Glaube in der Feuerprobe - Freude im Sturm
Durch unsere Errettung können wir uns auch in Zeiten der Anfechtungen freuen. Wie das geht, beschreibt folgende Bibelarbeit.
Überblick
Petrus weiß nur zu gut, was es bedeutet, für seinen Glauben verfolgt zu werden. Warum ermutigt er andere Christen dann ausgerechnet dazu, sich in ihrer Verfolgung zu freuen? Wir wollen uns Verse anschauen, die uns nicht nur zeigen, was das mit Propheten und Engeln zu tun hat, sondern auch, warum wir selbst unter den schwierigsten Umständen wahre Freude empfinden können.
Ziel
Den Jugendlichen soll bewusstwerden, dass der Glaube kein Freifahrtschein dafür ist, dass es uns immer gut geht. Ganz im Gegenteil werden wir immer wieder von Gott geprüft, damit unser Glaube wächst und wir zu seiner Verherrlichung leben. Mit Hinblick auf Jesu Wiederkunft und das Versprechen, die Ewigkeit bei Gott zu verbringen, soll den Jugendlichen klar sein, dass es trotz schwieriger Umstände immer einen Grund zur Freude gibt.
Einstieg
Bereite die Jugendlichen mit einer der folgenden Optionen auf das Thema eurer Bibelarbeit vor. Du kannst dafür auch mehrere Optionen kombinieren.
1. Hört/singt gemeinsam ein Lied, in dem Freude trotz Schwierigkeiten thematisiert wird, z.B. „Grund zur Freude“ von LOBEN Band. Sammelt anschließend, was ihr über den Text denkt und welche Herausforderungen ihr mit dem Gehörten/Gesungenen verbindet.
2. Die Jugendlichen sollen sich (in Klein-)Gruppen über folgende Fragen austauschen:
- Wann und wie erlebt ihr, dass euer Glaube auf die Probe gestellt wird?
- Wie geht ihr mit solchen Situationen um?
- Was bereitet euch Freude im Glauben?
3. Erzähl von einer Situation, in der du Anfechtung erlebt hast und wie du trotzdem Freude (mit Blick auf deine Errettung) empfinden konntest. Erzähl dabei gerne auch, wenn es einige Zeit gedauert hat, bis du auf die Situation mit Freude reagieren konntest und wie es dir in der Zwischenzeit ergangen ist bzw. was dir geholfen hat, die Freude wieder zu erlangen.
Erarbeitung und Anwendung
Lest gemeinsam 1.Petrus 1, 6-12. Für den Kontext könnt ihr auch ab Vers 1 oder 3 beginnen. Benutzt gegebenenfalls einen Beamer, um z.B. über den Bibleserver zwei verschiedene Übersetzungen zu vergleichen. Hierbei bieten sich eine wortgetreue und eine freiere Übersetzung (z.B. Schlachter und NGÜ) an.
Einordnung
Frag die Jugendlichen nach dem Hintergrund des Briefes.
Stell heraus, dass der Brief ca. 60-65 n.Chr. an Christen geschrieben wurde, die in Kleinasien (heutiger Teil der Türkei, der zu Asien gehört) und aufgrund ihres Glaubens unter intensiver Verfolgung lebten.
Der Autor des Briefes ist, wie der Name des Buches bereits verrät, Petrus. Für die weitere Ausarbeitung sollte den Jugendlichen klar sein, dass Petrus nicht versucht hat die Leser einfach mit gut gemeinten Ratschlägen zu ermutigen, sondern dass er selbst aus eigener Erfahrung nur zu gut nachvollziehen konnte, wie es ihnen ging. Zur Verdeutlichung könnt ihr hierzu gemeinsam z.B. Apg. 12,1-5 bzw. 11 lesen. Durch diese Bibelstelle wird deutlich, dass Petrus im Gefängnis auf seine Hinrichtung wartete, weil er das Evangelium verbreitete.
Wie weit würden wir für unseren Glauben gehen?
