Das bin ich - Kleingruppenidee
Ein kreatives Buch, das Mädchen auf dem Weg begleitet, sich besser kennen zu lernen und zu entdecken, was ihnen für das eigene Leben einmal wichtig sein soll. Für Kleingruppen
Die Teenagerzeit bringt sehr viel innere Unruhe mit sich. Die Teenager beschäftigen die Fragen, wer sie sind, was sie sein wollen und wo ihr Leben hingehen soll.
So auch die fünf Mädchen meines Hauskreises. Ich wollte diesen Prozess der Identitätsfindung und die Suche nach dem eigenen Wert ein Stück unterstützen und so suchte ich nach einer kreativen Möglichkeit.
Jedes der Mädchen bekam von mir ein schönes Ringbuch in DIN A5, das es persönlich gestalten konnte. An sieben Nachmittagen beschäftigten wir uns mit jeweils einem Thema, das mit ihnen persönlich und ihrem Leben zu tun hatte. Die Mädchen bekamen einen kleinen Input von mir, Zettel zum Ausfüllen und Einkleben und hatten dann Zeit, ihre eigenen Gedanken aufzuschreiben und die Seiten kreativ zu gestalten. Dazu brachten sie persönliche Fotos und Erinnerungen mit. Wir hatten ausgemacht, dass die Bücher den anderen nicht gezeigt werden müssen, sondern sie auch gerne ihre Gedanken für sich behalten können. Doch meist sprachen sie miteinander über ihre Ideen und Gedanken. Sie erzählten von ihren Wünschen und Fragen. Diese persönlichen Gespräche waren sehr bereichernd. Und als Erinnerung an diese Zeit hatten sie alles zusammengefasst in ihrem Ringbuch.
Treffen 1: Das bin ich
Die erste Einheit gibt einen Einstieg in das Thema und malt eine Vision von dem, was dieses Buch für jedes Mädchen werden kann.
Wir füllen unseren Steckbrief aus und buchstabieren unsere Namen. Der Vorname wird senkrecht auf eine Seite geschrieben. Nun schreibt jedes Mädchen waagrecht Dinge oder Eigenschaften, die typisch für sie sind. Zuerst versucht man die Wörter so einzutragen, dass sie mit dem jeweiligen Buchstaben des Namens beginnen. Davon kann man aber auch gerne abweichen.
Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, warum ihr so seid, wie ihr seid? Warum hat der eine blonde Haare, der andere braune. Der eine Locken, der andere Sommersprossen. Manche von euch sind zurückhaltend, andere temperamentvoll. Jeder von euch ist anders. Woran macht sich fest, wer ich bin?
Gemeinsam zusammentragen: mein Aussehen, mein Auftreten, mein Charakter, meine Familie, was ich gerne mache, was ich kann; Jeder von euch ist unterschiedlich. Ist es nicht verrückt, dass bei so vielen Menschen auf der Welt, in deiner Stadt, an deiner Schule, keiner mit dir verwechselt werden kann? Mein Erdkundelehrer hat mich immer mit einem Mädchen aus der Parallelklasse verwechselt. Das lag nur daran, weil er uns nicht kannte. Er hat nicht investiert unsere Unterschiedlichkeit zu entdecken.
Wer ich bin, hat Einfluss darauf, wie mein Leben läuft. Wenn du das tust, was du am besten kannst, bist du am glücklichsten. Ist dir das schon mal aufgefallen?
Ich habe die Idee, in den nächsten Wochen mit euch zu entdecken, wer wir sind: Was hat mich geprägt? Was ist mir wichtig? Was kann ich und wie bin ich? Und dann nicht zuletzt: Was träume ich für mein Leben? Dazu habe ich euch Bücher mitgebracht, die ihr ganz persönlich gestalten könnt, wie es euch gefällt. Wir können uns gemeinsam mit einem Themenbereich beschäftigen, den sage ich euch immer vorher und dann habt ihr hier Zeit zum Gestalten. Was ihr in das Buch schreibt ist erst mal nur für euch. Ihr müsst nichts von dem erzählen, was ihr entdeckt – nur wenn ihr das wollt.
