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Kritikfähigkeit

Du hast mir nichts zu sagen!

Oft sind wir beratungsresistent und lassen uns nichts sagen. Diese Andacht zeigt wie wichtig es ist auch auf Rat von anderen zu hören!

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26. Oktober 2017
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3 min

In meinem alten Leben ohne Jesus habe ich es gehasst, wenn mir jemand gesagt hat, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich hatte als Teenager meinen eigenen Kopf und wusste die meisten Dinge selbst am besten. Vor allem besser als meine Eltern.
Eines Abends beim Tisch abräumen nach dem Abendessen kommt es wieder zu einer solchen Situation. Ich bin in Eile, möchte schnell fertig werden und wieder nach draußen zu meinen Freunden. Also packe ich meine Hände und Arme von oben bis unten voll mit Tellern, Flaschen, Butter, Wurst, Käse, Gurkenglas und Besteck und laufe in die Küche. „Lauf doch lieber zweimal!“ war der Rat meiner Eltern. „Das hat bis jetzt immer so geklappt“, verließ ich mich auf meine geringe, aber doch vorhandene Erfahrung. Ich bleibe stur und laufe weiter, wie immer. Doch heute soll es nicht klappen. Auf halber Strecke fällt mir das Besteck auf den Holzboden. Eine Macke. Butterflecken. Zum Glück nur das, es hätte noch deutlich blöder ausgehen können. Trotzdem nicht schön. Ich kassiere völlig zu Recht einen Anschiss. Ich weiß genau, es wäre nicht passiert, wenn ich auf den Rat meiner Eltern gehört hätte. Doch leider war meine Einstellung viel zu oft: Du hast mir gar nichts zu sagen!

Kennst du auch diese Situation?
Du hast mir gar nichts zu sagenDu hast mir gar nichts zu sagen

Diese Rebellion ist keine Modeerscheinung der Postmoderne, kein vorübergehender Ungehorsam einzelner, schlecht erzogener Kinder. Besserwisserei und Sturheit gibt es schon lange. Wir lesen im Alten Testament 2. Chronik 10 von einem König namens Rehabeam, dem Sohn des berühmten Königs Salomo. Nach Salomos Tod sollte sein Sohn Rehabeam zum neuen König gesalbt werden. Ein großer Teil des Volkes hatte allerdings Bedenken, da sie befürchteten Rehabeam würde ein ebenso strenger König werden wie sein Vater und ihnen hohe Lasten aufbürden. Diese Leute wollten Rehabeam nur als König anerkennen, wenn er ihnen versprach, ein milderer König zu werden, als sein Vater. Rehabeam nahm sich drei Tage Bedenkzeit, um sich mit den königlichen Beamten zu beraten.
Zuerst beriet er sich mit den Ältesten, die schon zur Regierungszeit seines Vaters als Berater fungierten und einiges an Erfahrung und Weisheit mitbrachten. Sie rieten ihm:

Sei freundlich zu ihnen und gib ihnen nach. Wenn du heute bereit bist, auf dein Volk zu hören, dann wird dein Volk morgen auf dich hören und dir dienen.“ (2. Chronik 10, 7)
Höre auf den Rat von weisen Menschen!

Auch wenn unsere Entscheidungen im Normalfall nicht von so großem Ausmaß sind, wie die eines Königs, haben wir doch einen Einfluss auf uns und unsere Mitmenschen. Die Sprüche Salomos im AT sind voll von Ermahnungen mit der Botschaft: Lass dir etwas sagen! Höre auf den Rat von weisen Menschen! Lass dich unterweisen!

Sprüche 5, 1: Mein Sohn, sei aufmerksam und höre auf meine Lehre, denn ich weiß wovon ich rede!

Lasst uns mit einer Haltung durchs Leben gehen, die davon geprägt ist, dass wir gerne von älteren und weisen Menschen lernen. Ob es unsere Eltern sind, deren Worte uns unterweisen, ob es ältere Geschwister sind, ob es ein Mentor ist, ob es ein Lehrer in der Schule ist oder ob es die Predigt in der Gemeinde, oder ein einfacher Bibelvers ist. Lasst uns weise sein, darauf hören und uns unterordnen. Wenn du mit kleinen Schritten konkret anfangen willst, Gott zu gehorchen, dann fang bei deinen Eltern an. Sei bewusst gehorsam, wenn deine Mutter oder dein Vater dir etwas sagen. Sei bewusst gehorsam, wenn du in die Schule gehst und ein Lehrer dich im Unterricht zurechtweist. Sei bewusst gehorsam, wenn du etwas in der Bibel liest, was in dein Leben spricht und setze es um. Es wird dir zum Segen.
Mittlerweile bin ich begierig danach, zu gewissen Themen Meinungen von erfahrenen Menschen zu hören. Und auch wenn es nicht immer so einfach ist, ich möchte mir etwas sagen lassen und gute Ratschläge beherzigen.

Ich möchte dass aus meinem „Du hast mir gar nichts zu sagen!“ ein „Was hast du mir dazu zu sagen?“ wird.