Das 3.Gebot: Ehre den Namen Gottes
Diese Andacht gibt dir Tipps, wie du den Namen Gottes in deinem Alltag richtig integrieren kannst.
Bibeltext
,,Du sollst meinen Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der HERR, dein Gott! Ich lasse keinen ungestraft, der das tut!''
2. Mose 20,7
Ziel
Es gibt Tipps, wie du persönlich darüber nachdenken kannst, wie du Gottes Namen im Alltag nutzt. Bring gerne deine eigenen Ideen mit ein und passe die Andacht an deine Gruppe an. Wichtig ist, dass du und die anderen am Ende einen klaren Gedanken mitnehmen können.
Einleitung
Du kennst bestimmt das Sprichwort „Kleider machen Leute“. Aber wie sieht es mit Namen aus? Wenn jemand deinen Namen ruft, reagierst du sofort, nicht wahr? Namen sind mehr als nur eine Reihe von Buchstaben. Sie tragen Bedeutung in sich. Überlege mal: Der Name "Leon" bedeutet "Löwe" und kann Assoziationen von Mut und Stärke wecken. Und "Sophia"? Das steht für "Weisheit". Oft spiegeln Namen in verschiedenen Kulturen Hoffnungen und Wünsche wider, die Eltern für ihre Kinder haben. Daher kann ein Name oft weit mehr erzählen, als man auf den ersten Blick annimmt, und eine tiefe Verbindung zur eigenen Geschichte oder Kultur aufweisen.
Wir reden heute über das "Missbrauchen" von Namen, insbesondere von Gottes Namen. Klingen dir „Oh mein Gott“ oder „Gott sei Dank“ bekannt? Wir sagen sie oft, ohne groß nachzudenken. Aber wieso sollten wir vorsichtiger damit umgehen? Warum ist Gott so darauf bedacht, dass wir seinen Namen respektieren? Und gibt's vielleicht noch andere Weisen, wie wir Gottes Namen ausnutzen, ohne es zu merken?
Weitere Einstiegsmöglichkeiten:
Denkt mal gemeinsam darüber nach, welche Rolle Namen in unserem Leben spielen. Sind sie lediglich Etiketten oder tragen sie eine tiefere Bedeutung?
Hier sind einige Fragen, die ihr diskutieren könntet:
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Kulturelle Bedeutung: Legen Menschen in anderen Kulturen oder Ländern vielleicht mehr Wert auf Namen als wir in Deutschland? Was könnten die Gründe dafür sein?
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Namen & Identität: Gibt es Situationen, in denen wir Spitznamen verwenden, um jemandem eine besondere Bedeutung zu verleihen oder sogar, um ihn herabzusetzen? Wie beeinflusst das unsere Wahrnehmung und Beziehung zu dieser Person?
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Namen & Würde: Kann man jemandem seine Würde oder Identität rauben, indem man ihm den Namen nimmt? Ein dunkles Beispiel aus unserer Geschichte ist der 2. Weltkrieg. In den Konzentrationslagern wurden den Gefangenen ihre Namen genommen und durch Barcodes ersetzt. Welche Auswirkungen hatte das auf die Psyche und das Selbstbild der Menschen?
Hauptteil
Das 3. Gebot bietet vielfältige Interpretationsansätze. Wir konzentrieren uns hier auf zwei Hauptaspekte:
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Der unschätzbare Wert des Gottesnamens und die Aufforderung, ihn nicht leichtfertig zu gebrauchen.
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Der Missbrauch des Gottesnamens zur Meinungsmache und Instrumentalisierung.
In Mose 3,14 gibt Gott seinen Namen preis. Als Mose nach Gottes Namen fragt, antwortet dieser auf eine Art und Weise, die mich an einen dramatischen Moment in einem epischen Film erinnert, wenn der Protagonist sich vorstellt:
,,Da sprach Gott zu Mose: »Ich bin, der ich bin.« Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: ⟨Der⟩ »Ich bin« hat mich zu euch gesandt.''
- 2. Mose 3,14
Die Aussage „Ich bin, der Ich bin“ gibt uns einen tieferen Einblick in das Wesen Gottes. Anhand dieser Worte können wir zahlreiche Facetten seiner Natur erkennen, besonders wenn man die Beschreibungen in 2. Mose 34,6 hinzuzieht. Der Name Gottes ist also nicht nur ein Titel - er verkörpert die Essenz dessen, was und wer er ist:
,,Jahwe, Jahwe, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue.''
