Die Eltern ehren…
In der Pubertät die Eltern zu ehren ist nicht immer so einfach. Wie lebt man dieses Gebot heute praktisch? Denn es ist wichtig, sonst wär es nicht ein Gebot mit Verheißung.
Ziel
Die Jugendlichen sollen motiviert werden, ihren Eltern zu gehorchen. Das kann manchmal schwierig sein, doch es ist wichtig. Gott hat auf dieses Gebot eine Verheißung gelegt.
Einstieg
… fällt manchmal schwer
- Mache mit den Jugendlichen ein Brainstorming an der Flipchart. Sie sollen sich vorstellen, sie wären Eltern. Lass sie frei hineinrufen, was für ein Verhalten sie von ihrem Kind nicht tolerieren würden, und schreibe diese Begriffe an.
- Verwandelt dieses Hineinversetzen in ein Rollenspiel. Spontan sollen zwei Jugendliche sich in eine alltägliche Situation hinein versetzen, mit einem Elternteil diskutieren und eine Einigung erzielen. Der eine argumentiert als Elternteil, der andere als Teenager. Themen können sein: Die Mutter möchte, dass der Teenager seine Musik im Zimmer leise macht.
Die Mutter möchte, dass der Teenager aufräumt, bevor er Fußballspielen geht.
Der Teenager möchte am Wochenende länger mit den Freunden seiner Jugendgruppe wegbleiben.
Er möchte als 17-jähriger mit seinen Schulfreunden auf eine Party gehen. - In einem Forum schreibt jemand folgenden Satz: „Die meisten Leute, die nicht ihren Eltern gehorcht haben, müssen jetzt dem Vollzugsbeamten gehorchen“. Diskutiert gemeinsam diese Aussage.
- Interviewt eure Jugendmitarbeiter und stellt ihnen die Frage, wo sie Konflikte mit ihren Eltern hatten. Was hat sie total genervt? Wie haben sie sich verhalten? Würden sie es heute wieder so tun? Haben sie Verständnis für ihre Jugendlichen?
Bereitet euch als Jugendleiter darauf vor, ein paar prägende Ereignisse aus eurer Jugendzeit zu erzählen, die abschreckender Natur sind oder eure Jugendlichen besonders motivieren, ihren Eltern zu gehorchen.
Erarbeitung und Anwendung
… ist immer segensreich
In Peter Fox bekanntem Lied: „Das Haus am See“ wird der Wunsch nach einem langen und erfülltem Leben in Harmonie mit seiner Umwelt deutlich. (Spielt dieses Lied in der Gruppe ab.)
Wer möchte nicht irgendwann auf ein langes und erfülltes Leben zurückblicken können? Wer möchte nicht irgendwann sesshaft sein und das Leben genießen?
5. Mose 5,16 Epheser 6,2-3
Hinter den Geboten Gottes steht immer seine Intention, das Beste für uns zu wollen (vergleiche Römer 8,28). Wenn wir die Zehn Gebote einmal umformulieren, wird uns schnell ihr nützlicher Gehalt klar. Gott möchte uns nicht irgendetwas verbieten, weil er gemein zu uns ist. Im Gegenteil: Er möchte das Beste für dich und mich. Wenn wir unter diesem Aspekt einmal die Zehn Gebote betrachten, wird uns klar, warum die Zehn Gebote so wichtig und gut sind. Hier ein paar Beispiele:
- Gott möchte, dass du errettet wirst, und deswegen sollst du nur ihn ehren.
- Gott möchte, dass du deinen Privatbesitz behalten kannst, und deswegen sollen Menschen nicht stehlen.
- Gott möchte, dass du nicht ausbrennst, und deswegen sollen Menschen sich freie Tage nehmen (damals: Sabbat).
- Gott möchte, dass du nicht ungerecht behandelt wirst, und deswegen sollen Menschen nicht lügen.
Gott hat sich auch etwas dabei gedacht, das Gebot, die Eltern zu ehren, mit in den Dekalog aufzunehmen.
Formuliert ebenfalls einmal dieses Gebot aus Gottes Sicht.
Gott möchte, dass…
- man gesund bleibt in der Kindheit.
- man gut versorgt wird, wenn man das noch nicht selber kann.
- man lebensfähig wird in der Gesellschaft, in der man aufwächst.
- man die Sprache lernt und die Gewohnheiten, die in der Kultur üblich sind.
- ….
…und deswegen sollen wir unseren Eltern gehorchen.
Es ist also völlig logisch, dass man lebensfähig wird, wenn man die guten Ratschläge der Eltern befolgt. Oft wollen wir das nicht so sehen, aber Gott verspricht, dass wir dann ein segensreiches Leben haben werden. Er möchte, dass uns klar wird, dass unsere Eltern meistens das Beste für uns im Sinn haben und wir uns Türen für ein gutes Leben öffnen, wenn wir ihnen gehorchen.
