Glaube – so stark wie ein Baum
Wachsen im Glauben, tief in Gott verwurzelt sein – wie ein dicker stattlicher Baum. Die Sehnsucht danach haben viele Christen. Doch wie entsteht Wachstum?
Ziel
Eine Beziehung zu Jesus Christus zu haben, bedeutet nicht Funkstille oder Stillstand, sondern aktives Wachstum und Vertiefung. Am Beispiel des Baums und ausgewählter Bibelstellen entdecken die Jugendlichen verschiedene Facetten geistlichen Wachstums und werden herausgefordert, die aktuelle Situation ihrer eigenen Gottesbeziehung durch Erfahrungsaustausch in der Gruppe und Selbstreflexion zu überdenken.
Einstieg
a) Einen Film zeigen, in dem das Wachstum einer Pflanze, beispielsweise eines Baums, im Zeitraffer gezeigt wird. Dazu kann ein Gedicht oder eine der angegebenen Bibelstellen gelesen werden. Außerdem kann gefragt werden, was sie am Video besonders beeindruckend fanden.
b) Jeder Jugendliche bekommt einen Samen (beispielsweise einen Apfelkern). Nun wird über die Frage gesprochen: Was braucht dieser kleine Samen, um ein großer Baum zu werden?
Erarbeitung und Anwendung
Wer wünscht sich das nicht – wie ein Baum fest verwurzelt zu sein? Wer würde nicht gern wachsen in seiner Beziehung zu Gott? Diese Sehnsucht nach Gott beflügelt uns zu einer ständigen Suche. Aber was macht wachsenden Glauben aus? Woran erkennt man ihn? Kann man selbst etwas dazu beitragen, dass Glaube wächst?
Die Bibel vergleicht einen Menschen, der sein Leben auf Gott und seine Maßstäbe baut, mit einem Baum Psalm 1,1-3Jeremia 17,7-8. Darum ist das Bild des Baumes auch auf unseren Glauben zu übertragen.
Zunächst ist es wichtig, sich selbst damit zu beschäftigen, wie die Bibel „Glaube“ definiert. Die vielleicht prägnanteste Stelle dazu ist diese:
Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge.Hebräer 11,1
Hinführung zum Thema
Nachdem anhand einer der Einstiegsmöglichkeiten die Einstimmung ins Thema geschehen ist, wird nun der konkrete geistliche Bezug hergestellt. Dieses Thema eignet sich sehr gut dazu, persönliche Erfahrungen mit einfließen zu lassen, damit Jugendlichen und Teens klar wird, dass „Glaube“ praktisch und lebensnah ist.
Der Mitarbeiter könnte also mit einem persönlichen Beispiel aus seiner Beziehung zu Gott beginnen, welches er mit dem Bild des Baumes verknüpft. Nun kann der Gruppe deutlich gemacht werden, dass die Bibel einen Menschen, der sich auf Gott verlässt und sein Leben an ihm ausrichtet, mit einem wachsenden, starken Baum vergleicht. Dieses Thema „Glaube – so stark wie ein Baum“ wird der Gruppe nahegebracht und kann auch an einer Tafel visualisiert werden.
Jetzt kann der Mitarbeiter einen großen Baum mit den dazugehörigen Teilen (Wurzeln, Stamm, Äste, Blätter, Früchte) an ein Flipchart zeichnen oder eine Bild an die Wand beamen.
Textbetrachtung
Gemeinsam werden anschließend folgende Bibelstellen gelesen: Psalm 1,1-3 Jeremia 17,7-8
Welche Bedingungen stellt der Text an einen Glauben, der mit einem gesunden, starken, fruchtbringenden Baum verglichen wird?
- nicht dem Rat gottloser Menschen folgen, nicht denselben Weg gehen wie die, die Gott ablehnen
- seine „Lust“ / „Freude“ an Gottes Geboten haben
- über diese nachdenken, sie im Herzen haben
- sich auf Gott verlassen, ihm vertrauen
Welche Teile des Baums und welche Umstände werden genannt? Was bedeuten sie für unsere Beziehung für Gott?
Wurzeln Fundament → Halt
steht am Bach Nährstoffe → Energie
Blätter → Früchte Wirkung (auf andere)
Dürre → schwere Zeiten
(Schlagwörter am Flipchart ergänzen)
In den Bibeltexten sind also vier Faktoren zu finden, die das Bild des Baumes mit der Beziehung zu Gott verknüpfen.
Um diese vier Bereiche aktiv zu überdenken und auch in Erfahrungsaustausch darüber zu treten, wäre nun eine Gruppenarbeit sinnvoll.
