Welche Rolle hattest du in der Schule? Klassenclown, Streber, Außenseiter, …?
Obwohl sich die meisten von uns eher in der Gruppe der Mitläufer bewegt haben, kennen wir alle die Frage nach der Anerkennung. Hast du mal aktiv deine Position in der Klasse gewechselt? Wahrscheinlich nicht. Das Problem ist, es fühlt sich oft so an, als ob man sich diese Position in der Klassengemeinschaft nicht selbst aussuchen kann. Wenn aber jemand diese Position wechseln möchte, kostet es unglaublich viel Mut!
Aber was hat diese Problematik und meine Vergangenheit mit meiner Mitarbeit in der Jugend zu tun?
Wer deine Jugendlichen wirklich prägt
Wenn du dich nicht in die Jugendlichen hineinversetzt, was die Schule, ihre Klassengemeinschaft und ihre Freunde für sie bedeuten, bleiben deine Arbeit und deine Beziehungen zu den Jugendlichen oberflächlich. Die wirklichen Sorgen der meisten Jugendlichen sind nicht, ob sie die Vokabeln gut genug gelernt haben für den Test am Montag, sondern was über sie gedacht wird, wenn sie als einzige am Wochenende nicht auf der Party waren. Vielleicht denkt jetzt der ein oder andere, wieso sollten sie sich darüber Gedanken machen? Haben sie ihre Identität nicht durch die Familie und Gemeinde gefunden? Schön, wenn das so ist! Aber bei den meisten wird das nicht der Fall sein. Als Kinder reicht dieses Umfeld aus, um sich geliebt und geborgen zu fühlen. Aber ab der Teeniezeit verschiebt sich der Fokus von der Familie auf die Freunde. Diese werden dir deine Annahmen über dich selbst bestätigen oder korrigieren. Damit sich ein Jugendlicher in dieser Zeit nicht von den Freunden bestimmen lässt, sind echte Beziehungen in der Gemeinde als Rückhalt enorm wichtig!
Wenn du dich nicht in die Jugendlichen hineinversetzt, bleiben deine Arbeit und deine Beziehungen zu den Jugendlichen oberflächlich.Echte Beziehungen aufbauen
Diese Beziehungen entstehen aber nur, wenn ihnen zugehört und auch nachgefragt wird. Sie wollen nicht nur nach den Klassenarbeiten gefragt werden, das tun die Eltern auch. Viel wichtiger ist es über ihre Freunde und erlebte Situationen zu reden. Allerdings dort ein Rat an die Mitarbeiter: Verurteilt nicht vorschnell die Freunde, auch wenn sie einen negativen Einfluss haben. Gebt nicht viele Ratschläge, solange ihr die Umstände nicht kennt. Der Jugendliche muss sich ernst genommen fühlen. Freunde sind enorm wichtig für sie! Feingefühl ist dann auch besonders gefragt, wenn Jugendliche in eure Jugendstunde kommen, die nicht gläubig sind. In diesem Alter würden Jugendliche für Freunde wie für ihre Familie einstehen und sind dementsprechend sensibel. Ich habe es z.B. oft auf der Arbeit erlebt, welche Probleme es mit sich bringt, wenn Jugendliche nicht mehr zu Hause wohnen können oder wollen und in eine Jugendwohngruppe ziehen. Auch wenn sie selbst hinter dieser Entscheidung stehen, kann ihr Freundeskreis einen entscheidenden Einfluss ausüben. Es sind schon einige Jugendliche lieber in katastrophale Familienverhältnisse zurückgekehrt und ihnen konnte nicht weiter geholfen werden, als dass sie in der Klasse als Heimkind dastehen und womöglich zu Außenseitern werden.
Eine andere Herausforderung für Jugendliche ist, ihren Glauben im Schulalltag zu bezeugen. Sie werden mit vielen Ideologien und Theorien konfrontiert, die dem Glauben widersprechen und mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Hier sind vertrauensvolle Beziehungen zu Mitarbeitern wichtig, um kritische Fragen stellen zu dürfen. Außerdem ist es für die Jugendlichen herausfordernd, ihre Standpunkte in der Schule zu bezeugen. Dies ist nur möglich, wenn sie ihre Identität nicht von ihren Freunden bestimmen lassen.
Die Schulwelt ist für deine Jugendlichen extrem wichtig. Wenn du eine tiefere Beziehung zu ihnen möchtest, dann fang an, dich wieder mit ihr zu beschäftigen.