Brot des Lebens
Wer ist Jesus Christus für die Teenager? Er möchte der sein, der den Hunger ihres Lebens stillt. Sein Angebot steht!
Diese Bibelarbeitsserie entstand im Rahmen einer Survivalfreizeit. Deshalb wird im Einstieg immer Bezug auf das Überleben in der Wildnis genommen.
1. Worum geht’s?
Brot:
Seit etwa 10.000 Jahren baut der Mensch Getreide zur eigenen Ernährung an. Ursprünglich wurde das Getreide gemahlen und mit Wasser vermengt als Brei gegessen. Später wurde der Brei auf heißen Steinen oder der Asche als Fladenbrot gebacken. Gesäuertes Brot dürfte nach archäologischen Funden schon vor über 5000 Jahren bekannt gewesen sein, unter anderem in Ägypten, wo schon damals Brot in größerem Maße in Bäckereien hergestellt wurde. Die Ägypter hatten in der Antike auch den Beinamen Brotesser. Sie waren es, die als Erste Hefe kultivierten und damit die erste Bäckerhefe verwendeten. Bereits zwischen 2860 und 1500 vor Christus waren im Land am Nil 30 verschiedene Brotsorten bekannt. Von Ägypten aus gelangten die Kenntnisse des Brotbackens über Griechenland und das Römische Reich nach Europa. Nach dem Untergang des Römischen Reiches stieg das Brot in den Rang einer Festtags- und Herrenspeise auf.
Zum Text:
Der Text schildert eine Situation, in der Jesus Christus seinen Zuhörern etwas deutlich machen will. Man soll für das, was nach dem Tod kommt, Vorsorge betreiben. Jesus kritisiert die Zuhörer, dass sie nur Blick für das Essen haben, aber sich nicht für ihn interessieren.
Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von dem Brote gegessen habt. Johannes 6,27
Was tust du nun für Zeichen, damit wir sehen und dir glauben?Johannes 6,30
2. Mit wem haben wir’s zu tun?
Ab Kapitel 6,1 können wir lesen, wie Jesus Christus der Volksmenge, die sich um ihn versammelt hatte, Brot gibt. Wir können eine solche Situation nicht mit der heutigen vergleichen. Ein Deutscher gibt mehr Geld für Kultur aus (Kino, Theater, Zeitschriften, Bücher…) als für Lebensmittel. Damals in Israel war das anders. In erster Linie wurde für das tägliche Brot gearbeitet. Jemand, der spontan und ohne große Vorbereitungen 5000 Menschen zu essen geben konnte, der war gefragt. Auf alle Fälle wollten die Leute Jesus nicht mehr gehen lassen.
Aber Jesus setzt sich ab. Er schickt seine Jünger alleine los. Alle sehen, dass im Boot nur die Jünger sitzen. Des Nachts geht Jesus über den See. Vielleicht mit dem Ziel der Volksmenge für eine kurze Zeit zu entkommen und mal mit seinen Jüngern allein zu sein. Aber die Volksmenge findet Jesus. Sie stellen Jesus sogar zur Rede: „Wann und wie bist du hierher gekommen?“ Darauf erwidert Jesus: „Ihr sucht mich nur wegen des Brotes.“
Wenn wir ein wenig über die Grenzen unseres Textes hinauslesen, dann stellen wir fest, dass die Leute Jesus nicht erkannt hatten. Sie fanden toll, was Jesus so drauf hatte, dass er Brot herstellen konnte und so eindrucksvolle Reden hielt. Aber ein Gedanke daran, dass Jesus eventuell der Sohn Gottes, der Messias sein könnte, kam ihnen nicht. Im Verlauf des Gespräches bezeichnet sich Jesus selbst als Brot des Lebens. Wer von diesem Brot ist, der wird nicht sterben Vers 50. Das Bild des Brotes deutet auf das Sterben Jesu hin. Als Jesus später das Gedächtnismahl einsetzt Matthäus 26,26, vergleicht er seinen Körper mit dem Brot, das er und die Jünger gemeinsam essen. Vom Brot des Lebens essen heißt also, Anteil am Tod Jesu zu haben. Wer das für sich in Anspruch nehmen kann, der hat ewiges Leben.
