Der mysteriöse Mord an Mr Higgins
Ein mysteriöser Mordfall hält die Jugendgruppe in Atem. Wer war der Mörder? Was war sein Motiv? Und welche Gruppe hat die Lösung am schnellsten? Spielverlauf …
Ein mysteriöser Mordfall hält die Jugendgruppe in Atem. Wer war der Mörder? Was war sein Motiv? Und welche Gruppe hat die Lösung am schnellsten?
Spielverlauf
- Das Theaterstück wird vorgetragen
- Bei diesem Eingangsspiel ist es sehr wichtig darauf hinzuweisen, dass der Zuschauer nicht nur auf verbale Äußerungen achtet, sondern auch non-verbale Kommunikationsebenen beobachtet und mit in seine Überlegungen hineinnimmt. (z.B. Blicke und Handbewegungen)
- Der Spielleiter teilt vier Gruppen ein
- Es werden die Spielregeln erklärt
- Der Spielleiter gibt den Zeitpunkt bekannt bis zu dem die vier Gruppen die Möglichkeit haben den Mörder, die Mörderin oder das Mörderpaar und das Motiv zu fi nden (realistisch sind 1,5 – 2 Stunden).
- Am wichtigsten ist dabei das Motiv, um andere Verdächtige auszuschließen.
- Alle Schauspieler müssen die Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Nur der Mörder darf lügen. Schauspieler dürfen nur Fragen beantworten, die mit ihrer Person, oder einer Person zu tun haben, die im direkten Verhältnis zu ihr steht. Fragen über „dritte Personen“ werden nicht beantwortet.
- Achtung: Gruppen können Fallen stellen! Beispiel: Victoria wird über das Verhältnis zwischen Mr Higgins und dem Gärtner befragt!
- Jede Gruppe darf nur drei Fragen pro Person stellen. „Falsche“ Fragen werden dabei mitgezählt.
- Die Gruppe muss erst zwei weitere Schauspieler befragen, bevor sie wieder zu der ersten Person gehen kann, um ihr weitere Fragen stellen zu können. Es ist sinnvoll ein Blatt (Laufzettel) für jede Gruppe zu erstellen, auf dem hervorgeht, bei welcher befragten Person jede Gruppe schon war. Die befragte Person gibt darauf eine Unterschrift, um die Anwesenheit der jeweiligen Gruppe zu bestätigen.
- Gewonnen hat die Gruppe, die nicht nur den richtigen Mörder sondern auch das richtige Motiv herausgefunden hat.
- Am Ende stellen alle Gruppen ihr/e/n vermutlichen Mörder/ Mörderin/Mörderpaar vor und begründen das Motiv. Sinnvoll ist es, wenn der Spielleiter sich vor der öffentlichen Bekanntgabe durch die Gruppen das Ergebnis präsentieren lässt, damit Gruppen nicht mogeln, während von anderen Gruppen das Ergebnis vorgetragen wird.
Vorbereitungen
- Jede Person sollte sich den Text vorher unter dem Gesichtspunkt seiner Rolle in dem Theaterstück durchlesen.
- Vor der Aufführung vor dem Publikum sollte man wenigstens einmal testweise das Theaterstück durchspielen.
- Es sollten 8 verschiedene Orte/Zimmer für die Befragung der einzelnen Personen zur Verfügung stehen. Wichtig ist, dass die Gruppen sich beim recherchieren nicht gegenseitig hören oder beraten können.
- Requisiten besorgen
- Türschilder machen
- Laufzettel vervielfältigen
- kleinen Preis für die Siegergruppe bereithalten
Erforderliche Personen für das Theaterstück
- Lord ………………………Mr Higgins
- Sohn ……………………..Henry Higgins
- Tochter …………………Victoria Higgins
- Onkel …………………….Edwin
- Butler ……………………James
- Arzt……………………….Mr Baker
- Gärtner …………………Mr Gilmore
- Putzfrau ………………..Ms Silver
- Bekannte ………………Mme Cirgonflex
- zwei Polizisten ……… diese Rolle kann auch der Spielleiter übernehmen
Es sollte einen Spielleiter geben, der eine kurze Einführung gibt. Falls man keine Person extra hat, kann das der Lord, Mr Higgins, machen, da er nach dem Theaterstück nicht befragt wird. Der Spielleiter ist Ansprechpartner bei schwierigen Fragen.
