Aus heiterem Himmel– 11. September 2001
Für unseren YMT Einsatz 2004 suchten wir ein Konzept für einen interaktiven Abend. Da wir den Titanic- und den Casino-Abend bereits durchgeführt hatten,
Für unseren YMT – Einsatz 2004 suchten wir ein Konzept für einen interaktiven Abend. Da wir den Titanic- und den Casino-Abend bereits durchgeführt hatten, kannten wir kein weiteres solches Konzept. So entschieden wir uns, selbst einen Abend zum Thema „11. September 2001“ zu erstellen. Wir suchten authentische Berichte, Bilder und Videos zusammen und entwickelten diesen Abend.
Voraussetzungen
„Multimedial“ deutet bereits an, dass wir für diesen Abend viele neue Medien eingesetzt haben. Grundsätzlich benötigt man zur Aufführung einen Videoprojektor / Beamer (evtl. zwei), einen guten PC (evtl. zwei), getrennt regelbare Beleuchtungsmittel und eine Lautsprecheranlage. Eine Videokamera ist von Vorteil.
Da die Technik ein wichtiger Teil in diesem Konzept ist, braucht man einige Leute, die sich in diesem Bereich auskennen bzw. anleiten lassen.
Nicht zuletzt sollte man natürlich auch den entsprechenden Raum einplanen, mit einer Breite von mindestens 12 m, damit die Büros usw. genug Platz finden (siehe Skizze .)
Des Weiteren werden 10 Personen für das Schauspiel benötigt.
Der Ablauf des Abends
Beginn:
Der Abend beginnt damit, dass das Licht erlischt und auf der Projektionsfläche vorne (siehe Skizze) das Musikvideo „Ray of Light“ (von Madonna) gezeigt wird. In diesem Video wurde ein ganzer Tag mit Hilfe des Zeitraffers auf wenige Minuten zusammengefasst. Der Zuschauer soll sich hierdurch in die Schnelllebigkeit der Großstadt New York hineinversetzen. Ein Radiosprecher beendet das Lied und leitet zur zweiten Szene im Nordturm über.
Szene 1:
Hier erscheint bereits während des Videos eine Putzfrau, die das Büro von „Cantor Fizgerald“ im 105. Stock des Nordturms aufräumt und sich dabei ihre Gedanken um ihren Arbeitsplatz macht. In diese Gedanken hinein betritt Al Smith das Büro und beginnt mit seiner Arbeit. Als die Putzfrau das Büro verlässt, äußert er sich herablassend über diesen niedrigen Job. Weil er so viel mehr Geld verdient als sie, hält Al sich für etwas Besseres.
Er schaltet das Radio ein, worin das Lied „Don’t stop me now“ (von Queen) zu hören ist. Der Text des Liedes wird auf der Projektionsfläche vorne in Deutsch und Englisch mit einer PowerPoint Präsentation eingeblendet. Der Song handelt von jemandem,
der einen Lauf hat, dem alles gelingt und der andere in seinem Erfolg mit hinter sich her ziehen will. Wichtig ist der Refrain „Don’t stop me now, I’m having a good time“, der die grenzenlose Selbstüberschätzung aufzeigt, die auch Al Smith verkörpert.
Nach dem Lied betreten die anderen Mitarbeiter dieses Büros die Bühne. Man bespricht den Tagesablauf und die persönlichen Pläne, die man sich für den Tag macht. Das Licht erlischt.
Szene 2:
Auf der rechten Bühne, dem Südturm, wo sich das Büro von „Morgan Stanley“ (74. Stock) befindet, betritt Brian Sweeny die Bühne, setzt sich an seinen Schreibtisch und telefoniert mit seiner Frau. Die Familie hat seit kurzem Nachwuchs, der die Eltern nicht schlafen lässt. Als Stanley Praimnath das Büro betritt, beendet Brian das Gespräch und widmet sich seiner Arbeit. Das Licht erlischt.
Szene 3:
Nun wird der Zuschauer mit der Vergangenheit des World Trade Centers (WTC) konfrontiert. Auf der Projektionsfläche vorne wird die Präsentation zum Bau und zur Geschichte des WTC vorgeführt. Hier wurden Bilder, Fakten und Zahlen zusammengetragen, die die Planung, den Bau und auch den Architekten des WTC betreffen.
Im Südturm (Bühne rechts) wird die nächste Szene fortgesetzt. Brian und Stanley arbeiten und reden dabei über die Familie, als Mr. Sweeney, ein Mitarbeiter der Firma Marsh Incorporation, wegen eines Geschäftstermins das Büro betritt.
In diesem Augenblick schlägt das erste Flugzeug in den Nordturm ein. Eine Videosequenz von dem Einschlag wird vorne gezeigt. Danach läuft auf der linken Projektionsfläche ein Video mit dem brennenden Nordturm. Zudem wird im Publikumsbereich des 96. Stockwerkes ein rotes Absperrband gezogen, dass die Einschlagstelle markiert.
Das Büro im Nordturm wird erleuchtet. Die Mitarbeiter versuchen sich einen Reim auf das eben Geschehene zu machen. Chuck telefoniert mit einem Geschäftspartner und erklärt ihm, dass ein Boiler explodiert sei. Al kommt unter dem Schreibtisch hervor, und Virginia evakuiert die Etage.
Szene 4:
Das Geschehen wechselt auf den Südturm. Auch hier haben die Mitarbeiter den Lärm mitbekommen und schauen aus dem Fenster. Sie erblicken auf der Projektionsfläche links ein riesiges Loch im Nordturm, und man stellt fest, dass dieses Loch ungefähr auf der Höhe liegt, wo die Firma von Mr. Sweeney ihren Sitz hat. Man versucht Kontakt aufzubauen, was jedoch nicht gelingt. Die Mitarbeiter bekommen Angst und verlassen das Büro, um sich in Sicherheit zu bringen.
