Der Jesus des Alten Testamentes
Hast du dich schon mal gefragt, was Jesus den Emmausjüngern erzählte, als er ihnen in Lukas 24,27 die Aussagen des ATs über sich selbst auslegte? Begib …
Hast du dich schon mal gefragt, was Jesus den Emmausjüngern erzählte, als er ihnen in Lukas 24,27 die Aussagen des ATs über sich selbst auslegte? Begib dich mit mir auf die Suche nach alttestamentlichen Ankündigungen für den Messias!
Herkunft
Der Messias soll als Mensch von einer Jungfrau geboren werden (Jesaja 7,14, vgl. Matthäus 1,22.23). Gleichzeitig ist er Gottes Sohn und damit Gott selbst! (Psalm 2,7 + Jesaja 9,5) Dies ist sehr wichtig, denn viele Menschen haben ein Problem damit, dass Jesus als der Sohn Gottes Gott selbst ist. Die Juden wollten Jesus deswegen sogar töten (Johannes 5,18+10,33 + Matthäus 26,63-66). Weiter ist der Messias ein Nachkomme Abrahams (1. Mose 22,18, vgl. Galater 3,8.16). Er kommt aus Israel (4. Mose 24,17) und aus dem Stamm Juda (1. Mose 49,10). Sein Stammvater ist Isai (Jesaja 11,1), dessen Sohn David er auf dem Thron beerben wird (1. Chronik 17,11-14, vgl. Apostelgeschichte 2,30.31). Er wird in Bethlehem, der Stadt seines Vaters David, geboren (Micha 5,1, vgl. Matthäus 2,5.6)
Ankunftszeit
Nach Daniel 9,26 wird der Messias nach insgesamt 69 Jahrwochen sterben, ohne dabei Hilfe zu erfahren. Danach wird ein Volk den Tempel und Jerusalem zerstören. Der Messias muss also vor der Zerstörung Jerusalems und des Tempels (70 n. Chr.) sterben. Auch die Juden zurzeit Jesu wussten, dass der Zeitpunkt für die Ankunft des messianischen Fürsten nahe bevorstand. Daraus resultierte eine Erwartungshaltung, die sich in Fragen an Johannes den Täufer (Lukas 3,15) und Jesus (Lukas 2,25.26 + Johannes 7,26) immer wieder zeigt. Leider erwarteten die Juden den Messias als Herrscher und so erkannten sie ihn nicht in dem armen Wanderprediger aus Nazareth!
Ämter
Der Messias soll ein Prophet wie Mose sein. Er wird nur das lehren, was Gott ihm gebietet (vgl. Johannes 7,16+8,26 und 5. Mo 18,18) und wird Rechenschaft von jedem fordern, der nicht auf ihn hört (5. Mose 18,15-19). Die Juden warteten auf diesen Propheten und fragten sich ob Jesus jener sei (Johannes 6,14+7,40 + Lukas 7,16). Jesus selbst nannte Mose als einen Zeugen, der von ihm geschrieben habe (Johannes 5,46). Die Apostel griffen später genau diese Verse auf, um sie auf Jesus anzuwenden (Apostelgeschichte 3,22.23+7,37). Die Aufgabe Jesu als Prophet ist es, den Menschen Gottes Willen mitzuteilen. Diese erfüllte er, als er vor 2000 Jahren auf dieser Erde predigte.
Der Messias muss aber auch Priester sein. Da er aber aus dem Stamm Juda kommt, kann er kein Priester nach der Ordnung Aarons sein. Gott nennt ihn „Priester nach der Ordnung Melchisedeks“ (Psalm 110,4). Dies legt der Schreiber des Hebräerbriefes folgendermaßen aus: Er ist „König der Gerechtigkeit“ (hebräisch Melchisedek)und des „Friedens“ (hebräisch Salem), hat weder Anfang noch Ende, ist der Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit (Hebräer 7,1-3). Als solcher vertritt er uns seit seiner Himmelfahrt vor Gott.
Zuletzt wird der Messias auch König sein. Das Königtum des Messias spielt im Judentum bis heute eine große Rolle. Der sogenannte „Messias Ben David“ (d.h. „Christus, Sohn Davids“ Matthäus 1,1), sollte ein ewiges Friedensreich von seinem Vater David erben(1. Chronik 17,11-14 + Psalm 21+89 + Jesaja 9,5.6 + Jeremia 23,5-8 + Hesekiel 34,24 + Daniel 2,44+7,13.14 uvm). Die Juden erwarteten den Messias als diesen König. So fragte Herodes die Schriftgelehrten in Bezug auf den König der Juden nach dem Messias (Matthäus 2,1-6)! Als König wurde Jesus in Jerusalem empfangen (Markus 11,9.10), als solcher wurde er vom Hohen Rat verurteilt (Matthäus 26,63.64) und „König der Juden“ war lautete seine Anklageschrift am Kreuz (Johannes 19,19-22). Seine Jünger fragten ihn, wann sein Reich für Israel aufgerichtet würde (Apostelgeschichte 1,6) und Petrus versprach den Juden diesen erwarteten Messias, wen sie als Volk Buße tun würden (Apostelgeschichte 3,19.20). So liegt seine Herrschaft auf Erden noch in der Zukunft und wird bei seiner Wiederkunft angetreten (Offb 19,6.11 ff). Das Amt des Königs beinhaltet vor allem Gerechtigkeit. Jesus wird die Welt richten (Johannes 5,22), doch durch seinen Tod am Kreuz ist er unsere Gerechtigkeit geworden (2. Korinther 5,21) und hat uns dadurch vor dem Gericht gerettet (Johannes 3,18).
Zum priesterlichen Königtum siehe auch 2. Samuel 6,17.18 und Sacharja 6,9-15.
Weitere Details
Zu detaillierten Erfüllungen in Jesu Leben siehe zum Eselsritt Sacharja 9,9, zu den 30 Silberstücken Sacharja 11,12.13, zum Würfeln über sein Kleid Psalm 22,19, zu den unzerbrochenen Knochen Psalm 34,21, zu dem Essigtrinken Psalm 69,22, zum Tod Psalm 22, Jesaja 53 und Daniel 9,26 und zu seiner Auferstehung Psalm 16,10 in Verbindung mit Apostelgeschichte 2,25-31 und Jesaja 53,10.