Ist es für uns denkbar dafür ins Gefängnis zu gehen, geschlagen und vielleicht sogar ermordet zu werden? Für die Christen, von denen wir hier lesen, sind diese Fragen sehr real und greifbar.
1.Petrus 1, 6
,,Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid in mancherlei Anfechtungen,''
- 1.Petrus 1,6
Petrus fordert die Christen auf, sich trotz ihrer Umstände, zu freuen und zu jubeln. Es wird deutlich, dass es verschiedene Anfechtungen bzw. Prüfungen gibt.
Petrus stellt aber auch heraus, dass diese Prüfungen nicht dauerhaft sind, sondern diese nur „eine kurze Zeit“ andauern. Selbst wenn unser irdisches Leben durchzogen ist mit Anfechtungen, ist hier zu erkennen, dass dieses nur „kurz“ im Vergleich zu dem ewigen Leben ist, das wir in der Herrlichkeit Gottes verbringen dürfen.
Dafür lohnt es sich standhaft zu bleiben und unseren Blick und die damit einhergehende Freude ganz auf die Ewigkeit zu richten.
1.Petrus 1, 7
,,damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi.''
- 1.Petrus 1,7
In Vers 7 betont Petrus, wofür die Anfechtungen, die wir erleben, gut sind. Er bringt an, dass diese unseren Glauben prüfen. Zur Vertiefung könnt ihr dazu gemeinsam Jak.1,2-4 lesen. 1.Kor 10,13 kann zudem als Ermutigung dienen, dass Gott uns zwar Prüfungen geben wird, uns dabei aber nie mehr zumuten wird, als wir ertragen können.
Was würde es mit unserem Glauben machen, wenn wir nie Anfechtungen erleben würden?
Petrus vergleicht unseren Glauben an dieser Stelle mit Gold, das durch Feuer erprobt wird. Wird Gold erhitzt, kann nicht nur die Echtheit des Goldes überprüft, sondern das Gold auch von Verunreinigungen befreit werden. Genauso wird Gott auch unseren Glauben auf verschiedene Weise auf die Probe stellen und uns von Dingen, die nicht seiner Verherrlichung dienen, befreien.
Gold ist zudem eines der kostbarsten Dinge, die wir auf der Erde kennen. Petrus zeigt auf, dass dieses Gold dennoch vergänglich ist und im Vergleich dazu unser Glauben, der durch Prüfungen bewährt ist, uns bei der Wiederkunft Jesus Lob und Ruhm einbringen wird.
1.Petrus 1, 8-9
,,Ihn liebt ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und über ihn werdet ihr euch jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Endziel eures Glaubens davontragt, die Errettung der Seelen!''
- 1.Petrus 1, 8-9
Im nächsten Satz erinnert Petrus die Christen, dass sie Jesus lieben, ohne ihn je gesehen zu haben und sie dennoch Glauben haben. Dabei betont er, dass dieser Glaube ein Ziel hat – unsere Errettung. Auf dieses Ziel dürfen wir uns immer wieder neu ausrichten und so Ermutigung finden, standhaft zu bleiben. Petrus macht uns bewusst, dass die Hoffnung unseres Glaubens -die Ewigkeit mit Gott zu verbringen, weil wir durch Jesus aus unserer Verlorenheit gerettet sind- der Grund unserer Freude ist. Er spricht dabei von „unaussprechlicher“ Freude. Er betont damit, dass wir mit unseren Worten nicht ausdrücken können, was das für eine Freude für uns sein wird. Auf diese Freude dürfen wir uns heute bereits berufen – und somit trotz schwierigster Umstände auch heute schon Freude empfinden.
1.Petrus 1, 10
,,Wegen dieser Errettung haben die Propheten gesucht und nachgeforscht, die von der euch zuteilgewordenen Gnade geweissagt haben.''
- 1.Petrus 1,10
In Vers 10 bringt Petrus an, dass bereits die Propheten des alten Testaments nach der in Vers 9 genannten Errettung gesucht haben und dass diese nun durch Jesu Tod erfüllt ist. Durch die Erwähnung der Propheten betont Petrus, dass unsere Errettung durch Christus Teil von Gottes großem Plan ist, der sich über viele Generationen erstreckt und so tief verwurzelt ist.
