Eisenh(e)art
Zwei Geheimnisse die klar werden lassen was es heißt Christ-sein zu begreifen!
Nur das eine will ich von euch wissen: Habt ihr den Geist empfangen, weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft vom Glauben gehört habt? Begreift ihr das nicht? Wollt ihr wirklich in eigener Kraft zu Ende bringen, was ihr im Geist angefangen habt? Habt ihr so große Dinge vergeblich erfahren? Falls es wirklich vergeblich war! Gab Gott euch denn seinen Geist und wirkte er Wunder unter euch, weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft vom Glauben gehört habt? Denkt an Abraham: „Er glaubte, was Gott ihm versprach, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet.“ Begreift doch: Die aus dem Glauben leben, sind Abrahams Kinder!Begreift ihr es nicht?
Begreifen wir es?
Mit X Jahren Geschichte mit seinem auserwählten Volk berichtet Gott in seinem Wort, dass kein Mensch das Gesetz so gut halten kann, dass er zu Gott kommt.
In Römer 3,10ff fasst Paulus viele Aussagen aus den Psalmen und von Jesaja zusammen, in dem er schreibt: „Es ist keiner gerecht, auch nicht einer!“
Sätze, die man von Christen doch kennt. Jeder Christ hat das alles schonmal gehört, und wenn du Jesus noch nicht kennst, wirst auch du sicherlich trotzdem schon in deinem Bild über Christen wissen: Christen sagen, jeder sündigt.
Und das stimmt: Genau das ist es, warum Jesus die Strafe übernommen hat, durch seinen Tod am Kreuz: Weil niemand die Strafe hätte tragen können. Nur er, der fehlerfrei war, konnte die Strafe, die ein jeder von uns verdient hätte, übernehmen. (Galater 3,13)
Das meint Paulus, wenn er schreibt: Ihr habt den Geist empfangen durch den Glauben, nicht durch das Halten des Gesetzes!
Das erste Geheimnis
Hierin steckt das erste Geheimnis:
Das Geschenk der Erlösung besteht in einer Beziehung zu Gott. Die Wiederherstellung der Connection zu deinem Schöpfer! Die Freundschaft und Liebe des allmächtigen Gottes. Etwas so unfassbar Großes, dass uns Worte fehlen, und dass viele es nicht wahrhaben wollen.
Kann ich es wahrhaben? Kannst du es wahrhaben?
Ja. Klar. Wenn ich drüber nachdenke wird doch klar, es ist die absolute Grundlage meines Glaubens. Jeder Christ weiß doch, dass wir nicht wegen unseren tollen Taten in Himmel kommen, sondern trotz unserer schlechten Taten. Weil wegen Jesus. Weil er für uns gestorben ist.
Und dieses Geschenk ist so gigantisch, dass ich nun aus Liebe so lebe, wie Gott es für mich will. Weil es ja auch das Beste für mich ist! Darauf vertraue ich.
Wenn ich tun will, was Gott gefällt, muss ich natürlich wissen, was ihm gefällt. Das steht in der Bibel. Und so ist die logische Konsequenz, sie zu lesen. Und zu entdecken, was gute Taten sind. Oder wo ich aufpassen muss, weil ich Dinge tue, die meinem bösen Herzen entstammen und mir vielleicht so einige Male nicht bewusst sind. Oder die ich bewusst tue, obwohl ich es besser weiß.
Nur weil wir Menschen Sachen wissen, oder wissen müssten, heißt das nicht, dass wir auch danach handeln. Jeder von uns kennt das nur zu gut. Wir nehmen uns Sachen vor, ein gutes Verhalten zu zeigen, oder Ziele zu erreichen, oder schlechte Angewohnheiten endlich sein zu lassen. Aber es gibt immer wieder viele Situationen, in denen ich das nicht umsetze. In denen du es nicht umsetzt. In denen dein/e Freund/in es nicht umsetzt.
Aber – wo ist eigentlich die Grenze? Habsucht ist nicht gut. Gott sagt, dass das ein Götze ist. Also etwas, worauf wir mehr hoffen und vertrauen als auf Gott. Das ist natürlich ein echter Beziehungskiller, wenn ich das Vertrauen zu meinem Gegenüber durch einen Gegenstand ersetze.
