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Weihnachten

Braucht Jugendarbeit ein „Adventsprogramm“?

Mein Problem mit einem Adventsprogramm Alle Jahre wieder … haben wir uns als Jugendmitarbeiter die Frage gestellt, ob wir im Advent eigentlich ein angepasstes …

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5. Dezember 2019
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3 min

Mein Problem mit einem Adventsprogramm

Alle Jahre wieder … haben wir uns als Jugendmitarbeiter die Frage gestellt, ob wir im Advent eigentlich ein angepasstes Programm machen sollen. Eine Weihnachtsfeier mit der Jugend hat es dabei jedes Jahr in den Plan geschafft. Eine echte Adventszeit in den Wochen davor jedoch nicht. Warum eigentlich? 

Im Nachhinein fällt mir auf, dass ich beim Thema Weihnachten und Advent auch in der Jugendarbeit stark von der kindlichen Wahrnehmung her gedacht habe. Ein Adventsprogramm in der Jugendarbeit? Klingt stark nach „Sonntagsschule für Große“. Außerdem ist im Dezember ja ohnehin das ganze Leben voll mit Weihnachtsliedern, Lebkuchen und Lichtern. Da wollte ich unsere Jugendstunden nicht auch noch mit einem klischeehaften Weihnachtsanstrich bepinseln. Wenn ich heute über Jugendarbeit in der Vorweihnachtszeit nachdenke, wünsche ich mir jedoch ich hätte die Adventszeit besser zu nutzen gewusst. Wenn ich heute über Jugendarbeit in der Vorweihnachtszeit nachdenke, wünsche ich mir jedoch ich hätte die Adventszeit besser zu nutzen gewusst.

Der Wert des Advent in der Jugendarbeit

Jugendarbeit ist ein spezieller Arbeitsbereich in christlichen Gemeinden. Wir arbeiten mit Menschen, die den einschneidendsten Übergangsprozess ihres Lebens erfahren: das Erwachsenwerden. Gerade in diesem Übergang soll Jugendarbeit helfen und begleiten. Wir wollen den Jugendlichen die Möglichkeit geben, einen eigenen, gesunden und erwachsenen Glauben für sich selbst zu gewinnen. Wollen helfen, das Kindliche langsam hinter sich zu lassen, ohne orientierungslos in das restliche Leben zu stolpern. Wenn wir es also in der Jugendarbeit nicht verstehen, einen Übergang vom kindlichen Advent zu einem dem erwachsenen Glauben entsprechenden Ritual im Jahr zu schaffen, dürfen wir uns nicht wundern, dass immer weniger Menschen den wahren Sinn von Advent und Weihnachten vergessen. 

Die Generation in die wir uns investieren wächst in eine Gesellschaft hinein, in der christliche Inhalte, Werte und Bräuche von fast keiner Bedeutung mehr sind. Gleichzeitig sehnen sich Christen wie Nichtchristen in einer sich immer schneller verändernden Welt nach Sicherheit und Heimat. Welche bessere Zeit könnte es also geben, um eine so wertvolle Zeit im Kirchenjahr wie den Advent auch einer neuen Generation zugänglich zu machen? 

Adventsprogramm für (fast) Erwachsene: Erklären und Erleben

Den Advent zum Teil deiner Jugendarbeit zu machen kann viele Formen haben.

Zwei helfende Grundsätze dabei sind jedoch schnell gefunden: Erklären und Erleben.

Das Erklären muss dabei gar nicht ausufernd sein. Du kannst Advent und die Bedeutung von jährlichen Festzeiten für den Glauben in einem thematischen Input zur Sprache bringen. Oder vielleicht hältst du eine Bibelarbeit über den Sinn der israelischen Feste bei Mose und die menschliche Tendenz zu Vergessen. Das Ziel beim Erklären ist, die Jugendlichen zu befähigen über ihr Tun und Erleben zu reflektieren. Wenn Advent und Weihnachten keine leeren Gewohnheiten, sondern helfende Erinnerungen an Gottes gutes Handeln werden sollen, müssen wir sie bewusst nutzen können.

Damit der Advent seinen vollen Nutzen entfalten kann reicht es aber nicht, beim Erklären stehen zu bleiben. Der Wert von Ritualen liegt darin, dass sie uns durch das praktische Erleben einen Sachverhalt real machen, der für uns sonst blass und abstrakt bleibt. Der Wert von Ritualen liegt darin, dass sie uns durch das praktische Erleben einen Sachverhalt real machen, der für uns sonst blass und abstrakt bleibt. Wenn wir erleben, wie diese Rituale uns helfen, werden sie uns mit der Zeit wertvoller und gehen in Gewohnheiten über. Gerade diese Gewohnheiten sind es, die deinen Jugendlichen auch lange nach ihrer Zeit in der Jugendgruppe noch einen großen Dienst erweisen können.

Gemeinsame Bibellesepläne, die sich mit der Erwartung des Messias (eine gute Gelegenheit Jesaja zu lesen) und dem tatsächlichen Kommen Jesu beschäftigen können genauso eine Option sein, wie ein einfacher, aber bewusst genutzter Adventskranz in den Jugendräumen. Ihr könnt alte Adventslieder der christlichen Geschichte wieder entdecken oder aber auch den christlichen Brauch, etwas für andere zu tun. Eine Spendenaktion für die Armen, Weihnachten im Schuhkarton … die Möglichkeiten sind vielfältig und können sich aus dem ergeben, was im Umfeld deiner Gemeinde ohnehin noch an guten Traditionen existiert.