Das lange Warten
Vor Kurzem hörte ich von einem jungen Paar aus meiner Bekanntschaft, dass sie heiraten wollen. Beide haben das Abitur abgeschlossen und beginnen nun ein …
Vor Kurzem hörte ich von einem jungen Paar aus meiner Bekanntschaft, dass sie heiraten wollen. Beide haben das Abitur abgeschlossen und beginnen nun ein Studium bzw. eine Ausbildung. Ihre Heiratspläne besprachen sie mit ihren Eltern. Der Vater der jungen Frau forderte sie weiterhin auf, sich zu enthalten. Er riet ihnen jedoch gleichzeitig von einer Heirat ab. Sie seien noch sehr jung, gab der Vater als Begründung an.
Das Warten nimmt ein Ende
Trotz des Wunsches, die Sexualität in dem geschützten Rahmen der Ehe auszuleben, halten viele junge Christen das Warten nicht mehr aus und leben in einer eheähnlichen Gemeinschaft zusammen. Sie versprechen sich ihre Treue und wagen dennoch nicht den verbindlichen Schritt in die Ehe.
Als Mitarbeiter ist es uns ein Anliegen, die göttlichen Vorstellungen von Beziehung und Ehe zu vermitteln. Dazu gehört, dass jegliche Form des geschlechtlichen Zusammenlebens in die Ehe gehört. Um dieses Anliegen den Jugendlichen kommunizieren zu können, müssen wir uns folgende Fragen stellen:
Die Zerrissenheit
2015 lag die Studienanfängerquote (Anteil der Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden Geburtsjahres) bei 58%. Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen fangen an zu studieren und sind damit auf eine finanzielle Unterstützung angewiesen. Das Gefühl der Abhängigkeit wird durch die Erwartungen der Eltern zusätzlich verstärkt.
1991 lag das durchschnittliche Heiratsalter bei 28,5 Jahren bei den Männern und 26,1 Jahren bei den Frauen. Inzwischen ist das durchschnittliche Heiratsalter bei Frauen und Männern deutlich über 30 Jahre. Aus Angst vor einer nicht abgeschlossenen Berufsausbildung und finanzieller Abhängigkeit verzichten viele Jugendlichen auf das „Ja-Wort“.
Gleichzeitig kommt hinzu, dass Kinder heutzutage schon wesentlich früher mit dem Thema „Sex“ konfrontiert werden. Nicht nur im Sexualkundeunterricht, sondern auch in den Gesprächen zwischen den Schülern wird dieses Thema immer früher und sehr viel offensiver behandelt.
Die Zeitspanne von der ersten Berührung mit dem Thema bis hin zur Hochzeit wird immer größer – und das Warten somit immer schwieriger.
Tipps für Jugendmitarbeiter
Fördere das Verständnis einer verbindlichen Beziehung
Bereits die Beziehung zwischen einem Jungen und einem Mädchen sollte von Verbindlichkeit geprägt sein. Eine grundsätzliche Vorstellung von Ehe sollte von Anfang an gegeben sein.
Ermutige deine Jugendlichen Verantwortung zu übernehmen und eine Ehe einzugehen
Eine Beziehung und insbesondere die Ehe fordert ein hohes Maß an Verantwortung. Das Wohlergehen des Partners sollte vor den eigenen Wünschen stehen. Außerdem sollten realistische Zukunftspläne geschmiedet werden können. Dies sind Fähigkeiten, die du mit deinen Jugendliche einüben kannst.
Begleite das Paar in der Zeit vor der Ehe
Wenn zwei deiner Jugendlichen eine Beziehung eingegangen sind und das Ziel „Ehe“ haben, solltest du sie begleiten. Hilf ihnen bei Fragen und Plänen für die Zukunft. Fördere ihre Beziehung zueinander und zu Gott.
Unterstütze sie in der ersten Zeit der Ehe
Gerade junge Menschen verändern sich im Laufe der Zeit sehr stark. Bei jungen Paaren ist das eine besondere Chance, aber auch eine besondere Gefahr. Hilf ihnen dabei, nicht auseinander-, sondern zusammenwachsen. Viele Gespräche und gemeinsame Erlebnisse lassen Paare immer mehr zu einer Einheit werden.
Gebet
Es ist egal, in welcher Beziehungsphase die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sich gerade befinden. Dein Gebet für ihre Beziehung ist enorm wichtig. Lege ihre Beziehung zu Gottes Füßen und bitte ihn um Führung und Segen. Frage außerdem das Paar, für welche Anliegen du beten kannst. Sie werden deine Gebetsunterstützung dankbar annehmen.
Meine Bekannten haben sich entschlossen, zu heiraten. Ich wünsche mir, dass mehr Jugendliche den Mut haben und die Verantwortung übernehmen, eine Ehe einzugehen.