Die Geschichte der einzelnen Personen / Hintergrundinfos
Der Lord, Mr Higgins: Er ist der Eigentümer der Lordschaft „Hankeshire“ und der Vater von Henry und Victoria. Seine Frau starb erst vor einem Jahr, und man merkt ihm die Trauer oft noch an. Erschwerend kommt eine Schwächung seiner körperlichen Kräfte hinzu, da er erst vor zwei Wochen von einer hartnäckigen Lungenentzündung genesen ist. Da ihn das Castle und die gesamte Lordschaft zu sehr an seine verstorbene Gemahlin erinnert, möchte er sein Vermögen schon frühzeitig vererben und in eine stille abgelegene Ortschaft ziehen. Wem soll er es aber vererben? Einmal möchte er es dem Sohn hinterlassen, aber dann wieder der Tochter. Er kann sich nicht entscheiden. Seine beiden Kinder wissen von seinen Überlegungen nichts. Zu Onkel Edwin, dem Bruder seiner verstorbenen Gemahlin, besteht ein besonders freundschaftliches Verhältnis.
Der Sohn, Henry Higgins: Henry ist der Erstgeborene der Familie. Er steht nach amtlichem Recht an erster Stelle der Erbfolge. Zu seiner Schwester hat er kein gutes Verhältnis, da er sie als lächerlich und kindisch betrachtet. Onkel Edwin, den Bruder seiner verstorbenen Mutter sieht er als Eindringling in die Familiengeschäfte seines Vaters an, der das Erbe an sich reißen möchte.
Die Tochter, Victoria Higgins: Victoria ist sich der Möglichkeit bewusst, die kommende Erbin zu sein. Sie hat zu Onkel Edwin ein vertrauensvolles Verhältnis, da er sie – ohne das Wissen von Mr Higgins – in die Gedanken ihres Vaters eingeweiht hat. Der Onkel erzählt ihr des Öfteren geheime Abmachungen.
Onkel Edwin: Da er neben der familiären Bindung auch noch Anwalt und Notar ist, kennt er sich mit den Formalitäten sehr gut aus und ist auch die rechte Hand des Lords. Er ist der einzige, der weiß, wem der Vater das Vermögen vererben will. Auch wenn der Lord seine Absichten kurzerhand ändert, ist Onkel Edwin der Mitwisser.
Der Butler, James: James ist ein über Jahrzehnte hinweg treuer Diener seines Herrn; besitzt aber keine wesentlichen Informationen, was die Vererbung angeht. (In diesem konkreten Fall hat er es zufällig erfahren und gibt seine Information an den Sohn weiter.) Des Weiteren hat er ein gutes Verhältnis zu Ms Silver, dem Dienstmädchen.
Der Arzt, Mr Baker: Mr Baker ist der Vertrauensarzt des Lords und kennt dessen Gesundheit sehr gut. In Onkel Edwin sieht er einen Konkurrenten zu seiner Freundschaft mit Mr Higgins. Er genießt aber vollstes Vertrauen des Lords.
Der Gärtner, Mr Gilmore: Mr Gilmore ist in seiner Tätigkeit als Gärtner sehr ordentlich und zuverlässig. Dass er in Viktoria verliebt ist, ist nicht zu übersehen.
Das Dienstmädchen, Ms Silver: Ms Silver ist in ihrer Tätigkeit als Dienstmädchen sehr zuverlässig und besitzt absolutes Vertrauen zu James, der sie in ihre Aufgabe eingearbeitet hat. Aus diesem Grunde stehen beide in einem freundschaftlichen Verhältnis zueinander.
