewältigen. Sie reden darüber, sie machen sich Sorgen und haben manchmal deswegen schlaflose Nächte.
Der Grund ist, dass die Jugendjahre die Zeit sind, in der sich die meisten Menschen den drei wichtigsten Entscheidungen ihres Lebens gegenüber sehen: Die Entscheidung für Jesus, die Entscheidung für einen Ehepartner und die Entscheidung für einen Beruf.
Erwachsene vergessen nur zu leicht den Druck, der auf vielen Kindern deshalb lastet oder tun dies als nebensächlich ab. Doch handelt es sich hier um echte Probleme, die so früh und so gründlich wie möglich angesprochen werden müssen.
Die Ursache
Viele junge Menschen wissen überhaupt nicht, dass Gott mit ihrem Leben etwas vorhat. Adrian Rogers schreibt:
Der Ausgangspunkt für Teenager, die den Willen Gottes erfahren wollen, sind ihre Eltern, nicht sie selbst
Doch die Bibel sagt in den Psalmen:
Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du gehen sollst; ich will dir raten, meine Augen über dir offen halten.Psalm 32,8
Einige christliche Kinder mögen zwar wissen, dass Gott einen Plan für ihr Leben hat, doch sie wissen einfach nicht, wie und wo sie ihn erkennen können. Viele von ihnen sagen: „Ich habe noch nie den Willen Gottes gekannt. Ich lebe einfach so vor mich hin – ohne seinen Rat.“ Doch Gottes Wille und sein guter Rat stehen uns zur Verfügung. Oft wird er nicht erkannt, ignoriert oder missverstanden, weil es viel Irrglauben in Zusammenhang mit Gottes Willen gibt. Diese Ansichten können auf verschiedene Weise ausgedrückt werden, aber sie laufen meist auf das Folgende hinaus: Gottes Wille ist „verloren“ und ich muss ihn wieder finden. Rogers schreibt:
Gottes Willen erkennen ist kein Ostereiersuchen, wobei Gott seinen Willen irgendwo versteckt und man versucht, ihn zu finden
Ich möchte Gottes Willen gar nicht kennen, denn ich habe Angst davor.
Manche Menschen haben im Grunde ihres Herzens Angst vor dem Willen Gottes. Sie befürchten, dass er etwas verlangen könnte, was sie nicht geben können oder sie irgendwo hinschickt, wohin sie nicht gehen wollen. Doch Römer 8,32 spricht Bände über Gottes Haltung gegenüber seinen Kindern:
Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat, wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Gott spielt keine Spielchen mit unserem Leben. Er möchte nicht, dass wir uns seinem Willen unterwerfen, damit er uns Gutes wegnehmen kann und wir unglücklich werden, sondern er möchte uns in seiner Gnade alles schenken, was wir brauchen, um unsere tiefsten Bedürfnisse zu befriedigen.
Ich möchte einen Teil des Willens Gottes tun und den Rest ignoriere ich lieber
Der junge Mensch, der diese Haltung hat, wird sicherlich Gottes Willen nie erfahren, es sei denn, er oder sie ist bereit, den ganzen Willen Gottes zu tun. Ein solcher Ansatz ist so, als wollte man ein Auto fahren und tritt dabei gleichzeitig auf Gaspedal und Bremse. In einem Augenblick sagt man: „Herr, zeige mir doch deinen Willen“ und im nächsten Moment sagt man: „Diesen Teil deines Willens will ich aber nicht tun.“ Wenn man nicht jetzt schon den Teil des Willens Gottes tut, den man erkannt hat, dann kann man nichterwarten, dass Gott noch mehr offenbart.
Ich möchte Gottes Willen kennen lernen, damit ich dann entscheiden kann, ob ich mich danach richten will oder nicht
Gottes Willen zu suchen ist kein Autokauf. Es gibt keine „Probefahrt“ für den Willen Gottes, nach der man sich entscheiden kann, ob man ihn „kaufen“ will. Wenn der junge Mensch so denkt, dann wird er Gottes Willen nie erfahren, es sei denn, er entscheidet sich, wirklich Gottes Willen tun zu wollen statt den eigenen.