Ich glaube, dass es eine spannende Reise wird, auf die wir uns begeben. Wir gucken bei der Familie vorbei, bei Freunden und träumen in die Zukunft.
Was uns umgibt, das prägt uns – nicht nur in der Situation, meist hinterlässt es Spuren. Vielleicht entdeckst du neue Dinge an dir und in deiner bisherigen Lebensgeschichte. Hast du Lust?
Treffen 2: So sind wir – meine Familie
Per Steckbrief wird die Familie vorgestellt. Auf der nächsten Seite ist Freiraum um festzuhalten, was die Mädchen mit den einzelnen Familienmitgliedern in Verbindung bringt.
Wer gehört zu meiner Familie? Was verbindet diese Person und mich?
Familie ist ein wertvolles Geschenk, auch wenn man sich immer wieder an den anderen stößt und sich über sie ärgert. Doch auch meine Familie hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Es macht einen Unterschied, ob ich große oder kleine Schwester bin. Ich habe zu verschiedenen Familienmitgliedern eine unterschiedlich starke Beziehung, die sich in Tiefe und Art unterscheiden kann.
Hier kann man darauf eingehen, wie die Mädchen Familie erlebt haben: als große oder kleine Schwester, als Einzelkind oder eines von fünf Geschwistern.
Treffen 3: Meine Kindheit und unser Familienleben
Sich von Mama erzählen zu lassen, wie man als kleines Kind war, birgt Gelegenheiten zum Schmunzeln. Aber auch Gelegenheit zu entdecken, wo man schon damals bekannte Verhaltensweisen hatte oder aber sich völlig verändert hat. Wenn es gut läuft, bemerkt der Teenager, dass er in seinem Elternhaus Geborgenheit erlebt hat und Raum zum Reifen.
Wie war ich als Kind? Was habe ich gerne gemacht und was sehe ich, das mich geprägt hat? Wie haben wir Familie gestaltet? Welche Rolle habe ich in meiner Familie?
Es gibt viele schöne Dinge in der Kindheit, die uns als Erinnerungen immer erhalten bleiben werden und begleiten. In unserer Kindheit lernen wir auch Verhaltensweisen, die wir unser ganzes Leben nutzen. Das zu entdecken ist spannend.
Input: Die eigene Rolle verstehen und annehmen.
Treffen 4: Meine Freunde
Diese Einheit beschäftigt sich mit Freundschaft. Gerade für Teenager sind ihre Freunde sehr wichtig und ihr Einfluss ist prägend. Wir sprechen über eine gute Freundschaft in der Bibel. Und wir erarbeiten, wie man ein guter Freund sein kann und welchen Einfluss Freunde auf das Leben haben.
Wofür braucht man Freunde? Um gemeinsam Dinge zu machen, Zeit zu verbringen, zu reden und zuzuhören, zu lachen und zu jemandem zu gehören.
Was ist dir wichtig in einer Freundschaft?
In der Bibel lesen wir von einer besonderen Freundschaft: der zwischen Jonathan und David.
Lest gemeinsam Samuel 18, 1-4 und arbeitet folgende Punkte heraus:
- David und Jonathan versprechen sich Treue – sei treu
- Darauf folgt die Tat – ein Geschenk von Bedeutung – Investiere in deine Freundschaften. Zeige deiner Freundin, dass du sie magst, indem du ihr etwas Gutes tust; etwas, das zu dir passt.
- In Not stehen die beiden zueinander – Ein echter Freund bleibt auch dann, wenn es schwierig wird.
Such dir deine Freunde gut aus, du wirst so sein, wie sie sind.
Treffen 5: Mein Freund
Das Interesse am anderen Geschlecht beginnt und mit ihm stellt sich die Frage: Was wäre mir für meinen Traummann wichtig? Wie soll er sein? Wie möchte ich leben? Was ist mir wichtig.
Ich weiß nicht, wie dicht ihr schon dran seid, dass euch Jungs interessieren und ihr davon träumt, wie euer Traummann sein soll. Ich habe immer davon geträumt eine Ausbildung zu machen und danach zu heiraten und Mama zu sein. Doch Gott hatte andere Pläne mit mir. Es ist gut für mich, dass ich noch Zeit hatte. In der Zeit haben sich auch manche der Vorstellungen verändert, wie mein Traumprinz sein soll. Manche Dinge sind gleich geblieben.
