Ein Teil des Ganzen
Gott hat den Menschen seiner Gemeinde verschiedene Gaben gegeben und sie so als Team zusammengestellt. Gemeinsam auf Entdeckungsreise.
Worum geht’s?
Gott vergleicht seine Gemeinde mit einem Körper. Es gibt viele Glieder, die ganz unterschiedliche Begabungen haben. Doch sie gehören zusammen und können nur gemeinsam etwas Gutes erreichen. Gott wünscht sie sich als ein Team. Ein Team, in dem auffällt, wenn ein Teil fehlt; denn wer soll fühlen, wenn sich das Nervenende nicht als wichtig genug ansieht und geht? Dem Körper fehlt etwas, wenn ein Glied seinen Platz nicht einnimmt und seine Gabe nicht kennt.
Mit wem haben wir es zu tun?
Teenager lernen sich gerade selbst kennen. In ihrem Körper und ihrem Wesen verändert sich viel. Sie sind nicht mehr Kind, sondern auf dem Weg sich selbst zu entdecken und auch die eigenen Fähigkeiten und Begabungen. Gott hat ihnen Gaben gegeben und er wünscht sich, dass sie sie entdecken und einbringen.
Worauf wollen wir hinaus?
Teenager sollen entdecken, dass Gott Gemeinde wie einen Körper zusammengefügt hat. Jedes Glied ist anders und hat eine andere Funktion. Doch gemeinsam stellen sie ein Ganzes dar. Es ist eine Einheit, in der jedes Teil wichtig ist.
Die Teenager sollen neugierig gemacht werden, ihre eigene Gabe zu entdecken. Gott hat sie toll geschaffen und ihnen (eine) übernatürliche Gabe(n) geschenkt, mit der sie zu seinem Leib gehören.
Wie gehen wir vor?
Im Vorprogramm
Im Vorprogramm spielen wir einige Teamspiele. So erfährt die Gruppe bereits, wie man von der Unterschiedlichkeit im Team profitieren und sich selbst mit seinen Stärken einbringen kann. Zusammenhalt wird als Stärke erlebt. Hier eine Auswahl:
Hände, die tragen
Die Gruppenmitglieder stehen sich in zwei Reihen gegenüber. Die sich jeweils gegenüberstehenden Personen halten ihre Hände zusammen. Ein Freiwilliger legt sich nun über diese tragenden Hände. Die Gruppe hebt die Person hoch, versucht diese hin und her zu rollen, zu transportieren wie ein Förderband, hochzuwerfen wie auf einem Trampolin usw. Die Gruppe soll merken, wie wichtig es ist zusammenzuhalten, sich zu koordinieren. Der Getragene soll spüren, wie wichtig es ist, sich auf die anderen verlassen zu können und getragen zu werden.
Stab absenken
Ein Stab (Besenstiel) liegt auf den Fingern der Teenager und muss abgesenkt werden, ohne dass ein Teenager den Kontakt zu dem Stab verliert. Sonst muss von neuem gestartet werden. Koordination und aufeinander abgestimmte Bewegungsabläufe führen zum Ziel. Vermutlich wird sich ein Spieler als Leittier herausstellen, der das Absenken mit geeigneten Ideen koordiniert und auf den die Anderen achten.
Knödel-Oma
Alle Teenager stellen sich in einem großen Kreis auf, laufen aufeinander zu, bis alle dicht gedrängt stehen. Dann schließen sie die Augen, und fassen mit jeder Hand einen anderen Spieler. Hat jeder eine Hand gefasst, darf die Gruppe die Augen öffnen. Jetzt muss der Knoten aufgemacht werden ohne die Hände zu lösen, bis wieder ein oder mehrere Kreise entstehen. Koordination und Kommunikation führen zur Auflösung des (gordischen) Knotens. Hier wird sich zeigen, welcher Teenager sich einen Überblick über die Lage verschaffen kann, um die Anderen anzuleiten, wie sie sich entwirren können. Andere Teenager werden sich gelenkig unter den Armen anderer hindurchdrehen, darüber klettern und mit ihrer Beweglichkeit helfen, dem Ziel näher zu kommen.