Ich bin bereit, Gottes Willen zu tun, ganz gleich, wie er aussieht.
Die richtige Haltung dem Willen Gottes gegenüber – und das ist die einzige, die belohnt wird – ist es, den Willen Gottes schon zu akzeptieren, bevor man ihn kennt. Es ist die Haltung, die der Psalmist zum Ausdruck brachte, als er sagte:
Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern und dein Gesetz hab ich in meinem HerzenPsalm 40,9
Die biblische Sicht
Man kann den Willen Gottes in zwei verschiedene Kategorien einordnen: seinen allgemeinen Willen, der sich auf jeden Menschen bezieht und seinen besonderen Willen, der sich auf einen einzelnen Menschen bezieht. Die meisten Menschen beschäftigen sich ernsthaft mit der zweiten Kategorie und sind mehr oder weniger gleichgültig gegenüber der ersten. Beide Kategorien, sind zwar zu unterscheiden, hängen aber auf vielerlei Weise miteinander zusammen.
Gottes allgemeiner Wille
Gottes allgemeiner Wille ist klar und eindeutig, Gott möchte, dass wir eine ständige Haltung des Gebets und der Gemeinschaft mit Ihm habenweil er im Wort Gottes aufgeschrieben ist. Z.B. ist es Gottes Wille, dass seine Kinder beten. In 1.Thessalonicher 5,17 heißt es: „Betet unablässig!“ Gott möchte, dass wir eine ständige Haltung des Gebets und der Gemeinschaft mit Ihm haben. Die Worte Jesu in Johannes 13 weisen uns auch auf etwas hin, von dem wir alle wissen, dass es Gottes allgemeiner Wille ist:
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.Johannes 13,34-35
Ein anderer Bereich des allgemeinen Willens Gottes ist, dass wir Zeit mit der Bibel verbringen sollen. 2. Timotheus 3,16.17 macht klar, dass das Lesen und Studieren der Bibel Gottes Wille für jeden Gläubigen ist.
Die meisten Leute erkennen nicht, dass der größte Teil des Willens Gottes schon offenbart ist. Wir brauchen noch nicht einmal darüber zu beten oder danach zu suchen.
Die wichtigsten Punkte des allgemeinen Willens Gottes sind in Gottes Wort ausdrücklich dargelegt:
- Erlösung
- Unterordnung
- Gehorsam gegenüber den Eltern
- Weitersagen des Glaubens
- sexuelle Reinheit
- erfüllt werden mit dem Geist
Erlösung: Der erste Aspekt des von Gott offenbarten Willens für alle Menschen ist die Erlösung, dass sie auf Jesus Christus als ihren Herrn und Retter vertrauen. In 1. Timotheus 2,3.4 heißt es:
Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Unterordnung: Gottes Wille für jeden, der zum Glauben kommt, ist Hingabe, die Übergabe der Lebensführung, der Zukunft und des eigenen Willens an Jesus. Das ist der nächste Schritt, den Gott als seinen allgemeinen Willen offenbart hat. In Römer 12,1.2 heißt es:
Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Gehorsam den Eltern gegenüber: Gottes Wille für jeden Gläubigen ist es, dass er oder sie ihren Eltern gehorcht. Der Grund dafür ist, dass Gott seinen Willen einem Menschen durch den Rat oder das Beispiel der Eltern verdeutlicht. Wenn diese Person ihren Eltern nicht gehorcht, dann kann diese Beziehung nicht den Willen Gottes ausdrücken. In Epheser 6,1 heißt es:
Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn, denn das ist recht.
Weitersagen des Glaubens: Es ist Gottes allgemeiner Wille, dass Christen anderen Menschen von ihrem Glauben erzählen. Ein junger Christ braucht niemals zu beten: „Soll ich meinem Freund von dir erzählen?“ Es ist sein Wille, dass alle Völker von Jesus erfahren und zwar nicht nur die in Übersee, sondern auch die Nachbarn und die, mit denen man zu Mittag isstoder: „Soll ich diesem Menschen Zeugnis von dir geben?“ Gottes Wille ist an diesem Punkt schon offenbar – für alle Gläubigen. Es ist sein Wille, dass alle Völker von Jesus erfahren und zwar nicht nur die in Übersee, sondern auch die Nachbarn und die, mit denen man zu Mittag isst. In Matthäus 28,19-20 heißt es: „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, indem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie lehrt alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“
Sexuelle Reinheit: Ein junger Christ oder eine junge Christin brauchen Gott nicht zu fragen, ob er mit seiner Freundin oder sie mit ihrem Freund Geschlechtsverkehr haben darf. Das ist in Seinem Wort schon offenbart. Sein Wille ist es, dass seine Kinder sexuell rein leben, nicht freizügig. In 1. Thessalonicher 4,3 heißt es:
Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung, dass ihr euch von der Unzucht fernhaltet.