Wenn ich mal einen jungen Mann traf, den ich interessant fand, fing ich an zu träumen. Da war es mir eine echte Hilfe, dass ich mir einmal aufgeschrieben hatte, was ich mir von meinem zukünftigen Mann wünsche und was mir wichtig ist. So hörte ich nicht nur auf die Schmetterlinge in meinem Bauch, sondern konnte noch überlegen, ob er für mich überhaupt in Frage kommt.
Wenn ich träume, träume ich von einem Traummann, der …
Treffen 6: Meine Gefühle
Gefühle sind sehr wertvoll. Wir empfinden Situationen intensiv durch sie. Lerne deine Gefühle zu verstehen und gut mit ihnen umzugehen.
Geht es dir auch manchmal so, dass du dich selbst nicht verstehst? Gerade warst du noch bestens gelaunt, zehn Minuten später bist du völlig „depri“ und könntest heulen. Du spieltest ausgelassen mit deinen Geschwistern auf dem Hof und auf einmal bist du so wütend auf sie, dass du sie total anschreist.
Kennst du solche, oder andere Wetterwechsel deiner Gefühle? Das ist typisch Pubertät. Dein Körper stellt sich um. In deinem Gehirn laufen Veränderungsprozesse ab. Man kann das vergleichen mit lauter Verlängerungsschnüren. Die Kabel sind ineinander gesteckt, manche Verbindungen sind ungenutzt. Die Pubertät kommt, die Hormone verändern sich und so werden die Kabelverbindungen geändert. Ungenutzte Stecker bekommen eine Dose, Verknüpfungen werden anders verbunden als bisher. Dieses Umstecken verursacht manchmal ein
Chaos in deinen Gefühlen. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.
Was machst du, wenn du dich auf einmal so richtig wütend oder traurig fühlst?
Was könnte man tun?
- Gehe in dein Zimmer oder an die frische Luft.
- Treibe Sport, um dich abzureagieren.
- Schreibe Tagebuch um Gedanken und Gefühle zu sortieren, Schreibe eine Lyrik.
- Bete zu Gott, ihm kannst du sagen, dass du wütend bist. Da gibt es keine schlechten Gefühle.
- Halte dich zurück deine Familie, oder deine Freunde anzugreifen. Suche dir andere Möglichkeiten, um dich abzureagieren.
- Wenn du deine Familie verletzt hast, entschuldige dich und tue ihnen was Gutes, um zu zeigen, dass alles wieder in Ordnung ist.
Zwar gibt es biologische Gründe, warum du manchmal komisch drauf bist, das ist aber keine Entschuldigung um dich gehen zu lassen. Überlege dir deine Strategien. Sag deinen Eltern beispielsweise auch, was du dir für solche Situationen überlegt hast. Wenn du wütend wirst, kannst du beispielsweise versuchen rein zu gehen und in deinem Zimmer zur Ruhe zu kommen. Es kann deinen Eltern helfen, wenn sie vorher wissen, dass du dich aus diesem Grund zurückziehst.
Treffen 7: Meine Stärken
Über die Dinge, die ihnen Spaß machen, können die Mädchen entdecken, was sie gut können.
Als zweites Element schreibt jedes Mädchen seinen Namen auf einen Zettel, die der Reihe nach rum gegeben werden. Wir schreiben einander auf, was wir denken, dass diese Person gut kann.
Was mache ich gerne? Was kann ich? Was sagen meine Freundinnen, was ich gut kann?
Wir möchten unsere Stärken entdecken, denn Gott hat mir Fähigkeiten gegeben, die mir Freude machen. Viel Potential steckt in mir drin. Wenn ich mich selbst entdecke und das, was ich kann, ebnet mir das auch den Weg, wo ich mich in Zukunft weiter einsetzen möchte.
Wenn du die meiste Zeit auf das verwendest, was du am besten kannst, zauberst du ein Lächeln auf Gottes Gesicht. Max Lucado