In ihre Flucht hinein erschallt eine Durchsage: „Achtung! Achtung! Für die Menschen im Südturm besteht keine Gefahr! Bitte bleiben Sie in Ihrem Büro oder gehen Sie dahin zurück, da die Rettungswege für die Menschen im Nordturm benötigt werden.“
Diese Durchsage (die es wirklich gegeben hat) führt dazu, dass Brian und Stanley wieder zu ihrem Büro zurückkehren und sich über die Angst der anderen lustig machen. Sie reden über den ersten Anschlag, den es 1995 auf das WTC gegeben hat und welche Panik damals unnötigerweise aufgekommen ist. In ihrem Reden schauen sie aus dem Fenster, sehen ein Flugzeug auf sich zukommen und werfen sich auf den Boden.
Auf der Projektionsfläche vorne wird ein Video vom Einschlag in den Südturm präsentiert. Wie beim Einschlag in den Nordturm wird wieder ein Absperrband gespannt, diesmal jedoch im Stockwerk 84.
Szene 5:
Im Nordturm kommen die drei Mitarbeiter hustend und sehr verängstigt zurück in ihr Büro. Sie konnten keinen Ausgang finden. Alles ist verraucht und zerstört. Nach und nach erkennen sie ihre ausweglose Situation und sinnieren darüber, dass sie noch nicht sterben wollen.
Im Südturm bemerken die beiden Mitarbeiter, dass sie vom zweiten Einschlag knapp verschont wurden und verlassen fluchtartig das Büro.
In diese Situation hinein werden von den Gästen (siehe Eintrittskarten) Originaltexte gesprochen, die aus dem WTC per Telefon nach draußen gelangten. Diese werden auf der Projektionsfläche vorne eingeblendet. Hierdurch zeigt sich die große Dramatik, in der die eingeschlossenen Personen steckten – ihre Gedanken und das, was ihnen zuletzt wichtig war.
Vorn wird anschließend ein Video der brennenden Türme eingeblendet.
Szene 6:
In der Zwischenzeit haben Ruth und Ron bei ihrer Flucht den Ground Zero (siehe Skizze) erreicht. Da dieser Bereich hinter den Zuschauern liegt, haben wir eine Übertragung per Videokamera und Beamer geschaltet. Der Night-Shut-Effekt der Kamera gibt der Situation eine besondere Atmosphäre.
Im Nordturm macht sich derweil Verzweiflung und Resignation breit. Nur Al hat noch Hoffnung, gerettet zu werden.
Brian und Stanley haben nun den Ground Zero (Kameraübertragung) erreicht. Hier fühlen sie sich recht sicher. Als sie jedoch ein donnerndes Geräusch wahrnehmen, schaffen sie es gerade noch rechtzeitig, das Gebäude zu verlassen und sich zu retten, bevor der Südturm einstürzt.
Vorne wird eine Videosequenz des einstürzenden Südturms gezeigt.
Szene 7:
Auch die Personen im Nordturm haben den Einsturz wahrgenommen und registrieren entsetzt, dass ihnen diese Gefahr ebenso droht. Virginia will sich lieber umbringen, als so zu sterben. Auch Chuck hat keine Hoffnung mehr. Nur Al will sein Schicksal nicht wahrhaben. Er will es noch einmal versuchen, nach draußen zu gelangen. Diesmal nimmt er den Weg aufs Dach. Die anderen folgen ihm.
Es ist jedoch zu spät. Der Einsturz des Nordturms und die anschließende Situation in den Straßen rund um das WTC erscheinen auf der Präsentationsfläche vorne. Staub, flüchtende Menschen, Rettungswagen usw. prägen diese Szene. Den Abschluss dieser Sequenz bildet ein Interview mit der Frau eines Feuerwehrmannes, der im WTC umkam. Die Frau erzählt, wie ihr Mann in Erfüllung seiner Pflicht den Menschen helfen wollte und in einen Turm des WTC rannte. Ihr Mann hätte sich mit dieser Tat genügen Pluspunkte für den Himmel erworben, so dass sie sich sicher sei, dass er nur im Himmel sein könnte.
Nach diesem Interview endet die Vorführung mit einer Präsentation, die eine Vielzahl von Zeitungsberichten des Tages nach dem Anschlag zeigt.
Ende:
Nach ca. 45 Minuten Videos, Anspielen und Präsentationen folgt eine evangelistische Andacht, die die vielen Ansätze des Konzeptes nutzt.
Nachwort
Uns haben die Arbeit an diesem Konzept und die beiden Aufführungen sehr viel Spaß gemacht. Es gab Probleme zu lösen, aber der Zusammenhalt unserer Jugendgruppe in Raubach hat zugenommen. Einige Jugendliche haben ihre Gaben erkannt und konnten sich damit in anderen Aktionen unserer Jugend einbringen.
Wichtig waren uns auch die Rückmeldungen, die in der Mehrzahl äußerst positiv waren. Viele Jugendliche und Teenies konnten mit diesen Abenden erreicht werden.
Ansprechperson
Wenn Ihr unseren „Aus heiterem Himmel“-Abend in Eurer Jugend / Gemeinde durchführen und das Konzept dafür haben wollt, schickt mir eine E-Mail unter webmaster@t-stube.de oder besucht unserer Homepage www.t-stube.de. Wir stellen euch gerne alle Materialien zur Verfügung.