Entfernte Bekannte, Mme Cirgonflex: Mme Cirgonflex stellt sich mit französischem Akzent vor. Ihr schwebt eine Erweiterung des Hauses vor und eine Öffnung für den Tourismus, da sie sich davon viel Geld verspricht. Ein gutes Miteinander mit Henry Higgins scheint sicher. Der Vater dagegen ist nicht für solch einen Plan. Mme Cirgonflex und Henry haben sich auf der Beerdigung von Henrys Mutter kennen gelernt.
Die Geschichte
Der Lord steht im Zimmer und stellt sich vor. Trauer wegen des Todes seiner Frau und Umzugspläne seinerseits werden vorgestellt. Auf die Vererbungspläne geht er auch kurz ein. Dabei wird deutlich, dass er sich gestern für eine definitive Entscheidung zugunsten des Sohnes entschlossen hat. Von der Möglichkeit, dass seine Tochter und nicht sein Sohn, erben könnte, wissen die Kinder nichts. Er führt aus, dass diese Informationen auch erst heute Morgen dem eingetroffenen Onkel Edwin mitgeteilt worden sind. Aber das tut nichts zur Sache.
Er ruft Butler, damit sein Sohn hereingeführt wird. Bis Sohn und Butler kommen, erzählt Lord noch sehr Positives über den Butler (Zuverlässigkeit herausstellen).
Bevor der Sohn sich selbst vorstellt, erscheint der Butler mit Henry in der Türöffnung und unterrichtet ihn von dem Gespräch zwischen Onkel Edwin und dem Lord, in dem seine Vererbung ganz sicher dargestellt worden ist. Henry freut das zwar, aber dennoch ist er verwundert, dass diese Entscheidung noch gar nicht lange feststeht. Da Onkel Edwin erwähnt wird, verdächtigt er ihn als den vermeintlichen Erben und tritt ihm gegenüber noch ablehnender auf.
Henry stellt sich vor. Sehr arrogant und siegessicher. Dass einmal alles ihm gehören wird, ist ganz sicher. Er geht auch auf die vermeintlichen Machenschaften seines Onkels ein, so dass der Vater (Mr Higgins) ihn ernstlich ermahnt, doch keinen Unfug zu reden. Henry fährt fort und erklärt: „Nun glaubt der Alte meinem Onkel schon mehr als mir!“ Vater: „Henry, ich bitte dich um mehr Respekt deinem Vater gegenüber und um mehr Selbstdisziplin, wenn es um indiskrete Bereiche geht.“
Victoria wird gerufen (ist sehr zierlich und die Unschuld in Person). Sie hebt ihr gutes Verhältnis zu Onkel Edwin hervor, dem sie im Gegensatz zu ihrem Bruder alles anvertrauen kann. Henry wirft ein, dass der Onkel ein Eindringling ist und nicht mehr zur Familie gehört. Die Tochter führt weiter aus, dass sie erst vor einer Woche ein sehr erfreuliches Gespräch hatte, in dem gute Zukunftschancen erörtert worden sind. Henry wird in seinem Verhalten dem Onkel gegenüber noch ungehaltener.
Onkel Edwin wird vorgestellt und erzählt von seinem guten Draht zum Lord, was der Sohn verächtlich kommentiert. Da er Notar und Richter ist, steht er dem Lord immer gerne zur Verfügung, gerade was zukünftige Dinge anbelangt. Er stellt seinen beruflichen Werdegang dar und äußert sich sehr wohlwollend Viktoria gegenüber. Henry übergeht er in seinen Äußerungen.
Der Butler wird selbst zu Wort gebeten, was dieser sehr gerne wahrnimmt. Er lobt den Lord in den siebten Himmel, da er schon jahrelang in dessen Diensten steht. Dabei ist klar, dass er auch auf die Putzfrau zu sprechen kommt, die er ebenfalls lobt.
Der Arzt hat ein sehr sicheres Auftreten. Er erzählt die Krankheitsgeschichte der vergangenen Wochen und kommt dabei über die Wunder der Medizin ganz in Rage. Onkel Edwin habe bei der Gesundung nicht immer die gerade beste Rolle gespielt. Mr Higgins versucht die Wogen etwas zu glätten. Er spricht über den Wert der Freundschaft zwischen Onkel Edwin und ihm. Das bewertet der Doktor abwertend.
