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Geld

Geld & Gott

Ohne Geld lebt es sich schlecht. Mit zu viel Geld aber auch. In 1. Tim. 6 entdecken wir Prinzipien für eine gesunde Einstellung zum beliebtesten Tauschmittel unserer Zeit.

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2. Oktober 2014
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5 min

Ziel

Der Bibeltext fordert heraus, die Auswirkungen meines Umgangs mit Geld auf mein Leben zu überdenken. Die Bibelarbeit will Ängste davor nehmen, dass Gott uns zu einem Leben in absoluter Armut aufruft, und gleichzeitig die Verantwortung aufzeigen, die mit Besitz verbunden ist.

Einstieg

Variante 1: Tragt Sprichworte über Geld zusammen (als Kartenabfrage, z.B. „Geld allein macht nicht glücklich“, „Das letzte Hemd hat keine Taschen“ usw.). Diskutiert über den Wahrheitsgehalt dieser Sprichworte[1].

Variante 2: Stelle der Gruppe 10 Euro (oder mehr) zur Verfügung und erfrage Vorschläge, wie das Geld verwendet werden soll. Führe das Gespräch von Ideen wie „Chips für alle“ zur Frage, wie das Geld möglichst nutzbringend verwendet werden kann.

Erarbeitung und Anwendung

Lest 1. Tim. 6,6-11 und 17-19.

Im Zusammenhang geht es vorher um falsche Lehrer, die sich selbst durch ein scheinbar frommes Auftreten bereichern wollen. Paulus weist im Gegensatz dazu auf eine wichtigere Art von Gewinn hin: ein Leben in der Ehrfurcht vor Gott. Ein Lebensstil, der mich vor einer Fehlinvestition bewahrt und nach den wirklich wichtigen Dingen streben lässt[2]. Wer diesen Gewinn erzielen will, braucht eine Einstellung, die mit weniger zufrieden ist.

Warum steht das Streben nach Reichtum in Konkurrenz zu einem Leben, das Frucht für die Ewigkeit erzielen will (lies Matth. 6,24)?

Die Werbung sagt uns etwas anderes

Dir fehlt noch etwas, um glücklich zu sein“, lautet die Manipulation der Werbestrategen. Darum brauchen wir (mehr) Geld, um uns mit diesem (Zahlungs-)Mittel unsere Wünsche erfüllen zu können. Denn der Wunschzettel ist immer größer als unser Geldbeutel. Ist es am Anfang noch Spielzeug und ein Mountainbike, werden es später Auto, Haus und die Altersvorsorge sein. Kaum ist ein Wunsch erfüllt, taucht der nächste auf. Um in der ständigen Werbe-Manipulation bestehen zu können, brauchen wir:

  • ein gesundes Selbstwertgefühl: Wir sind wertvoll, weil Gott uns liebt – nicht weil wir bestimmte Klamotten tragen oder das „richtige“ Smartphone besitzen.
  • ein gutes Unterscheidungsvermögen: Was benötige ich wirklich? Wer alles kaufen will, was ihm attraktiv erscheint, wird entweder seine gesamte Zeit der Geldbeschaffung und Schuldentilgung widmen – oder eine Bank überfallen müssen.

Eine neue Perspektive

V. 7-8 öffnet uns einen Blick auf den vergänglichen Wert von Geld und Besitz. Wir werden diese Welt genau so verlassen, wie wir sie betreten haben – nackt! Materieller Besitz ist daher nur vorübergehend ausgeliehen. Überlege:

Welchen Wert hat dein heutiger Reichtum für dich in 100 Jahren?

Darf ich denn nichts für mich haben

Zu Gottes Plan gehört, dass wir unseren Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen[3]. Jeder von uns hat Grundbedürfnisse, die durch dieses Einkommen gedeckt werden müssen. Persönlicher Besitz ist daher ausdrücklich erlaubt. V. 8 nennt Nahrung und Kleidung bzw. Wohnung. Je nach Familiensituation, Beruf oder Gesundheit kann dieser persönliche Bedarf ganz unterschiedlich ausfallen. Gott schreibt uns z.B. nicht vor, welche Automarke wir fahren dürfen.

  • Was sind deine Grundbedürfnisse?
  • Was brauchst du über den Bedarf des Alltags hinaus?

Wohin führt ein Lebensstil ohne „Genügsamkeit“?

