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Berufung

Berufung in der Bibel

Dies ist eine kommentierte Bibelstellensammlung mit den wichtigsten Bibelstellen zum Thema "Berufung".

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12. Oktober 2015
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5 min

Grundsätzliche Berufung

(1.Mose 1,25-28 | Offenbarung 21,1+22,5)

Die grundsätzliche Berufung des Menschen besteht in der stellvertretenden Herrschaft über die Erde. Das beschreibt die Bibel deutlich am Anfang und am Ende ihrer großen Geschichte. Als Gott den Menschen schuf, setzte er ihn als Verwalter über seine ganze Schöpfung ein. „Bebauen und bewahren“ wird diese Aufgabe in 1. Mose 2,15 genannt. Damit ist eine fürsorgliche und verantwortungsvolle Herrschaft gemeint.

Auch mit der Abwendung des Menschen von Gott, hat sich diese Berufung nicht erledigt. Doch die Menschen handeln nun wie untreue Verwalter, die sich als Besitzer aufspielen und Herrschaft zu ihrem eigenen Vorteil ausüben, ohne Rücksicht auf Natur und Mitmenschen.

Doch Gott findet sich nicht damit ab. Deshalb startet er eine Rettungsaktion für seine Schöpfung, um sie vom Fluch des Bösen zu erlösen. Jesus Christus steht im Zentrum dieses Planes als der Mensch, der seiner Berufung wirklich gerecht geworden ist.

Und die Offenbarung gibt den Ausblick, dass Gott schließlich sein ursprüngliches Ziel erreichen wird: Alle erneuerten Menschen, alle die zu Jesus gehören, werden zusammen mit ihm die neue Welt gestalten und verwalten und ihre Berufung leben.

Berufen zum Ebenbild Gottes

(Epheser 1,18-23 | 1.Korinther 1,9 | Römer 8,28-30)

Jesus, der eine Sohn Gottes war gehorsam und hat seine Berufung 100%ig gelebt. Er ist der wahre Gottesknecht (Jesaja 42; 53 u.a.) und damit das wahre Ebenbild Gottes (Kolosser 1,15).

Und jetzt bist du dazu berufen auch wieder ein echtes Ebenbild Gottes zu werden. Gott will nicht nur einen Sohn, sondern viele Geschwister, die in ihrem Charakter und Lebenswandel seinem Sohn immer ähnlicher werden. Dafür hat er dich für gerecht erklärt und macht dich zum Mitglied in seiner Familie, du hast Teil an Gottes Herrlichkeit.

Denn zum Kind Gottes berufen zu sein, heißt auch zur Veränderung berufen zu sein. Doch nicht aus eigener Kraft: Die gleiche Kraft, die Jesus aus den Toten auferstanden hat, die wirkt jetzt in uns und macht dich fähig als neuer Mensch zu leben. Die neue Welt Gottes hat mit der Auferstehung Jesu begonnen, bei dir und in der ganzen Gemeinde setzt sie sich fort und in der Zukunft wird sie sich schließlich endgültig durchsetzen und alles sichtbar erfüllen und neu machen.

Wichtig: Die Berufung hat dich nicht als einzelnen ereilt. Es gibt Brüder und Schwestern, die dasselbe erfahren haben. Als Gemeinde seid ihr jetzt der Brückenkopf der himmlischen Welt, über den Gott in diese Welt hineinwirken und sich offenbaren will.

Berufen für die Ewigkeit

(1.Petrus 5,10 | 1.Timotheus 6,12 | 2.Thessalonicher 2,12-14)

Gott beruft für die Ewigkeit. Er möchte für immer mit dir zusammen sein. Und er will dich in der Zukunft beschenken, wie du es dir noch nicht vorstellen kannst.

Dabei ist die Berufung ein eine Ehre, aber zugleich auch eine Aufgabe. Ob beim Fußballer im Nationalteam, dem Professor an der Universität oder der Musikerin im Spitzenorchester, immer ist die Berufung mit einer Herausforderung verbunden. Deshalb spricht die Bibel von einem Kampf, den du als Berufene(r) zu kämpfen hast.

