Anbetung als Herzenssache
Anbetung ist, wenn unser Herz von einer Sache so begeistert ist, so angezogen, so in Ehrfurcht und Staunen versetzt, dass es nicht anders kann, als darauf zu reagieren.
Anbetung gehört zum Kern unserer christlichen Kultur. In unseren Gottesdiensten, in unseren Jugendstunden, auf Konferenzen, wo auch immer Christen ihre Finger im Spiel haben, scheint es nicht lange zu dauern, bis wir anfangen Musik zu machen und zu Gott zu singen. Und das ist gut so. Denn Anbetung gehört nicht nur zum Kern unserer christlichen Kultur, es trifft sogar den Kern des christlichen Lebens an sich.
Anbetung ist mehr als ein bisschen Musik im Gottesdienst. Anbetung ist Herzenssache.
Wenn wir heute über Anbetung reden, denken wir oft direkt an eine Ausdrucksform von Anbetung, nämlich Lobpreis in gemeinsamen Liedern. Aber Anbetung ist noch viel mehr. Anbetung ist, wenn unser Herz von einer Sache so begeistert ist, so angezogen, so in Ehrfurcht und Staunen versetzt, dass es nicht anders kann, als darauf zu reagieren.
Wen oder Was auch immer unser Herz anbetet bestimmt, wie wir uns verhalten. Wir laufen und arbeiten ganz instinktiv dafür, zu bekommen, was wir begehren. Wenn wir verliebt sind, müssen wir uns keine Mühe geben darüber nachzudenken, wie wir mit dem Menschen, den wir lieben, Zeit verbringen könnten. Wir versuchen das ganz automatisch. Deswegen nimmt die Bibel Anbetung so ernst. Deswegen ist Anbetung ein Kern des christlichen Lebens.
Die größte Tragödie in unserem Leben als Menschen ist, dass es eine Person im Universum gibt, die herrlicher, schöner, liebevoller, anbetungswürdiger ist als alles andere. Diese Person ist Gott. Das Tragische daran ist nur, dass wir Menschen angefangen haben alles andere anzubeten außer ihm. Diese Schieflage in unseren Herzen ist unser Grundproblem. Aller Mangel, alle unerfüllten Wünsche haben ihren Grund darin, dass uns jemand fehlt, der nicht zu ersetzen ist: Gott. Aber auch alles Böse, alle Sünde liegt in dieser Schieflage begründet. Bei unserem verzweifelten Versuch Gott zu ersetzen begehen wir ein Unrecht nach dem anderen, produzieren eine Katastrophe nach der nächsten. Für uns und für die Menschen um uns herum.
Das Gegenmittel gegen diese Tragödie ist, wenn unsere Anbetung nach und nach wieder ins Lot kommt. Wenn unser Herz langsam anfängt, sich von all den Ersatzgöttern zu lösen, die es begehrt, und Gott wieder lieben zu lernen. Deswegen ist Anbetung so wichtig. Deswegen kann Jesus Gottes Gebote in Matthäus 22,35-37 so kurz zusammenfassen:
Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn und sprach: Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Er aber sprach zu ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.“
Anbetung steht im Kern des christlichen Lebens, weil das, was unser Herz anbetet, alles bestimmt, was wir tun. Wenn wir uns als Christen nach Veränderung sehnen, kommen wir also nicht darum herum, bei unserem Herzen anzusetzen. Und genau das möchte Gott tun. Gott ist immer noch die herrlichste Person im ganzen Universum. Und er ist nicht nur bereit uns zu vergeben, er ist auch bereit uns sich selbst zu zeigen, damit unsere Herzen sich wieder in Ihn verlieben können. Deswegen kam Jesus als Mensch auf die Erde. Deswegen gibt Gott uns seinen Geist, damit wir Ihn kennen lernen können, der rein menschlich außerhalb unserer Reichweite wäre.
Anbetung ist Herzenssache. Sie kann ihren Ausdruck in Liedern finden und Lieder können unserem Herzen Wahrheiten über Gott zusprechen, die es braucht. Aber Musik ist weder die einzige Ausdrucksform, noch das einzige Hilfsmittel zur Anbetung. Mit diesem Wissen im Hintergrund können wir Anbetungsmusik zur Fülle genießen und zur Fülle einsetzen.
Dies ist ein Teil der Andachtsreihe „Anbetung“. Hier findest du die anderen Teile, sobald sie online sind.
Teil 2 – Anbetung des Richtigen
Teil 3 – Anbetung als Lebensstil
Teil 4 – Anbetung – Aufgesetzte Frömmigkeit
Teil 5 – Anbetung – Lobpreis I
Teil 6 – Anbetung – Lobpreis II