1.Petrus 1,11
,,Sie haben nachgeforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist des Christus in ihnen hindeutete, der die für Christus bestimmten Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte.''
- 1.Petrus 1, 11
In Vers 11 konkretisiert Petrus weiter, dass die Propheten nachforschten, um den Zeitpunkt und auch die Art und Weise, wie Jesus leiden müsse, zu verstehen. Außerdem wollten sie wissen, wie die anschließende Herrlichkeit aussehen würde. In diesem Vers wird zudem klar, dass die Propheten dabei vom heiligen Geist geleitet wurden.
Wir dürfen erkennen, dass uns der Heilige Geist zu Jesus führt und dass wir darauf vertrauen können, dass er uns in unserem Alltag leitet. Dabei müssen wir vertrauen, dass Gott in unserem Leben Pläne umsetzt, lange bevor wir diese verstehen.
Fällt es uns leicht, Gott das Zepter zu überlassen - selbst wenn wir seine Führung im Rückblick vielleicht nicht mehr selbst erleben? Die Propheten sind ein gutes Beispiel, wie Gott lange im Voraus Dinge lenkt und wie er seine Verheißungen zu seiner Zeit erfüllt.
1.Petrus 1,12
,,Ihnen wurde geoffenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern uns dienten mit dem, was euch jetzt bekannt gemacht worden ist durch diejenigen, welche euch das Evangelium verkündigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt wurde — Dinge, in welche auch die Engel hineinzuschauen begehren.''
- 1.Petrus 1, 12
Petrus belässt es nicht bei den Propheten. Er betont weiter, dass selbst die Engel erfahren wollen, was es mit dem Evangelium auf sich hat; das Evangelium, das die Propheten über Jahrhunderte vorbereitet haben.
Wir werden ermutigt, die Größe der Rettung, die Gott uns in Jesus anbietet, zu begreifen und dankbar zu sein. Und so wird klar, wie Petrus trotz widrigster Umstände seine Geschwister weiter auf die Freude ihrer Errettung hinweist.
Ergebnissicherung
Greif deine Option aus dem Einstieg wieder auf.
Stell zur Diskussion, wie die Jugendlichen zukünftig reagieren wollen, wenn sie in Situationen kommen, die ihren Glauben herausfordern.
Überlegt, wie ihr euch zukünftig gegenseitig unterstützen könnt, trotz herausfordernder Situationen Freude zu empfinden.
Auch wenn dabei jeder ganz persönlich gefragt ist, durch Gebet, Lobpreis oder Ähnliches in seiner Beziehung zu Jesus Trost zu suchen und neue Kraft zu finden, könnt ihr euch dabei gegenseitig helfen.
Z.B. könnt ihr ein Codewort vereinbaren, dass ihr in eure WhatsApp-Gruppe schreibt, wenn jemand Anfechtungen erlebt. Daraufhin könnt ihr die Person wissen lassen, dass ihr für sie betet, könnt ihr ermutigende Bibelverse senden oder euch mit ihr treffen.
Ihr könnt auch überlegen, wie ihr grundsätzlich die Offenheit, über Probleme in eurer Gruppe zu reden, verbessern könnt, um euch alle gemeinsam eurer Freude über die Errettung immer wieder bewusst zu werden.
Oder ihr bastelt ein Kreuz, das in eurem Jugendraum steht, auf das ihr regelmäßig bei euren Treffen schaut und euch eurer Freude jedes Mal ganz neu bewusst werdet. Anfechtungen, die ihr erlebt habt, könnt ihr auf Zettel schreiben und sie an das Kreuz heften. Das kann euch helfen, diese Dinge bewusst an Jesus zu übergeben und durch Freude auszutauschen.
Sammelt nun noch Gebetsanliegen zu dem Thema und macht eine abschließende Gebetsgemeinschaft.