Among us - Jerusalem Edition
Es ist wichtig, dass unser Evangelium auf der Lehre der Bibel gegründet ist und wir uns nicht durch Irrlehren von der Wahrheit des Evangeliums abbringen lassen.
Wir betrachten ein Treffen in Jerusalem, welches große Konsequenzen für unser heutiges Christ-Sein hatte. Es ging um Intrigen und Freiheitsberaubung. Durch Gottes Wirken wurde ein riesiges Missverständnis des Evangeliums abgewendet und unser Glaubensleben bewahrt.
Das Lesen von Galater 2: 1-10 erinnert direkt an das beliebte Online-Spiel Among us: die Lagebesprechung mit den Aposteln, die Betrüger in den Reihen der Gemeinde und das Überzeugen anderer. Deswegen befinden sich auch Vokabular des Spiels wie „Imposter“ oder „voten“ in der Ausführung wieder. Außerdem bietet dieser Aufhänger viele Möglichkeiten für kreative Einstiege.
Galatians sus?
In Galater 2: 1-10 erzählt Paulus autobiografisch von seiner Missionsreise nach Jerusalem. Diese Begebenheit ist wahrscheinlich auf Apostelgeschichte 15 bezogen. Wir finden deutlich detailliertere Beschreibungen dieser Reise in der Apostelgeschichte, jedoch finden sich auch Informationen in Galater, die in der Apostelgeschichte nicht auftauchen. Zu diesen gehören z.B. Paulus Begleiter Titus, der eine bedeutende Rolle in der Begebenheit spielt.
Paulus erzählt in seinem Brief an die Galater über diese Missionsreise, weil die Galater ein ähnliches Problem wie die nicht-jüdische Bevölkerung im damaligen Jerusalem hatten: verschiedene Auffassungen des Evangeliums. Die Juden haben gefordert, dass bekehrte Heiden sich auch beschneiden lassen müssen, um gerettet zu werden (Apg 15: 1+5-6). Diese Meinung steht dem entgegen, was Gott durch Jesus Tod vollbracht hat: Glaube bringt Rettung durch die Gnade Gottes. Die Gemeinden in Galatien haben das Evangelium teilweise auch verdreht, weswegen Paulus die Notwendigkeit sah, sie zu berichtigen.
Emergency Meeting
Paulus ist wahrscheinlich nicht unbesorgt in das Treffen mit den Aposteln in Jerusalem reingegangen. Er kannte die Apostel, die geistlichen Autoritäten der Gemeinden in Jerusalem, nicht besonders gut (Gal 1: 18-21) und sollte mit ihnen über eine Streitfrage sprechen. Dazu kommt, dass Paulus bereits 14 Jahre lang nicht mehr in Jerusalem gewesen ist. Dieses Treffen mit den anderen Aposteln hatte Paulus vor allem arrangiert, weil er Angst hatte, einen fruchtlosen Dienst auszuführen (Gal 2: 2), da er nicht so viel geistliches Ansehen in Jerusalem hatte und möglicherweise auf Unglauben gestoßen wäre.
Allerdings hatte Paulus auch die Gewissheit, dass er das Richtige tut. Er wurde durch Jesus Christus und Gott, dem Vater, dazu berufen, Apostel zu sein (Gal 1: 1). Des Weiteren wurde ihm das Evangelium nicht von Menschen weitergegeben, sondern von Jesus offenbart (Gal 1: 11-12), wodurch seine geistliche Autorität gestärkt wurde. Außerdem sagt er in Galater 2: 2 nochmal, dass er aufgrund einer Offenbarung nach Jerusalem zog und nicht, weil die Apostel ihn zu sich zitiert hatten.
Der zu besprechende Notfall waren die Imposter („falschen Brüder“ (Gal 2: 4)), die sich in die Gemeinden geschlichen haben, um das falsche Evangelium der Rettung durch Beschneidung zu verbreiten. Zusätzlich wollten sie Rechtfertigung durch die Haltung der mosaischen Gesetze durchsetzen (Apg 15: 5). Das Ergebnis dieses Evangeliums ist eine metaphorische Beschneidung der Freiheit im Glauben: frei von kulturellen Verpflichtungen, Traditionen und Ritualen im Glauben.
Wenn dein Motiv Gott gehorsam zu sein nicht Dankbarkeit über Gnade ist, bist du nicht frei durchs Evangelium, sondern in Sklaverei.
Titus the evidence
Paulus zog mit Barnabas und Titus nach Jerusalem. Wie bereits erwähnt fällt Titus in diesem Abschnitt des Galaterbriefs auf, da er in Apostelgeschichte 15 nicht erwähnt wird. Er muss für die Botschaft an die Galater noch eine besondere Bedeutung tragen. In Galater 2: 3 wird über Titus gesagt, dass er Grieche und nicht beschnitten ist. Damit fällt er genau in die Menschengruppe, auf die sich die Forderungen der Juden beziehen.
Titus galt als so etwas wie ein Testobjekt für die Einheit des Evangeliums. Paulus konfrontierte die anderen Apostel mit Titus, um zu sehen, ob sie ihn zur Beschneidung drängen würden und ob das falsche Evangelium in die Ränge der Apostel Anklang gefunden hat. Nun steht in Vers 3 „nicht einmal mein griechischer Begleiter Titus wurde gezwungen“, was verdeutlicht, dass Titus als Grieche ein Härtefall war. Die Apostel haben damit den Test bestanden und die Freiheit vom Gesetz wurde bestätigt.
Crewmates win
Letztendlich haben die Apostel in Jerusalem einstimmig für das wahre Evangelium „gevoted“ und haben dies in Jerusalem unter der nicht-jüdischen und jüdischen Bevölkerung nochmal neu verkündet, um die „Imposter“, falschen Brüder, zu entmachten. Das Evangelium wurde von den Aposteln als vollständig angesehen, denn es wurde nichts zusätzlich auferlegt (Gal 2: 6). Das Evangelium wurde in der Region wieder zu einer Einheit und hat die Gnade Gottes im Mittelpunkt.
Für uns ist wichtig, dass wir unsere Auffassung des Evangeliums anhand der Bibel prüfen und darauf achten, dass es nicht verdreht wird. Es gibt viele Sekten, die versuchen, die Freiheit der Christen im Evangelium einzuschränken, dem wir entgegen wirken sollten, indem wir allen Nationen die gute Botschaft Gottes verkünden.