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Vergebung

Erkannt und geliebt!

Vergebung hat Jesus Christus eine Menge gekostet. Während der Geistliche nicht entdeckt, wer Jesus für ihn sein kann, glaubt die Frau an ihn, erfährt Sündenvergebung und zeigt ihm ihre Liebe. Es geht darum, sich sein Fehlverhalten bewusst zu machen und im Alltag dankbar aus Gottes Vergebung zu leben.

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6. November 2013
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6 min

1. Worum geht’s?

Eine Frau, die gehört hatte, dass Jesus bei Simon zu Tisch saß, kam ebenfalls zu dem Bankett. Sie war wahrscheinlich eine stadtbekannte Prostituierte; jedenfalls kannte der Pharisäer sie gut genug, um sie vor Jesus als Sünderin zu bezeichnen. Die Frau war zwar nicht eingeladen, doch sie hatte sich irgendwie Zutritt zur Versammlung der Gäste verschafft und ein Glas mit Salböl mitgebracht. An ihrer Anwesenheit war an sich nichts Außergewöhnliches, denn wenn ein Rabbi irgendwo eingeladen war, konnten auch andere Leute vorbeikommen und dem Gespräch zuhören. Die Frau stellte sich hinter Jesus, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen. Sie küsste seine Füße und salbte sie mit Salböl. Jemandem Öl über den Kopf zu gießen war ein ganz normales Zeichen des Respekts. Doch vielleicht hielt die Frau sich für unwert Jesu Kopf zu salben und salbte deshalb seine Füße. Auf jeden Fall bedeutete ihre Tat ein großes finanzielles Opfer für sie, denn sie war offensichtlich nicht wohlhabend. Sie kniete vor Jesus nieder, trocknete seine Füße mit ihren Haaren und küsste sie mehrfach, ein Zeichen des höchsten Respekts, der Unterwerfung und der Zuneigung. Jesus wies später darauf hin, dass sein Gastgeber im Gegensatz zu dieser Frau seinen Kopf nicht gesalbt, ja ihm nicht einmal Wasser für seine Füße gegeben hatte.

Zwei gegensätzliche Charaktere reagieren in unterschiedlicher Weise auf Jesus Christus. Der Geistliche ist sich nicht bewusst, was Jesus ihm geben könnte. Die belastete Frau sieht durch. Sie glaubt an Jesus Christus, erfährt seine befreiende Vergebung und bringt ihm ihre Liebe zum Ausdruck.

2. Mit wem haben wir es zu tun?

Andere Teenager tragen die Last einer Sünde mit sich rum, die ihnen zu groß erscheint, als dass sie sie vor Gott und anderen Menschen bekennen könnten. Sie wollen davon los kommen. Aus eigener Kraft gelingt es ihnen aber nicht.

Diesem Spannungsfeld gilt es zu begegnen und einen Bogen zu schlagen in die Lebenswelt der Teenager hinein.

3. Worauf wollen wir hinaus?

Mit dieser Bibelarbeit soll den Teenagern und Jugendlichen bewusst werden, dass Vergebung nichts Billiges ist. Jesus Christus hat eine Menge dafür investiert. Und nun steht sie uns zur Verfügung.

Es ist wichtig, den Jugendlichen klar zu machen, dass Gott vergibt: ausnahmslos alles und jederzeit. Seine Liebe macht frei!

4. Wie gehen wir vor?

4.1. Einstieg

Um in die Situation einzusteigen, wird das Lied „Männergesellschaft“ von Beate Ling abgespielt. Es beschreibt viele Emotionen und hilft in das Thema hineinzufinden.

4.2. Textlese: Lukas 7,36-50

Der Text wird in verteilten Rollen gelesen. Dadurch wird die Situation plastischer.

4.3. Gruppenarbeit

Die nächsten zwanzig Minuten wird der Text in Gruppen erarbeitet. Es bietet sich an, die Gruppen nach Geschlechtern einzuteilen. Je nach Gruppengröße können sie dann noch einmal unterteilt werden.

Jede Gruppe bekommt Fragen, die es erleichtern, sich in die Situation herein zu denken und das Wesentliche zu entdecken. Die Jungen bekommen die Aufgabe die Geschichte aus Sicht der Männer vorzuspielen. Die Frauen schreiben einen Tagebucheintrag, wie ihn die Frau am Abend dieses ereignisreichen Tages verfasst hätte.

Nun trägt jede Gruppe ihre Ergebnisse vor. Es ist gut, die Jungen beginnen zu lassen. Vermutlich werden sie auf eine oberflächliche, abwertende Art von der Frau sprechen. Nun leitet der Bibelarbeitsleiter über, indem er fragt, wie sich die Frau wohl in diese Situation gefühlt hat. Dies tragen Mädchen ihren Brief vor.

4.4. Gemeinsames Gespräch

Größer kann der Unterschied nicht sein: Ein anerkannter Geistlicher und eine belächelte Sünderin stehen in ihrem Verhalten gegenüber. Das Denken der beiden Hauptpersonen unterscheidet sich stark voneinander und kommt in ihren Taten zum Ausdruck.

Wie verhält sich die Frau Jesus gegenüber? Wie der Pharisäer?