Erfüllt sein mit dem Heiligen Geist: Gottes Wille für sein Volk ist es, dass es mit dem Heiligen Geist erfüllt ist. Der Gläubige empfängt den Heiligen Geist bei der Bekehrung.Gott möchte den Christen völlig durchdringen, ihn ganz durch den Heiligen Geist regieren, der schon in ihm wohnt Der Gläubige braucht nicht versuchen, mehr Heiligen Geist zu erhalten, der Heilige Geist möchte lieber den ganzen Gläubigen beherrschen. Gott möchte den Christen völlig durchdringen, ihn ganz durch den Heiligen Geist regieren, der schon in ihm wohnt. Es ist Gottes ausdrücklicher Wille, dass ein junger Christ mit dem Geist erfüllt ist. In Epheser 5,17.18 heißt es: „Darum seid nicht töricht, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes.“
Gottes besonderer Wille
Natürlich möchten die meisten jungen Menschen den Willen Gottes für sie persönlich erkennen. Siewollen wissen:
- Mit wem sie sich verabreden sollen;
- Wen sie heiraten sollen;
- Welche Universität sie besuchen sollen;
- Welche Fächer sie belegen sollen;
- Welche Vorlesungen sie besuchen sollen;
- Wo Gott sie während der Sommerferien gebrauchen will;
- Welchen Beruf sie ergreifen sollen…
und natürlich Gottes Meinung über Hunderte von scheinbar wichtigen und dringenden Entscheidungen, die sie zu treffen haben.
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Gott meistens Seinen Willen für jeden Tag neu offenbart. Viele Menschen wollen Gottes Willen für die ferne Zukunft kennen. „Was ist Dein Wille, Herr“, beten sie, „für den nächsten Monat, für das nächste Jahr, für mein Leben?“ Doch Gott handelt nur sehr selten so. In Johannes 16,12 hat Jesus seinen Jüngern gesagt: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.“
Nur wenige von uns könnten es ertragen, Gott geht Schritt für Schritt vor,um uns seinen Willen zu offenbaren Gottes Willen für die nächsten 15 Jahre zu kennen – das könnte uns leicht überfordern. Doch Gott hat in seiner Gnade bestimmt, wann er uns „das viele“ offenbart, nämlich wenn wir es ertragen können. So geht er Schritt für Schritt vor, uns seinen Willen zu offenbaren.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass Gottes besonderer Wille von seinem allgemeinen Willen abhängig ist. Eine junge Frau, die Gottes allgemeinem Willen nicht gehorcht, vergeudet ihre Zeit, wenn sie betet, dass Gott ihr doch ihren Freund und späteren Ehemann zeigen möge. Der junge Mann, der nicht Gottes allgemeinem Willen gehorsam ist, vergeudet seine Zeit, wenn er sich fragt, ob er in den Semesterferien eher in die Berge oder an die See fahren soll. Wenn ein junger Mensch Gottes Willen ignoriert, der für jeden gilt, warum sollte Gott dann noch deutlicher zu ihm reden?
