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Theater

Der Penner im Jugendgottesdienst

Ein integratives Anspiel, welches die Zuhörer herausfordert und zum Nachdenken anregt. Es handelt um Randgruppen und wie Jesus Nächstenliebe versteht.

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16. Juni 2016
schedule
2 min

Hauptgedanke

Jesus hat Personen aus unbeliebten Randgruppen nicht abgestoßen und verurteilt, sondern ging mit aktiver Liebe auf sie zu. Wir packen Menschen häufig in Schubladen, haben Hemmungen ihnen zu begegnen und kapseln uns von ihnen ab. Jesus war da ganz anders: er hat Personen aus unbeliebten Randgruppen nicht abgestoßen und verurteilt, sondern ging mit aktiver Liebe auf sie zu.

Hauptvers / Textstelle

“Matthäus 11,19a“ Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt, und sie sagen: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder; – […]

Kontext / Inszenierung

Das integrative Anspiel wurde in den Lesungsteil vor einer Predigt zum Thema „Prostituierte, Politiker und Jesus“ eingefügt und als Überraschungsmoment wie eine reale Szene eingebaut. Nach dem Anspiel folgte sofort die Predigt.

Vorbereitung

  • Ein Jugendlicher verkleidet sich unbemerkt von den anderen Gottesdienstbesuchern als Penner. Bier übergießen und eine Zigarette rauchen verstärken die Wahrnehmung als Penner. Außerdem sollte der Penner eine Tüte mit klirrenden Glasflaschen bei sich tragen.

  • Bis auf den verkleideten Penner sind die anderen Akteure in ihrer Realrolle.

  • Eingeweiht waren folgende Personen:

    • Die Frau, die die Textlesung gemacht hat

    • Die Akteure des Anspiels

Ablauf

Während der Lesung des Bibeltextes als direktes Vorprogramm vor der Predigt schlägt etwas ruppig die Tür zum Gottesdienstsaal auf. Die Lesung wird unterbrochen. Der verkleidete Penner kommt reingestolpert. Die Flaschen in seiner Tüte klirren, sodass jeder sich umdreht.

Penner [relativ laut und ruppig]: Moin, was geht denn hier ab?

(Gottesdienst)leiter [ruhig aufstehend, angernervt und harsch]: Entschuldigen Sie bitte, Sie stören hier den Gottesdienst!

Penner [etwas lauter aber normale Tonfall]: Achso, ein Gottesdienst. Ich will auch gerne zuhören.

(Gottesdienst)leiter [sichtlich genervt und abweisend]: Ich denke nicht, dass sie hier hingehören. Bitte verlassen Sie den Raum.

Moderator/zweiter Leiter [steht auf und flüstert dem Leiter ins Ohr]: Hey, lass ihn doch einfach dabei sein, wenn er nicht stört. [zu dem Penner gewandt und auf einen Stuhl zeigend] Sie können sich hierhin setzen.

Der Penner setzt sich auf einen freien Platz. Das Anspiel soll bewusst so „in der Luft hängen bleiben“. Der Prediger wartet einen kurzen Augenblick, in der die Spannung im Raum bleiben soll.

Abschluss

Der Prediger geht auf die Bühne, löst das Anspiel auf und stellt folgende Frage:

Die Situation war nur gespielt, aber ich möchte dich ehrlich fragen: Konntest du ein bisschen verstehen warum der Gottesdienstleiter so auf den Penner reagiert hat? Empfandst du sogar den gleichen Wunsch, dass er den Raum lieber verlassen sollte? Kennst du auch das Gefühl, dass du keine Lust hast auf Begegnungen mit manchen Menschen aus Randgruppen? Wie ist Jesus mit solchen verruchten und kaputten Menschen in der Gesellschaft umgegangen?