Im gemeinsamen Gespräch werden folgende Punkte erarbeitet:

Sünderin Pharisäer
Sie wäscht Jesus mit Tränen die Füße. Es sind Tränen der Reue über die eigene Sündhaftigkeit. Er wäscht Jesus nicht die Füße, als dieser in sein Haus kam. Man trug in der damaligen Zeit Sandalen, und von den Straßen waren die Füße staubig. Es war Sitte, dass man die Füße gewaschen bekam, wenn man ein Haus betrat.
Sie küsst ihm die Füße aus tiefer Dankbarkeit. Sie ist sich bewusst, was Jesus ihr geschenkt hat, wenn er ihr die Sünden vergibt. Er gibt Jesus keinen Kuss zur Begrüßung. Ein Kuss zur Begrüßung auf die Wange war in der damaligen Zeit Sitte.
Sie salbt ihn mit kostbarem Öl. Dadurch erweist sie ihm besondere Ehre. Er salbt Jesus nicht mit Öl. Das Salben eines Gastes mit einer kleinen Menge Öl war eine Geste der Höflichkeit.
Sie ist sich ihrer Sünde voll bewusst, kommt damit reuevoll zu Jesus und empfängt Vergebung. Sie zeigt ihm ihre Dankbarkeit und ehrt ihn. Er fühlt sich gut und völlig selbstgerecht, schließlich lebt er nach den Gesetzen. Jesus ist für ihn nicht mal ein Prophet.

Nun wird es persönlich:

In wem entdeckst du dich? In der Sünderin oder in dem Pharisäer?

Bei uns haben sich so viele Dinge eingeschlichen. Wir sind uns dessen oft nicht einmal bewusst. Wie der Pharisäer fühlen wir uns eigentlich ganz gut. Doch wir brauchen Vergebung.

Von Georg Müller wird berichtet, dass er ein böses Wort zu seiner Frau gesagt hat. Das wurde ihm bewusst, und er hat daran gemerkt, dass Dinge zwischen ihm und Gott stehen. Er betete und bereinigte, was zwischen ihnen stand.

„Es ging doch nur um eine Bemerkung. In der Familie zeigt man sich halt nicht immer von der besten Seite. Ist doch nicht so wild.“
Machst du dir bewusst, wie der Tag gelaufen ist und wo du falsch gelegen hast?

Jesus Christus hat zugesagt, dass er unsere Schuld auslöschen wird. Diese Tatsache ist für uns gewohnt. Ihr Ausmaß überrascht uns gar nicht mehr. Das führt dazu, dass wir häufig zu leichtfertig damit umgehen. Es ist ja so einfach. Man bittet um Vergebung, und er verspricht, dass er sie uns gewährt.

Viele Kinder beten vor dem Schlafengehen um Vergebung für das, was sie am Tag falsch gemacht haben. Es ist gut, dass ihre Eltern ihnen das so beibringen. Doch mit der Zeit wird das zu einer Floskel, die dazu gehört, aber an persönlicher Bedeutung verliert.

Uns geht es häufig ähnlich. Wir vergessen um Vergebung zu bitten oder beten ganz pauschal. Wir nehmen uns nicht die Zeit darüber nachzudenken, wo wir tagsüber konkret Fehler gemacht haben.

Nimm dir bewusst vor, die Sündenbekenntnis zu einem festen Bestandteil deines Abendgebets zu machen. Wenn man sich bewusst ist, was der Fehler war, wird man darin investieren, ihn nicht mehr (so häufig) zu tun. Zudem führt es zu einer starken Dankbarkeit unserem gnädigen Gott gegenüber.


Für Jesus Christus ist die Vergebung unserer Fehler nicht billig gewesen. Er hat es sich eine Menge kosten lassen.

Mache dir bewusst, dass seine Liebe keine billige Liebe ist, sondern unheimlich viel gekostet hat. Überlege, wie du ihm deine Liebe und Dankbarkeit zeigen kannst.

Vielleicht ist bei dir aber auch Sünde, die dir bewusst ist. In einem Bereich läuft es immer wieder schief. Du möchtest das so gerne ändern, kommst aber nicht davon los. Es ist dir so unangenehm. Geh zu Jesus. Suche seine Nähe und sage ihm, was dich bedrückt. Für ihn ist nichts zu schwer. Das Maß an Vergebung ist nicht irgendwann aufgebraucht.

Er spricht dir Vergebung zu, und sein Friede zieht bei dir ein. Es braucht dich nicht mehr zu belasten.

Macht euren Teenagern das Angebot, dass ihr zusammen mit ihnen betet, wenn sie das erleichtert.

4.5. Zusammenfassung

Das ist das Faszinierende, was der Herr Jesus in dieser Begebenheit zeigt: Er schämt sich unser nicht. Im Gegenteil: Er wendet sich mit seinem liebevollen Blick an uns. Die Frau wusste, sie ist hier gut aufgehoben. Das lag nicht an der tollen Männergesellschaft. Es lag an Jesu Liebe.

Es liegt an Jesu Liebe zu dir!

5. Was brauchen wir?

  • Kopien und Folien der Arbeitsblätter