2. Mose 34,6
Um die wahre Tiefe von Gottes Namen zu erkennen, ist es essenziell, sich in der Bibel zu vertiefen. Hier offenbart sich, wie verlässlich Gott seine Versprechen hält und welche Haltung er uns Menschen gegenüber vertritt. Der Gott der Bibel zeigt sich als ein Wesen, das sich bedingungslos für den Menschen einsetzt - eine Konstante, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. Aus ihrer gemeinsamen Geschichte mit ihm wussten die Israeliten um die Zuverlässigkeit Gottes, wie etwa die Rettung aus der ägyptischen Knechtschaft in 2. Mose zeigt. Aus Respekt und Ehrfurcht vor der Heiligkeit seines Namens vermieden es die Israeliten oft, ihn direkt auszusprechen, und wichen stattdessen auf Titel wie Adonai (Herr) aus. Doch trotz dieser Traditionen bleibt die Bedeutung von Gottes Namen unverändert und aktuell. Dies wird besonders in den Erzählungen über Jesus Christus deutlich, der als Gottes Sohn dessen Namen auf Erden repräsentierte (vgl. Matthäus 21,9).
In Johannes 14,9 stellt Jesus eine tiefe Verbindung zwischen sich und dem Vater her, indem er sagt: "Wer mich sieht, sieht den Vater". Das Leben Jesu auf Erden bietet uns also einen Einblick in Gottes Wesen. Durch Jesus' Wirken, insbesondere durch seinen selbstlosen Tod am Kreuz, wurde uns der Weg zu einer erneuerten Beziehung zu Gott ermöglicht. Dies unterstreicht die Idee, dass Gottes Name weit mehr ist als nur eine bloße Bezeichnung. Es ist eine Komposition seiner göttlichen Eigenschaften, seiner Verheißungen und seiner ewigen Liebe zu uns.
Dieser Name trägt das Gewicht von Gottes Wesen und sollte daher auch so behandelt werden.
Wenn wir die Tragweite und Tiefe von Gottes Namen erkennen, führt dies zu einem weiteren, wichtigen Aspekt. Als Christen verstehen wir die Bedeutung dieses Namens und dennoch wird er oft verwendet, um eigene Meinungen und Absichten zu legitimieren. Die Geschichte hat uns gezeigt, dass dieser Name in einigen dunklen Kapiteln missbraucht wurde. Ein Beispiel dafür sind die Kreuzzüge. Unter dem Banner "Im Namen Gottes" wurden Gräueltaten begangen und Kriege geführt:
„Wenn ihr den Feind angreift und bekämpft, werden alle vom Heer Gottes dies eine rufen: Gott will es!“
- Papst Urban II.
Das Zitat von Papst Urban II. spricht einen entscheidenden Punkt an: wie Menschen im Laufe der Geschichte den Namen Gottes benutzt haben, um ihre eigenen Ziele zu rechtfertigen. Dabei wurde der heilige Name Gottes oft als Werkzeug weltlichen Machtstrebens benutzt und nicht als Ausdruck wahrer religiöser Überzeugung.
Wir alle, ob in der Geschichte oder im Alltag, sind nicht immun gegen die Versuchung, uns auf göttliche Autorität zu berufen, um unseren Argumenten Gewicht zu verleihen. Vielleicht hast du selbst schon einmal eine Meinung oder eine Handlung damit verteidigt, dass sie „Gottes Wille“ sei, ohne wirklich innezuhalten und zu prüfen, ob dies wirklich der Fall ist.
Es ist leicht, den Namen Gottes in einer Diskussion als Trumpfkarte auszuspielen. Aber man sollte nachdenken: Ist es wirklich Gottes Wille oder nur unsere Interpretation? Bevor wir Gottes Namen in den Mund nehmen, sollten wir uns ehrlich fragen: Spreche ich aus echter Überzeugung und mit Respekt vor der Heiligkeit Gottes? Oder benutze ich seinen Namen, um jemanden zum Schweigen zu bringen oder meine eigene Position zu stärken?
Es ist wichtig, die Motivation hinter unseren Worten und Taten zu hinterfragen. Denn der Missbrauch des Namens Gottes ist nicht auf historische Ereignisse wie die Kreuzzüge beschränkt. Es geschieht immer wieder, wenn Menschen „im Namen Gottes“ handeln, ohne sich wirklich mit seinem Willen auseinanderzusetzen. Das kann zu Missverständnissen, Konflikten und im schlimmsten Fall zu Leid führen. Letzten Endes sollten wir uns bemühen, den Namen Gottes mit Ehrfurcht und Respekt zu behandeln und uns bewusst sein, dass seine wahre Botschaft Liebe, Verständnis und Mitgefühl ist.
Integrität bedeutet, in unserem Verhalten und unseren Worten wahrhaftig, authentisch und konsequent zu sein. Es geht darum, "das Richtige zu tun, auch wenn niemand hinsieht". In seiner Botschaft in Matthäus 5,33-37 betont Jesus genau diese Eigenschaft. Statt uns auf Schwüre zu verlassen, um die Glaubwürdigkeit unserer Worte zu stärken, sollten wir einfach ehrlich und verlässlich in dem sein, was wir sagen. Ein Einfaches "Ja" oder "Nein" sollte ausreichen. Das bedeutet, dass wir nicht versuchen sollten, mit großen Worten oder Versprechungen zu beeindrucken, sondern dass unsere Integrität und Ehrlichkeit ausreichen sollten. Im Alten Testament gibt es tragische Beispiele für unüberlegte Schwüre, wie die Geschichte von Jeftah in Richter 11, die die Bedeutung der Botschaft Jesu unterstreicht:
Es ist besser, einfach und ehrlich zu sein, als Eide zu schwören, die man nicht halten kann.
