Adonaj - mein Herr
Wir dürfen den allmächtigen, allwissenden und heiligen Gott unseren Herrn nennen.
Ich finde es immer wieder spannend bei Christen darauf zu achten, wie sie beten und vor allem, was die ersten Worte in ihrem Gebet sind. Manche sagen zum Beispiel lieber Gott, Papa, großer Gott und Vater oder mein Herr. Je nach Formulierung beginnt das Gebet in einer Herzenshaltung gegenüber Gott, die man in der Anrede zum Ausdruck bringen kann.
In der Bibel wird häufig in der direkten Rede mit Gott der Titel Adonaj verwendet. Das bedeutet so viel wie Gebieter, Herrscher, Herr und König. Jemanden so zu nennen drückt Demut, Hochachtung und Vertrauen aus und wurde damals, außer im Gebet, nur für Adlige benutzt.
Heute sagt niemand mehr „mein Herr“ zu seinem Vorgesetzten oder sonst irgendwem. Wir nehmen nicht mehr diese Anrede, die sich so demütig und hingegeben unter den Angesprochenen stellt. Auch im Gebet muss das nicht sein.
In Römer 8,15 steht:
,,Denn der Geist Gottes, den ihr empfangen habt, führt euch nicht in eine neue Sklaverei, in der ihr wieder Angst haben müsstet. Er hat euch vielmehr zu Gottes Söhnen und Töchtern gemacht. Jetzt können wir zu Gott kommen und zu ihm sagen: Abba, lieber Vater!''
- Römer 8,15
Wir dürfen Gott so ansprechen, wie es sein Sohn Jesus getan hat.
Lieber Vater oder Papa ist eine Anrede, die wir nutzen dürfen, um den Schöpfer des Universums anzusprechen. Das ist ein unglaubliches Vorrecht und egal, was wir beten, wir dürfen in einer Haltung des Vertrauens und der Liebe zum himmlischen Vater vor ihn treten.
Daher ist es keine Pflicht, Gott Herr zu nennen, aber gleichzeitig auch nicht weniger richtig. Wir können Gott freiwillig so nennen - einfach, weil er unser Herr ist. Wer verstanden hat, wer Gott ist und was er für uns getan hat, dem fällt es nicht schwer, zu Gott mein Herr zu sagen.
Gott, der allmächtig, allwissend und heilig ist, der nichts nötig hat, der sich einfach aus reiner Liebe zu uns Menschen herabgebeugt hat und seinen Sohn für uns am Kreuz hat sterben lassen, bietet uns an, seine Liebe anzunehmen und sie zu erwidern. Er ist sowieso Herr. Er hat alles in der Hand und als Schöpfer jedes Recht mit seiner Schöpfung zu tun, was ihm gefällt. Aber ihm gefällt es tatsächlich, uns zu lieben und hat für uns nur das Beste im Sinn. Das ist das Evangelium und in dem Wissen, was ich dadurch über Gott habe, gebe ich mich gerne hin. Ich liebe es, dass Gott mein Herr ist. Ich liebe es, zu wissen, dass er über mir steht und seinen Plan durchsetzt. Ich liebe es, dass seine Regeln gelten und nicht meine, denn er weiß doch so viel besser, wie das Leben funktioniert.
Und ich liebe es auch, dass er mein Herr ist, weil er stark und mächtig ist und ihm alle Mittel der Welt und noch viel mehr zur Verfügung stehen, um mir zu helfen, mich zu bewahren und mir seinen Willen für mein Leben zu zeigen.
Ich möchte dich gerne ermutigen oder auch dazu herausfordern, Gott als Herrn für dein Leben anzuerkennen, falls du es noch nicht getan hast.
Der große König David sagt:
,,Ich sage zum HERRN: „Du bist mein Herr. Nur bei dir finde ich mein ganzes Glück!“
- Psalm 16,2
Er weiß ganz genau, dass bei Gott, seinem Herrn, allein sein ganzes Glück zu finden ist. Er ist ein guter Herr. Und darauf darf ich vertrauen.