Wenn ich ständig nach mehr strebe, wird mein Denken einseitig: Ich „muss“ Karriere machen, um ein höheres Gehalt zu bekommen – und werde kaum fragen, was Gottes Wille ist und wie sich z.B. längere Fahrt- und Arbeitszeiten auf Familie, Gemeinde und Gesundheit auswirken. Solange ich überzeugt bin, selbst zu wenig zu haben, wird mir auch der Blick für Nöte anderer fehlen. Ich werde Zeit, Kraft und Geld in Dinge investieren, die weder Wert für die Ewigkeit haben noch mich dauerhaft zufriedenstellen können. Darum warnt V. 9-10 so deutlich vor den Folgen von Unzufriedenheit und Geldliebe.

Nicht das Geld ist „böse“. Die falsche Annahme, mit mehr Geld glücklicher zu sein, ist der Auslöser für ein selbstsüchtiges Verhalten, das mich und andere zerstört.
  • Welche Folgen hat Geldliebe für mein Glaubensleben?
  • Lies Matth. 6,33: Warum kann ich dieses Prinzip leichter verwirklichen, wenn ich gelernt habe, mit weniger materiellen Gütern auszukommen?

Genießen und Gutes tun

Aus Sicht von 90 % der Welt gehören wird zu den „reichen Christen“, die in V. 17-19 angesprochen werden[4]. Uns soll bewusst sein: Unser Reichtum steht uns nicht aufgrund unserer Leistung zu, sondern ist uns von Gott anvertraut.Wir dürfen davon genießen – aber wir sollen die Mittel auch bewusst einsetzen. In einem vernünftigen Maß ist es hilfreich, für bestimmte Zwecke wie den Führerschein, die nächste Autoreparatur usw. Geld zu sparen. Doch auch hier gilt die Frage: Wie viel brauche ich für mich? Und: Kapitalanlagen auf dieser Erde sind alle unsicher (Kursverluste, Inflation…). Ein bleibender Wert ist mir nur garantiert, wenn ich in den „Schatz im Himmel“[5] investiere – und mein Geld großzügig einsetze, wenn Gott mich auf Nöte und Möglichkeiten in seinem Reich aufmerksam macht. Investiere in den Schatz des Himmels

Beginne heute damit, mit der Perspektive Ewigkeit zu leben. Denn es funktioniert nicht, mir vorzunehmen, „später“ Geld für Gott zu geben – z.B., nachdem ich den Führerschein bezahlt habe. Denn dann muss für das Auto gespart werden, danach für die Hochzeit, Wohnungseinrichtung, usw. Die grundsätzliche Frage muss ich „heute“ beantworten: Will ich alles Geld für mich haben? Oder will ein Verwalter Gottes sein, der mit den mir anvertrauten finanziellen Gaben an Gottes Reich mitarbeiten will?

Eine Geschichte zum Abschluss

Aufgrund seines ständigen Bettelns erlaubt der Herr Jesus einem Gläubigen, einen Rucksack mit einer ihm wichtigen Sache mit in den Himmel zu nehmen. Als er dort ankommt, zeigt er stolz einen großen Goldbarren, für dessen Erwerb er in seinem Leben viel investiert hat. Doch kaum packt er ihn im Himmel aus, schauen ihn alle verständnislos an: „Ein Pflasterstein? Was willst Du denn hier mit einem Pflasterstein?“.

Dort, wo es sogar Straßen aus Gold gibt[6], sind andere Werte wichtig. Was möchtest Du mit in den Himmel nehmen?

Ergebnissicherung

Fordere die Jugendlichen heraus, mindestens eine Woche lang abends aufzuschreiben, wofür sie an diesem Tag Geld ausgegeben haben. Bereite dafür eine Tabelle mit Rubriken wie Lebensmittel, Süßigkeiten, Auto, Bücher, CD, Handy usw. sowie eine Spalte „Ewigkeitskonto“ vor.

 


[1] Eine Fundgrube ist das Buch der Sprüche, z.B. 11,24-25; 11,28; 13,11; 15,27; 16,16; 23,4-5; 30,7-9

[2] Solche Ziele werden in u.a. V. 11 beschrieben

[3] Siehe z.B. 1. Thess. 3,10-12 (Voraussetzung ist, dass wir gesund und in der Lage dazu sind). Dazu gehört auch die Verantwortung, die eigene Familie finanziell zu versorgen (vgl. 2. Kor. 12,14 oder 1. Tim. 5,4) oder einen Beitrag für die Aufgaben in der Gemeinde zu leisten (siehe z.B. Gal 6,6 und 1. Tim 5,3.5).

[4] In der Gemeinde gibt es Christen mit ganz unterschiedlich Vermögenssituationen. Sie sollen ohne Stolz bzw. Neid miteinander leben.

[5] Matth. 6,20

[6] Siehe Offenbarung 21,21