Arrangement von Gegenständen
Zwei Personen sitzen mit dem Rücken zueinander an jeweils einem Tisch. Auf dem Tisch von Spieler 1 sind verschiedene Gegenstände aufgebaut (z.B. eine Tasse, ein Löffel, eine Kerze und eine Brille). Die gleichen Gegenstände befinden sich ungeordnet auf dem anderen Tisch. Spieler 1 muss dem Spieler 2 beschreiben, wie diese Gegenstände angeordnet sind und dieser muss seine eigenen Gegenstände auf seinem Tisch genauso arrangieren. Wenn Spieler 1 seine Beobachtungen präzise beschreibt und Spieler 2 aufmerksam zuhört, haben sie gute Chancen die Gegenstände richtig anzuordnen.
Nach den Spielen kann darüber gesprochen werden, wie die Gruppe sich in den Gruppenspielen verhielt. Erst war der Haufen ungeordnet, einzelne Spieler brachten ihre Vorschläge ein und so wurde der Haufen zu einer Einheit, in der man aufeinander hörte und den Anderen Wert achtete. (Oder das Gegenteil: Man hörte nicht aufeinander und es blieb ein ungeordneter Haufen, dem es schwer fiel das Ziel zu erreichen.)
Einzelne Spieler brachten sich mit ihren Stärken ein. Wenn Vertrauen in der Gruppe ist, kann das gerne schon konkret herausgearbeitet werden. Die Stärke einzelner Teenager hat die Gruppe nach vorne gebracht. Und doch waren sie auf das ganze Team angewiesen.
Gott beschreibt Gemeinde auch als ein solches Team. Er verwendet dafür ein besonders Bild: den Körper. Um den Teenagern zu zeigen, wie der Körper zusammenspielt, zeigt man ihnen den Videoclip von Otto Waalkes „Das Wunder des Ärgerns“ (bei YouTube zu finden). Der Clip zeigt, wie das Großhirn die einzelnen Teile koordiniert um seine Informationen zu erhalten und entsprechend zu reagieren.
Erarbeitungsphase
- Nun lesen wir gemeinsam den Bibeltext aus Römer 12,4-8.
Erklärung zum Hintergrund: Paulus beschreibt die Gemeinde als Körper. Die Verbindung jeder Zelle des menschlichen Körpers mit dem Haupt sichert ihr das Leben. Tritt in dieser lebenswichtigen Verbindung eine Störung ein, hat das Lähmungen oder andere Krankheiten zur Folge. Das zeigt sich in physischer Hinsicht und es bewahrheitet sich auch in geistlicher Beziehung.
Jeder Christ hat eine andere Begabung und somit eine andere Aufgabe. Das ist wie bei einem Körper: Das Auge ist uns zum Sehen gegeben. Das kann nicht das Ohr machen. Die Hand, die nach einem Glas greifen möchte, ist auf die Augen und das Gehirn angewiesen. Andererseits benötigt es auch die Muskeln des Armes um die Bewegung auf das Glas zu zu machen. So ist es auch in der Gemeinde. Ein Glied kann nicht alleine leben, sondern Gott hat es darauf angelegt, dass wir zusammen gehören und uns ergänzen.
Wenn wir in der Gemeinde einen Gästesonntag durchführen möchten, kann das nicht der Evangelist allein. Er ist auf Ergänzung angewiesen: Leute, die toll Musik machen und so den Gottesdienst abrunden. Geschwister in der Kaffeeecke, die auf Gäste zugehen, sie herzlich willkommen heißen und ihnen einen Kaffee anbieten.
Doch wir beginnen schnell Unterschiede zu machen und versehen die Gaben mit Wertigkeiten.
Hier brauchen wir Veränderung. Bruder Hans, der predigt, tut nichts Wichtigeres als Bruder Dieter, der im Winter den ganzen Parkplatz vom Schnee befreit. (Hier kann man Beispiele aus der eigenen Gemeinde verwenden.)
Gott gab dem einen die Gabe der Lehre und dem anderen die Gabe des Dienens. Wenn wir beginnen zu werten, kann der eine zu hoch und der andere zu niedrig von sich denken. „Ich schiebe ja nur Schnee, könnte ich mal so predigen wie Bruder Hans.“ Beides ist nicht gut: zu gering von sich und seiner Begabung zu denken oder hochmütig zu werden.