Gott legt auf die Missachtung des vierten Gebots die Todesstrafe (vergleiche 2. Mose 21,17).
Krass! Warum ist es so schlimm, wenn man seine Eltern nicht ehrt?
Gott möchte uns vor schlechten Wegen und bitteren Erfahrungen bewahren und drückt mit dieser Konsequenz seine Ernsthaftigkeit aus. Zwar hat Jesus die Bestrafung jeglicher Verletzung der Gebote Gottes bereits auf sich genommen und uns bleiben solche Konsequenzen erspart. Aber Gott ist es immer noch wichtig, dass wir dieses Gebot zu unserem eigenen Schutz befolgen.
… mit Worten, Respekt und Gehorsam
Früher war es üblich, dass Kinder ihre Eltern mit der vornehmen Anredeform ansprechen mussten, beispielsweise „Herr Vater“. Sie mussten ihre Eltern äußerlich erkennbar ehren. Heute können wir lockerer mit unseren Eltern reden – aber wir sollen sie trotzdem ehren.
Was bedeutet das heute? Lest dazu folgende Bibelstellen und füllt gemeinsam die Tabelle aus:
2. Mose 21,17
Erstens betrifft das Ehren tatsächlich unser Reden. Auch wenn wir unsere Eltern nicht mehr höflich mit „Sie“ anreden, sollen wir nicht über sie fluchen oder sie beschimpfen.
3. Mose 19,3
Zweitens sollen wir sie respektieren. Wir brauchen keine Angst vor ihnen zu haben, aber sie haben unseren Respekt verdient, für das, was sie für uns schon alles getan haben.
Epheser 6,1
Drittens bedeutet es, dass wir ihren Anweisungen gehorchen sollen. Manchmal finden wir diese Anweisung ungerecht oder verstehen sie im Augenblick nicht. Wir denken, dass sie uns den Spaß verderben wollen, doch sie haben einen guten Grund, uns Ansagen zu machen, die wir befolgen.
Die Elter ehren… | 2. Mose 21,17 | 3. Mose 19,3 | Epheser 6,1 |
…bedeutet: | Sie nicht zu beschimpfen | Respekt zu haben | Ihnen zu gehorchen |
…bedeutet für mich: |
Fordere die Jugendlichen heraus, etwas Konkretes aufzuschreiben, was sie in ihrem Verhalten gegenüber ihren Eltern ändern müssen.
… auch wenn es schwierig wird
Generell ist Gott der Gehorsam gegenüber den Eltern also extrem wichtig, aber es gibt auch Ausnahmen. Die Bibel sagt, dass man Gott mehr gehorchen soll als den Menschen (Apostelgeschichte 5,29). Unter den Umständen, dass die Eltern etwas verlangen, was Gott anders sieht, muss man Gott mehr gehorchen. Das betrifft aber nur die äußeren Situationen, nämlich wenn sie verbieten, dass man in die Gemeinde geht, um Gottes Wort zu hören, oder wenn sie nicht wollen, dass man von Jesus weitersagt.
Redet mit den Jugendlichen darüber, an welchen Punkten sie sich im Recht fühlen und wo es für sie schwierig ist, mit ihren Eltern umzugehen, weil sie sich im Recht fühlen. Sprecht für eure Jugendlichen, aber nicht gegen die Eltern und macht ihnen als praktischen Tipp Mut, zu einem ruhigen Zeitpunkt ein Gespräch mit den Eltern zu führen. Ein solches Gespräch – nachdem sich die Situation beruhigt hat – kann Verständnis schaffen und man kann gemeinsam nach Lösungen suchen.
Ergebnissicherung
… das will ich
Zum Schluss schreiben die Jugendlichen ein Gebet auf. Dazu bekommt jeder ein DIN A4 Blatt und etwas Zeit und Ruhe. Schaffe dafür die entsprechende Atmosphäre (Stille, evtl. Kerzen,…), und gegebenenfalls Rückzugsmöglichkeiten. Nun formuliert jeder Teilnehmer ganz persönlich, wofür er seinen Eltern dankbar ist, und schreibt das als Gebet auf das A4 Blatt. Am Ende des Gebets soll eine ehrliche Bitte, im Bezug auf den Gehorsam gegenüber ihren Eltern, an Gott stehen.
Sammle die Zettel gefaltet mit dem Namen auf der Rückseite ein und bringe sie zur nächsten Jugendstunde mit. In der nächsten Stunde kann jeder seinen Zettel erneut für sich alleine durchlesen.