Als der Gärtner hereinkommt, ist es wichtig, dass sich Viktoria zu ihm wendet und ihm einen verstohlenen Blick zuwirft, der von ihm ganz verdeckt und doch erfreut erwidert wird. Er stellt seine Arbeit vor; ist dabei aber sehr ruhig und wirkt fast gehemmt.
Das Dienstmädchen Ms Silver ist sehr still und stellt sich nur kurz und bündig vor. Dabei verfolgt der Butler sie mit wohlwollendem Blick. Dass er sie in ihre Arbeit eingeführt hat hebt sie gebührend hervor, was ihr dann aber fast schon wieder peinlich erscheint.
Als letzte Person tritt die weit entfernte Bekannte aus Frankreich, Mme Cirgonfl ex ein, die schon mit ihrem Akzent von sich Reden macht. Sie lobt das Castle, was man daraus machen und wie viel Geld man damit verdienen könnte. Außerdem freut sie sich schon auf die bevorstehende Zusammenarbeit mit Henry, auch wenn der Lord in Zukunft das Castle verlassen wird, um seinen Erinnerungen zu entfl iehen. Der Lord nimmt diesen Satz mit deutlicher Missbilligung entgegen. Zum Lord hat sie ein gespanntes Verhältnis, was aus seinem Verhalten ihr gegenüber deutlich wird.
Nun verabschieden sich alle aus dem Raum. Nur der Butler bleibt bei dem Lord zurück, um die letzten Anordnungen abzuwarten.
Kurz darauf kommt noch einmal das Dienstmädchen herein und bittet den Butler zu sich, der der Aufforderung sogleich nachkommt. Sie reden kurz miteinander. Dann sagt der Butler: „Ja, das können wir immer noch besprechen. Nun geht es erst mal um die Arbeit. Putzen Sie am besten das Bücherregal und vergessen Sie nicht, was ich ihnen für Anweisungen gegeben habe.“ Beide tun verschwörerisch. Der Butler verlässt das Zimmer.
Als das Dienstmädchen beginnt, im selben Zimmer zu putzen, kommt sie an den Lichtschalter. Das Licht geht aus. Im selben Moment ertönen zwei Schüsse. Das Dienstmädchen macht das Licht wieder an und sieht den Lord verletzt am Boden liegen. Sie schreit hysterisch auf und rennt dem Butler in die Arme, der soeben in das Zimmer gerannt kommt. Er begibt sich zum Lord und versucht, mit ihm zu sprechen. Doch der gibt keinen Ton von sich.
Der Arzt kommt angerannt. Er ist sehr außer Atem und versucht auch, mit dem Verwundeten zu sprechen.
Die letzten Worte des Lords: „Licht plötzlich aus; Onkel Edwin; Vererbung; er weiß Bescheid.“
Der Arzt fragt ganz verwundert: „Was, Onkel Edwin soll der Erbe sein?“
Lord: „Nein, er weiß Bescheid.“
Butler fragt den Arzt: „Wieso sind sie eigentlich so außer Atem?“
Der Arzt verteidigt sich: „Ich bin der Arzt und ich habe da zu sein, wo der Lord in Gefahr ist. Wollen sie mich verdächtigen?“
Zwei Polizisten (oder Spielleiter) kommen herein und sperren das Gebiet ab.
„Diese Fragen sollten sie lieber mit Mr Holmes besprechen, der sogleich die Untersuchung in diesem Fall aufnehmen wird.“
Täter und Motiv
Der Mörder ist der Sohn Henry.
Motiv: Henry ist davon ausgegangen, dass er ohne Frage der Erbe sein würde. Als er von Butler James erfährt, dass dies gar nicht immer feststand, wird Henry unsicher und beschließt, seinen Vater zu ermorden, bevor der das Testament zu seinen Ungunsten wieder ändert. Er vermutet, dass seine Schwester Victoria und Onkel Edwin, der Notar und Anwalt der Familie, einen Komplott gegen ihn, Henry, planen, um das Erbe an sich zureisen.