,,Verbürge dich auch nicht mit deinem Kopf für etwas, denn du kannst ja nicht einmal ein einziges Haar darauf weiß oder schwarz werden lassen.''
- Matthäus 5,36
Jesus mahnt uns in Matthäus 5,33f, dass wir Gott und seinen Namen nicht leichtfertig für unsere Versprechungen und Absichten gebrauchen sollen, weil wir die Ergebnisse unserer Pläne nicht so fest im Griff haben, wie wir oft glauben. Das nächste Mal, wenn du dir Ziele in deinem Leben setzt und sagst, dass du etwas für Gott und seine Kirche tun wirst, dann schließe Gott als Ersten in deine Überlegungen mit ein. Mache die ersten Schritte und bitte ihn, deinen Weg zu bereiten (vgl. Epheser 2,10).
Eine Metapher kann dies vielleicht noch verständlicher machen: Man sagt oft, man solle niemanden "vor seinen Karren spannen". Was bedeutet diese Redewendung? Es bedeutet, jemanden für die eigenen Zwecke auszunutzen, ohne Rücksicht auf sein Wohl. Wenn wir Gottes Namen für unsere Ziele und Absichten benutzen, laufen wir Gefahr, genau das zu tun - Gott vor unseren Karren zu spannen. Wenn du diese Redewendung auf dich selbst anwendest und an Momente denkst, in denen du dich ausgenutzt gefühlt hast, wirst du erkennen, dass solche Momente in unserem Leben vermieden werden sollten. Deshalb frage dich selbst:
Tue ich das, was ich tue, für Gott, oder versuche ich, Gott für meine eigenen Zwecke zu benutzen?
Schluss
Das Thema des Gottesnamens regt zum Nachdenken an, insbesondere über die Art und Weise, wie wir mit ihm in Beziehung treten. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, eine neue Liste von Regeln aufzustellen, wie du den Namen Gottes in deinem Leben zu gebrauchen hast. Vielmehr bist du eingeladen, dich zu fragen, was Gott mit dir persönlich zu tun hat:
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Wie steht es um deine Beziehung zu Gott?
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Pflegst du diese Beziehung aktiv?
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Benutzt du Gott manchmal für deine eigenen Zwecke, indem du seinen Namen missbrauchst?
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Ziehst du Gott in Situationen hinzu, die eigentlich von deinen eigenen Vorstellungen bestimmt sind?
Wenn du erkennst, dass es Aspekte in deinem Leben gibt, die nicht deinem Idealbild entsprechen, dann ist das keine Einladung zur Selbstkritik, sondern eine Chance, gerade in diesem Punkt mit Gott neu anzufangen. Sei dankbar für diese Erkenntnis und bitte Gott, dich dabei zu begleiten und zu führen.
Material
Bibelstellen zum Thema:
· Ein Name repräsentiert etwas. Er kann Groß gemacht werden (1 Mo 12,2)
· Man kann sich einen Namen machen (2 Sam 8,13)
· Ein Name ist eine Wohltat (Hl 1,3 Pred 7,1)
· Wir finden Gottes Name in der Schöpfung (1 Mo 2,4-25)
· Gottes Name zur Zeit der Patriarchen (1 Mo 12,8, 13,4 18,14 28,13)
· Gottes Name ist vor dem Auszug aus Ägypten noch nicht voll verstanden worden (2 Mo 6,3)
· Gott stellt sich vor (2 Mo 3,14)
· Gottes Name soll bekannt werden (2 Mo 9,14+16, 3,15 34,6-7)
· Gottes Namen in Lobliedern (2 Mo 15,16)
· Den Namen Gottes nicht missbrauchen (2 Mo 20,7 1 Tim 6,1)
· Der Name Jesus – Jahwe ist Rettung (Mt 1,21)
· Jesus kommt im Namen Gottes (Mt 21,9 Joh 10,25)
· Im Namen Jesus wurden Menschen geheilt (Apg 3,6 Apg 4,10 Apg 16,8)
· Gottes Namen im „Vater Unser“ (Mt 6,9)
Videos zum Thema
FeG Karlsruhe 3. Gebot
https://www.youtube.com/watch?v=p7D5mX4narI
Das Wesen Gottes (seinen Charakter) genauer verstehen https://bibleproject.visiomedia.org/wortstudien#wesen-gottes
Der Name Gottes erklärt
https://bibleproject.visiomedia.org/videos/jahweh-herr/