Wichtig: Bei diesem Kampf geht es nicht darum, dass du dir das ewige Leben verdienst. Nein du bist schon berufen, du gehörst schon zu Gottes Mannschaft. Doch weil Gott seine ganze Schöpfung retten möchte, braucht er dich als Mitarbeiter.

Berufen zum Anderssein

(1.Petrus 1,15 | 1.Thessalonicher 4,7 | Galater 5,13)

Du bist berufen ein Leben zu führen, dass sich von der großen Masse abhebt. Weil Gott durch seinen Geist in dir wohnt, kannst du dich selbst beherrschen und deinen Körper, deine Energie und Intelligenz für das einsetzen, was wirklich gut ist. Du musst nicht immer nur an dich und deinen Vorteil denken, sondern kannst die anderen lieben, wie dich selbst. Genau das macht Gott auch.

Berufen zum Volk Gottes

(1.Petrus 2,9)

Die Berufung Gottes zu seinem Volk zu gehören hat ein Ziel. Petrus greift dafür Vergleiche aus dem Alten Testament auf: Ein Priester vermittelt zwischen Menschen und Gott, er ist wie eine Brücke zwischen Himmel und Erde. Eine heilige Nation ist ganz von Gottes Wesen, seiner Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit geprägt und lebt nach seinen Maßstäben. Dadurch wird die Gemeinde zum Licht der Welt, wo Menschen eine Alternative erleben, zu dem was sonst in unserer Gesellschaft üblich ist.

Und schließlich gehört zu dieser Berufung die Verkündigung. Christen reden von dem, was Gott getan hat, in ihrem eigenen Leben und in der Geschichte.

Berufen zum Friedensstifter

(1.Petrus 3,9 | Kolosser 3,15 | 1.Korinther ,15b)

Wir sind Friedensstifter. Schon Jesus hat solche Menschen Söhne Gottes genannt (Matthäus 5,9).

Die unterschiedlichen Interessen von Menschen führen immer wieder zu Spannungen und Streit, bis hin zu Kriegen zwischen Völkern. Christen sollen als friedliebende Leute bekannt sein. Zwei Bereiche spricht Paulus konkret an: Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern und das Miteinander einer Gesellschaft. Die Gemeinde ist als Modell gedacht, in der die unterschiedlichsten Typen aus verschiedenen Genrerationen und Kulturen in Frieden miteinander leben und füreinander da sind.

Wenn du anderen Gutes tun, sie segnen sollst, anstatt mit gleicher Münze heimzuzahlen, dann liegt der Grund darin, dass du dazu berufen bist, von Gott unendlich viel Gutes zu empfangen.

Berufen zum Leid

(1.Petrus 5,10)

Als Jesus am Kreuz hing, bestätigten seine Feinde, dass er vielen Menschen geholfen hat. Trotzdem brachten sie ihn um. Der Grund für dieses paradoxe Verhalten liegt in der Auflehnung gegen Gott. Wenn du Gott gehorsam bist, wenn du so wie er andere Menschen liebst und dich für Gerechtigkeit einsetzt, dann wird das auch Widerstand hervorrufen. Für dich kann das eine Bestätigung sein: Du folgst wirklich Jesus nach und passt dich nicht einfach an.

Berufung zu einer bestimmten Aufgabe

(Apostelgeschichte 13,2)

Nur sehr vereinzelt spricht das Neue Testament von einer Berufung zu einer ganz bestimmten Aufgabe. Denn du kannst deine Berufung als Mensch und Kind Gottes an vielen verschiedenen Stellen leben und Gott dienen. In der Reformation wurde der Begriff „Beruf“ geprägt, der deutlich macht, dass jede Tätigkeit zu einer Berufung werden kann, wenn du sie für Gott machst. Deine natürlichen Fähigkeiten, deine geistlichen Begabungen und natürlich die Herausforderungen und Nöte in deinem näheren und weiterem Umfeld sind Hinweise darauf, was Gott mit dir konkret vorhat. Gebet, aktive Mitarbeit und der Rat anderer Christen können dir dabei helfen, deinen Platz zu finden.