Und jetzt merke ich, dass ich eigentlich alle zwei Tage 2 Stunden bei Amazon Produkte durchscrolle. Mh, irgendwie ist das dann doch keine gute Zeiteinteilung. Dann ist vielleicht 1 Stunde in der Woche angemessen. Aber der eine aus der Jugend, der doch richtig gut mit Gott unterwegs ist, der immer gute Gebete spricht und auch viel aus der Bibel versteht, der surft 3 Stunden in der Woche. Dann kann das ja auch nicht verkehrt sein. Also 3 Stunden. Aber nicht mehr.
Oder der Sex vor der Ehe. Sex vor der Ehe ist verboten. Warum? Naja.. Gott sagt, dass das nicht gut ist. Und dass Ehebruch dort anfängt, wo man jemand anderes nur begehrlich ansieht. Wieviele Männer oder Frauen guckst du dir an und denkst: Boah, der/die wäre doch was! So ein Körperbau…
Wir wissen doch, dass das nicht gut ist. Und wir wollen Gott gefallen, weil er für unsere Schuld bezahlt hat. Also müssen wir auch hier doch aufpassen, diese Grenze möglichst nicht zu übertreten! Damit unser Leben gut und gesegnet verläuft.
Und schon sind wir in einer ähnlichen Situation gelandet, wie die Galater.
Denn worin steckt in diesen Überlegungen das erste Geheimnis? Worin steckt die Beziehung zu Gott?
Diese Gedanken entstammen einem inneren falschen Bild, was wir oft auf unser Glaubensleben bekommen – wohl weil wir die Gnade eben doch nicht ganz wahrhaben können?
Wir sind errettet, klar, ohne Werke. Aber um jetzt gut zu werden oder zu bleiben, gucken wir wieder auf die Grenzen und wie wir sie möglichst nicht übertreten.
Wir haben das Gesetz bzw. die Grenzen im Fokus, und nicht mehr Jesus im Fokus.
Moment: Ich muss ja wohl meine Grenzen kennen. Geht es jetzt etwa um ein guck nur auf Jesus und tu was du willst Evangelium??
Nein. Absolut nicht.
Das zweite Geheimnis
Denn das zweite Geheimnis besteht darin, wie diese Beziehung aussieht.
Eigentlich ist das kein Geheimnis.
Jeder von uns kennt Beziehungen. Die zu den Eltern, Freunden, Geschwistern, vielleicht Ehepartnern oder solchen, die es werden sollen 😉
Warum bist du mit jemandem befreundet?
Meist ist es doch, weil man sich gut versteht. Weil man Interessen und Erfahrungen miteinander teilt. Weil man sich unterstützt und helfen kann. Weil man aneinander interessiert ist und sein Gegenüber mag.
Eine Freundschaft, oder auf die Spitze getrieben auch eine Ehe, funktioniert nicht, wenn wir auf die Grenzen gucken:
Für eine gute Freundschaft darfst du deinen Freund nicht enttäuschen oder betrügen. Du solltest nicht hinter seinem Rücken schlecht über ihn reden. Auch wenn du ihm seine Sachen klaust wird das nicht besonders gut ankommen. Beleidigen darfst du ihn auch nicht. Absichtlich zum Streit provozieren wird einen Keil zwischen euch treiben.
Wer von uns hat denn einen solchen Fokus auf seine Freundschaft? Diese Sachen sind klar, und ein Verstoß dagegen wäre schlecht, klar.
Aber wenn ich meinen Freund liebe, ihm nur das Beste wünsche, die Zeit mit ihm genieße und wir uns eben gut verstehen, dann spielen diese Grenzen keine solche Rolle, dass sie es wert sind, im Fokus zu stehen.
Aber so leben wir oft unsere Beziehung zu Gott.
Statt uns von ihm anstecken zu lassen, drehen wir uns kraftlos um das Einhalten der Grenzen. Dabei wissen wir doch, dass nur Jesus uns erretten konnte. Dass nur die Beziehung zu ihm und sein Geist die Kraft haben, uns zu verändern. Uns zu zeigen, was gut ist, und zu helfen, dies auch zu tun.