Doch der junge Mensch, der Gottes allgemeinem Willen gehorcht – der junge Mann oder die junge Frau, die Gottes Willen bezüglich der Erlösung, der Unterordnung, des Gehorsams gegenüber den Eltern, dem Weitersagen des Glaubens, der sexuellen Reinheit und eines Lebens im Geist gehorcht – kann anfangen, Gottes Willen zu suchen, der auf sie oder ihn genau zugeschnitten ist. Das kann am effektivsten folgendermaßen geschehen:
- In der Bibel:
Bibelkenntnis ist eine Grundlage dafür, Gottes Willen zu suchen und zu erkennen. Ein junger Christ braucht sich keine Gedanken darüber zu machen, ob er einen Nichtchristen heiraten darf, denn Gottes Wort macht dazu eindeutige Aussagen (vgl. 2.Korinther 6,14.15). Gott wird niemals einen jungen Mann oder eine junge Frau auffordern, etwas zu tun, was Seinem Wort widerspricht. - Im Gebet:
In Matthäus 6,8-10 lehrte Jesus seine Jünger: „Seid ihnen (den Heiden) nun nicht gleich; denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. Betet ihr nun so: „Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name, dein Reichkomme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden …“Jesus suchte den Willen seines Vaters im Gebet. Genauso kann der fragende Christ versuchen, Gottes Willen im Gebet zu entdecken und sich Ihm unterzuordnen, genau wie Jesus es getan hat (Matthäus 26,39). - Rat einholen:
Ein weiterer Schritt, Gottes Willen zu erkennen, ist, geistlichen Rat von reifen Gläubigen einzuholen. Rat hilft dem Gläubigen auf verschiedene Weise: Er verhindert rein gefühlsmäßige Entscheidungen (er bietet eine objektive Ansicht) und er hilft, die mangelnde Lebenserfahrung auszugleichen (er bietet einen reifen Standpunkt). - Umstände beobachten:
Gott leitet häufig durch äußere Umstände. In Römer 1,13 schrieb Paulus: „Ich will aber nicht, dass euch unbekannt sei, Brüder, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen und bis jetzt verhindert worden bin, damit ich auch unter euch einige Frucht haben möchte, wie auch unter den übrigen Nationen.“Gott verschloss Türen vor Paulus. Er leitete ihn in diesem Fall durch Umstände. Natürlich muss man vorsichtig sein, wie man Umstände zu deuten hat, weil sie nicht immer Gottes Willen darstellen.Wenn es auf einem Weg Schwierigkeiten gibt, dann heißt das nicht sofort, dass man auf dem falschen Weg ist Wenn es zum Beispiel auf einem bestimmten Weg Schwierigkeiten gibt, dann heißt das nicht sofort, dass man auf dem falschen Weg ist. Das Gegenteil kann sich als wahr erweisen. Und wenn alles gut geht, dann ist das nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass es Gottes Wille ist. Umstände müssen im Licht der Heiligen Schrift betrachtet werden, man muss darüber beten und dazu Rat einholen.Der junge Mann oder die junge Frau, der/die Gottes allgemeinen Willen tut (Erlösung, Unterordnung, Gehorsam gegenüber den Eltern, Weitersagen des Glaubens, sexuelle Reinheit und Leben im Geist) und der oder die seinen besonderen Willen gesucht hat, indem er/seine sie/ihre Frage im Licht der Bibel betrachtet hat, darüber gebetet, um Rat gefragt und die Umstände bedacht hat, kann den nächsten Schritt gehen: Entscheide dich, wie du meinst, dass es vor Gott richtig ist.Habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt.Psalm 37,4
Wenn ein Gläubiger eine bestimmte Entscheidung treffen muss und er dem allgemeinen Willen Gottes gehorcht und ernsthaft seinen Willen im Lichte der Schrift, des Gebetes, des Rates anderer und der Umstände gesucht hat, dann besteht der letzte Schritt darin, sich den gewonnenen Erkenntnissen gemäß zu entscheiden. Wer seine Lust am Herrn und an seinem Willen hat, wird das wollen, was Gott auch will. Dann ist man frei, im Glauben Schritte nach vorn zu tun, dass Gott selbst ganz sicher klarmachen wird, wenn das Verlangen des eigenen Herzens nicht seinem Willen entspricht.