3. Worauf wollen wir hinaus?
- Die Volksmenge sucht Jesus, weil er ihnen Brot gegeben hat. Das andere war für sie nicht so entscheidend. Jesus zeigt dabei zwei Alternativen auf.
Ihr sucht mich nicht, weil ihr die Zeichen gesehen, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt.
Diese Zeichen stehen für die Wunder, mit denen sich Jesus als Sohn Gottes auswies. Die Menschenmenge hatte diese Zeichen gar nicht richtig mitbekommen. Vielleicht sehen wir Jesus Christus auch manchmal als Erfüller unserer Wünsche an. Möglicherweise sind wir manchmal sauer auf ihn, weil er uns den einen oder anderen Wunsch nicht erfüllt hat. Aber dafür ist Jesus Christus nicht da. Er ist Sohn Gottes und will unser Herr sein. -
Kümmert euch nicht nur um die irdischen Dinge!Vers 27
Diesen Appell hören die Menschen von Jesus. Setzt eure Kraft und euren Verstand, eure Motivation und eure Gaben nicht nur ein, um gut Essen gehen zu können, um ordentlich was auf der Kante zu haben, sondern erfüllt den Willen Gottes. Das ist in unserer Umgebung sicher leichter als für die Menschen damals. Unter uns das soziale Netz – so kann uns eigentlich nicht viel passieren. Die Menschen zur Zeit Jesus mussten mehr ums Überleben kämpfen als wir. Komischerweise scheint es, als haben wir aber dennoch mehr Probleme damit, etwas für das Reich Gottes einzusetzen, als es die Menschen damals hatten. Besitz und Sicherheiten verpflichten und nehmen Kraft und Zeit in Anspruch. Deshalb glaube ich, dass zum Christsein Bescheidenheit gehört. Nicht völlige Askese, aber eine im Verhältnis zur eigenen Situation angemessene Bescheidenheit sollte typisch für Christen sein. So kann man seine Energie einsetzen um den Willen Gottes zu tun. - „Was müssen wir tun, um den Willen Gottes zu erfüllen?“ fragen die Leute. Die Antwort ist erschreckend einfach. Vertraut dem, den Gott gesandt hat. Das ist Jesus. War das alles? Einfach Jesus Christus vertrauen? Ja – das ist alles. Wer das tut, der wird das erfüllen, was Jesus für sein Leben möchte. Will Jesus, dass ein Christ eine bestimmte Aufgabe in der Gemeinde übernimmt oder ein Gespräch über Gott mit einem Mitschüler beginnt, so kann der Christ das im Vertrauen auf Jesus tun. Dieses Vertrauen steht aber auch für das Vertrauen auf die Rettung durch Jesus Christus. Christ werden heißt anzufangen auf Jesus zu vertrauen.
- Brot, das für immer satt macht – gibt es so was? Um die Aussage Jesu in den richtigen Hals zu bekommen, müssen wir uns über eine Sache im Klaren werden, die wir gar nicht mehr kennen. Hunger! Hunger macht den Menschen kaputt. Dabei ist nicht der Appetit gemeint, den wir nach sportlichen Aktivitäten verspüren, sondern der dauernde Kampf ums Überleben. Menschen, die hungern, sind auf dem Weg zum Tod. Wenn Jesus vom Brot spricht, das für immer satt macht, dann dürfen wir nicht das Bild vom abgefüllten übergewichtigen Bundesbürger vor Augen haben, sondern Menschen, die hungern und denen gesagt wird: Ihr braucht nie wieder Hunger leiden. Das ist eine wunderbare Botschaft. Jesus Christus hat sich viel Mühe gegeben, um den Menschen zu erklären, dass es sich bei dem Brot des Himmels nicht um Krustenbrot oder einen Zweipfünder handelt, sondern dass es dabei um etwas geht, das den Hunger nach Leben stillt. Das ständige Auf-der-Suche-sein, um das zu finden, was das Leben lebenswert macht, ist vorbei. Wer Jesus gefunden hat, der muss nicht für das Auto leben. Er ist auch nicht wertvoll, weil er eine tolle Karriere gemacht hat oder eine Luxusvilla sein Eigen nennt. Sein Leben ist wertvoll und erfüllt, weil er von Jesus Christus geliebt ist und weil sein Leben eine Perspektive über den Tod hinaus hat.
