Du leitest eine Kleingruppe, aber deine Teilnehmer passen nicht auf, sind nicht motiviert und könnten sich nicht weniger dafür interessieren, wo sie gerade sind.
Jesus hatte einen Plan: Er wollte die Welt verändern. Nachdem er dies offenbart hatte verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens zusammen mit einer Gruppe von zwölf Männern. Er machte sie zu Freunden, teilte sein Herz und sein Leben mit ihnen und forderte sie auf, ihm nachzufolgen. Er nutzte viele Möglichkeiten und Situationen um langsam ihr geistliches Verständnis zu fördern.
Zeit mit diesen Männern zu verbringen hatte für Jesus, in seinem Dienst, höchste Priorität. Ja, er evangelisierte die Menge, heilte die Kranken und trieb Dämonen aus, aber hauptsächlich galt sein Einsatz seinen Jüngern. Zu dieser kleinen Gruppe unterschiedlicher Personen sagte Jesus:
„Geht in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die gute Botschaft.“ Markus 16,15
Und diese Männer, die durch ein gemeinsames Anliegen verbunden und durch ihre gemeinsame Liebe bestärkt waren, gebrauchte Gott um den Verlauf der Menschheitsgeschichte zu verändern.
Das neue Testament sagt uns, dass wir – als Nachfolger von Jesus – dieselbe Aufgabe haben, die Jesus hatte. Er hat uns nicht nur aufgerufen die gute Botschaft – das Evangelium – weiterzugeben, die Kranken zu heilen und Menschen von Dämonen zu erlösen, sondern noch mehr! Wir tragen die Lasten der anderen mit (Galater 6,2); ermutigen einander (Hebräer 10,24-25); sorgen uns um den anderen (Philipper 2,4) und ermahnen einander (1.Thessalonicher 5,15). Die offene, aufrichtige Anteilnahme, die dieser Dienst erfordert, findet man selten in großen Gruppen. Jesus wusste, dass er den Rahmen einer kleinen Gruppe brauchte, in der die Tiefe der Beziehung gefestigt wird, um gewissenhafte, engagierte und geistliche Jünger zu prägen.
Heute sind kleine Gruppen genauso kraftvoll wie zur Zeit Jesu. Wenn die Teilnehmer sich in Kleingruppen treffen und in ihrem Leben etwas verändern möchten, gehen sie der Sache auf den Grund und werden wesentlich reifer in ihrer Liebe zu Jesus Christus und zueinander.
Praktische Grundsätze für Kleingruppen
Diese einfachen Grundsätze werden eine Kleingruppe, die teilnahmslos ist, auf die Beine bringen und zu einer lebendigen Gruppe machen.
Als Jesus seine Jünger berief, tat er das mit zwei einfachen Grundsätzen im Hinterkopf:
- Sie sollten ihm nachfolgen.
- Sie sollten zu Menschenfischern werden. (Markus 1,16-17)
Zu jeder Zeit, in der wir mit einer Kleingruppe beginnen oder uns dazu bereit erklären eine zu leiten, müssen wir diese zwei Grundsätze im Hinterkopf behalten.
Häufig passieren innerhalb einer Gruppe keine großen Dinge, es sei denn, der Leiter führt seiner Gruppe immer wieder den Ausgang der Ereignisse vor Augen. Das hält die Gruppe dauerhaft in der richtigen Richtung. Menschen sind wie Schafe – ohne gute Führung werden sie herumirren. Haben wir Gottes Grundsätze für die Gruppe klar vor Augen, können wir die Gruppe direkt zum Ziel führen. Denke daran, dass der Heilige Geist der wahre Leiter ist. Berufe dich auf ihn, erwarte von ihm, dass er der Gruppe Kraft und eine Zielsetzung gibt.
Wenn seine Jünger verwirrt und mutlos waren, nahm Jesus sie zur Seite und erklärte ihnen, was er tat. Wenn sie sich freuten, freute er sich mit ihnen. Wenn sie deprimiert waren, ermutigte er sie. Kleingruppen bieten ein großartiges Umfeld zur Ermutigung. Die Bibel lehrt uns:
„Zwei haben es besser als einer allein: Zusammen erhalten sie mehr Lohn für ihre Mühe. Wenn sie hinfallen, kann einer dem anderen aufhelfen. Doch wie schlecht ist der dran, der allein ist und fällt und keiner ist da, der ihm beim Aufstehen hilft! Prediger 4,9-10
Vorbereitung für das Gruppentreffen
Kleingruppentreffen ergeben sich nicht einfach so. Wir müssen uns vorbereiten, damit sie gelingen. Beachte die Grundlagen der Vorbereitung:
Bevor du mit der Gruppe anfängst, bitte Gott dir die richtigen Leute zu schenken. Bete weiter für die Teilnehmer, sobald ihr mit den Gruppentreffen beginnt. Bete für sie mit Namen und denke an ihre persönlichen Bedürfnisse. Während du über die Gruppentreffen nachdenkst, frag dich selbst: „Wie hängt das hier mit Alex, Sarah und Johannes zusammen? Wie kann ich ihnen das hier am besten vermitteln?“
Sorge dafür, dass das Programm für die Gruppentreffen ausgearbeitet wird. Plane jedes Treffen Minute für Minute durch, damit keine Zeit vergeudet wird. Beachte auch die äußeren Umstände und versuche ein angenehmes Umfeld für deine Gruppe zu schaffen.
Kümmere dich gezielt um einzelne Personen, nicht nur um irgendeine Gruppe. Deine Wärme und Begeisterungsfähigkeit, die du vermittelst, wenn sie rein kommen, gestalten die Atmosphäre. Ehe sie sich unbehaglich oder eingeschüchtert fühlen, werden deine Teilnehmer froh sein, dass sie da sind. Sie werden merken, dass du dich um sie persönlich kümmerst.
Das Treffen sollte mindestens eine Stunde andauern, aber nicht länger als zwei. Behalte die Zeit im Auge. Nutze die Zeit so gut wie möglich, geh nicht über das vorgesehene Zeitlimit hinaus. Denke an diese Ziele, nachdem die Gruppentreffen begonnen haben.
Leite sie durch dein Vorbild. Die Teilnehmer werden nur so ehrlich und offen sein, wie du es bist. Teile ihnen deine Schwächen, deine Fehler und deine Schmerzen sowie deine positiven Erlebnisse und Beispiele mit.
Üblicherweise unterstützen sich die Gruppenteilnehmer gegenseitig. Aber wenn jemand wirklich leidet (und viel der Gruppenzeit für sich beansprucht), hilf dieser Person gegenüber dem Rest der Gruppe feinfühlig zu sein. Frag diese Person, ob sie sich anschließend mit dir treffen will, um über das Problem zu sprechen. Auf diese Weise wird die Gruppe in dieser Woche nicht von ihren Zielen abgebracht.
Jedes Treffen bietet etwas, das den Teilnehmern hilft, sich das Gelernte einzuprägen. Wenn es zum Beispiel darum geht, Zeit mit Gott alleine zu verbringen, gib ihnen genaue Veranschaulichungen davon, wie du Zeit mit Gott alleine verbringst, was du während deiner Gebetszeit machst oder wie du über eine Bibelstelle nachdenkst. Gib ihnen die Aufgabe, jeden Tag der Woche eine Zeit mit Gott allein zu verbringen. Hilf ihnen, dass sie jede Woche etwas mitnehmen, um Jesus nachfolgen zu können.