Praktische Hilfen anbieten
Ein Jugendleiter, Elternteil oder Lehrer, der einem jungen Menschen Rat geben soll, der Gottes Willen sucht, wird folgende Schritte als hilfreich empfinden:
- Zuhören:
Wie immer ist es notwendig, dem jungen Menschen zuzuhören – und zwar genau zuzuhören. Manchmal möchte ein junger Mann oder eine junge Frau, die nach Gottes Willen fragen, nur eine Bestätigung der eigenen Gedanken hören oder die Entscheidung abgenommen haben. Lass den Jugendlichen sprechen und höre aufmerksam zu. - Verständnis zeigen:
Viele Erwachsene vergessen, wie dringend manche Probleme einem Teenager erscheinen. Sie vergessen auch gerne, wie ungeduldig sie selbst waren, als sie Entscheidungen zu treffen hatten und wie schwer es war, „auf Gott zu warten“, während jeder um sie herum schon verlobt war, Heiratspläne hatte, wusste, wie seine Ausbildung weitergehen würde, vielleicht sogar eine Bibelschule besuchte. Der weise Erwachsene wird versuchen, sich an seine eigene Situation zu erinnern und sich durch diese Erinnerung helfen lassen, für den Jugendlichen echtes Verständnis aufzubringen. - Bestätigen:
Widerstehe der Versuchung, einen jungen Menschen in Richtung auf einen Dienst „im Reich Gottes“ steuern zu wollen oder ihm direkt zu sagen, was du für das Beste hältst. Konzentriere dich stattdessen darauf, eine liebevolle Beziehung zu dem Jugendlichen aufzubauen, in der der Jugendliche entspannt ist und so leichter eine Entscheidung treffen kann. - Richtung weisen:
Der engagierte Elternteil oder ein anderer Erwachsener kann auf viererlei Weise einen hilfreichen Ratgeben:- Gehorche dem allgemeinen Willen Gottes. Fordere den jungen Menschen auf, Gottes Willen bezüglich Erlösung, Gebet, Leben im Geist, sexueller Reinheit usw. zu tun.
- Informiere dich über den besonderen Willen Gottes. Gib die Sicht, wie sie in diesem Kapitel aufgezeigt ist, an den Jugendlichen weiter. Hilf ihnen, jede Entscheidung unter den vier oben angegebenen Aspekten zu betrachten (Bibel, Gebet, Rat, Umstände).
- Ordne dich dem Willen Gottes unter und handle dann so, wie du es vor Gott verantworten kannst. Hilf dem jungen Menschen, eine ständige Beziehung zu Gott aufrecht zu erhalten. Dadurch erhält er die Sicherheit, dass Gott ihm schon klarmachen wird, wenn der eigene Wille nicht mit dem Gottes übereinstimmt.
- Nimm den Druck. Wenn ein Jugendlicher sich an die oben angegebenen Schritte gehalten hat, dann darf er aufhören, sich Sorgen zu machen. Er braucht sich nicht mehr bedrückt zu fühlen. Bill Bright (Gründer der christlichen Studentengruppe Campus für Christus) rät, dem jungen Menschen zu sagen: „Du musst wirklich nicht jetzt entscheiden, was aus deinem Leben einmalwerden soll … Gott ist allmächtig und wenn die Schritte eines jungen Mannes oder einer jungen Frau, durch den Herrn bestimmt werden, dann braucht man sich für den Rest des Lebens nur noch sicher sein, dass das, was man an dem jeweiligen Tag tut, dem Willen Gottes entspricht. Mach dir keine Sorgen darüber, was du einmal werden sollst oder wen du heiratest. Sage einfach: „Herr, ich möchte tun, was du willst.“ Dann ist es seine Aufgabe, das Wollen und das Vollbringen zu schaffen.“
- Ziele setzen:
Fordere den jungen Mann oder die junge Frau auf, zunächst einmal Gottes allgemeinen Willen zu tun. Dann sollte er ehrlich versuchen, Gottes besonderen Willen im Licht der Schrift, des Gebetes, des Rates anderer und der Umstände zu erkennen. Wenn er oder sie nicht aktiv an diesen Schritten teilhat, dann ist dein Rat mit ziemlicher Sicherheit nutzlos. - Hilfe von außen:
Erwäge, die Hilfe eines geistlich reifen Gebetspartners zu suchen, der sich regelmäßig mit dem jungen Menschen treffen kann, gemeinsam mit ihm vor Gott tritt und seinen Willen im Gebet und gegenseitiger Verantwortung sucht.