Gott möchte, dass wir die Gaben nicht bewerten, sondern mit Freude dienen. Und nur, wenn wir gemeinsam dienen, macht Gemeinde Freude, denn man ergänzt sich und kann ein gutes Team bilden.
Gott hat uns ein cooles Geschenk gemacht. Eine Gabe, ganz persönlich für jeden! Die Kombination zwischen der Person und der Gabe, die Gott ihr gegeben hat, ist einmalig. Niemand kann das so wie diese Person. Und es ist so: Die Gabe die Gott uns gibt, macht uns Freude. Wir üben sie gerne aus.
Gaben
In drei Gruppen werden je zwei Gaben anhand der Fragen erarbeitet. Nach 10 Minuten trifft man sich wieder in der Gesamtgruppe. Jede Gruppe stellt ihre Ergebnisse vor, der Bibelarbeitsleiter und die Gesamtgruppe ergänzen. Dabei ist es wichtig herauszuarbeiten, was der Gemeinde fehlen würde, wenn es diese Gabe nicht gäbe. So wird gezeigt, dass der Dienst der einzelnen Geschwister wichtig ist und eine Bereicherung für die Gemeinde darstellt. Es macht Spaß diese Unterschiedlichkeit zu erkennen und in ihrer Stärke zu nutzen.
Gabe des Dienstes
- Diese Gabe befähigt Christen zu erkennen, wo etwas erledigt werden muss, und sich selbst treu und zuverlässig zur Mitarbeit zur Verfügung zu stellen.
Hätten wir diese Gabe nicht, würde viel Arbeit liegen bleiben.
Gabe der Lehre
- Diese Gabe befähigt Christen, Wahrheiten der Bibel, die für die Gesundheit der Gemeinde relevant sind, in einer Weise zu vermitteln, dass andere Menschen diese verstehen und anwenden.
Hätten wir diese Gabe nicht, fehlte uns etwas um geistlich zu wachsen und Gott besser kennen zu lernen.
Gabe der Ermutigung
- Diese Gabe befähigt Christen, anderen Menschen durch Trost, Ermahnung und Ermutigung zu dienen, so dass diese Hilfe und Heilung erfahren.
Hätten wir diese Gabe nicht, wären Menschen mit ihren Sorgen und Fehlern auf sich allein gestellt. Es wäre keiner da, der Mut macht und hilft zurechtzukommen.
Gabe des Gebens
- Diese Gabe befähigt Christen, materielle Güter für Gottes Reich fröhlich und großzügig zur Verfügung zu stellen.
Hätten wir diese Gabe nicht, könnten viele Arbeiten im Reich Gottes nicht durchgeführt werden.
Gabe der Leitung
- Diese Gabe befähigt Christen, Ziele für die Gemeinde zu setzen und sie anderen so zu vermitteln, dass sie gerne daran mitarbeiten, diese Ziele zu erreichen.
Hätten wir diese Gabe nicht, würde uns die Orientierung fehlen. Wir wären ein kopfloser Haufen.
Gabe der Barmherzigkeit
- Diese Gabe befähigt Christen, langfristig persönliche Verantwortung für das geistliche Wohl einer Gruppe zu übernehmen. Sie sind teilnahmsvoll und gern bereit anderen ihre Zeit zu widmen.
Hätten wir diese Gabe nicht, würden Beziehungen und Zugehörigkeit fehlen.
Festigung
Aus Pappen basteln wir einen großen Menschen mit Kopf, Rumpf, Armen und Beinen. Darauf werden Fotos der Gemeindeglieder geklebt. Der Bibelarbeitsleiter hat bereits aus dem Archiv der Gemeindebilder Fotos von Gemeindegliedern ausgedruckt. Im Vorhinein wurde jeder Teenager gebeten, ein Foto von sich mitzubringen. Diese Collage wird im Gemeindeflur aufgehängt und spricht davon, dass wir gemeinsam einen Körper bilden.
Was brauchen wir?
- Material für die Einstiegsspiele
- Pappe
- Fotos
- Schere, Kleber, Bilder
- Zettel + Stift