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Gottesbilder

Bilder die prägen

Warum ist die Frage nach dem Gottesbild wichtig? Verzweifelt saß er vor mir. Nach einer Bibelarbeit über Gottes Liebe war es in ihm losgebrochen – und …

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4. Februar 2014
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2 min

Warum ist die Frage nach dem Gottesbild wichtig?

Verzweifelt saß er vor mir. Nach einer Bibelarbeit über Gottes Liebe war es in ihm losgebrochen – und er suchte ein Gespräch. In seiner Familie, in der Kinderstunde, in der Gemeinde – immer wieder hatte er gehört, was Gott von ihm erwartet. Gott war für ihn zum Polizisten geworden, der über sein Leben wacht und dessen Ansprüche er nie erfüllen konnte. Die wiederkehrenden Erfahrungen des Versagens hatten ihn innerlich verkrüppeln lassen. Er fühlte sich schuldig und wertlos.

Voller Leichtigkeit ging sie durchs Leben. Immer wieder hatte sie gehört, dass der gnädige Gott ihr alles vergeben würde. Sie wusste, dass ihr Umgang mit den gleichaltrigen Jungs nicht in Ordnung war, doch auch das würde Gott ihr vergeben. Mit dieser Sicherheit im Herzen bemerkte sie nicht, wie sie sich immer weiter von Gott distanzierte.

Diese beiden Beispiele zeigen, wie das Bild von Gott unsere Identität und unser Handeln beeinflusst. Gerade im Kinder- und Jugendalter ist die Familien und die Gemeinde dafür verantwortlich, welches Bild von Gott vermittelt wird. Sicherlich wird es nicht in allen Fällen zu solchen extremen Ausprägungen kommen wie bei diesen beiden Personen, aber dennoch sollte uns bewusst sein, dass unser Bild von Gott durch unsere familiären und gemeindlichen Erfahrungen geprägt wurde.

 

Was ist die Aufgabe des Jugendmitarbeiters?

Für jeden Jugendmitarbeiter ist es eine enorme Herausforderung, ein biblisches und ausgewogenes Gottesbild zu finden und zu vermitteln.

Eine Vorstellung von Gott zu entwickeln, die möglichst nah an der Bibel ist, ist eine Aufgabe, die eine intensive Auseinandersetzung mit der Bibel erfordert. Jeder Mitarbeiter muss sich bewusst werden, dass er durch seine Familie und seine Gemeinde geprägt ist und somit durch eine bestimme „Brille“ schaut. Bibelstudium und Gespräche mit anderen Christen helfen, so nah wie möglich an eine biblische Vorstellung von Gott heranzukommen.

Außerdem sollte sich das Mitarbeiterteam Rechenschaft darüber geben, welche Vorstellung von Gott sie vermitteln. Gerade hier kann man die Stärke eines Teams ausspielen: Nehmt euch auf einer Mitarbeitersitzung Zeit, um euch darüber auszutauschen. Fragt euch, welche Vorstellung von Gott euch persönlich geprägt hat und welche Vorstellung ihr vermittelt – durch eure Bibelarbeiten und durch euer Verhalten.

Meiner Einschätzung nach verändern sich die Vorstellungen von Gott immer wieder. Sie sind unterschiedlich von Generation zu Generation und von Gruppe zu Gruppe. Sie sind abhängig von den Erfahrungen, die jede Person macht. Ich versuche auf meinen Freizeiten und in den Gruppen, in denen ich unterwegs bin, auf diese Veränderungen zu reagieren. Sowohl in meinen Bibelarbeiten als auch in Gesprächen möchte ich dazu beitragen, dass die Teilnehmer eine gesunde Vorstellung von Gott entwickeln. Sie soll möglichst nah an der Schilderung der Bibel sein und die Identität und das Verhalten der Jugendlichen positiv beeinflussen.

Nimm dir zehn Minuten Zeit und stelle dir folgende Fragen:

Wo ist deine Vorstellung von Gott einseitig?

Welche Vorstellung von Gott vermittelst du im Moment in deinen Andachten und Bibelarbeiten?

Welche Vorstellung von Gott möchtest du in deiner nächsten Andacht oder Bibelarbeit vermitteln?