Persönliche Reflexion / Gruppenarbeit
Der Mitarbeiter muss entscheiden, ob zufällige, selbstgewählte oder geschlechterspezifische Gruppen am besten geeignet sind.
Schon in der Vorbereitung können die vier verschiedenen Stationen im Raum aufgebaut werden. Dazu gehört jeweils ein Stuhlkreis, der Auftragszettel und ein Arbeitsblatt für jeden Jugendlichen für Notizen.
Da das Thema „Wachsen im Glauben“ sehr komplex ist, können in den Gruppenarbeiten verschiedene Facetten nur angerissen werden. Sinnvoll ist, dass die Gruppe nach etwa zehn Minuten die Station wechselt.
1. Wurzeln, die halten
Wurzeln sind für die Verankerung des Baumes bei allen Wetterlagen zuständig. Außerdem gewährleisten sie die Nährstoffaufnahme, ohne die der Baum sterben würde.
Die Gruppenarbeit geht darauf ein, an wem oder was man sein Leben festmacht. Damit sind auch Jugendliche angesprochen, die sich noch nicht für eine Beziehung zu Gott entschieden haben. Je nachdem, auf was ich mein Leben gründe, wird auch in schwierigen Situationen sichtbar, ob die Wurzeln wirklich Halt geben.
Auch Christen können sich fragen, ob sie allein in Gott verwurzelt sind oder woran ihr Leben noch hängt.
Mit Gott kann man auch in ganz schweren Zeiten
standhalten!
2. Nährstoffe tanken
Die Beziehung zu Gott braucht Ausdauer. Wie bei einer Freundschaft geht es darum, Gott immer besser kennenzulernen, seine Stimme zu hören und aus der Nähe zu ihm immer neue Kraft zu schöpfen.
Beten und Bibellesen, aber auch die Gemeinschaft mit anderen Christen sind wichtig. Es ist aber nicht leicht, das beständig umzusetzen. Deshalb kann es sinnvoll sein, sich eine Person zu suchen, die mit einem zusammen betet oder Gottes Wort liest. Auch eine Zweierschaft ist eine gute Möglichkeit, um im Glauben zu wachsen.
Wichtig ist, sich konkrete Ziele zu stecken und dafür zu beten, dass Gott bei der Umsetzung hilft.
3. Schwere Zeiten
Die Beziehung zu Gott bewahrt uns nicht vor schweren Zeiten, vor Schwierigkeiten oder Herausforderungen. Gerade diese Zeiten sind aber auch Chancen, denn hier zeigt sich, ob unser Fundament hält. Deshalb können wir aus Krisen und Schwierigkeiten gestärkt hervorgehen und unser Glaube kann unglaublich wachsen.
Vielleicht nimmt uns Gott auch eine bisher geliebte Gewohnheit, ein Hobby… – das, was einem immer wichtig war – schneidet sozusagen einen Ast oder Zweig ab, weil er nicht so gut zu unserem Wachstum passt. Das kann richtig wehtun. Trotzdem hat Gott den Überblick und weiß, was gut für uns ist, so schmerzhaft das manchmal ist.
4. Früchte bringen
Wenn unsere Beziehung zu Gott wächst, wird das auch nach außen sichtbar – wir bringen Früchte, zum Beispiel die, welche in Galater 5,22 beschrieben werden. Wichtig ist dabei, dass wir mit Jesus Christus verbunden sind, denn getrennt von ihm können wir nichts tun Johannes 15,5.
Hier ist besonders die Selbstreflexion wichtig: Was ist in meinem Leben schon passiert? Wo möchte ich konkret noch wachsen?
Ergebnissicherung
Nach der Gruppenarbeit kommen alle wieder vor dem Flipchart zusammen. Jeder bekommt ein Blatt mit dem Auftrag: Schreibe mit einem Satz/Stichpunkt auf, welcher Gedanke dir heute besonders wichtig geworden ist! Dann können die Blätter eingesammelt, an den Baum gehängt und vorgelesen werden. Dadurch ergibt sich durch die Teilnehmer eine Zusammenfassung wichtiger Gedanken.
Da viele Themen nur angeschnitten werden konnten, kann eine Umfrage, welches Thema näher interessiert, angeschlossen werden und in einer der nächsten Stunden eine Rolle spielen.
Als abschließender Gedanke kann der Mitarbeiter noch einmal deutlich machen, dass es nicht darum geht, Leistungsdruck aufzubauen. Wir müssen uns nicht möglichst viel anstrengen, um in der Beziehung zu Gott zu wachsen. Wir dürfen Gott unseren kleinen Glauben – so klein wie ein Senfkorn – geben und er macht ihn stark wie einen Baum. Das ist mutmachend!