4. Wie gehen wir vor?
Einstieg
Auch beim Trekking bietet sich Brot an. Am besten eignet sich Krustenbrot. Wird es in der Standard-Supermarktverpackung – einer Plastiktüte mit kleinen Löchern – belassen, hält es sich mehr als zwei Wochen ohne hart zu werden. Nimmt man Nahrungsmittel mit auf die Tour, die schnell verschimmeln, dann muss man vorzeitig aus dem Gebirge absteigen, weil die Reserven ausgegangen sind.
Erarbeitung
Die Teenager bekommen den Auftrag auf einen Zettel zu schreiben, welche Erwartungen sie persönlich an Jesus Christus haben. Um die Aussagen anonym auszuwerten, werden die Zettel eingesammelt, gemischt und wieder ausgeteilt.
Nun kann man den Text mit verteilten Rollen lesen. Die Rollen sollte man vorher verteilt haben, sodass sich jeder Leser den Text schon mal durchlesen kann.
- Sie wollen Jesus zum Brotkönig machen.
- Sie möchten ohne Stress immer genug zu essen haben.
- Nie wieder Hunger!
- Sie sollen ihn nicht wegen des Brotes suchen, sondern weil er der Sohn Gottes ist.
- Sie sollen sich nicht nur um irdische Nahrung bemühen, sondern sich auch um das Leben nach dem Tod kümmern.
- Sie sollen an Jesus glauben.
Jesus fordert die Menschen auf nicht nur Nahrung für den Körper in sich aufzunehmen, sondern auch unvergängliche Nahrung zu essen. Nahrung, die von Gott kommt. Nahrung, die wirklich satt macht.
Gegenstandslektion
Jesus Christus will bis in die tiefste Tiefe unseres Lebens eindringen und uns bestimmen. Wir müssen ihn nur in unser Herz hineinlassen. Dann füllt er uns ganz und gar aus. An dieser Stelle kann man eine Gegenstandslektion einflechten. Man nimmt ein leeres Glas. Nun füllt man das Glas Stück für Stück mit Kieselsteinen. Jeder dieser Steine ist ein Bestandteil unseres Lebens. Vielleicht unser Beruf, unser Moped, unser Computer oder unsere Freunde. Alle diese Dinge können uns aber nicht ausfüllen. Wir sind abgefüllt mit solchen Steinen und spüren doch eine Leere. Es fehlt etwas. Nun kann man Dekosand zur Hand nehmen und diesen in das Glas füllen. Jesus Christus will bis in die tiefste Tiefe unseres Lebens eindringen und uns bestimmen. Wir müssen ihn nur in unser Herz hineinlassen. Dann füllt er uns ganz und gar aus. Aber Vorsicht: Das Beispiel darf nicht zum Ausdruck bringen, dass Jesus Christus für uns ein Lückenfüller sein soll! Vielmehr bildet er die Substanz in unserem Leben.
Meditation
Zum Abschluss bekommt jeder Zeit darüber nachzudenken, wer Jesus Christus für ihn ist. Dafür ist ein persönlicher Zettel vorbereitet.
- 1. Suchst du Jesus? Nur wer ihn sucht, wird ihn auch finden.
- 2. Welche Erwartungen hast du an Jesus Christus. Ist er dein Automat, der deine Gebete erhört?
- 3. Wo setzt du zurzeit deine Kraft ein und wofür willst du es in Zukunft tun?
- 4. Ist in deinem Leben noch Leere, die von Jesus Christus ausgefüllt werden kann?
5. Was brauchen wir?
- Bibel
- Folie oder Tafel
- Glas
- Kieselsteine
- Sand